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Rezensionen zu
Downton Shabby

Hopwood DePree

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Hopwood Depree, etwas über Vierzig, alleinstehend, relativ erfolgreicher Kreativer aus der Film- und Eventbranche L.A. betreibt neuerdings Ahnenforschung. Anlass dafür ist der frisch verstorbene Großvater, der von diesem Thema fasziniert war und die Geschichte der Familie Hopwood bis nach England verfolgte. Zudem verlor die eng verbandelte Familie auch noch innerhalb desselben Jahres überraschend den geliebten Vater. Um dessen Asche wunschgerecht zu verstreuen reisen die Übriggebliebenen in die Normandie, wo er einst als junger Soldat anlandete. Nachdem Hopwood bereits Nachforschungen angestellt hat nutzen sie den Trip um sich Hopwood Hall, den Stammsitz diverser Urahnen in Middleton Lancastershire anzuschauen. Und Hopwood verliebt sich in das riesenhafte geschichtsträchtige Gemäuer. Von da an bekommt er es nicht mehr aus dem Kopf. Connected mit Hopwood Hall liebhabenden Eingeborenen und verkauft sogar sein ebenfalls geschichtsträchtiges Haus in Los Angeles, dessen Wendeltreppe wohl schon Marilyn Monroe up- and downstairs schwebte, um nach Middleton zu ziehen und sich dem Erhalt des maroden Gemäuers zu widmen. Handwerkliche Fähigkeiten besitzt er keine, aber er kann Beziehungen knüpfen, Fördertöpfe auftun und die Entschleunigung in Middleton zu genießen. Diese wird allerdings getrübt durch die Sissyphusaufgabe, den Augiasstall den auszumisten und zu erhalten er sich vorgenommen hat. Die Feinde lauern überall, Vandalen, Schatzsucher, Hausschwamm, das englische Wetter, fehlende Handwerker, Genehmigungen und Zufahrtsrechte die ihm der Nachbar versagt, weil ein Mitglied der Familie Hopwood vor 600 Jahren einen seiner Vorfahren per Pfeilschuss abgemurkst hatte. Erhaltenswert ist die runtergekommene Bude weniger wegen ihrer außergewöhnlichen Schönheit sonden … ja weswegen? Das hat sich mir nicht so ganz erschlossen. Alles was im Buch als Beispiel dafür dient konnte mich nicht wirklich überzeugen. Ich liebe gute Architektur, nur so gelungen oder geschichtsträchtig relevant ist der alte Riesenkasten nicht in meinen Augen und auch die Holzschnitzereien oder die Übernachtung Byrons sowie die unsäglichen Stuckverzierungen oder gar die Ausbeuterstellung der ursprünglichen Besitzerfamilie (ja, sie haben auch Feste für die Bevölkerung gegeben und waren der größte Arbeitgeber/Ausbeuter in der Gegend) die partiell in Nebenrollen der englischen Geschichte mitspielen durften haben mich bis zum Buchende nicht vom Erhalt des Landsitzes überzeugen können. Vielmehr scheint es mir, wie auch sachte vom Autor selbst ins Gespräch gebracht eher der gigantomanische Egotrip eines Midlifecrislers (oder schreibt sich das Midlifechrysler?) zu sein, der mit einem schicken Auto oder Gartenarbeit nicht zufrieden ist. Doch jeder möge nach seinem Willen glücklich werden und so kann sich Hopwood Depree gerne weiterhin dieser Aufgabe widmen. Ob man das unbedingt gelesen haben muss, sollte jede/r für sich entscheiden. Ich für mein Teil hätte nichts verpasst, wenn mir „Downtown Shabby“ nie vor die Augen gekommen wäre. Es war weniger mitreissend und unterhaltsam als erhofft und der Humor des Autors beschränkt sich auf die kulturellen Unterschiede zwischen Amerikanern und Engländern. Er erzählt ein wenig larmoyant, was man ihm bei der Aufgabe die er sich rausgesucht hat zwar nicht verdenken kann, es ist stilistisch aber wenig erfreulich. Wem würde ich diese Lektüre empfehlen? Frustrierte Häuslebauer denen der Bau nicht schnell genug voranschreitet könnten hier Geduld und Demut lernen. Downtown Shabby von Hopwood Depree ist im Juli 2023 als Paperback bei Goldmann erschienen. Weitere Informationen bei Klick auf das Cover oder auf der Verlagsseite.

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