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Rezension zu
Träume aus Beton

Soziale Ungleichheit.

Von: Literaturentochter
03.08.2022

Zwischen einer liebenden Mutter und einem launischen Vater wächst der zwölfjährige Protagonist Curro in der Peripherie Barcelonas auf. Neben seinen Eltern spielt Curros bester Freund Priu eine sehr zentrale Rolle in seinem Leben. Weitere Bezugspersonen für Curro sind sein älterer Bruder Richard und eine Familie in der Nachbarschaft. Der Ich-Erzähler Curro agiert in diesem Buch über verschiedene zeitliche Handlungsstränge. Während ab 1982 sein Übergang von der Kindheit in die Jugend ins Auge gefasst wird, gibt es da noch die Erzählungen ab dem Jahre 2017. Zu diesem Zeitpunkt ist Curro bereits für 20 Jahre in einer psychiatrischen Klinik verortet. Außerdem hält das Buch hie und da Exkursionen bereit, die sich in keine dieser beiden Stränge einordnen lassen. Die 560 Seiten sind wahrlich wort- und sprachgewaltig. Vor allem die Schilderungen zu Curros Person und Herkunft. Die Familie gehört zu den Abgehängten und die einzelnen Figuren rauschen im Kollektiv immer mehr an den Rand der Gesellschaft. Gerade die Mutter ist darauf bedacht den Schein zu wahren, da die Familie in ihren Augen doch gut situiert sei. Doch das ist schon lange nicht mehr der Fall. Gerade den Vater hat es schwer getroffen. Nachdem die Zusammenarbeit mit seinem Nachbarn gescheitert ist, startet der Nachbar durch und Curros Vater bleibt auf der Strecke. Außerdem machen es Curros Ticks nicht besser, ständig wird er gemaßregelt, weil doch alles so normal und spießbürgerlich sein muss. Emotional sind die wechselseitigen Spannungen in diesem Buch so spürbar für mich, dadurch hat das Buch noch sehr lange nachgewirkt und mich beschäftigt. Die Darstellung von Curro und seiner Familie hat dieses Buch für mich zu einem Highlight gemacht. Kiko Amat erzählt auf liebevolle Art die Geschichte eines besonderen und einzigartigen Protagonisten, welcher eine lebhafte und humorvolle Gedankenwelt besitzt, trotz seiner Unangepasstheit in der Familie und der Gesellschaft.

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