Ich fand es sehr schön, nach Goldbridge zurückzukehren & dank dem tollen Schreibstil war ich auch gedanklich sofort wieder zurück im Prisma und dem kleinen Städtchen! Generell war ich super neugierig auf dieses Buch, weil ich die Charaktere schon in Band 1 sehr spannend und interessant fand. Echo mochte ich auch wirklich sehr gerne, man konnte sich gut in ihre Gefühlslage hineinversetzen & ich hab ihren kaputten Humor geliebt. Auch wenn manche Handlungen ihrerseits auf den ersten Blick vielleicht seltsam erscheinen, fand ich genau das gut. Hier wird nicht alles romantisiert, sondern das Leben mit psychischen Krankheiten findet seinen Platz in dieser Reihe. Vor allem gefällt es mir hier so gut, dass nicht alles plötzlich Friedefreudeeierkuchen ist und sich die Probleme in Luft auflösen, sondern dass die Charaktere eine schrittweise & langsame Entwicklung erleben und es betont wird, dass sie auch in der Zukunft weiterhin an sich arbeiten müssen. Zudem ist mir positiv aufgefallen, dass auch Tori & Julian wieder erwähnt werden und ebenfalls eine wichtige Rolle spielen für die Entwicklung der Protagonisten. Ich liebe die Freundschaft zwischen Echo & Tori! Genauso mochte ich es, dass sich die Beziehung zu Luke verändert. Trotzdem konnte mich das Buch nicht wirklich mitreißen bis auf die letzten Kapitel, bei denen ich tatsächlich ein bisschen blinzeln musste aufgrund von Echos Worten… das liegt aber vor allem daran, dass ich mit Alexis einfach nicht zu 100% warm wurde. Leider fand ich sein Verhalten teils einfach zu egoistisch & ja, das liegt natürlich auch an seinen eigenen Problemen, aber ich finde, dass man nicht immer seinen eigenen Schmerz als Ausrede benutzen sollte, um sich wie ein A******** aufzuführen. & leider macht er genau das - während man bei Echo eine gewisse Selbstreflexion erkennen kann, was sie auch sympathischer macht, entwickelt sich der Charakter meiner Meinung nach nicht wirklich weiter. Klar, er öffnet sich gegenüber seiner Familie, aber im Bezug auf Echo hat mir sein Einfühlungsvermögen, was er von anderen erwartet, gefehlt. 🤷🏼♀️ Dennoch bin ich sehr gespannt auf Band 3 und darauf, Nic kennenzulernen. Die Autorin schafft es mit dieser Reihe, sich von den typischen NA-Klischee-Romanen abzugrenzen und das finde ich wirklich sehr gut! Auch wenn die Bücher keine lockere Love Story erzählen und man vielleicht nicht jeden Charakter überaus sympathisch findet, vermitteln diese doch eine wichtige Message. Punkt 1: auch psychisch kranke Menschen, die nicht immer einfach sind, verdienen es, geliebt zu werden & zwar so wie sie sind. Punkt 2: man muss versuchen, sich für sich selbst weiterzuentwickeln und nicht für andere. Genau deswegen finde ich beide Bände lesenswert und würde sie euch empfehlen! ➡️4/5⭐️