Wer denkt bei Mooren nicht an Der Knabe im Moor von Annette von Droste-Hülshoff?
Moore sind in der allgemeinen Vorstellung düstere, unheimliche Orte, in denen einen Geräusche und Lichter in die Irre führen können.
Aber nach der Lektüre des Buches muss ich auch an die Vielfalt und den fruchtbaren Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen denken, der leider an sehr vielen Orten bereits durch landwirtschaftliche oder gewerbliche Bebauung zerstört wurde.
Annie Proulx beschreibt in ihrem Buch einen umfassenden Überblick über die weltweiten verschiedenen Moorlandschaften und Feuchtgebiete. Dabei schlägt sie einen Bogen über die Archäologie, Ökologie, Biologie und Literatur. Auch über persönliche Erfahrungen berichtet sie.
Das Buch ist grob in drei Abschnitte unterteilt: Nieder-, Hoch- und Waldmoore. Dabei überschneiden sich die verschiedenen Landschaftsformen in den Kapiteln, so wie sie auch in der Natur oft eng verwoben sind.
Die Autorin hat versucht, möglichst wenig wissenschaftliche Ausdrücke zu verwenden, um den LeserInnen die Lektüre verständlich und leichter zugänglich zu machen. Trotzdem gelingt es ihr, viel Wissenswertes und Lehrreiches in dieser Essaysammlung zu vermitteln.
Am Ende gibt es noch einen Abschnitt mit einigen Erläuterungen und Quellenangaben.
Fazit:
Ein unbedingt lesenswertes und wunderbares Buch, das ich sehr empfehlen kann.
Die bildhafte Sprache und der eindringliche Ton wecken in mir den Wunsch, noch möglichst viele Moore kennen zu lernen und zu bereisen. Gleichzeitig hoffe ich, dass Renaturierung und Erhalt der Feuchtgebiete weltweit gelingen.