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Rezensionen zu
Wunder gibt es immer wieder

Beate Sauer

Die Fernsehschwestern (1)

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Meine Meinung: Eva liebt nichts mehr, als in ihrer freien Zeit Bilder von verschiedenste Kostümen zu entwerfen. Ich größter Traum ist es, Kostümbildnerin zu werden, was ihrem Vater ein Dorn im Auge ist. Sie soll heiraten und Mutter werden, was 1953 für Frauen vorgesehen ist. Doch Eva hält an ihrem Traum fest und als sie ihre Cousine in Österreich besucht, begegnet sie der berühmten Kostümbildnerin Gerdago. Zu der Zeit wird in Österreich „Sissi“ gedreht und Gerdago ist für die Kostüme der Schauspieler zuständig. Gerdago geht darauf ein, Evas Zeichnungen anzuschauen und glaubt, dass sie ein wirkliches Talent hat. Sie gibt Eva ein Empfehlungsschreiben für einen befreundeten Kostümbildner in Evas Heimatstadt mit und so kehrt sie, voller Hoffnung im Gepäck, nach Hause zurück. Obwohl Paul, Evas Freund, sie in ihrem Vorhaben unterstützt und eher modern eingestellt ist, legt ihr irgendjemand ständig Steine in den Weg und Evas Traum scheint zu zerplatzen. Dies war mein erster Roman, den ich von der Autorin gelesen habe. Schon nach den ersten Seiten fiel mit der unglaublich angenehme Schreibstil auf, der mich direkt in die Story katapultiert hat. Beate Saur hat tolle Charaktere geschaffen und sowohl Eva, als auch ihre Cousine, sind mir direkt ans Herz gewachsen. Dieser erste Band der Trilogie hat mir unglaublich gut gefallen und ich gebe diesem historischen Roman 5 von 5 Sterne. Liebhaber von historischen Romanen sollten sich diese Trilogie nicht entgehen lassen.

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Inhalt: 1955. Die 19- jährige Eva Vordemfelde hat nur einen Wunsch: Kostümbildnerin zu werden. Während ihres Urlaubs bei ihrer Cousine in Fuschl am See kann sie es kaum fassen, aber in ihrem Hotel finden tatsächlich Dreharbeiten zum neuen Sissi Film statt. Die Kostüme hat keine Geringere als ihr großes Vorbild Gerdago entworfen. Als Eva durch einen Zufall Gerdago eigene Skizzen zeigen kann, ist diese beeindruckt und schreibt Eva ein Empfehlungsschreiben. Doch das Glück währt nicht lange. Evas Vater hat ganz andere Pläne für seine Familie....... Leseeindruck: "Wunder gibt es immer wieder" ist der Auftakt der Fernsehschwestern Trilogie. Der Roman hat mich gut unterhalten und spiegelt sehr schön die 50er Jahre wider. Der Mann, als Ernährer der Familie, hatte das Sagen. Evas Vater lässt das die Familie spüren. Seine Frau und Eva haben sich ihm unterzuordnen. Das passt letzterer gar nicht. Gebannt habe ich Evas Weg verfolgt. Ich habe mit ihr gelitten, denn der Vater kann ein Ekel sein, wenn es nicht nach seinem Willen geht. Und der war nun mal, dass Eva als Sekretärin beim NWDR arbeitet. Dann wiederum habe ich Evas Mut bewundert, wie sie ihren Vater austrickst und so immer wieder kleine Siege erringt. Außerdem konnte ich auch noch in Nostalgie schwelgen, denn die Autorin hat einige Sendungen der damaligen Zeit wieder aufleben lassen. Allerdings habe ich im Nachwort erfahren, dass sie sich künstlerische Freiheiten gelassen hat. So geht eine einmalige Show, mehrmals auf Sendung oder es wird mit der genauen Jahreszahl nicht ganz so genau genommen. Mich hat es nicht gestört, auch weil ich in dieser Zeit nicht aufgewachsen bin. Damit der Plot funktioniert, war diese nicht ganz authentische Darstellung, jedoch wichtig. Was ich nicht ganz gelungen fand und meinen Lesefluss etwas gestört hat, waren die vielen politischen Erwähnungen. Klar, Evas Vater ist Politjournalist. Trotzdem hatte es mit der Geschichte an sich weniger zu tun. Da hätte mir schon besser gefallen, die Streitigkeiten zwischen Vater und Tochter noch mehr in den Vordergrund zu heben. Das fand ich nämlich richtig spannend. Fazit: "Wunder gibt es immer wieder" ist ein schöner Auftakt der Fernsehschwestern Trilogie. Ich habe den Zeitgeist der 50er Jahre gut spüren können und mir unbekannte Fernsehsendungen kennengelernt. Lediglich die häufig erwähnten politischen Begebenheiten hätte ich persönlich nicht gebraucht. Wen es nicht stört, dass einige Fernsehereignisse nicht Eins zu Eins wiedergeben sind, dem empfehle ich gerne diesen Roman.

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1953 bezaubert die Krönungszeremonie von Elizabeth II. die Menschen vor den Fernsehbildschirmen. Das neue Medium bietet einen Blick in die große weite Welt, wie es ihn nie zuvor gegeben hat. Auch die siebzehnjährige Eva Vordemfelde ist begeistert von der jungen Königin, von der frischen Brise einer neuen Zeit und der Aussicht auf ein aufregendes, unabhängiges Leben. Ihrem Vater passen diese Ambitionen überhaupt nicht. Ein junges Mädchen gehört nach Hause. Als Eva sich auch noch in den unkonventionellen Journalisten Paul verliebt, setzt ihr Vater alles daran, seine Tochter den konservativen Regeln zu unterwerfen, die er für richtig hält. Doch Eva lässt sich nicht unterkriegen. Und als sie die unglaubliche Chance erhält, bei der Kostümbildnerin der »Sissi«-Filme zu lernen, setzt sie alles daran, ihren Traum Wirklichkeit werden zu lassen. 1955, Eva verbringt mit ihrer Cousine ihre Ferien in Fuschl am See. Dort finden die Dreharbeiten zum Film "Sissy" mit Romy Schneider statt und Eva bietet sich wie durch ein Wunder die Chance, mit der berühmten Gerdago, DER Kostümbildnerin, zusammenzuarbeiten. Diese erkennt Evas Talent und bestärkt sie in ihrem Wunsch, Kostümbildnerin zu werden. Allerdings muss Eva nach ihrem Urlaub mit ihren Eltern und den kleinen Schwestern von München nach Bonn ziehen, da ihr Vater Journalist beim NWDR in Köln wird. Auch besorgt er ihr dort einen ihr so verhassten Sekretärinnen-Job, den Eva nur widerwillig ausführt. Dann verliebt sie sich auch noch in den jungen Journalisten Paul, den sie im NWDR kennenlernt. Da sie noch nicht volljährig ist, führen sie ihre Beziehung erstmal heimlich. Der in drei Teile gegliederte Roman lässt den Leser in vergangene Zeiten eintauchen. Durch die sehr gute Recherche und den flüssigen Schreibstil der Autorin fühlt man sich mittendrin in den 50iger Jahren. Man fühlt mit Eva mit und erlebt, wie schwer es Frauen in den Nachkriegsjahren hatten, ihr Leben selbst zu bestimmen. Nun freue ich mich auf Band 2, denn ich möchte unbedingt wissen, wie es mit Eva und den Fernsehschwestern weitergeht

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Der Roman "Wunder gibt es immer wieder" ist der Auftakt zur Familiensaga "Die Fernsehschwestern" der Autorin Beate Sauer. Er spielt in den 50er Jahren, wo das Fernsehen langsam seinen Einzug hält. Nicht jeder kann sich aber einen leisten. In München lebt die Familie Vordemfelde. Der Vater arbeitet als Journalist beim Münchner Abend und war gerade zurück von der Reise mit Adenauer nach Moskau. Axel Vordemfelde bedauert noch immer seinen Entschluß, dass er 1941 von Berlin nach München gezogen war. Die damalige Stelle hatte ihn nicht davor bewahrt, dass er Soldat wurde und in Kriegsgefangenschaft kam. Nun war er schon einige Jahre wieder daheim. In der schweren Zeit musste seine Frau den Rest der Familie, drei Töchter, durchbringen. Das hatte sie geprägt. Doch leider wurde sie wieder zu einer anderen, als der Mann wieder kam. Sehr zum Bedauern von Eva, der Ältesten. Denn sie wußte, wie stark ihre Mutter sein konnte. Da erhält Axel das Angebot, zum NWDR Bonn als leitender politischer Redakteur zu wechseln. Das war es, sein Traum, am Puls der Zeit zu arbeiten. Die Belange seiner Familie hatten für ihn keine Priorität. Im Vordergrund stand seine Karriere. Jedwede Diskussion über den Umzug wurde unterbunden. Doch die 17jährige Eva hatte ihre eigene Vorstellung vom weiteren Leben. Sie war künstlerisch sehr begabt und wollte Kostümbildnerin werden. Im Urlaub bei der Cousine konnte sie als Komparsin bei dem Film "Sissi" mitwirken. Ebenso machte sie die Bekanntschaft von Gerdago, der bekannten Kostümbildnerin. Die war von ihrem Talent angetan und gab ihr ein Empfehlungschreiben für ein Theater in München mit. Dort sollte sie sich vorstellen. Wieder einmal gerät Eva mit dem Vater aneinander. Durch seine Intrige platzt der Traum in München. Die Art und Weise, wie der Vater die Familie beherrscht, zieht sich durch die ganze Handlung. Innerlich ist mir oft die Hutschnur geplatzt und ich wäre am liebsten dazwischen gegangen. Zum Umzug gönnt der Vater der Familie einen Fernseher. Aber wehe, es störte ihn jemand am Sonntag bei seiner Lieblingssendung. Die Mutter entsprach dem damaligen Bild der Frau: Die Frau gehört zu Kind und Herd. Aber Annemie hat ein Geheimnis. Das Medium Fernsehen zeigt die ersten Unterhaltungssendungen, wie z. B. mit Peter Frankenfeld. Eingebungen in die Handlung Themen wie der Beginn des Fernsehens, aber auch wie ein Film entsteht mit allem Drum und Dran, zur damaligen Zeit ein immenser Aufwand. Und mittendrin Eva, eine Protagonistin, die sich nicht knechten lässt von ihrem Vater, ihm immer wieder die Stirn bot. Bei allen Steinen, die ihr in den Weg gelegt werden, hat sie sich nicht von ihrem Berufstraum Kostümbildnerin zu werden, abbringen lassen. Hier erlebt man lebendig und interessante Geschichte. Zu Beginn wird über die Fernsehübertragung zur Krönungszeremonie Queen Elizabeth II berichtet. Damals halt in Schwarz-Weiß. Vor wenigen Monaten konnte man im Nachruf diese Bilder im TV sehen. Es sind die Anfänge der jungen Bundesrepublik, aber auch die einzelnen Handlungsorte, wie z. B. das Schreibbüro, sind vorstellbar geschrieben. Und eine Liebesgeschichte darf auch nicht fehlen. Ich gebe gern meine Leseempfehlung.

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Wunder gibt es immer wieder Inhaltsangabe: Quelle Heyne Verlag Die Geschichte einer deutschen Familie, eines Mediums, das alles verändert, und einer Generation furchtloser Frauen 1953 bezaubert die Krönungszeremonie von Elizabeth II. die Menschen vor den Fernsehbildschirmen. Das neue Medium bietet einen Blick in die große weite Welt, wie es ihn nie zuvor gegeben hat. Auch die siebzehnjährige Eva Vordemfelde ist begeistert von der jungen Königin, von der frischen Brise einer neuen Zeit und der Aussicht auf ein aufregendes, unabhängiges Leben. Ihrem Vater passen diese Ambitionen überhaupt nicht. Ein junges Mädchen gehört nach Hause. Als Eva sich auch noch in den unkonventionellen Journalisten Paul verliebt, setzt ihr Vater alles daran, seine Tochter den konservativen Regeln zu unterwerfen, die er für richtig hält. Doch Eva lässt sich nicht unterkriegen. Und als sie die unglaubliche Chance erhält, bei der Kostümbildnerin der »Sissi«-Filme zu lernen, setzt sie alles daran, ihren Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Meine Meinung zur Autorin und Buch Beate Sauer, ist es hervorragend gelungen mit ihrem ersten Band, zum Auftakt der Fernsehschwestern Saga. Man spürt beim Lesen wieviel Mühe und Recherche sie in diese Trilogie gesteckt hat. Die damalige Zeit hat sie wunderbar beschrieben, die Zeit des Aufbruchs in unserem Land und der Fernsehwelt. Es wurden bei mir viele Erinnerungen wach an Sendungen die ich schon vergessen hatte. Den ich bin ein Kind der damaligen Zeit, auch wenn ich erst 1952 geboren wurde, kann ich mich noch gut an das erste Fernsehen erinnern. Alles ist so interessant und spannend beschrieben, auch die Rolle der Frauen damals und das politische Zeitgeschehen. Freue mich schon auf den 2. Band im Oktober. Übrigens viele der Personen sind real. Ich konnte mich so gut in Eva und ihren großen Traum Kostümbildnerin zu werden gut nachvollziehen, den es war auch ein Traum von mir. Aber leider waren wir erst mit 21 Jahren volljährig und waren auf den Willen unserer Eltern angewiesen, wir hatten uns zu beugen wie die Ehefrauen damals. Sekretärin beim WDR , war in den Augen ihres Vaters der ihr die Stelle dank Beziehung dort vermittelt hat, er arbeitete als Journalist dort und war in meinen Augen vom Ehrgeiz zerfressen und ein Cholerischer Mensch. Einfach von heute auf morgen von München nach Bonn umziehen, fand ich schlimm. Evas Enttäuschung konnte man fühlen und verstehen, besonders nach ihrem Kurzurlaub in Fuschel am See, bei ihrer Cousine die dort im Hotel arbeitet wo die Schauspieler zum Film vom Sisi untergebracht sind. Ausgerechnet sie darf als Statistin in dem Film mit wirken, und lernt dabei die große Kostümbildnerin Gerdago kennen, die ihr Talent entdeckt. Kaum zu Hause angekommen, müssen sie nach Bonn umziehen. Ihre Träume scheinen zu zerplatzen wie Seifenblasen. Im Büro kommt sie sehr schlecht mit ihrer Vorgesetzten aus, sie lernt dort den Journalisten Paul kennen, der ihre Träume zu verstehen scheint, sie verlieben sich mit der Zeit. Aber ihrem Vater ist der Junge Mann ein Dorn im Auge. Wird der Vater es schaffen einen Keil zwischen die beiden zu treiben ? Und ihre Träume zerstören, oder werden Paul und sie es doch noch schaffen? Lassen wir uns überraschen.

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Eva Vordemfelde träumt nach einem Blick hinter die Kulissen der Dreharbeiten von "Sissi" in Fuschl am See, wo sie bei einem Ferienaufenthalt bei ihrer Cousine zufällig als Statistin ausgewählt wurde, davon Kostümbildnerin zu werden. Sie näht schon länger selbst Kleider und entwirft für sich Kostüme. Im Jahr 1955 ist sie als 19-Jährige jedoch noch nicht volljährig und muss sich ihrem Vater Axel unterordnen, der ihr die Flausen aus dem Kopf treiben möchte. Er selbst arbeitet an seiner Karriere als Journalist und zieht nach einer Beförderung mit der ganzen Familie von München nach Bonn, wo er für Eva eine Anstellung als Sekretärin bei dem Fernsehsender NWDR in Köln erwirken kann. Dort lernt sie den linkspolitischen Hörfunkredakteur Paul Voss kennen und verliebt sich nach einer ersten Antipathie in ihn. Ihrem politisch konservativen Vater und strengem Patriarch der Familie ist auch diese Liebschaft ein Dorn im Auge. Eva lässt sich trotz aller Widrigkeiten und Rückschläge nicht unterkriegen, ihre Träume zu leben, denn sie möchte nicht einmal wie ihre Mutter Annemie enden, die ihre beruflichen Ambitionen für die Familie zurückstellte und nach der Rückkehr ihres Ehemanns aus Kriegsgefangenschaft ihre Eigenständigkeit und Selbstbewusstsein verloren zu haben scheint. "Wunder gibt es immer wieder" ist der erste Band der dreiteiligen Reihe "Die Fernsehschwestern". Der Roman versetzt die/ den Leser*in eindrücklich in die Nachkriegsjahre 1955/ 1956 in der noch jungen Bundesrepublik. Er ist überwiegend aus der Perspektive der selbstbewussten, modern denkenden und zumal etwas trotzköpfigen Eva geschrieben, die aus einer gut bürgerlichen Familie stammt und unverdrossen gegen ihren streng konservativen Vater aufbegehrt, der ihr Leben nach seinen Ansichten bestimmen möchte. Daneben gibt es Einblicke aus der Sicht der weiteren Familienmitglieder, insbesondere des Patriarchen, die der/ dem Leser*in so manchen Wissensvorsprung verschaffen. Die Verhältnisse der damaligen Zeit werden anschaulich, lebendig und lebensecht beschrieben. Die Rollenbilder und Machtverhältnisse in der Familie sowie im Berufsleben können so wunderbar nachvollzogen werden. Auch die Orte, von München über Bonn und Köln sind so eindrücklich beschrieben, dass man Bilder vor Augen hat. Reale politische und gesellschaftliche Ereignisse fließen harmonisch in die fiktive Handlung ein. Die Autorin schafft es, dass Geschichte lebendig wird. Die Charaktere sind facettenreich, wenn auch manchmal etwas stereotyp, agieren als Abbild der damaligen Zeit aber authentisch. Prominente Persönlichkeiten finden Erwähnung und ergänzen damit die Rahmenhandlung aus Politik, Film, Fernsehen und Hörfunk perfekt. Die Geschichte zieht auch ohne größere Dramen in ihren Bann, ist abwechslungsreich und bietet beste Unterhaltung. Gespannt verfolgt man, wie Eva versucht ihren Träumen treu zu bleiben und diese auch zu leben. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung "Morgen ist ein neuer Tag", der im Januar 2024 erscheint und Evas jüngere Zwillingsschwestern Franzi und Lilly Ende der 1960er-Jahre in den Fokus rückt.

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Eva Vordemfelde ist 17 Jahre alt, als sie durch Zufall in den Dreharbeiten des ersten Sissi Films landet. Schnell wird ihr klar, dass sie Kostümbildnerin werden will und bekommt auch eine Empfehlung der Kostümbildnerin des Films. Doch ihr Vater hat etwas gegen Evas Berufswünsche, soll sie doch den damals üblichen Weg Ehe und Kinder statt Karriere gehen. Doch Eva gibt nicht auf und nutzt jede Gelegenheit um ihren Traum zu verwirklichen, auch wenn sie dabei Rückschläge erlebt. Der Journalist Paul Voss unterstützt sie dabei und gibt ihr Rückhalt. Beate Sauer nimmt uns mit in die fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts. In ihrer Familie tanzt alles nach Vaters Pfeife, Selbstverwirklichung der Tochter ist nicht erwünscht und auch die Mutter unterstützt sie erst nicht. Evas Vater ist der Meinung, dass ein Sekretärinnen Job beim NWDR bis zu Evas Hochzeit vollkommen ausreichend ist. Er hat nur nicht damit gerechnet, dass Eva genau hier auch die Gelegenheit bekommt tatsächlich ihrem Berufswunsch näher zu kommen. Ich war sofort im Buch, die Stimmung und die Bilder, die die Autorin im Kopf erzeugt sind einfach stimmig und man möchte gar nicht aufhören zu lesen. Die Zeit und die Ansichten, die damals noch in vielen Köpfen vorherrschten, werden sehr deutlich geschildert. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, auch wenn ich immer wieder den Kopf schütteln musste, wie Frauenfeindlich damals doch vieles noch war. Die heile Welt aus den damaligen Filmen gab es nur für die, die sich den geltenden Konventionen gehalten haben. Jeder, der ausbrechen wollte musste mit vielen Nachteilen beruflicher und auch privater Art rechnen. Ich kann das Buch nur empfehlen, es war ein schöner Ausflug in den Beginn der Fernsehzeit nach dem zweiten Weltkrieg. Man bekommt auch einen guten Einblick in die Arbeit der Sender damals und das ganze Umfeld dazu. Ich bin gespannt, wie es in Band 2 weitergeht, indem wir dann die Zwillingsschwestern von Eva begleiten werden.

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Als die Bilder laufen lernten

Von: katikatharinenhof

14.06.2023

Evas Traum ist es, die Stars und Sternchen der Fernsehwelt mit ihren Kreationen einzukleiden, doch ihr Vater hat ganz andere Pläne mit ihr. Statt sie in ihrem Berufswunsch zu unterstützen, tut er das Ganze als Firlefanz ab und legt Eva Steine in den Weg, wann und wo immer er kann. Doch der Traum könnte wahr werden, als Eva zufällig als Komparsin bei den Dreharbeiten zum ersten Sissi-Film einen Chance erhält und Gerdago ihre Entwürfe zeigen kann. Zunächst scheint auch alles glatt zu gehen, bis Evas Vater Wind von allem bekommt. Aber Träume sind dazu da, um sie zu verwirklichen und nicht, um sie in den Wind zu schreiben.... Schon mit den ersten Seiten habe ich mich Herz über Kopf in dieses Buch verliebt und bin mitten in der wunderschönen Filmkulisse zum ersten Sissi-Film. Ich sehe das wuselige Treiben am Filmset, höre das Rascheln der bauschigen Kleider und ein Hauch von Theaterschminke liegt in der Luft. Eva wird mir gleich zur guten Freundin und es fällt mir leicht, mich an ihre Ballerinas zu heften und mit ihr die konservativen 50er Jahre zu erleben, aus dessen engem gesellschaftlichen Korsett sie sich freischwimmen will. Vater Axel ist der Vorzeigepatriarch und er hat schon leichte tyrannische Züge, denn wie er seine Frau Annemie knechtet und klein hält, lässt die Wur in mir hochkochen . Annemie kuscht immer brav und fügt sich ganz in das Weltbild, das die Bräuteschule zu diesem Zeitpunkt vermittelt und vorlegt. Zum Glück hat sich die Stellung der Frau in der Gesellschaft gewandelt. Mit dem Einzug des Fernsehens in die deutschen Wohnzimmer bekommt Unterhaltung plötzlich einen ganz anderen Stellenwert und ich sehe die Showgrößen von damals direkt vor mit - Peter Frankenfeld in seinem karierten Sakko, Robert Lembke, wenn er den Heiermann im Sparschein klimpern lässt und natürlich Romy Schneider, die als Kaiserin Sissi Weltruhm erlangt. Filmkulissen werden lebendig, das Klappern der Schreibmaschinentypen in den Sekretariaten des WDR klingt durch die Seiten (hier habe ich die Titelmelodie von "Büro, Büro" im Ohr) und mittendrin Eva, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt. Sie tut alles, um ihren Traum zu verwirklichen und scheut sich nicht, sich gegen ihren Vater aufzulehnen. Ich habe mehr als einmal vor Wut die Fäuste beim Lesen geballt, vor Zorn die Haare gerauft und mit Eva Tränen der Enttäuschung geweint, denn der Schreibstil von Beate Sauer ist nicht nur sehr plakativ, sondern auch mitreißend und überraschend. Die Autorin macht Evas großen Traum zur Herzensangelegenheit der Leser;innen, lässt sie an Evas Stelle fühlen, leiden, hoffen und lieben und zieht ihnen so Evas Ballerinas an, um die Welt der 1950er Jahre mit ihren Augen zu sehen. Auch haben die Lesenden Annemie einiges an Wissen voraus und das schürt natürlich die Neugier, ob Evas Mutter noch von ihrem großen Geheimnis erfährt. Auch macht Annemie eine wunderbare Wandlung durch und nimmt sich ein Beispiel an ihrer Tochter. So viel Energie und Durchsetzungswillen hätte wohl niemand hinter der stillen Fassade vermutet. Der Roman ist wirklich ein großartiger Auftakt zur Fernsehschwestern-Saga, der Heißhunger auf mehr Geschichten aus der Film- & Fernsehwelt macht und ich bin mehr als gespannt, wie es weitergehen wird.

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