„Wie wir brennen“ von Sarah Hall
Ich liebe den Sound ihres Schreibens und ihre Art, Geschichten zu erzählen: intim und poetisch und unnachsichtig. Er gefällt mir sehr, obwohl dieser Roman anders ist, da er zeitgemäß während einer Viruspandemie spielt. Doch es ist die komplexe Geschichte der Künstlerin Edith, die als Kind mit einer beschädigten doch schriftstellernden Mutter aufwächst und später die Liebe ihres Lebens in einem Einwanderer trifft.
Sie hat eine schwere Viruspandemie überlebt, ihr Geliebter starb und sie selbst wartet auf das Rezidiv, dass immer kommt, es ist nur eine Frage der Zeit.
In Rückblenden lernen wir ihre Kindheit, ihren Weg zur Künstlerin kennen und ihre intensive Liebesgeschichte mit Halit. Doch das, was mich besonders beeindruckt hat, sind die Schilderungen der Krankheit, des Körpers, des Lebens und Leidens, des Überlebens und der Trauer.
Am Ende des Buches steht die letzte große Skulptur von Edith, ein Auftragswerk zum Gedenken der Opfer. Und dieses Buch scheint dasselbe zu sein, eine Werk des Erinnerns, des Zulassens von Trauer und Leid. Wie im Gedenken an die Virustoten geschrieben, zeigt es die Kunst als Kraft, die dem Menschen Halt, Sinn und Größe verleiht.
„Wer Geschichten erzählt, überlebt“
Eindrücklich, sinnlich, beängstigend und voll großer Zärtlichkeit.
Aus dem Englischen von Eva Bonné, Penguin 2023