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Rezensionen zu
Ein langes Wochenende

Gilly Macmillan

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Nachdem mir Gilly MacMillans letzter Roman "Die Vertraute" gut gefallen hat, habe ich bei ihrem neuen Buch direkt zugegriffen. Auch diesmal hat die Autorin mir spannende, unterhaltsame und kurzweilige Lesestunden beschert. War "Die Vertraute" sehr personenzentriert aufgebaut, ist die Story diesmal breiter angelegt. Hier gibt es vergleichsweise viele Personen - und jeder scheint Probleme und/oder Geheimnisse zu haben. Bis ich alles richtig zuordnen konnte, hat es ein bisschen gedauert. Diese Zeit hat Gilly MacMillan ausgenutzt, um mich mit Atmosphäre und hochköchelnder Spannung in den Bann zu ziehen. "Hi, die Damen [...] Wenn ihr dies hier lest, werde ich einen eurer Ehemänner umgebracht haben" (Zitat S. 39). Diese Nachricht empfängt die Freundinnen Emily, Jayne und Ruth in einer abgelegenen Scheune. Was hat es damit auf sich? Ein schlechten Scherz? Oder doch bitterer Ernst? Die Unruhe ist geweckt und steigert sich zusehends. Dabei reagieren die Frauen erst mal recht lethargisch, was aber für den Spannungsaufbau förderlich ist. Der Handlungsverlauf ist wie ein Fluss, der erst dahin plätschert, dessen Strömung dann unmerklich zunimmt, immer stärker wird und einen schließlich mitreißt. Auf einmal wusste ich kaum noch wo Vorne und Hinten, Oben und Unten ist. Die Geschichte legt plötzlich massiv an Tempo zu. Die Perspektiven wechseln immer schneller, so dass ich gar nicht mehr zur Ruhe gekommen bin. Auf zwischenmenschlicher und psychologischer Ebene wird nicht gekleckert, sondern geklotzt. Jeder Charakter ist individuell gezeichnet - und trotzdem muss ich sagen, dass mich keiner zu 100% getoucht hat. Fast wahnsinnig gemacht haben mich wiederum Szenen mit einer Person, deren Name einfach nicht genannt wird. "Wer bist du?" hat alles in mir geschrien und die Spannung höher und höher getrieben. Und dann gibt es noch eine besonders starke Storyline, die aber streng genommen nicht mehr als Staffage ist und für die zentrale Geschichte eigentlich nichts zur Sache tut. Fazit: "Ein langes Wochenende" hat mir trotz kleinerer Abstriche gut gefallen. Ich mag, wie der Plot augebaut, Atmosphäre geschaffen und der große Showdown anvisiert wird. Immer wieder gibt es die Diskussion um vermeintliche Thriller, die keine sind. Und hier? Steht so lapidar "Roman" auf dem Cover, wobei sich dahinter ein astreiner Psycho-Sog verbirgt. Meinen Geschmack hat Gilly MacMillan auf jeden Fall wieder getroffen.

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