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Rezensionen zu
Nachleben

Abdulrazak Gurnah

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Familiengeschichte aus Tansania

Von: Japan Connect (Fabienne)

09.10.2023

In dieser Familiengeschichte, zeichnet Gurnah mit einer handvoll Protagonisten, das Schicksal Menschen unterschiedlichster Klassen im ehemaligen Deutsch Ostafrika (Tansania?). Wir begleiten Afiya und Hamza, wie sie sich während und nach der deutschen Kolonialzeit ihren Platz im Leben erkämpfen. Afiya ist eine kluges Waisenmädchen, das - für die damalige Zeit untypisch - auf Suaheli lesen und schreiben kann und sich der Suche nach ihrem verschollenen Bruder verschrieben hat. Hamza versucht seine Vergangenheit bei der deutschen Schutztruppen zu vergessen und ein einfaches Leben aufzubauen. Denn seine Deutschkenntnisse, die ihm früher zum Aufstieg verhalfen, sind nach der deutschen Kolonialzeit nicht mehr gefragt. Das Schicksal der beiden verwebt sich und ihre gemeinsame Suche nach dem Bruder von Afiya bringt eine schreckliche Begebenheit ans Licht.

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Nachleben

Von: gosureviews

20.09.2022

Mein zweites Buch, das ich vom Literaturnobelpreisträger Abdulrazak Gurnah (2021) gelesen habe, und das ich um einiges besser fand als "Das verlorene Paradis". In seinen Büchern beschäftigt er sich mit dem Kolonialismus, der deutschen Besatzung Ostafrikas und vor allem mit der Besatzung Tansanias, seines Heimatlandes. Mir fällt es immer schwer, Bücher über den Kolonialismus zu lesen, und ich werde mir nie vorstellen können, wie Menschen ein fremdes Land besetzen und die Bewohner quälen oder als minderwertige Menschen behandeln können. Zum Glück ist es kein Buch, das nur von der Grausamkeit der Kolonisatoren erzählt und grausame Szenen beschreibt, im Gegenteil, solche Szenen gibt es zum Glück nicht viele. Die Geschichte spielt in den ersten Jahren der 1900er und wir folgen den verschiedenen Charakteren in ihrem täglichen Leben. Da sind: ein einheimischer Kaufmann und seine Frau, die beschließen, ein Waisenmädchen bei sich aufzunehmen, weil sich ihr Bruder der Schutztruppe (der deutschen Armee in Ostafrika) angeschlossen hat; ein Junge, der sich der Schutztruppe anschließt und was mit ihm während des Krieges und nach der Niederlage der deutschen Armee geschieht; und einige Nebenfiguren, obwohl alle Figuren miteinander verbunden sind. Das Buch erzählt auch von den Menschen, die nicht direkt an den Kämpfen beteiligt waren; es geht um Familienbande, Freundschaft, Liebe, Bräuche und Traditionen.... das tägliche Leben mit seinen Höhen und Tiefen in jenen Jahren. Und natürlich wird auch deutlich, wie der Kolonialismus das Leben der Menschen vor Ort verändert hat. Das Buch ist sehr fließend und der Erzählton bleibt durchgehend flach und linear, als ob der Autor nicht emotional beteiligt wäre. Er scheint von den Ereignissen losgelöst zu sein und spricht von ihnen wie von einer Chronik der Ereignisse, als sei er ein externer Beobachter. Aber die Figuren sind lebendig und anschaulich. Diese glatte und lineare Erzählweise war etwas gewöhnungsbedürftig. Ich war nur ein wenig enttäuscht über das abrupte Ende des Buches. Es war nicht wirklich abrupt, die Geschichte hat ein Ende, aber auf ein paar Seiten fasst der Autor schnell und kurz zusammen, was in den folgenden Jahren passiert ist.

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