Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Ort ohne Wiederkehr

Mihrigul Tursun, Andrea C. Hoffmann

(31)
(2)
(1)
(0)
(0)
€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Schockierend

Von: Salmian

28.03.2022

INHALT: Mihrigul Tursun ist Uigurin und wächst bei ihrer Großmutter auf. Als sie und ihre Klassenkameraden älter werden, lernen sie in der Schule chinesisch und das Mihrigul die beste der ganzen Schule ist, erhält sie ein Stipendium, um an einer fortschrittlichen, chinesisch sprechenden Schule ihren Abschluss zu machen. Danach studiert sie und erlangt ihren Bachelor-Abschluss, woraufhin sie beschließt, dass sie ihren Master im Ausland absolvieren möchte. Da sie, wie die meisten Uiguren, Muslima ist und dementsprechend schon ein wenig arabisch spricht, entschließt sie sich, in Ägypten zu studieren. Schon jetzt gerät sie in den Fokus der chinesischen Regierung und als sie später einen Ägypter heiratet und mit ihm Kinder zeugt, gilt sie definitiv als äußerst verdächtig. Sie reist in ihre Heimat, um ihre Familie zu besuchen, doch schon am Flughafen wird Mihrigul abgefangen und brutal verschleppt. Ein Martyrium beginnt. MEINE MEINUNG: Bisher wusste ich über die Uiguren in China nur am Rande Bescheid, sonderlich viele habe ich davon aber nicht mitbekommen, vor allem wusste ich von keinen Details. Dementsprechend schockiert hat mich dann die Schilderung über die Geschehnisse, die Mihrigul erlebt hat. Ziemlich schnell hat mich ihre Geschichte an die Herrschaft Hitlers und die damit verbundene Verfolgung der Juden erinnert. Damals im Geschichtsunterricht waren die Schilderungen allerdings nicht so exakt und ausufernd, dementsprechend musste ich das Buch ab und zu tatsächlich zur Seite legen und mich ein paar Minuten ablenken, vor allem bei einer Szene konnte ich wirklich nicht glauben, was ich gerade gelesen habe. Absolut erschüttert hat mich, dass der damalige Machthaber, der die Verfolgung und Peinigung der Uiguren ins Rollen gebracht hat, heute immer noch der Präsident Chinas ist. Jegliches Interesse, dass ich bisher ab der Erkundung dieses Landes hatte, ist nach diesem Buch leider definitiv wie weggeblasen. Schade eigentlich, denn die verschiedenen Klimazonen, die Flora und Fauna finde ich eigentlich super spannend. Lediglich die doch recht vielen Rechtschreib- und Grammatikfehler haben den Lesefluss etwas getrübt. FAZIT: Ein aktueller und deshalb umso erschreckenderer Bericht über das Leben einer Minderheit in China.

Lesen Sie weiter

Der Zeugenbericht "Ort ohne Widerkehr" schildert die grausamen Umstände, welche in China zum Alltag gehören, und trotzdem auf der ganzen Welt unter Verschluss gehalten werden. Die Muslima Mihrigul ist eine Uigurin und gehört damit zu einer chinesischen Minderheit, welche ihren Siedlungsschwerpunkt in Xinjiang hat. Die Entscheidung, für eine bessere Zukunft im Ausland zu studieren und nach einigen Jahren in ihre Heimat zurückzukehren, hat für Mihrigul schwere Konsequenzen. Schon seit etlichen Jahren verfolgt die chinesische Regierung Uiguren als ethnische und religiöse Minderheit und versucht diese, in besonderen "Schulen" umzuerziehen. Unter dem Deckmantel der Notwendigkeit innerer Sicherheit geht diese mit traumatisierenden und repressiven Mitteln gegen Uiguren vor, worunter Verfolgung, Masseninternierung und Folter zählen. Inzwischen wurde das Vorgehen der chinesischen Regierung von zahlreichen Staaten als "Genozid" eingestuft. Aufgrund des politischen Hintergrunds ist dieses Buch keine leichte Kost. Mihrigul schafft es, Mitgefühl zu erregen und gleichzeitig die Vorkommnisse recht objektiv darzustellen. Die Geschichte nimmt sehr langsam ihren Lauf, wodurch an. Zu Beginn erfährt man sehr viel über Mihriguls Werdegang, was jedoch der wichtigste Baustein in ihrer Geschichte ist. Das Buch ist recht einfach geschrieben, jedoch durch seine Thematik durchaus anspruchsvoll. Mihrigul gibt unzähligen Menschen eine Stimme, deren Geschichte verheimlicht wird und lenkt Aufmerksamkeit auf Missstände, die in Teilen der Welt alltäglich sind, hier jedoch zu wenig thematisiert werden. Ich kann dieses Buch auf jeden Fall weiterempfehlen. Die Vorgehensweise der chinesischen Regierung muss publik gemacht werden, damit sich endlich etwas ändert.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.