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Rezensionen zu
Wo die Störche fliegen

Claudia Ley

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€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

Westpreußen, 1918: Umgeben von weiten Wiesen, Wäldern und Seen wächst Gerda von Westkamm auf Gut Lapienen auf. In den Sommern ihrer Kindheit träumt sie sich gemeinsam mit ihrem besten Freund Thomas in eine Welt aus Märchen und Geschichten. Zehn Jahre später wird aus der Kinderfreundschaft die große Liebe. Doch die Nachbarsfamilien trennt nicht nur der Stand, sondern auch die politische Gesinnung, denn Gerdas preußisch-protestantischer Vater möchte seine Tochter keinesfalls mit einem Polen verheiraten. Als die Situation eskaliert, flüchtet Gerda in die Freie Hansestadt Danzig, um als Schreibkraft bei einem Reeder ihr Glück auf anderen Wegen zu finden. Aber ihre Sehnsucht nach Thomas, die Wirren des Zweiten Weltkrieges und schließlich die Flucht aus Westpreußen ändern Die Geschichte beginnt im Februar 1918 an Gerdas Geburtstag. Außer ihrem Freund Thomas vom nachbarlichen Gut denkt keiner der Familie an ihren Geburtstag, denn man lebt im Krieg und Trauer, denn Gerdas ältere Brüder werden in Russland vermisst. Wie gut, dass es Thomas gibt. Die beiden Kinder haben eine ganz besondere Beziehung zueinander und wachsen recht unbeschwert zwischen Wiesen und Wäldern und ihren gemeinsamen Märchen auf. Im Februar 1926 muss Gerda ihren Freund ziehen lassen, er geht zum Studieren nach Breslau. Inzwischen sind beide ein Liebespaar und möchten nach dem Studium heiraten. Doch die beginnende NS-Ideologie treibt die beiden auseinander. Thomas, ein katholischer Pole und Gerda, eine protestantische Deutsche, das passt nicht zusammen. Sie werden auseinandergerissen, finden sich nach Jahren in Danzig und ihre beiden Leben treiben immer wieder aufeinander zu. Mir hat dieser emotionale Roman sehr gut gefallen. Die Geschichte von Westpreußen und der Hansestadt Danzig ist spannend zu lesen. Dass das Märchen "Die Schneekönigin" wie ein roter Faden die Geschichte begleitet, ist ein kleines Zubrot

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Das Cover: Ein Cover, das mich sehr angesprochen hat, weil es für mich durch die Farbgebung und dunklen Wolken am Himmel sehr ausdrucksstark ist. Das junge Paar in der Natur, im Hintergrund das Gut, vervollständigen das Bild und laden zusammen mit dem Klappentext ein, das Buch lesen zu wollen. Die Geschichte: 1918: Gerda und ihr Freund Thomas träumen sich in Westpreußen (2018) in eine Welt vom Märchen und aus der Kinderfreundschaft wird eines Tages eine deutsch-polnische Liebe. Doch der unterschiedliche Stand und die komplizierten Verhältnisse in Gerdas Familie, sowie Thomas polnische Abstammung verhindern eine Heirat. Als sie einen anderen Mann heiraten soll, um das Gut der Eltern zu retten, flüchtet sie nach Danzig. Sie hat Glück und findet eine Arbeitsstelle als Schreibkraft in einer Reederei. Politische Wirren, Liebe, Sehnsucht, der Zweite Weltkrieg und die Flucht ändern danach alles in Gerdas Leben. Meine Meinung: Eine Geschichte, die ich von der ersten Seite an genossen habe. Wunderbar ausgearbeitete Protagonisten, die mich emotional in ihr Leben gelassen haben. Ihre Geschichte hat mich sehr berührt. Die Autorin schreibt in einer leicht lesbaren und bildhaft starken Sprache. Die Zeitgeschichte ist brillant mit der Erzählung verwoben, sodass es gleichzeitig die von Menschen gelebte Zeitgeschichte auf wunderbare Art vermittelt. Die Schauplätze sind intensiv beschrieben. Der Spannungsbogen ist bis zum Ende sehr hoch. Mein Fazit: Eine beeindruckende Liebesgeschichte in unglaublich schweren Zeiten. Dazwischen immer wieder kleine Passagen der Schneekönigin, und bittere Wahrheiten als Post in Märchen verpackt. Insgesamt gefühlvolle und spannende Lesestunden. Ich gebe gerne eine Leseempfehlung. Heidelinde von Friederickes Bücherblog.

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Wir befinden uns im Buch auf zwei Zeitebenen. Wir begleiten die beiden Kinder Gerad und Thomas in ihrer Kindheit, später erleben wir ihre Beziehung zueinander in Zeiten des zweiten Weltkrieges. Und damit eine besondere, wunderbare Liebesgeschichte. Gerda und Thomas werden immer wieder auseinander getrieben, aber finden immer wieder den Weg zueinander zurück. Dieser Roman ist emotional, mitreissend und eine wunderbare Lektüre! Ich habe beide in mein Herz geschlossen und ich war fasziniert von ihrer Geschichte. Wir begleiten beide durch ihr Leben und erleben, wie stark dieses Liebe ist. Der Schreibstil ist einfühlsam, spannend und einfach zu verstehen. Ein großes Thema, welches die Autorin perfekt umgesetzt hat. Die historischen Aspekte hat sie großartig recherchiert, was die Lektüre noch mitreissender macht. Ich vergebe von Herzen 5 von 5 Sternen. Wow!

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Gerda und Thomas werden gemeinsam groß und sind beste Freunde. Mit der Zeit wird mehr daraus, allerdings sind die Zeiten für ihre Liebe denkbar schlecht. Thomas Mutter ist Polin und ihm wird dies im Grenzland Westpreußens angekreidet. Während Gerdas Familie sich trotz der schweren finanziellen Lage über Wasser hält, geht Thomas Mutter daran zugrunde. Damit trennt sich dann auch das Leben von Gerda und Thomas und da Gerda sich zu Hause nicht mehr sicher fühlt, geht sie nach Danzig um sich dort ein eigenes Leben aufzubauen. Doch auch hier holt sie die Vergangenheit wieder ein und ihr dortiges Glück und ihr Leben wird am Ende auch durch den zweiten Weltkrieg bedroht. Claudia Ley erzählt hier eine sehr eindringliche Geschichte. Sie schildert die Lage in den westpreußischen Grenzgebieten nach dem ersten Weltkrieg. Der Hass auf die Polen, mit denen vor dem Krieg ja ein gutes Miteinander möglich war, wird immer schlimmer und aus Freunden werden plötzlich verhasste Feinde. Dieser Abschnitt hat mich schon sehr mitgenommen, dazu kommt, dass die Familie Westkamm finanzielle Probleme hat und diese eigentlich durch Gerdas Heirat zu lösen versucht. Allerdings kann Gerda ihre Liebe nicht leugnen und der potentielle Ehemann wird zum Investor und später zum Ehemann der Schwester. Seine übersteigerte Liebe zu Gerda wird dabei auch immer wieder zur Gefahr für sie und sie hat niemanden in der Familie, der zu ihr steht. Die Zeit in Danzig wird dann für Gerda zum Befreiungsschlag und sie findet dort ihr Glück und auch so etwas wie eine Großfamilie. Doch die Nationalsozialisten und dann der Krieg beenden das Glück auch wieder. Diesen Teil der Geschichte habe ich fast lieber gelesen, da Gerda da nicht mehr alleine war und sie in ihrem Umfeld Unterstützer hatte. Das Ende hat mich dann hoffnungsvoll, aber auch besorgt zurückgelassen. Das Schicksal von Gerdas Familie ist doch bei aller Hoffnung im Bezug auf die nächsten Jahre eher zweischneidig zu sehen. Ich würde mich daher durchaus über eine Fortsetzung freuen, in der wir die Familie vielleicht durch die Nachkriegsjahre begleiten. Von mir auf jeden Fall eine Leseempfehlung, für dieses sehr eindringliche Buch!

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Inhalt: Schlochau, Westpreußen 1918. Gerda wächst auf dem elterlichen Gut Lapienen in Westpreußen auf, umgeben von Wiesen, Wäldern und Seen. Ihr Kinderfreund Thomas ist immer an ihrer Seite. Gemeinsam lesen sie Märchen und träumen sich in eine andere Welt. Jahre später ist aus der Kinderfreundschaft Liebe geworden. Doch die politische Lage erschwert ihre Verbindung, denn Thomas Mutter ist Polin und Gerdas Vater verbietet deshalb eine Heirat und sucht passendere Heiratskanditaten für seine jüngste Tochter. Als die Situation auf Gut Lapienen für Gerda unerträglich wird, flüchtet sie in die Freie Hansestadt Danzig, wo sie sich ein neues Leben aufbauen will. Doch nach einigen ruhigen und zufriedenen Jahren bricht der Zweite Weltkrieg aus … Meine Meinung: Von 1918 bis 1944 begleiten wir Gerda, das jüngste Kind der Familie Westkamm - das „Nachschrapsel“, durch eine schwere und dramatische Zeit. Ich mochte Gerda sofort, und auch Thomas gefiel mir, auch wenn ich eine seiner Entscheidungen nicht ganz nachvollziehen konnte. Claudia Ley schreibt flüssig, lebendig und sehr bildhaft, so dass mich Gerdas Geschichte sehr schnell fesseln konnte. Auch die Charaktere beschreibt die Autorin sehr anschaulich und glaubwürdig und alle sind gut in die Handlung eingebunden. Ich konnte mir beim Lesen Schauplätze, sowie Charaktere sehr gut vorstellen. Gut gefallen haben mir die häufig eingestreuten westpreußischen Ausdrücke, wie z.B. Schrapsel oder Marjellchen. Auch den Bezug zu dem Märchen der Schneekönigin fand ich gelungen. Die Liebesgeschichte von Gerda und Thomas spielt zwar eine große Rolle, steht aber nicht unbedingt im Fokus, sondern ist eingebettet in die damalige schwierige und dramatische Zeit in Westpreußen. Die gesamte Situation und einige schlimme Ereignisse verändern und prägen Gerdas Leben, ebenso wie das ihrer engsten Freund und Verwandten. Im Mittelteil habe ich das Buch für einige Zeit als etwas schwächer empfunden, doch dann war ich auch schnell wieder von der Handlung gefesselt. Das Ende fand ich besonders spannend und ich könnte mir eine Fortsetzung gut vorstellen. Fazit: "Wo die Störche fliegen" ist eine spannende und berührende deutsch - polnische Liebesgeschichte, eingebettet in die historischen Ereignisse vor und im Zweiten Weltkrieg in Westpreußen und Danzig. 4,5 Sterne.

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"Wo die Störche fliegen" ist eine deutsch-polnische Liebesgeschichte, die vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkrieges spielt. Gerda und Thomas kennen einander seit Kindheitstagen und führen eine enge Freundschaft. Eines Tages entwickelt sich aus dieser Freundschaft Liebe, aber Gerdas Familie erlaubt keine Heirat aufgrund von Standesunterschieden und Thomas' Nationalität als Pole. Die Ereignisse überschlagen sich und der Krieg bricht aus., was die beiden Liebenden noch weiter voneinander entfernt. Die Frage bleibt, ob Gerda und Thomas jemals das Glück haben werden, sich wiederzusehen und ihre Liebe in einer Zeit des Krieges und der Trennung aufrecht erhalten werden kann. Dieses wunderbare Buch behandelt Themen wie Liebe, Freundschaft, Krieg, Trennung und Hoffnung. Die Autorin schafft es hervorragend, dem Leser das Gefühl zu geben, in das Leben der Charaktere eintauchen zu können und sie auf ihrer Reise zu begleiten. "Wo die Störche fliegen" ist eine bewegende Geschichte, die den Leser auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitnimmt und auch die Historie auf eine hochinteressante Art und Weise beleuchtet. Absolute Lese-Empfehlung!

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Von dem Weihnachtsgeld seines Großvaters hatte der zehnjährige Thomas für seine jüngere Freundin Gerda ein ganz besonderes Buch gekauft. Das Buch war von Hans Christian Andersen "Sämtliche Märchen". Und es war sein Geburtstagsgeschenk für Gerda. Gerda von Westkamm lebte auf dem Gut Lapien. Dass die beiden ihre Kinderjahre beinahe wie Bruder und Schwester verbringen konnten, war ein Geschenk. Denn das Leben in den Weiten Westpreußens konnte einsam sein. Beide Kinder hatten einen geheimen Platz, denn sie sich gemütlich eingerichtet hatten, so gut es ging. Hierhin verkrochen sie sich vor der Welt. Dort wo sie ihre liebsten Buchschätze aufbewahrten. Ein Platz wo man sich herrlich wegträumen konnte wie z. B. nach Danzig. Für Gerda war das Geschenk etwas besonderes, denn die Familie litt unter dem Tod des Sohnes Crispin und auch der andere, Eduard, war noch im Krieg. Sie nannten ihr Buch "das gemeinsame Geheimbuch". Das erste Märchen war "Die Schneekönigin". Dieses Märchen begleitet den Leser durch den Roman wie u.a. mit Zitaten. Diese stehen jeweils wie z. B. wie oben angeführt bei Erste Geschichte bis hin zur letzten, der Siebten Geschichte. Jeweils der Handlungsort als auch das Jahr sind auch mit aufgeführt. Es beginnt 1918 auf Lapien bei Schlochau in Westpreußen und geht hin bis ins Jahr 1944. Aus der Kinderfreundschaft wird ein Jahrzehnt später die wahre Liebe. Und immer noch verbindet sie das geheime Buch, das besondere Märchen "Die Schneekönigin". Doch der Standesunterschied der beiden lässt keine Heirat zu. Zumal Thomas zwar Deutscher war, aber eben Pole. Die Situation wird für Gerda unerträglich, denn sie soll das verschuldete Gut durch eine arrangierte Ehe retten. Thomas war inzwischen zum Studium in Danzig. Gerda bricht alle Brücken hinter sich und geht nach Danzig. Doch ihre Erwartungen gegenüber Thomas werden nicht erfüllt. Da trifft sie Frau Grünbaum, die ihr eine Stelle vermittelt. So fängt Gerda als Schreibkraft in einer Reederei an. Und es schien so, dass sie auch hier ihr Glück gefunden hatte. Dann kam die Tochter Maren auf die Welt. Doch es ist nicht immer alles Gold was glänzt. War sie damals vor Albrecht und ihrer Sippe geflohen, holte die Zeit sie ein. Inzwischen waren die Nazis auf dem Vormarsch. Albrecht hatte Leonie, ihre Schwester geheiratet und sie hatten einen gemeinsamen Sohn, Crispin. Gerda wird mit ihrer Tochter Maren fliehen, denn die Russen sind auf dem Vormarsch. Die Geschichte um Thomas und Gerda, eine tragische als auch wunderschön zu lesen. Die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg, der Aufstieg der Nazis und all ihre Greuel, all das ist gut eingeflochten und wiedergegeben. Bis hin zur Flucht. "Wo die Störche fliegen" von der Autorin Claudia Ley aka Charlotte Roth ist ein Roman, der berüht. Er ist als Hardcover im Heyne Verlag erschienen und mit einem ansprechendem Cover gestaltet. Allein der Klappentext macht schon neugierig auf das Buch.

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Das Buch „Wo die Störche fliegen“ von Claudia Ley ist ein Roman, welcher von 1918 bis Ende 1944 in der Nähe von Schlochau in Westpreußen und in der Stadt Danzig spielt. Schlochau in Westpreußen im Jahr 1918: Schon seit frühster Kindheit wissen Gerda und Thomas, dass sie zusammen gehören. Während Gerda auf dem Gut Lapienen aufwächst und es ihr dort vordergründig an nichts fehlt, wächst Thomas ganz in der Nähe des Guts bei seiner Mutter in eher ärmlichen Verhältnissen, jedoch mit viel Liebe und Zuwendung auf. Immer wieder flüchten sich die beiden Kinder in ihre eigene Welt aus Märchen und Geschichten. Vor allem das Märchen „Die Schneekönigin“ von Hans-Christian Andersen hat es Gerda und Thomas angetan. Aus der Kinderfreundschaft wird Jahre später die große Liebe – doch durch den zunehmende Hass der Gesellschaft gegenüber Polen, rückt eine gemeinsame Zukunft der Beiden in weite Ferne. Als Thomas plötzlich eines Tages aus Gerdas Leben verschwindet, bleibt Gerda nur die Flucht in die Stadt ihrer Träume: Die freie Hansestadt Danzig. Dort versucht sie als Schreibkraft in einer Reederei ihr Leben zu ordnen und ihr Glück zu finden. Ihre Sehnsucht nach ihrer Jugendliebe Thomas bleibt bestehen und als dann der Zweite Weltkrieg unerbittlich über die Menschen und Länder hinwegfegt, muss Gerda eine Entscheidung treffen. Hinter dem Pseudonym Claudia Ley steht die erfolgreiche Autorin Charlotte Lyne, welche sich vorwiegend mit dem Namen Charlotte Roth in mein Leseherz geschrieben hat. Ich liebe ihre außerordentlich mitreißenden Geschichten, die vielen verschiedenen Schauplätze und vor allem ihren bildhaften und sehr poetischen Sprachstil. Als das Buch „Wo die Störche fliegen“ in den Sozialen Medien ankündigt wurde, war mir direkt klar, dass ich dieses Buch lesen muss. Ich fragte das Buch im „Bloggerportal Randomhouse“ an und bekam es freundlicherweise vom Heyne Verlag als Rezensionsexemplar zugesendet. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken. Das Buch ist ein sehr schön aufgemachtes und gestaltetes Hardcover mit Schutzumschlag, worüber ich mich sehr freue, da in letzter Zeit historische Romane nur noch selten als gebundene Bücher auf den Markt kommen. Auf der Vorderseite des Schutzumschlags befindet sich das Cover, auf der Rückseite befindet sich die Inhaltsinformation. Den Rücken des Schutzumschlags zieren der Name der Autorin und der Titel des Buches. In der vorderen Klappe des Schutzumschlags befindet sich ein kleiner Textausschnitt, welcher direkt große Lust auf die Geschichte macht, in der hinteren Klappe befindet sich ein Foto und eine kurze Biographie der Autorin. Das stimmige Cover zog sofort meine Blicke auf sich: In der Bildmitte befinden sich eine Frau hellbraunen Sommerkleid und ein junger Mann. Die beiden laufen nebeneinander über eine üppige Blumenwiese, sie scheinen ins Gespräch vertieft. Zusammen schieben sie ein Fahrrad, welches sich zwischen den Beiden befindet. Rechts am Bildrand in der Ferne befindet sich eine Villa, darüber erhebt sich ein schier endlos wirkender, jedoch leicht bewölkter Himmel. Auf der Buchrückseite setzt sich üppige Landschaft fort. Die chronologisch erzählte Handlung gliedert sich in 47 Kapitel auf, welche sich in sieben Teile (hier ‚Geschichten‘ genannt) aufteilen. Am Ende des Buches folgt ein Glossar der verwendeten Begriffe, Örtlichkeiten und geschichtlichen Hintergründen. Hier muss ich leider erwähnen, dass mir ein Personenregister gefehlt hat, da mir doch ab und zu ein Name, eine Figur und ihre Geschichte entglitten ist. Die erste Geschichte beginnt im Februar 1918, die zweite im Februar 1926, die dritte im Oktober 1927, die vierte im Jahr 1928, die fünfte 1929, die sechste 1933 und die siebte im Februar 1943. Diese Abschnitte, Zeit- und Ortsangaben sorgen während des Lesens für eine gute zeitliche und räumliche Orientierung, da die Gesamthandlung des Buches bei über 25 Jahre liegt. Besonders schön und erwähnenswert finde ich, dass jede Geschichte mit einem Zitat aus dem Märchen „Die Schneekönigin“ beginnt – jenes Märchen von Hans-Christian Andersen, welches sich wie ein roter Faden durch die gesamte Handlung zieht. Ich habe in den letzten Jahren viele Bücher über das Dritte Reich und den Zweiten Weltkrieg gelesen – das Buch „Wo die Störche fliegen“ hat mich außerordentlichtief berührt. Mit ihrem bildhaften und poetischen Sprachstil hat mich Claudia Ley schnell mit in die Geschichte genommen und mich meinen Alltag vergessen lassen.Ab der ersten Seite bauen sicheindrucksvolle Bilder im Kopf auf und ich nahm das Buch immer wieder gerne in die Hand, freute mich aufs weiterlesen, war, wenn ich nicht weiterlesen konnte, in Gedanken ständig weiter in der Handlung gefangen. Die mehr als 500 Seiten flogen nur so dahin. Im Mittelpunkt der Geschehnisse stehen Gerda und Thomas, welche man im ersten Teil der Geschichte als Kinder kennenlernt. Ich habe Beide direkt in mein Herz geschlossen. Gerda ist das jüngste Kind der Familie und steht immer etwas im Schatten ihrer vier älteren Geschwister. Sie ist ein herzensguter Mensch, möchte immer das Beste für die Menschen in ihrer Umgebung und lässt sich nicht so schnell unterkriegen. Doch sie muss auch immer wieder Rückschläge einstecken und merkt, dass nicht alle Menschen ihr und vor allem Thomas und der großen Liebe zu ihm aufgeschlossen gegenüber stehen. Ihre Entwicklung von einem jungen Mädchen zu einer jungen Erwachsenen und schließlich zu einer erwachsenen Frau stellt Claudia Ley sehr glaubhaft und authentisch da. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit auf der einen Seite, stehen Traurigkeit und Verlusten gegenüber. Gerda ist eine Hauptfigur, welche man einfach direkt und über die gesamte Handlung hinwegmag und mit der man hofft, leidet und sich freut. So geht es mir auch mit Thomas: Auch er entwickelt sich authentisch von einem Jungen in einen Erwachsenen, auch sein Leben wird von Verlusten geprägt. Doch er gibt nie auf. Auch wenn er mitunter Entscheidungen trifft, welche nicht immer auf den ersten Blick einleuchten, konnte Thomas mich mit seiner bewegenden Geschichte und der Liebe zu Gerda vollends mitreißen. Einfach wunderschön fand ich auch die vielen Parallelen der beiden Hauptfiguren zu den beiden Figuren des Märchens „Die Schneekönigin“. An dieser Stelle möchte ich nicht detaillierter auf die vielen weiteren Charaktere und Figuren in dieser Geschichte eingehen, da ich sonst zu viel von der Handlung vorwegnehme. Allgemein konnten mich die vielfältigen Figuren, egal ob sie eher zu den Guten oder zu den Widersachern gehörten, überzeugen. Claudia Ley zeichnet mit ihnen ein sehr authentisches Bild der damaligen Gesellschaft und zeigt, wie die Menschen durch Hass und Propaganda tief gespalten und getrennt wurden. Und ja: Bitte haltet Taschentücher bereit, da die ein oder andere Lebensgeschichte tragisch-traurige Wege nimmt. Den geschichtlichen Hintergrund bilden die Jahre 1918 bis 1943/1944 in Westpreußen. Nach Ende des Ersten Weltkrieges verlor Deutschland durch den Versailler Vertrag größere Teile der preußischen Provinzen Posen und Westpreußen. Die Stadt Schlochau blieb zwar bei Deutschland, jedoch lag die polnische Grenze nur 10 Kilometer östlich der Stadt entfernt. Viele deutsche Bewohner fühlten sich den verlorenen Gebieten beraubt und es entstand ein Hass auf die polnisch-stämmigen Menschen, welche weiterhin in den noch in Deutschland verbliebenen Teilen lebten und dort ihre Heimat hatten – diese Menschen waren ab sofort unerwünscht und wurden ausgegrenzt. Anhand des fiktiven Thomas und seiner Mutter wird diese Ausgrenzung sehr greifbar und erschütternd erzählt. In den Gebieten, welche Polen zugeschrieben wurden wurden zwischen 1920 und 1929 vielen ortsansässigen Deutschen die polnische Staatsbürgerschaft nicht zuerkannt, viele wurden enteignet und mussten ihre Heimat verlassen. Danzig hingegen wurde aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrages 1919 mit den umliegenden Gebieten vom Deutschen Reich abgetrennt und bei gleichzeitiger Einrichtung des polnischen Zugangs zur Ostsee im Jahr 1920 zu einem unabhängigen Staat: Der Freien Stadt Danzig. Dieser stand unter Aufsicht des Völkerbundes; polnische und britische Truppen gewährleisteten den neuen Status der Stadt. Mit dem Überfall auf Polen im September 1939 und dem damit beginnenden Zweiten Weltkrieg, wurden unter anderem die verlorenen Teile der Provinzen und auch Danzig wieder dem Deutschen Reich angegliedert. Unermessliches Leid, Verfolgung und auch Tod in der polnischen und jüdischen Bevölkerung waren nun an der Tagesordnung. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges folgten dann die Flucht und Vertreibung der Deutschen aus den ehemaligen Ostgebieten. Auch hier kam es wieder zu großen Leid in der Bevölkerung. Meine Großmutter väterlicherseits war von diesen Vertreibungen direkt betroffen, sie flüchtete mit einigen Familienmitgliedern aus der Provinz Posen. Ein weiteres großes Thema ist, wie die Nationalsozialisten ihre Macht immer weiter ausgebaut haben. Wie bei einem unheilvollen und bedrohlichen Gewitter ziehen die dunklen Wolken am Horizont auf und vielen Menschen ist lange nicht klar, was da auf sie zukommt und wie es ihr Leben für immer verändern wird. All diese vielen geschichtlichen Hintergründe und Themen stellt Claudia Ley sehr ungeschönt, nachvollziehbar und detailliert da. Gekonnt verbindet sie diese Hintergründe mit ihren größtenteils fiktiven Charakteren und deren unvergesslichen Schicksalen. Geschichte, welche so mitreißend vermittelt wird, vergisst man nie wieder. Danke liebe Claudia Ley für dieses Lese-Erlebnis. Fazit: Eine Geschichte, welche sich ab der ersten Seite stetig aufbaut und mich auch nach Beendigung noch immer tief berührt und beschäftigt. Es entstehen während des Lesens eindrucksvolle und unvergessliche Bilder, welche mich in vergangene Zeiten mitgenommen haben und mich meinen Alltag vergessen haben lassen. Ein Buch, welches definitiv das Zeug zu einem Jahreshighlight hat. Unbedingte Leseempfehlung!

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