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Rezensionen zu
Galaxias

Stephen Baxter

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"05.01.2057. 09:48 Uhr GMT. Gateshead, im Nordosten Englands, auf der Südseite des Flusses Tyne gelegen. Als sich die 30-jährige Tash Brand nach einer Nachtschicht im Government House auf dem Nachhauseweg befindet, ist es mit einem Mal stockfinster. Das Licht ist einfach verschwunden. Es gab zwar exakt um diese Zeit eine Sonnenfinsternis, diese sollte sich aber auf einen schmalen Streifen im Meer südlich von Afrika beschränken. An Bord der Weltraumstation Lodestone zeichnet sich für Wu Zhi und den Rest seiner Crew ein ganz ähnliches Bild ab und es errechnet sich das komplette Fehlen der Gravitation der Sonne. Es scheint so, als sei nicht nur das Sonnenlicht ausgegangen, sondern die Sonne selbst verschwunden. Auch an Bord des Raumschiffes Al-miriykh bricht sich allmählich Panik Bahn, da das Halten der Position im All von Sonnenkollektoren abhängig ist. Aber wo nichts mehr strahlt, kann auch nichts mehr absorbiert und in Energie transformiert werden. Und so kommt die Al-miriykh allmählich von ihrem Kurs ab. In Regierungskreisen werden allerlei Spekulationen und Mutmaßungen über Ursache und Konsequenzen dieses Phänomens angestellt. Nicht nur, dass die Wärme der Sonne auf der Erde fehlt, auch das Licht und die damit unmittelbar zusammenhängende Möglichkeit der Fotosynthese für die Flora. Das schlimmste aber ist die fehlende Gravitation unseres lebensspendenden Sterns, die den hauptsächlichen Kitt unseres Sonnensystems darstellte. Ohne diese Gravitation ist alles verloren. Stephen Baxters aktueller Hard SF Roman "Galaxias" baut auf einem fantasievollen und informativen Plot auf, der aufgrund seines anspruchsvollen Charakters so manchen astronomisch unbedarften Leser überfordern dürfte. Sprunghaft und theoretisch vorgetragen, entwickelt sich die komplexe und extraordinäre Idee zu einer trockenen, wissenschaftlichen Materie. Meinem Empfinden nach wird hierbei auf die falschen Themenschwerpunkte gesetzt. Ein roter Faden geht der oberflächlichen, zukunftsorientierten Gesellschaftsstudie ebenso ab, wie eine hinreichende Charakterisierung des üppigen Personals. Selbiges wird kaum mit Leben gefüllt und agiert wie leere, nichtssagende Hüllen. Auch die Umschreibung des Lokalkolorits fällt extrem dürftig aus, was den literarischen Aspekt an Baxters nerdig-exaltierter Erzählweise letztlich ad absurdum führt. Es fällt auch nicht immer leicht, den abstrakten, teils chaotisch wirkenden Gedankengängen des 1957 in Liverpool geborenen Autors auf Anhieb zu folgen, was den Konsum der ausladenden Story regelrecht in Anstrengung ausarten lässt. Oftmals stellte sich mir die Frage, wo sich die entsprechenden Protagonisten überhaupt befinden. Einer der vielen Gründe, warum von der erstklassigen Idee, die der britische Autor (meiner persönlichen Meinung nach) leider immer wieder zerredet und kaputtgedacht hat, im Gedächtnis des Lesers recht wenig hängen bleibt. Atmosphäre kommt so natürlich kaum einmal auf. Baxters Stil gilt als einzigartig. Ich kann damit bedauerlicherweise nichts anfangen. Es werden durchaus Komitees einberufen, Konferenzen abgehalten und Notfallpläne erstellt, aber das Personal des Autors redet viel zu lange um den heißen Brei herum, anstatt sich auf die Kernpunkte und die zu erwartenden Folgen zu konzentrieren. Politische Diskussionen werden geführt, ohne sich zuvor wissenschaftlichen Rat einzuholen oder auf Ergebnisse zu setzen. Vielmehr hält die fixe Idee eines Astronauten, als Nonplusultra aller Antworten her, von der Stephen Baxter, der heute in Northumberland lebt, seinen gesamten, emotionslos verfassten Plot lang, nicht einen Millimeter mehr abzuweichen gedenkt. Was sagen denn die Wissenschaftler, warum die Sonne weg ist? Was geben die Messungen und Beobachtungen der Observatorien und Weltraumteleskope her? Was passiert eigentlich mit der Erde und den anderen Planeten, wenn sie Sonne tatsächlich nicht mehr existieren sollte? Und wer oder was steckt eigentlich hinter diesem Phänomen?..."

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