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Rezensionen zu
Provenzalische Täuschung

Sophie Bonnet

Die Pierre-Durand-Krimis (9)

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€ 17,00 [D] inkl. MwSt. | € 17,50 [A] | CHF 23,90* (* empf. VK-Preis)

Ich habe bisher alle 8 Krimis um den Kommissar Pierre Durand und seine Dauerfreundin Charlotte gelesen – endlich liegt mir hier ein neuer Fall vor! Beschreibung des Buches: Der Krimi „Provenzalische Täuschung“ von Sophie Bonnet ist 2023 als Taschenbuch im Blanvalet-Verlag erschienen. Das Buch hat 380 Seiten. Auf dem Cover sieht man einen gepflasterten Weg durch ein Örtchen mit Steinhäusern. Am Ende des Romans gibt es ein 4seitiges Glossar, das die benutzten französischen Begriffe erläutert und drei Rezepte zum Nachkochen erwähnter Speisen im Roman. Kurze Zusammenfassung: Pierre Durand und Charlotte müssen endlich ihre Hochzeit planen, doch mitten in ihre Planungsvorbereitungen wird Gilbert Langlois tot aufgefunden. Er war vor kurzem in das kleine Städtchen gekommen, um Pierres Posten übernehmen zu wollen. Hier hatte der Bürgermeister seine Hände im Spiel. Zunächst ermittelt Pierre in diesem Fall offiziell, doch dann sieht es so aus als gehöre er zu den Verdächtigen. So muss er auf eigene Faust den Langlois Mörder finden. Mein Leseeindruck: Allein die Buchcover dieser Reihe sind ein Hingucker und passen allesamt sehr gut zueinander. Hier wurde auch darauf verzichtet, unterschiedliche Größenausgaben herauszubringen, das gefällt mir – nur die Oberflächenstruktur hat sich geändert. Die Krimi-Reihe um Pierre und Charlotte finde ich gelungen. Auf der einen Seite ein spannender Fall, auf der anderen Seite eine Weiterentwicklung der Beziehung mit all ihren Facetten. Diese Geschichte spielt in Örtlichkeiten rund um Mont Ventoux, Pierre muss deshalb auf ein privates Gefährt eines Bekannten zurückgreifen, da er ja vom Dienst suspendiert ist. Um seine Recherche zu verdecken, reist er mit seiner Ziege zu einer Trüffelfarm, um herauszufinden, ob Cosima zum Trüffelsuchen geeignet ist. Die Recherchearbeit Pierres ist immer wieder besonders und ungewöhnlich. Das macht auch diesen Krimi wieder besonders. Wer sich gerade in der Provence im Urlaub befindet, kann sich sicherlich so richtig in die Umgebung hineinversetzen und taucht ein in das wunderbar beschriebene Flair. Mir hat der Krimi alles in allem gut gefallen, ich hatte allerdings ein wenig den Faden verloren, weil ich nicht täglich zum Lesen kam. Die Lösung des Falls ist nicht vorhersehbar. Fazit: Besser ist es, wenn man die vorherigen Bände gelesen hat, die Personen entwickeln sich und man versteht die Beziehungen zueinander besser – schöner Urlaubskrimi!

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Pierre muss schon wieder seinen Namen reinwaschen und das hat mich ehrlich gesagt etwas genervt. Aber da er es dieses Mal glücklicherweise schnell klären konnte, war der Kritikpunkt fluchs wieder vergessen und ich konnte mich endlich in der provenzalischen Lebensart verlieren, die Sophie Bonnet so gekonnt in ihre Geschichten einfließen lässt. Ihre Beschreibungen von kulinarischen Köstlichkeiten, traditionellen Festen und dem entschleunigten Rhythmus des Dorflebens schaffen eine einzigartige Atmosphäre und tragen sehr zur Authentizität der Szenerie bei. Besonders gefreut habe ich mich über Cosimas humorvollen Auftritt: Habt ihr gewusst, dass man Ziegen zur Trüffelsuche einsetzen kann? Damit bietet sie Pierre die perfekte Legende für seinen Undercover Einsatz. Natürlich wollte ich auch alle anderen Figuren wieder sehen. Allen voran unseren liebenswerten Dorfpolizisten. Er überzeugt weiterhin durch seine menschliche Seite, seine Intuition und seine Hartnäckigkeit bei den Ermittlungen. Die Interaktionen zwischen den verschiedenen Dorfbewohnern verleihen dem Buch zusätzliche Tiefe und vermitteln ein Gefühl von Gemeinschaft und Vertrautheit. Privat steht endlich seine Hochzeit mit Charlotte ins Haus. Und wie bei der Planung einer solchen Feier nicht anders zu erwarten, gibt es auch hier Differenzen. Die Lösung ihrer Probleme lag für mich klar auf der Hand, aber für die Dramaturgie durfte sich das wohl nicht so schnell klären lassen. Das gesellschaftspolitische Element bildet dieses Mal der Algerienkonflikt mitsamt seinen Folgen, die auch im heutigen Frankreich noch im Zusammenleben von Europäer*innen und Araber*innen spürbar sind. Um ehrlich zu sein, wusste ich über die Thematik nicht besonders viel, daher hätte dieser Plot gern einen größeren Raum im Roman einnehmen dürfen. Dafür finden sich im Nachwort weitere Informationen. Der Fall an sich ist auch gut konstruiert, fesselnd geschrieben und lädt zum Miträtseln ein. Doch wir wissen alle, dass er eigentlich nur Mittel zum Zweck ist, mal wieder in die Provence zu reisen, oder?

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Pierre und Charlottes Hochzeitspläne sind seit Band 8 noch nicht viel weiter gediehen. Die beiden haben noch kein Datum festgelegt - und auch nicht die Location für die Hochzeitsfeier, denn darüber streiten die zwei noch. In Ruhe darüber reden möchte Pierre, doch es kommt ihm ein neuer Fall dazwischen. Nur wird er ziemlich schnell vom Fall abgezogen, denn er könnte der Täter sein. So vermutet es jedenfalls die neue Polizistin im Team von Kommissar Robert Lechat, weil sich in der Wohnung des Mordopfers heimlich aufgenommene Fotos von Pierre befinden. Aber auch andere Fotos, vor allem eins, dem niemanden ausser Pierre Beachtung schenkt und ihn dazu bringt, eigenmächtig weiter zu ermitteln. Das Opfer hatte es anscheinend nicht nur auf Pierres Stelle abgesehen. In diesem neunten Band geht es unter anderem um die Veteranen der Algerienkriege und die Pieds Noirs. Einiges davon war interessant, anderes davon fand ich ermüdend und erinnerte mich stark an eine andere Krimireihe, in der jeder Band entweder etwas über die Algerienkriege, das Vichy-Regime und/oder die Résistance beinhaltet - und die ich deshalb nicht mehr weiterlese. Das Thema ist wichtig und prägt Frankreich noch immer, aber ich mag so Fälle, in denen es - egal ob nebenbei oder hauptsächlich - um alte Kriegsgeschichten geht, nicht gerne lesen. Auch wenn mir dieses Thema zu mächtig war, gab es hier zum Glück auch noch vieles andere zum Entdecken, denn wie immer ist nicht nur Pierres Privatleben, sondern auch das Dorfleben in all seinen Ausprägungen präsent und so liegt mit "Provenzalische Täuschung" erneut ein abwechslungsreicher Fall für Pierre Durand vor. Fazit: Spannend bis zum Schluss, trotz einem für mich nicht so interessantem Thema. 4 Punkte.

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