Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Das Mädchen und der Winterkönig

Katherine Arden

Winternacht-Trilogie (2)

(15)
(14)
(1)
(0)
(0)
€ 16,99 [D] inkl. MwSt. | € 17,50 [A] | CHF 23,90* (* empf. VK-Preis)

"Ein Mädchen ritt auf einem Braunen spät in der Nacht durch einen Wald. Der Wald hatte keinen Namen. Er lag weit entfernt von Moskau - weit entfernt von allem -, die einzigen Geräusche waren die Stille des Schnees und das Klirren der überfrorenen Bäume." . R E Z E N S I O N Auch bei Band zwei haben sich die Illustratoren meiner Meinung nach wieder selbst übertroffen, denn das Buch ist wunderschön gestaltet und gefällt mir in dem Aspekt vielleicht sogar noch ein kleines Bisschen besser als der Vorgänger. . Ich konnte schnell wieder in die Geschichte eintauchen. Man erahnte nach dem ersten Buch in etwa wie es weitergeht, und kennt sich auch schon eher mit den vielen Namen und Begriffen aus. Katherine Arden schreibt märchenhaft und schafft es perfekt zwischen verschiedenen Stimmungen, wie methaphorisch düsterem Winter oder den ersten Frühlichssonnenstrahlen zu wechseln. In meinen Augen kam es im Verlauf viel früher zu Spannung und der 'richtigen' Handlung als in Teil 1, auch wenn Wasja dorthin erstmal ihren Weg finden musste. Ich war überrascht und erfreut in Moskau dann alte Gesichter, wie Olga und Sascha, mit denen ich nicht gerechnet hätte, wieder zu treffen. Und natürlich ist auch Morosko wieder mit von der Partie, wobei er aber eher in den Hintergrund rutscht. Ich hoffe sehr im Abschlussband wieder mehr auf ihn zu treffen. . Wasja als Protagonistin hatte nach ihren tollen Entwicklung in Teil eins nun schwächere und stärkere Szenen. Obwohl sie eigentlich die starke, unabhängige und freie Frau sein möchte, bettelt sie desöfteren vor allem bei Morosko um Hilfe oder muss gerettet werden. Auf der anderen Seite gibt es auch einige mutige, selbstlose, magische Momente und Rettungsaktionen bei denen Wasja mich komplett umhauen konnte und wieder ganz die selbstbestimmte Protagonistin ist, die man kennt und liebt. . Allgemein unterschied sich die Stimmung des ersten Teils sehr von der im Zweiten. Das kindliche, magische weicht in großen Stücken einer erwachseneren, politischen und ernsteren Geschichte, wenn auch in meinen Augen mit weniger winterlicher Grausamkeit. Mir fehlte dann teilweise etwas das fesselnde und leidenschaftliche... Wobei das Finale innerhalb des Buchs gleich wieder einiges reinholte. Es kommt zum großen Showdown, Wasja nimmt das Schicksal wieder selbst in die Hand und man blättert gespannt durch die Seiten. Teil 2 der Winternachts-Triologie endet harmonisch aber ohne jeglichen Hinweis, wie es im Finalband weitergeht - Ich bin sehr gespannt! . Fazit: Obwohl das Buch für mich einige Schwächen hat und mir Teil 1 etwas besser gefiel, bekommen beide Bücher die selbe Sternebewertung, da 'Das Mädchen und der Winterkönig' weniger nicht verdient hätte. Insgesamt eine gute Fortsetzung, die den Leser jetzt gespannt auf das letzte Buch der Triologie warten lässt. . 4/5

Lesen Sie weiter

Was für ein Buch! So viel kann ich schon mal vorneweg sagen. Band 1 fand ich ja zu Beginn etwas langatmig, das Ende hat mich dann sehr gefesselt. Und der zweite Band, „Das Mädchen und der Winterkönig“ macht genau so weiter, wo der erste Teil aufgehört hat. Aber der Reihe nach. Beginnen wir mit dem Setting. Ich finde es nach wie vor großartig, dass die Geschichte im mittelalterlichen Russland spielt, und dass Katherine Arden am Ende sogar Fachliteratur zu diesem Thema vorschlägt. Die Kunst und Kultur Osteuropas ist einfach wahnsinnig spannend und ich bin sehr glücklich darüber, dass sie Teil einer so schönen Fantasy Reihe ist. Die Atmosphäre im Buch ist genauso winterlich, wie in Band eins. Die Autorin kann mit ihren Worten eine so schöne Stimmung schaffe, die den Leser mitreißt und nicht mehr loslässt. In diesem Buch erfahren wir ein bisschen mehr über die Welt, die Geschichte wird etwas politischer, aber dabei nicht weniger magisch. Leider haben die vielen kleinen Geister und Dämonen, die den ersten Band bereichert haben, hier etwas weichen müssen, dafür ist das winterliche Moskau mit seinen Intrigen und Machtspielen ein wahrer Genuss. Katherine Ardens Schreibstil gefällt mir in diesem Buch sogar besser, als im ersten Band. Damals hatte ich eine fehlende Lyrik zu bemängeln, was mir nun bei Band 2 wirklich nicht aufgefallen ist. Die Geschichte ist sehr schön geschrieben, mit vielen interessanten Passagen, die zum Nachdenken anregen. Gleichzeitig ist das Buch aber auch wahnsinnig spannend. Ich zumindest konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Wir lernen hier noch eine Fülle weiterer Charaktere kennen, die allesamt sehr interessant und auch gewissermaßen undurchschaubar sind. Wasja, unsere Hauptprotagonistin, gefällt mir nach wie vor sehr gut, sie ist im Laufe der Geschichte zu einer mutigen und unbezähmbaren jungen Frau herangewachsen. Sie ist zwar manchmal ziemlich stur und unüberlegt, aber gleichzeitig sehr klug und tapfer. Ihre Wildheit macht einfach Spaß. Mein absoluter Liebling wird aber langsam aber sicher der Winterkönig Morosko. Was für ein toller Charakter! Eigentlich so kalt, dass man sich nie ganz sicher ist, ob er nicht vielleicht doch ein Antagonist ist, andererseits scheint aber immer wieder ein Stückchen Menschlichkeit durch, was ihn sehr interessant macht. Er erinnert mich etwas an Warden aus The Bone Season (Samantha Shannon). Aber auch die anderen Protagonisten sind sehr vielfältig. Mal unterhaltsam, mal liebenswert, mal erschreckend grausam. Es wird nie langweilig mit diesen Charakteren. Besonders schön finde ich es auch, dass die Familie Wasjas weiterhin eine große Rolle spielt. Besonders und vielleicht sogar am meisten beeindruckt hat mich aber das Storybuilding und die Geschichte. Nach Band 1 hatte ich erwartet, dass es bestimmt die ein oder andere langatmige Stelle gibt und das Buch dann zum Finale hin wieder richtig an Fahrt aufnimmt. Dem war aber überhaupt nicht so. Das Buch war von Seite 1 bis Seite 480 spannend. Und das ist wirklich eine Kunst. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich mich dazu zwingen muss, weiterzulesen, oder dass es gerade langweilig wird – ganz im Gegenteil. Die Geschichte hat mich absolut süchtig gemacht und obwohl es hier so gut wie keinen Cliffhanger gibt, freue ich mich schon riesig auf den abschließenden dritten Band der Trilogie. Ich bin absolut überrascht, was für eine gute Fortsetzung das ist. Meiner Meinung nach toppt „Das Mädchen und der Winterkönig“ seinen Vorgänger „Der Bär und die Nachtigall“ um Längen. Ich empfehle diese Reihe jedem, der sich für märchenhafte und einzigartige Fantasygeschichten interessiert. Fragt sich nur, was lese ich jetzt? Ich habe das Gefühl, dieses Buch wird noch lange nachhallen.

Lesen Sie weiter

Obwohl Wasja ihr Heimatdorf vor der Zerstörung und dem Irrsinn gerettet hat, ist sie dort nicht mehr erwünscht – zu sehr ist sie als Hexe verschrien. Und so reitet sie mit ihrem treuen Begleiter, dem Hengst Solowej durch Rus, unterstützt durch Morosko, dem sie immer näherkommt und zu dem sie bald eine innige Bindung hat. Als sie jedoch zufällig ihren Bruder wiedertrifft, begleitet dieser ihn in die Hauptstadt Moskau, wo die beiden schnell in die Intrigen am Zarenhof hineingezogen werden… „Der Bär und die Nachtigall“ habe ich sehr geliebt, die märchenhafte Stimmung mit den vielen Geisterwesen und die dichte Atmosphäre sind mir nachhaltig in Erinnerung geblieben. Natürlich wollte ich deswegen auch den Nachfolgeband lesen und war gespannt, was sich Autorin Katherine Arden als nächstes für das wilde Mädchen einfallen lassen würde. Nun, meine Erwartungen wurden leider nicht vollständig erfüllt, zu sehr unterscheidet sich dieser Band von seinem Vorgänger. Statt russischer Mythen stehen und dem Konflikt mit der katholischen Kirche, dem einfachen und harten Leben auf dem Land und einem ganzen Reich im Umbruch steht hier über weite Teile eine wilde Abenteuergeschichte mit immer neuen Gegebenheiten im Vordergrund. Sicherlich ist es interessant dabei zu beobachten, wie Wasja sich dabei verändert, erwachsener wird und neue Erfahrungen sammelt, es geht aber viel von dem Zauber des ersten Bandes verloren. Gut hingegen gefällt mir jedoch die sich entwickelnde Bindung zwischen Wasja und Morosko, der so noch mehr Tiefe erhält – man hat das Gefühl, ab und an hinter seine eisige Fassade blicken zu können. Im weiteren Verlauf des Bandes wird noch Wasjas Aufenthalt am Zarenhof thematisiert, was einige interessante Konflikte mit sich bringt und noch einmal eine ganz andere Stimmung offenbart. Hier hatte ich ein wenig Mühe, allen Gedankengängen sofort zu folgen, da es schon einige Verflechtungen gibt, die ich als nicht sehr eingängig empfunden habe. Doch Wasjas ungewöhnliche Position und ein wenig mehr von dem Charme des ersten Bandes haben mir dabei sehr gut gefallen. Der Schreibstil der Autorin ist wieder sehr eindringlich, sie hat es wieder geschafft, sehr markante Bilder zu beschreiben und viel „russische Seele“ zu vermitteln, immer eine gewisse Schwermut durch die Zeilen wabern zu lassen. Im Vergleich zum ersten Band der Reihe fällt „Das Mädchen und der Winterkönig“ etwas ab, ist nicht so verschlungen oder mystisch, sondern eher abenteuerlich geraten. Mir gefällt die ungewöhnliche Liebesgeschichte, die erst angedeutet und dann weiter vertieft wird, aber auch die Zeichnung der Charaktere und später die dichte Stimmung am Zarenhof. Das Ende ist nicht ganz so markant und fesselnd geraten, insgesamt hat mir der Roman dennoch gut gefallen.

Lesen Sie weiter

Inhalt: Durch einen Pakt mit dem Winterdämon Morosko kann Wasja zwar ihr Dorf retten, muss aber trotzdem ihr Zuhause verlassen, da sie nun für eine Hexe gehalten wird. Als Junge verkleidet reitet sie zunächst ziellos durch die winterliche Landschaft von Rus. Nachdem sie ihrem Vetter Dmitri, dem Großfürsten von Moskau, dabei geholfen hat, eine Räuberbande zu besiegen, folgt sie ihm an seinen Hof in Moskau. Doch niemand darf erfahren, das Wasja ein Mädchen ist… Meine Meinung: Nachdem ich fast ein Jahr auf diese Fortsetzung gewartet habe, war ich leider etwas enttäuscht von der Geschichte. Während der erste Teil noch voller Mystik der alten russischen Legenden war, erwartete mich im zweiten Teil eher eine Abenteuergeschichte, der der Zauber des Vorgängers zum größten Teil fehlt. Die Geschichte ist ganz sicher nicht uninteressant und es gibt immer wieder spannende Passagen, doch seitenweise plätschert die Handlung auch nur so dahin. Das ändert sich erst, als Wasja nach Moskau kommt. Endlich nimmt die Geschichte mehr Fahrt auf und wird auch wieder mystischer. Mit Wasja hat Katherine Arden eine starke und interessante Protagonistin geschaffen, die mir gut gefällt. Wasja hat das zweite Gesicht und kann die alten Geister sehen und mit Ihnen sprechen, die für andere unsichtbar sind. Sie ist mutig, intelligent und eigensinnig und will sich nicht in die ihr als Mädchen zugedachte Rolle drängen lassen. Doch die beste Figur des Buches ist eindeutig Wasjas unsterblicher Hengst Solowej. Die Gespräche zwischen den beiden fand ich immer sehr unterhaltsam! Solowej ist stark, klug und steht in jeder Situation loyal an Wasjas Seite. Der Schreibstil ist wie auch im ersten Teil sehr eindringlich und bildhaft, mit einer düsteren Atmosphäre, so dass man beim Lesen alles vor Augen sehen kann und fast die klirrende Kälte spürt. Fazit: Mir hat es leider zu lange gedauert, bis die Geschichte mich packen konnte. Statt Abenteuer und Kampf hätte ich lieber mehr Mystik gehabt. Ich bin noch nicht sicher, ob ich den dritten Teil noch lesen möchte. 3,5 ⭐️

Lesen Sie weiter

Nach dem hervorragenden "Der Bär und die Nachtigall" setzt Katherine Arden ihre "Winternacht"-Trilogie mit diesem fesselnden Fantasy-Abenteuer fort. Der Roman setzt direkt dort an, wo der erste aufgehört hat, und es wäre definitiv das Beste, sie in der Reihenfolge zu lesen. Die Geschichte spielt wieder im mittelalterlichen Russland, in einem Land mit Schnee und Tatareneinfällen, Großfürsten in Kremlins (befestigten Siedlungen) und Frauen, die fest an ihrem Platz stehen. Ganz zu schweigen von Magie und Mystik, auch wenn die alten Geister ("tschyerti") allmählich von einem Volk vergessen werden, das sich immer stärker dem Christentum zuwendet. Eine Frau, die nicht vorhat, verheiratet und in einen Turm gesperrt zu werden, ist die Heldin Vasya, die nach den Ereignissen des letzten Buches aus ihrem Heimatdorf verbannt wurde. Vasyas Weigerung, sich dem Leben eines "Mädchens im Turm" zu unterwerfen, ist ein wichtiges Thema dieses zweiten Romans. Die Leser werden sich freuen, dass ihre Schwester Olga und ihr Bruder Sascha in diesem Roman eine größere Rolle spielen, nachdem sie im ersten Buch eingeführt wurden, dann aber aus dem Buch verschwanden, als sie wegzogen. Es gibt auch die Rückkehr vieler anderer vertrauter Charaktere - der zwiespältige Priester Konstantin, Vasyas Pferd Solovey und Morozhko, der Frostdämon. Auch neue Charaktere tauchen auf - der mysteriöse Prinz Kasyan und Olgas temperamentvolle Tochter Marya. Von Anfang an gibt es Action, und der Roman ist vollgepackt mit Ereignissen und fließt in einem guten Tempo dahin. Es ist schwer, das Buch aus der Hand zu legen, also fangen Sie nicht an zu lesen, wenn Sie noch eine wichtige Aufgabe zu erledigen haben! Es ist leicht zu lesen und zieht einen in den Bann, die Art von Buch, bei dem man schnell nach Hause eilt, um es zu lesen, und lange aufbleibt, um "nur noch ein Kapitel" zu lesen. Was die Handlung angeht, fühlt es sich in gewisser Weise wie ein Brückenroman an - um uns vom Auftakt zum großen Finale zu bringen - aber es ist immer noch gut genug, um eine Fünf-Sterne-Bewertung zu verdienen. Manchmal überschreitet Vasyas Verhalten die Grenze von übermütig zu einfach dumm, aber das ist hoffentlich nur, um ihr einen Charakterbogen zu geben. Wenn Sie Fantasy lieben, ist es ein Muss. Wenn Ihnen Fantasy gleichgültig ist und Sie nur die allerbesten Bücher lesen, ist dies eines der allerbesten. Wenn Sie keine Fantasy mögen, aber rasante Romane mit Charakteren, die Ihnen am Herzen liegen, werden Sie feststellen, dass dies eine Ausnahme ist, die die Regel bestätigt. Ich hoffe, Arden schreibt fleißig am dritten und letzten Roman, denn ich bin auf jeden Fall gespannt darauf, ihn zu lesen!

Lesen Sie weiter

DAS MÄDCHEN UND DER WINTERKÖNIG ... Ihr sucht nach Weihnachten immer noch nach einem märchenhaften, winterlichen und historischen Roman der etwas ganz besonderes an sich hat ? Dann wäre die Geschichte rund um Wasja und ihr erwachsen werden vielleicht etwas für euch. Den ersten Teil habe ich mir von einer Freundin ausgeliehen und ihn innerhalb kürzester Zeit verschlungen. Punkten können beide Bücher mit ihrer winterlichen, eisigen und mystischen Atmosphäre. Diese Welt und ihre Sagen hat etwas an sich, das sich lesen lässt wie ein Traum. Der Schreibstil ist unglaublich bildhaft und lässt uns dank der eisigen Welt eine Gänsehaut auf den Armen fühlen. So ganz anders ... und so besonders. Aber auch die Ausarbeitung und der schmale Grad zwischen Russicher Geschichte und Märchen hat mich absolut mit gerissen. Auch wenn hier die Geister, die Sagen etwas kürzer treten nimmt das Tempo und die Spannung doch extrem zu. Wo der erste Teil noch langsamer und achtsamer war, geht es hier nun richtig zu Sache. Spannend bis zum Ende und somit so ganz anders als der Vorgänger der in allem etwas ruhiger aber nicht weniger gut war. Auch Wasja ist lange nicht mehr das junge, wilde und verträumte Mädchen aus Band 1. Sie ist so viel stärker und erwachsener geworden. Eigensinnig folgt Sie zusammen mit ihrem heiß geliebten Pferd Solowey ihren Weg und bleibt sich selbst treu. Sie will mehr als für sie vorgesehen ist...es war herrlich diese Charakterentwicklung mit zu erleben. Doch auch Morosko ist mir auf seine ganz eigenen Art ans Herz gewachsen. 🤍 Er taut so langsam auf und wir erhaschen einen Blick hinter seine Fassade. Ich bin sehr auf die weitere Entwicklung aller Charaktere im letzten Band gespannt. Trotzdem gab es auch ein bis zwei kleine Kritikpunkte. Denn obwohl es spannend weiter geht, war die politisch eingeschlagene Richtung zwar nachvollziehbar und logisch, aber nicht so meins. Es passte zur Geschichte, aber nicht zu mir. Intrigen, Geheimnisse und die Beweggründe am Hof, hätten etwas kürzer gehalten werden können. Das Cover ist wieder ein Mal wunderschön und ich muss mir dringend den ersten Band noch fürs Regal holen.

Lesen Sie weiter

„Der Bär und die Nachtigall“ Katherine Ardens Debütroman war ein Highfantasy Erlebnis. Die junge, in Texas geborene Autorin, die russische und französische Literatur in Vermont studierte und auf Hawai und in Frankreich lebte hat einen mythisch, poetischen, geschichtlichen Roman verquickt mit russischen Märchen und Sagen und dem dazugehörigen Schuss Magie hingelegt, der mich völlig mitgerissen hat. In „Das Mädchen und der Winterkönig“ knüpft sie an die Geschichte des Mädchens Wasilisa an, schildert ihr Erwachsenwerden in einer Zeit in der auch höhergeborene Mädchen keinerlei Möglichkeit zur Entfaltung haben. Sie werden wohl behütet eingesperrt. Russland ist im Entstehen, im 11. Jahrhundert in dem dieser Roman spielt, der Einfluss der Kirche vertreibt die animalistischen Glaubenskonstrukte und die rigide Sexualmoral der damaligen Zeit legt die Regeln, natürlich nur für das weibliche Geschlecht, extrem eng aus. Ausbrechen ist faktisch nicht möglich, so wird aus Wasilisa der Junge Wassili Petrowitsch. Beschützt vom Winterkönig und ihrem zauberischen Hengst Solowej macht sich Wasja auf den Weg um ihre Familie zu finden. Ihre Schwester Olga im entstehenden Moskau und ihren geliebten älteren Bruder Sascha. Der als erstaunlich abenteuerlustiger und kriegerischer Kirchenmann im politischen Dienst des Fürsten von Moskau Dmitri Iwanowitsch steht. Auch Wasjas Antagonist, der Priester der sie bereits im ersten Roman verfolgte erscheint wieder auf der Bildfläche. Spannend und malerisch breitet Katherine Arden die Geschichte des zweiten Bandes aus. Die Atmosphäre ist unwiderstehlich eingefangen und das Leben der Menschen anschaulich erzählt. Ein hartes Leben, wie immer für jene die nur wenig besitzen außer ihrem Leben noch härter als für die Hochgestellten. Hier gibt es keinen Platz für junge Frauen mit dem Drang nach Freiheit. Das ist auch der einzige Kritikpunkt an „Das Mädchen und der Winterkönig“. Viele Male beschreibt die Autorin, die Unmöglichkeit eines freigewählten Lebens für das Mädchen Wasja, und die Gefahr die aus ihrer Verkleidung als Junge besteht. Mehr Zutrauen in das Verständnis der LeserInnen für diese Tatsache ohne sie permanent, fast schon penetrant zu erwähnen wäre wünschenswert gewesen. Der Fokus in diesem Roman liegt auf der Entwicklung Russlands vom magischen hin zum politischen. Die Tartaren, die Khane, Moskaus Anfänge, all das läutet eine neue Zeit ein. Die Magie muss dem weichen und diese gesellschaftliche Entwicklung ist wenig vorteilhaft für die Poesie und die magischen Wesenheiten die sich die Menschen dort jahrhundertelang als Mitbewohner vorstellten. Die Engstirnigkeit und der zunehmende Machtanspruch der Kirche tun ein Übriges um die Poesie zu erledigen. So sind die fantastischen, mythischen Elemente des Romans im Sterben begriffen und „Das Mädchen und der Winterkönig“ ein Sittenbild dieses Niedergangs. Quasi der „Triumph“ der Menschen über die Natur, der, wie sich Jahrhunderte später zeigen wird, nur ein Trugschluss ist. Leben ist nur mit der Natur möglich, ohne sie sie gibt es nichts. So ist dieses, in der Vergangenheit angesiedelte fantastische Märchen mit Bezug zu altem Volksglauben, abgesehen von der Redundanz über das Elend der damaligen Unfreiheit der Frauen wieder ein großartige erzähltes Fantasy Highlight für anspruchsvolle LeserInnen, perfekt passend zur Jahreszeit mit Möglichkeit zum „Weltwechsel“. Hinterlässt es einen doch zutiefst dankbar für Errungenschaften wie Heizung, Dusche, fliessend Wasser, Strom und Feminismus.

Lesen Sie weiter

Letztes Jahr fand ja mein erster Ausflug nach Rus statt und auch wenn ich Der Bär und die Nachtigall “nur” mit vier von sechs Punkten bewertete, war ich sehr neugierig auf die Fortsetzung. Jetzt nach dem Beenden des Buches kann ich nur sagen: Gott sei Dank, habe ich weitergelesen!” Eine junge Frau, ihr Pferd und der Winterkönig Nach den Ereignissen aus Band eins ist ihr Heimatdorf zu klein für Wasja geworden. Sie will die Welt entdecken und sucht die Freiheit von den einengenden Konventionen ihrer Zeit. Also reitet sie auf ihrem Pferd und besten Freund Solowej durch die schier endlosen Weiten des winterlichen Rus, bis sie unverhofft auf eine Räuberbande und ihren Bruder Sacha trifft. Schon nach den ersten Seiten war ich wieder vollkommen im Bann des eisigen Rus. Wie auch schon im Vorgänger gelingt es der Autorin meisterlich die Balance zwischen märchenhafter und historischer Atmosphäre zu wahren und dem Leser ihre Version des mittelalterlichen Rus genau vor Augen zu führen. Man hat die schneebedeckten Wälder vor Augen, hört beinah den eisigen Wind und das Knirschen von Schnee und bestaunt innerlich das Glitzern der Kuppeln von Moskau. Mit ihrem gelungenen Schreibstil schafft es Arden eindrückliche Bilder ihrer Geschichte zu zeichnen, was einen als lese immer weiter ins Buch eintauchen lässt. Doch die beste Atmosphäre nützt nichts, ohne gelungene Charaktere. Doch auch an dieser Stelle glänzt die Autorin. In Band eins haben wir Wasja aufwachsen sehen, weswegen sie mir bereits sehr nahe stand und ich finde es weiterhin toll ihre Entwicklung mitzuerleben. Sie ist eine willensstarke und eigenwillige junge Frau geworden, die sich nicht dem Rollenbild ihrer Zeit beugen will und ich hoffe aus ganzem herzen, dass sie einen Weg für sich finden wird. Auch über Morosko erfahren wir mehr und erhaschen Stück für Stück einen Blick hinter seine Fassade aus Eis, was mir ebenso gefallen hat. Für mich der heimliche Star ist jedoch ein etwas eitles, aber herzensgute Pferd. Solowey ist witzig, niedlich, stolz und unglaublich loyal, so einen tierischen Freund wünscht sich doch jeder und ich gebe offen zu, ich bin ein bisschen verliebt in ein Pferd xD Rasanter, als Band Eins Kommen wir zur Handlung des Buches. War mir deren Tempo in Band eins in der ersten Hälfte noch zu langsam, konnte mich diese Fortsetzung vollends überzeugen. Das Tempo ist rasanter, als beim Vorgänger, wirkt aber trotzdem zu keinem Zeitpunkt gehetzt. Wasja muss sich mit Räuberbanden, den Intrigen am Moskauer Hof und einem neuen mächtigen Fein herumschlagen, was bei mir die Spannung konsequent oben hielt. Besonders das Ende wird dann sehr ereignisreich, aber darüber verrate ich euch natürlich nichts. Ein weiterer Punkt, der mir sehr gut gefallen hat ist, dass, trotz des höheren Tempos, das Zwischenmenschliche nicht zu kurz kam. Wasjas Zerrissenheit zwischen ihrer Liebe zu ihrer Familie und dem Wunsch bei ihnen zu sein, jedoch gleichzeitig den Konventionen entfliehen zu wollen spielt weiterhin eine zentrale Roll. Ebenso fließen die historisch politische Situation Moskaus mit ein und wenn man manches nachrecherchiert, lernt man sogar noch was. Fazit: Diese Fortsetzung konnte mich in allen Punkten überzeugen und begeistern. Was band eins an Tempo fehlte, wird hier von Anfang an geboten, gleichzeitig führt das Buch fort, was schon beim Vorgänger großartig war: den wunderschönen, bildlichen Schreibstil, die einnehmende Atmosphäre zwischen Märchen und Historik und die Geschichte einer willensstarken jungen Frau zwischen Konvention und der Suche nach Freiheit. Klare Leseempfehlung und ich freue mich jetzt schon sehr auf das Finale.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.