Wasser hat seine ganz eigene Faszination auf uns Menschen. Es bedeutet Leben. Manche Menschen haben das Glück am Wasser zu wohnen, (in Zeiten der Klimakatastrophe nicht gänzlich ungetrübt) und sich mit dessen Energie aufzuladen.
Dick Conant, von dem Ben Mc Grath hier erzählt ist einer dieser Menschen, die nicht nur am sondern auf dem Wasser leben. Ein Außenseiter, manche bezeichnen ihn als Spinner, als gesellschaftlichen Loser, andere hat er mit seinem Charisma und seiner Freundlichkeit und Intelligenz bezaubert, es gibt viele Meinungen und Aussagen über ihn, was aber unbestreitbar ist ist seine Leben auf dem Wasser im Kanu auf den Flüssen Noramerikas die er befahren hat.
Wer wie ich einen Abenteuerroman mit Reise- und Landschaftsschilderungen erwartet hat wird nicht enttäuscht werden, tatsächlich ist aber nicht nur das. Ben Mc Grath der Dick Conant nur kurz kennenlernen durfte ist so fasziniert von dessen wahrlich schillernder Persönlichkeit, dass er seine Spuren nachverfolgt, seine Tagebuchaufzeichnungen liest, Interviewpartner sucht und findet und sich daran macht aus allen zusammmengetragenen Schnipseln den Menschen Dick Conant zu entdecken. Zusammen mit dessen unglaublichen Reisen und Erlebnisssen ist das ein ganz eigenes Abenteuer auf das er die LeserInnen mitnimmt.
„Eine amerikanische Odyssee“ untertitelt er seine Aufzeichnungen und das berechtigt.
Mich hat diese wahre Geschichte gefesselt und fasziniert, sowohl die Reisen, die Landschaftsbeschreibungen als auch der Mensch Dick Conant den Ben Mc Grath immer weiter erforscht, fast schon obsessiv.
Sie hat mir auch wieder einmal verdeutlicht, dass man sich nicht am Äußeren eines Menschen orientieren sollte.
Der „Riverman“ ist packend, berührend, spannend, und etwas Besonderes. Ein Roman und ein Mensch in den man eintauchen kann und vielleicht wechselt man dann auch mal die Perspektive und paddelt los ins Ungewisse.