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Rezensionen zu
Die Arbeiter

Martin Becker

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€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

In seinem neuen autobiographisch angehauchten Roman 'Die Arbeiter' erzählt Martin Becker die Geschichte einer Arbeiterfamilie mit vier Kindern, die in einer Kleinstadt leben und mit viel Arbeit versuchen ihr Leben zu meistern. Der Vater malocht in einer Bergbauschmiede, die Mutter näht als Schneiderin in Heimarbeit, um auch für ihre Kinder da zu sein. Mit ein Lichtblick für die Familie ist der alljährliche Nordseeurlaub, für den sich die Eltern, neben der Finanzierung des Reihenhäuschens, kaputt arbeiten. Es ist ein schnörkelloser, zu Herzen gehender Roman über Leute aus einfachen Verhältnissen, die versuchen das Beste aus ihrem Leben zu machen, das Beste für ihre Kinder zu erreichen und ganz nebenbei vom großen Glück und ein bisschen Reichtum träumen. Ein Hoch auf die Arbeiterfamilie, fast schon ausgestorben, der man sich so nahe fühlt und die Martin Becker so echt, detailliert und liebevoll beschreibt. Für mich einer der besten Romane in diesem Frühjahr.

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Klappentext Wenn es einen Grund gibt, die Geschichte unserer Familie abermals zu erzählen, erschöpfend, bis zur Erschöpfung, dann diesen: damit sie nicht gänzlich verloren geht. Es gibt keine haarklein aufgezeichneten Stammbäume, es gibt keine gesammelten Kassetten mit launigen Erinnerungen der rüstigen Urgroßeltern, es gibt kein einziges Tagebuch, es gibt kaum Briefe, es gibt nahezu keine Verwandtschaft mehr, es gibt nur diese großen Worte und was sie bedeutet haben: eine Familie von Bergleuten. Eine Familie von Arbeitern. Eine arme Familie. Eine stolze Familie. Eine Familie, die es nicht leicht hatte. Es gibt Geräusche, die mir überall begegnen, wo ich bin, mich zurückholen. Schönes bleibt. Cover Das Cover hat mich sofort angesprochen und ich hatte direkt Lust es zu lesen Schreibstil Der Schreibstil ist angenehm und leicht, ich bin durch die Seiten geflogen. Inhalt/Rezension In dem Buch geht es um eine Familie mit drei Kindern und um ein Leben in den 80ern und 90ern. Mir hat diese Darstellung sehr gefallen. Der jüngere der drei Geschwister hat jetzt selbst Frau und Kind und möchte natürlich alles besser machen. Doch wie damals, ist auch heute nicht alles einfach. Probleme sind da, nur anders. Ich konnte mich mit dem Buch sehr gut identifizieren. Mir geht es ähnlich und man stellt sich oft die Frage, wie kann ich besser machen und warum bin ich am Ende genauso dran wie meine eigenen Eltern. Sehr treffend und aufschlussreich schafft es der Autor einen zu berühren und zum Nachdenken anzuregen. Ich hätte in die Geschichte hinein sinken können, und habe den Roman verschlungen

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Sommerferien. Wie immer geht es an die Nordsee. Drei Kinder auf der Rückbank des alten Polo. Lisbeth, deren Rollstuhl im Kofferraum liegt, der zweitälteste Kristof und er, “der Kurze”. Die Mutter sitzt auf dem Beifahrersitz und steckt dem Vater, der fährt, eine Zigarette nach der anderen an. Als sie endlich ankommen, ist der Vater kaputt von der Fahrt und muss sich erstmal hinlegen. Die Mutter sitzt in der Küche und raucht. Weil sie kaum Luft kriegt, sitzen sie bald beim Kurarzt im Wartezimmer. Das Reizklima. Der Vater hat wieder sein Ritual zelebriert. Das ganze Jahr über sammelte er Münzen und kleine Scheine, nun zählen sie alle zusammen nach, über 350 Mark für Pommes, Hamburger und Cola. Jetzt werden sie sich mal richtig erholen von der Maloche, den Bausparverträgen und Ratenkrediten. Mein Vater, der nie genug arbeiten konnte, um am Ende des Monats nicht im Minus zu landen. Meine Mutter, die ständig in Sorge war, irgendwo zu kurz zu kommen: So waren wir. S. 87 Viele Jahre später ist “der Kurze” vierzig. Für ihren Sohn wollen er und seine Frau Katja alles anders machen als die Eltern. Aber dann sind sie doch auf Kante genäht, brüllen sich an, sind cholerisch und kalt zueinander, fallen, verlieren fast alles und fangen sich im letzten Moment wieder. “Der Kurze” muss es erst noch lernen, das Sprechen über Gefühle. Zuhause war kein Platz fürs Fühlen, erst recht nicht, um darüber zu sprechen. In seiner Familie wurde alles verdrängt, später dann auch der Tod seines Vaters. Fazit: Eine solide geschriebene Geschichte über eine Arbeiterfamilie, die Generation davor und die Kinder. Martin Becker schreibt in lockerem, gut lesbarem Stil. Frischt mit lustigen Anekdoten auf, die tatsächlich passiert sein könnten. Gut gezeichnet, hat er die Charaktere. Der cholerische Vater, der bei jedem Konflikt seine Überforderung herausbrüllte und damit jeden Widerspruch unter seine Kontrolle brachte. Die Mutter, die unter grausigen Verhältnissen aufgewachsen war und versuchte, sich so viel wie möglich vom Leben zu gönnen, dazu leider aber auch “den Kurzen” benutzte. Bei aller Liebe, die “der Kurze”als Erwachsener für seine Familie empfindet, ist er auch zornig, weil manches anders, besser gelaufen wäre. Ich habe es, wie beabsichtigt als Ode an die Arbeiterfamilie gelesen, die weder beschönigt, noch sentimental verklärt, aber auch nichts übertreibt und sich damit abfindet, wie es war. Und ich habe das gerne gelesen.

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