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Rezensionen zu
Der Hof der Wunder

Kester Grant

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€ 25,95 [D]* inkl. MwSt. | € 25,95 [A]* (* empf. VK-Preis)

Kester Grants Der Hof der Wunder setzt sich vielfältig zu den beiden Klassikern Das Dschungelbuch und Die Elenden in Beziehung. Das bekommt der ansonsten recht soliden Parallelwelt-Geschichte eher nicht. Literatur-Kolumne von Sören Heim Darum geht es: Die Unterwelt des Paris des mittleren 19. Jahrhunderts ist in Gilden unterteilt, die gemeinsam und gegeneinander das organisierte Verbrechen in der Stadt gestalten. Leser, bzw. Hörer folgen den Bemühungen der Jungen Nina, ihre Schwester aus den Fängen von Kaplan, einem besonders üblen Gildenführers, zu befreien. Dazu tritt sie der Diebesgilde bei. Es ist eine ganze Reihe von Aufgaben zu absolvieren, ehe es gelingen kann, Verbündete zu ermutigen, den Kampf mit dem mächtigen Kaplan aufzunehmen. Das Elend großer Vorbilder Und die Kämpfe sind das große Problem von Der Hof der Wunder. Nein, nicht die der Protagonisten. Die mit den literarischen Vorbildern. Grant stellt sich gleich in die Tradition zweier großer Meisterwerke der Weltliteratur, und das scheint mir keine kluge Entscheidung. Eng angelehnt ist Der Hof der Wunder an Victor Hugos Meisterwerk Die Elenden und der sich aufdrängende Vergleich wirft oft allzu grelles Licht auf die Schwächen des Ersteren (Der titelgebende Hof der Wunder allerdings stammt aus Der Glöckner von Notre Dame). Das Paris Mitte des 19. Jahrhunderts ist für Der Hof der Wunder tatsächlich nicht mehr als Kulisse. Kein Bild prägt sich wirklich ein, keine Lebenssituation abseits der Gilden wird ernsthaft gezeigt. Und selbst diese „Elenden“ (denn so nennen sich die Mitglieder des Hofes der Wunder), sie können in ihrem Elend gar nicht wirklich erscheinen. Denn es sind die Verwicklungen des Alltags, die Kontraste, der Aufstieg und das Fallen und die zwischenmenschlichen Konflikte an sich relativ normaler Menschen, die das Elend in Die Elenden so greifbar machen. Die Halbwelt dort fasziniert und schockiert, auch dadurch, dass sie zwar überall ihre Finger im Spiel hat, doch für den Leser nie wirklich zu greifen ist. Dagegen ist Der Hof der Wunder verwaltete Welt pur, wie man sie auch aus modernen Fantasy-Romanen kennt. Es gibt zahlreiche Gilden, alle haben ihren Namen und Redewendungen, nichts bleibt wirklich im Dunkeln, für alles gibt es ein Schema, als werde schon auf das Klassensystem eines etwaigen RPGs zum Buch geschielt. Die meisten Figuren sind eher Nomenklatur als glaubhafte Personen, die eine Welt vermitteln. Auch das Dschungelbuch ist ein Roman oder ein Geschichten-Kosmos, der durch Situationen erzählt wird, und genügend Ambivalenzen lässt, um der Vorstellungskraft Raum zu geben. In Der Hof der Wunder ist es einerseits in Redewendungen und einigen Zitaten anwesend, andererseits sollen der Dschungel durch Paris und die Tiergruppen durch die Gilden gespiegelt werden. Auch dieser Vergleich bekommt Der Hof der Wunder nicht. Was der Roman hätte leisten können Wer aufgrund der beworbenen Parallelen zu Die Elenden zu diesem Buch gegriffen hat, wird sich wünschen: – Ein alternatives Paris, das tatsächlich durch glaubhafte Interaktionen der Bevölkerung, eingebettet in ebenso glaubhafte Beschreibungen, lebendig wird. – Eine tiefere Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Situation: Was heißt das, die Revolution ist gescheitert? Gescheitert, wie sie ja auch in unserer Welt gescheitert ist? Mit dem Bürgerkönig und Napoleon dem Dritten? Oder auf ganz andere Weise gescheitert? Welche politischen und sozialen Strukturen halten Menschen im Elend? Ist Verbrechen in einer solchen Situation Notwendigkeit, oder wählen die Mitglieder des Hofes der Wunder nicht doch den einfachsten Ausweg? All solches wird kaum berührt. Stattdessen bekommt man eine Abenteuergeschichte, in der Diebe Diebe sind und Meuchelmörder Meuchelmörder, nicht viel anders also als im Fantasyroman Paladine Paladine oder Magier Magier. Man wird sich, wenn man auf der Suche nach einer Abenteuergeschichte ist, wahrscheinlich nicht langweilen, das Buch hat ein paar gelungene Momente, und wäre vielleicht ohne allzu offene Verweise auf Viktor Hugo deutlich besser gefahren. Es handelt sich um den ersten Teil einer Trilogie, das Ende ist weit offen. Zum Kauf kann man eigentlich nur raten, wenn der Wille besteht, alle drei Romane zu lesen oder zu hören.

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1829 Paris, in einer alternativen Welt. Nina ist in diese Welt hinein geboren. Sie arbeitet mit ihrer Schwester Azelma in der Taverne des Vaters. Es ist nicht schön, es ist nicht leicht. Und doch kommt es noch schlimmer, als ihr Vater Azelma an den Tiger verkauft bricht Ninas Welt zusammen. Sie fügt sich dem Wunsch der Schwester, taucht unter und tritt der Diebesgilde bei. Immer in Gedanken bei ihrer Schwester. Schwört sie sich doch, dass sie Azelma befreien wird. Allerdings läuft nicht alles so, wie es sich Nina erträumt hat. Als sich dann noch die Krallen des Tigers nach Ettie ausstrecken, ist Nina nicht mehr zu halten. Sie will und muss Ettie vor dem Tiger retten, komme was mag. „Hof der Wunder – HB“ ist der erste Teil einer Reihe aus dem alternativen Paris aus der Feder der Autorin Kester Grant. Ich habe das Buch als Hörbuch gehört. Die Sprecherin Marie Bierstedt hat sehr gute Arbeit geleistet. Sie hatte die perfekte Stimme für das Hörbuch und hat es sehr gut vorgelesen. Das Cover ist einfach, trotzdem auffallend und schön gestaltet. Wobei ich gestehen muss, dass ich nicht weiß, was die Krähe mit dem Inhalt des Buches zu tun hat. Es kommen in der Geschichte viele Tiere vor, doch keine Krähen. Oder habe ich im Hörbuch etwas verpasst? Die Story wirkt am Anfang spannend und toll. Doch mit der Zeit fallen immer mehr Fehler in der Geschichte auf. Auch hat mir etwas vom Hintergrund der missglückten Revolution gefehlt. Es wird kurz erwähnt, aber nicht wirklich etwas darüber gesagt. Nina finde ich auch nicht wirklich sympathisch. Bei ihr empfinde ich im Laufe der Story eigentlich sogar immer mehr das Gegenteil. Sie nutzt jeden für ihre Zwecke aus. Sie ist eigentlich nicht besser, wie alle anderen. Für sie gibt es zu Anfang nichts höheres, als ihre Schwester zu retten. Nur hat sich das bereits nach den ersten Kapiteln. Bis zum Ende des Buches verschwendet sie nicht einen Gedanken mehr an Azelma, was mich wirklich sehr gestört hat. Sie benutzt Leute, spielt sie gegeneinander aus. Bringt sogar Freunde ins Gefängnis, wenn es ihr ins Spiel passt. Dazu ist sie einfach zu überpowert. Ja, sie muss etwas stehlen, wo noch nie ein Dieb eindringen konnte. Noch nie nie nie. Was macht Nina? Einen ausgeklügelten, gefährlichen Plan schmieden? Nein, sie kommt da einfach rein, als wären alle anderen zu blöd gewesen, um diesen einfachen Weg zu finden. Und verschwindet auch genauso einfach wieder. Alles klar. Ettie ist dann das genaue Gegenteil. Dumm wie Brot, nur das Brot noch schimmeln kann. Außer „Niiiinaaa!“ kommt kaum etwas aus ihrem Mund. OK, sie soll ein kleines Mädchen sein, aber selbst kleine Mädchen sind in diesem Zeitalter nicht so einfältig wie Ettie. Mindestens drei Typen, durch das Hörbuch kann ich mich an die Namen nicht mehr erinnern, sind wohl verliebt in Nina. Zum Glück ist die Liebesgeschichte in dem Buch sehr flach und kaum vorhanden. Was ich sehr positiv empfinde. Es gibt zwar einen Kuss, aber der ist eher unbedeutend. Die komplette Story macht auch ständig Sprünge, die ich in wirklich nachvollziehen konnte. Vor allem für ein Hörbuch, bei dem man nicht zurück blättern kann, wären zeitliche Erwähnungen etwas besser gewesen. Ich fand auch, zum Ende hin, war die Geschichte nicht mehr sehr rund. Es kam dann zwar noch eine wirklich unerwartete Ecke, die mich echt überraschte, aber danach hing es an allen Ecken und Kanten. Das Ende des Buches hängt dann auch an etlichen offenen Fäden, die es wohl noch zu lösen gibt. Wobei mir das eine Hörbuch gereicht hat. Mich interessiert der Fortgang mit Nina und Ettie überhaupt nicht mehr. Positiv war für mich, dass es ein alternatives Paris war, bei dem die Revolution nicht funktioniert hat. Ganz gut waren auch die einzelnen Gilden und ihre Machenschaften. Vor allem positiv war für mich, dass es erst einmal keine Liebesgeschichte gegeben hat. Dazu ist Nina jetzt auch nicht die klassische blonde Schönheit mit wallender Mähne und Spitzenfigur. Dazu hat sie olivfarbene Haut und keine milchgleiche Blässe. Also einmal eine ganz andere Hauptfigur wie in den üblichen Jugendromanen, die ich bisher gelesen oder gehört habe. Negativ war halt das ganze andere, was ich schon angeführt habe und noch einiges, was ich wegen Spoilern nicht erwähnen möchte. Ich könnte mir denken, dass jugendlichen Lesern die Liebesgeschichte fehlt. Schätze aber, dass dies in weiteren Bänden auch anders wird. Ansonsten ist es einmal eine andere Lokation wie normal und sehr interessant, obwohl man nicht viel mitbekommt

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