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Rezensionen zu
Träume aus Beton

Kiko Amat

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€ 24,00 [D] inkl. MwSt. | € 24,70 [A] | CHF 33,50* (* empf. VK-Preis)

Zwischen einer liebenden Mutter und einem launischen Vater wächst der zwölfjährige Protagonist Curro in der Peripherie Barcelonas auf. Neben seinen Eltern spielt Curros bester Freund Priu eine sehr zentrale Rolle in seinem Leben. Weitere Bezugspersonen für Curro sind sein älterer Bruder Richard und eine Familie in der Nachbarschaft. Der Ich-Erzähler Curro agiert in diesem Buch über verschiedene zeitliche Handlungsstränge. Während ab 1982 sein Übergang von der Kindheit in die Jugend ins Auge gefasst wird, gibt es da noch die Erzählungen ab dem Jahre 2017. Zu diesem Zeitpunkt ist Curro bereits für 20 Jahre in einer psychiatrischen Klinik verortet. Außerdem hält das Buch hie und da Exkursionen bereit, die sich in keine dieser beiden Stränge einordnen lassen. Die 560 Seiten sind wahrlich wort- und sprachgewaltig. Vor allem die Schilderungen zu Curros Person und Herkunft. Die Familie gehört zu den Abgehängten und die einzelnen Figuren rauschen im Kollektiv immer mehr an den Rand der Gesellschaft. Gerade die Mutter ist darauf bedacht den Schein zu wahren, da die Familie in ihren Augen doch gut situiert sei. Doch das ist schon lange nicht mehr der Fall. Gerade den Vater hat es schwer getroffen. Nachdem die Zusammenarbeit mit seinem Nachbarn gescheitert ist, startet der Nachbar durch und Curros Vater bleibt auf der Strecke. Außerdem machen es Curros Ticks nicht besser, ständig wird er gemaßregelt, weil doch alles so normal und spießbürgerlich sein muss. Emotional sind die wechselseitigen Spannungen in diesem Buch so spürbar für mich, dadurch hat das Buch noch sehr lange nachgewirkt und mich beschäftigt. Die Darstellung von Curro und seiner Familie hat dieses Buch für mich zu einem Highlight gemacht. Kiko Amat erzählt auf liebevolle Art die Geschichte eines besonderen und einzigartigen Protagonisten, welcher eine lebhafte und humorvolle Gedankenwelt besitzt, trotz seiner Unangepasstheit in der Familie und der Gesellschaft.

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Kiko Amat schildert in seinem Roman die Kindheit von Curro in einem der ärmeren Bezirke Barcelonas in den 80ern. Sehr eindringlich, nah und empathisch schildert er das Aufwachsen, die Ängste und das Leiden des kleinen Jungen, der vieles in seinem Umfeld noch nicht versteht und von seinem Eltern auch nicht erklärt bekommt. Aus dieser Konstellation heraus wird das heranwachsende Kind in eine Rolle gebracht, der es einfach noch nicht gewachsen ist. Durch Verdrängung und den Versuchen, Stärke und Führung zu übernehmen wird die Verheerung zu einem Lebensthema von Curro, die in einem parallelen Erzählstrang wie beiläufig, kunstvoll und glaubhaft die Erinnerungen begleiten und wie eine Aufarbeitung wirken. Sicher keine leichte Kost für den Strand aber sehr dicht und eindringlich geschrieben. Eine Empfehlung meinerseits!

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Aus dem Spanischen von Daniel Müller. „Aber die Wahrheit über die Dinge will sowieso niemand wissen.“ (S. 161) Schwere Kost, die mir als Leserin auf knapp 560 Seiten präsentiert wird. Es geht um Curro. Wir lernen Curro als 47-jährigen Insassen einer Nervenheilanstalt kennen. Dort befindet er sich schon mehr als 20 Jahre. In Rückblicken wird von seiner Kindheit und Jugend erzählt. Diese Zeit ist geprägt davon, immer am Rande zu stehen. Curro hat eigentlich keine Freunde. Das einzige freundschaftliche Verhältnis zu Priu ist eigentlich aus der Not heraus entstanden und über dauert die Kindheit nicht wirklich. Da Curro von Halluzinationen geprägt ist, ist er kein zuverlässiger Erzähler. Amat erzählt sehr episch und die ausladenden Beschreibungen von Situationen, Menschen oder auch Landschaften können auch als Länge empfunden werden. Es enthält viele Verweise auf Werke von Stephen King. Das Ausmaß an Gewalt und Traumata, die der junge Curro erfährt und mit sich herumschleppt, sind für mich als Leserin schon sehr herausfordernd. Das Buch ist nichts für zart Besaitete. Die Einblicke in Gewalt und Wahnsinn sind durchaus verstörend. Mich hat es in einen Sog gerissen und erst wieder nach der letzten Seite ausgespuckt. Ein Buch, das noch länger nachhallen wird.

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