Rezensionen zu
Wir leben mit deiner Trauer
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Die Autorin Chris Paul hat jahrzehntelange Erfahrung in der Trauerberatung und es gelingt ihr in diesem Ratgeber gut, mit diesem Tabu-Thema zu brechen. Sehr anschaulich hat sie die verschiedenen Phasen des Trauerns aufgegliedert in z.B. "Direkt nach dem Sterbefall", "Die ersten Stunden danach" usw. Sicherlich sind in diesem Buch sehr viele gute Ratschläge enthalten, ich sehe allerdings generell zwei Probleme: 1.) "Otto-Normalverbraucher" wird sich ein solches Buch leider nicht präventiv für einen eventuell anstehenden Todesfall durchlesen und 2.) im akuten Bedarf nicht die Zeit, Nerven und Gelegenheit haben, sich ein solches Buch zu kaufen und aktiv durchzuarbeiten. Zielgruppe sind meiner Meinung nach Menschen, die wissen, des es bspw. durch Krankheit/Alter in ihrem näherem Umfeld zeitnah zu einem Todesfall kommen wird und sich darauf vorbereiten möchten. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass man für die Lektüre eines solchen Buches nach einem Autounfall oder plötzlichen Herzinfarkt eines Angehörigen einer nahestehenden Person keine Kapazitäten hat und direkt agieren sollte/muss und sich auf sein Bauchgefühl verlassen sollte, interessant wäre das Buch dann um die folgenden Wochen und Monate gewappnet und eine gute Unterstützung für den/die Trauernden zu sein.
Chris Paul geht in ihrem Buch "Wir leben mit deiner Trauer" zunächst grundsätzlich auf die eigene Rolle als (privater) Trauerbegleiter ein: In welcher Position befinde ich mich (z. B. Freund, Partner, Kind des/der Trauernden), wie schütze ich mich selbst vor Überforderung angesichts der Trauerbegleitung oder auch - und diesen Abschnitt der Einleitung empfand ich als besonders interessant - wie trauern eigentlich Kinder und wie geht man mit ihnen in der Situation um. Hat man sich durch diese lange Einleitung durchgearbeitet (leider manchmal zu ausführlich und wiederholend), gelangt man zur Gliederung "Die ersten Stunden", "Die ersten Wochen", "Das erste Trauerjahr", "Todestage" und "Die weiteren Trauerjahre". Diese Kapitel sind jeweils in unterschiedliche Trauerfacetten (Bezug auf das Kaleidoskop) aufgeteilt. Zahlreiche darin enthaltene Tipps sollen den Trauerbegleitenden bei seiner Aufgabe unterstützen. Dieses Buch ist mit Sicherheit ein wertvoller Ratgeber für Menschen, die Trauernden zu Seite stehen (möchten). Es hat mich zudem neugierig auf Pauls ersten Band "Ich lebe mit meiner Trauer gemacht".
Der Ratgeber „Wir leben mit deiner Trauer“ von Chris Paul ist angelegt als eine Ergänzung zu ihrem Buch „Ich lebe mit meiner Trauer“ und versucht darin, vielfältige Hilfestellungen für Freunde/Angehörige oder Helfer von Trauernden anzubieten. Dabei beschreibt sie jeweils 6 verschiedene Aufgabenbereiche – Chris Paul nennt sie Trauerfassetten (als Teil eines Kaleidoskops) in fünf unterschiedlichen Stadien der Trauer: den ersten Stunden, den ersten Wochen, im ersten Trauerjahr, den Todestagen und den weiteren Trauerjahren. Ich war sehr neugierig auf dieses Buch, weil ich mich als Psychologie-Dozentin mit dem Thema Trauer immer wieder auseinandersetze und mich das Bild des Kaleidoskops sehr angesprochen hat. Chris Paul beschreibt in ihren Kapiteln zu den Trauerphasen anschaulich die Gefühle, die vor allem bei Helfern entstehen können, sowie die Aufgaben, die in den unterschiedlichen Phasen zu bewältigen sind. Diese waren meist gut nachvollziehbar. Vor allem weist sie immer wieder auf die eigene Selbstreflexion hin, die die Helfer leisten müssen, um nicht in der Situation aufgearbeitet zu werden. Die Tipps, die die Autorin jedoch in den einzelnen Kapiteln vorschlägt, erscheinen mir manchmal eher oberflächlich und teilweise von „oben herab“ formuliert. Auch Stolperfallen, die bei Hilfeangeboten schnell passieren können und die häufig kontraproduktiv wirken benennt die Autorin und versucht sogenannte Trittsteine daraus zu formulieren, was ich durchaus hilfreich finde. Durch konkrete Geschichten, die bestimmte Erlebnisse schildern, versucht die Trauerberaterin, die Hilfestellungen, die das Thema des Kapitels sind, zu verdeutlichen. Insgesamt ein interessanter, vielschichtiger Ratgeber, mit einem abwechslungsreichen, aber auch etwas komplexen Aufbau, der dafür jedoch leicht zu lesen ist. Da natürlich die Helfer mit ihren Stärken, Schwächen und Gefühlen hier im Vordergrund stehen, hat mir manchmal die ausführliche Beschreibung der Gefühle des Trauernden gefehlt, um die Zusammenhänge besser nachvollziehen zu können, aber wer sich mit der Trauer-Theorie von Chris Paul ausführlicher beschäftigen will, kann sich ja das Buch zur Trauerbewältigung kaufen.
Das Buch von Chris Paul "Wir leben mit deiner Trauer" hat mir viel Weitsichtigkeit in Bezug auf Trauerarbeit gegeben. Vieles aus einem ganz anderen Blickwinkel zu betrachten fand ich sehr hilfreich. Vor allem die kleinen Geschichten von trauernden und betroffenen Menschen zwischen den Kapiteln fand ich sehr schön. Die Einleitung des Buches fand ich persönlich etwas langatmig und hätte mich fast dazu veranlasst das Buch zur Seite zu Legen. Zum Glück, habe ich durchgehalten und das komplette Buch durchgearbeitet. Ich persönlich finde, das Buch ist eine Lektüre die jeder lesen sollte, der sich mit Trauerarbeit beschäftigt und Hilfestellung leistet.
Das Zusammenleben mit Trauernden gestalten - die Balance finden zwischen Unterstützung und Normalität - diese Aussage trifft voll den Sinn dieses Buches. Ich denke, dass ich einige Tipps erhalten konnte, um Trauernden in meiner Nähe besser verstehen und auch helfen zu können. Jeder trauert anders, jeder reagiert anderes! Vielleicht wird einem dieses Buch auch bei einem Trauerfall helfen, der einen selbst in unmittelbarer Nähe trifft.
Da vor kurzem meine Mutter gestorben ist, war dieses Buch genau richtig für mich. Es geht ja nicht nur um meine Trauer, sondern auch darum, wie ich meinen Vater, meine Geschwister und meine Kinder in deren Trauer richtig unterstütze. Es ist ein toller Leitfaden, um diese außergewöhnliche Zeit so gut es geht zu überstehen.
Dieses Buch hilft Angehörigen von trauernden Menschen und bietet sehr viele Beispiele und Vergleiche, die das Unterstützen verbessert. Es ist definitiv lesenswert, wenn man sich mit der Trauer befassen will. Ob kurzzeitiger Trauer oder langzeitinger Trauer, in diesem Buch wird alles aufgegriffen. Für Trauernde selbst hat die Autorin ein separates Buch geschrieben. Ich gebe nur 4 Sterne, da das Buch gegendert wurde. Das ist eigentlich etwas Gutes, nur scheint man sich nicht ganz einig gewesen zu sein, wie man das am besten umsetzt. Teilweise stören die verschiedenen Formen der Berücksichtigung beider Geschlechter.
Chris Paul legt mit „Wir leben mit Deiner Trauer“ eine überarbeitete Neuauflage ihres ursprünglichen Ratgebers gleichen Titels vor. In diesem sehr einfühlsamen Ratgeber finden Freunde und Angehörige Trauernder eine Vielzahl von Ratschlägen und konkrete Beispiele, wie sie Trauernde begleiten und unterstützen können. Was mir gut gefallen hat ist, dass auch auf den Umgang mit Ängsten und Verunsicherungen der BegleiterInnen eingegangen wird! Die Autorin, die langjährige Trauerbegleiterin ist, geht sehr ausführlich auf das „Kaleidoskop“ des Trauerns ein und zeigt die wiederkehrenden Themen des Trauerprozesses auf. Sie geht detailliert auf die Unterstützung durch Freunde/Angehörige ein; das scheint das Neue in dieser überarbeiteten Auflage zu sein. Ich kenne die ursprüngliche nicht, daher kann ich das nicht so explizit sagen, es wird aber in der Beschreibung erwähnt. Neben dem Kaleidoskop des Trauerns ist ein weiteres Kernelement des Buches die Einteilung der unterstützenden Menschen in „Stabile Person“, „Rücksichtsvoller Mitmensch“ und „Praktische UnterstützerIn“. Vor allem aber geht es in diesem Ratgeber um respektvollen Umgang mit Trauernden und auch was den/die BegleiterIn angeht mit sich selbst. Dazu und zur Alltagsgestaltung für und mit Trauernden finden sich eine Vielzahl praktischer Übungen, Informationen und Vorschläge, die man in der Begleitung sehr gut nutzen kann, sowie den Hinweis auf die Homepage der Autorin, auf der sie eine Fülle an Video- und Hörbeispielen zur Verfügung stellt. Fazit: Ein lebensnaher, sensibler Ratgeber, der in der oft schwierigen Begleitung trauernder Menschen sehr wertvoll sein kann und bei mir auch sein wird. Denn trotz einer fundierten Ausbildung in der Trauerbegleitung (oft „fremder“ Menschen), ist die Begleitung von Freunden und/oder Verwandten nochmal ein eigenes Thema.
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