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Rezensionen zu
Der Konsumkompass

Katarina Schickling

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Das kann doch alles nicht wahr sein. Da halte ich mich schon für gut informiert und lebe zunehmend minimalistischer und vegantarischer (halb vegan, halb vegetarisch), lege Wildbienenbeete an und baue Nisthilfen für Insekten, fahre mehrheitlich mit dem ÖPNV und achte beim Einkaufen auf nachhaltige Bioprodukte und Fair Trade, lese regelmäßig bei Utopia oder Nabu mit und denke, dass ich damit meinen kleinen Beitrag leiste, die Welt (wenn auch nur ein ganz klein wenig) besser zu machen. Mag ja auch stimmen, aber Katarina Schickling hat mit dem Konsumkompass einen Ratgeber geschrieben, der sich sowohl im Ton als auch mit den gut recherchierten Hintergrundinformationen wunderbar von unzähligen anderen Büchern abhebt, und dabei zeigt, wie viel es immer noch zu tun gibt, und wie sehr ich immer noch Mythen und Werbelügen aufsitze. Eine der wesentlichsten Erschütterungen ist, dass Handyladegeräte Strom verbrauchen obwohl das Handy, also der Stromabnehmer, gar nicht angeschlossen ist. Was zum…? Warum? Mag ja sein, dass das für viele klar war, für mich war das neu. Bisher galt ja eigentlich immer, dass etwas angeschlossen oder angestellt bzw. auf Standby sein muss. Aber jetzt reicht es offensichtlich schon aus, dass der Stecker überhaupt am Netz ist. Apropos Stecker, die Waschmaschine verbraucht auch Strom, wenn sie gar nichts macht außer ausgeschaltet darauf zu warten, dass sie mal angeschaltet wird. Das kann doch nicht euer ernst sein. Dass Windows 10 standardmäßig gar nicht mehr richtig runterfährt, sondern ewig im nicht erkennbaren Standby verbleibt, das ist man von Microsoft ja schon gewohnt bzw. habe ich es umständlich abgeschaltet, so dass der Rechner jetzt wieder wirklich aus ist. Aber die Waschmaschine toppt ja wohl alles. Katarina Schickling nimmt sich zahlreicher Themen an, die wir alle einfach ändern können, wenn wir denn überhaupt erst einmal um die Problematik wissen. Wer wusste schon, dass man die Deckel von Joghurts u.ä. abziehen muss, damit die auch wirklich wiederverwertet werden können. Materialmix ist hier das Zauberwort. Da sind auch viele vermeintlich selbstverständliche Sachen bei, muss man nur eben mal drüber nachdenken. Coffe to go. Voll praktisch? Voll die Drecksschleuder, wohl eher. Und wie ist das eigentlich mit Einkaufstüten? Sind Papiertüten wirklich besser? Was muss eigentlich alles betrachtet werden, wenn man sich über konkurrierende Produkte informieren will. Es reicht ja nicht lediglich den Ausgangsrohstoff zu betrachten, auch wenn das sicherlich ein schwerwiegendes Argument ist. Aber wichtig sind eben auch Energieeinsatz, Transport, Verarbeitungsprozess uvm. Da kann dann schon mal rauskommen, dass Jutebeutel oder Papiertüten ebenfalls problematisch sind. Recycling, Reisen und Mobilität, Stromverschwender, Akkus, Handys, Obst, Palmöl, Wasser, Reinigungsmittel, Kleidung – alles kommt auf den Prüfstand. E-Scooter, die neue grüne Bewegungsmethode? Auch nur ein Marketinghype und ein Umweltdesaster. Oder Geräte, die einfach simulieren sie wären kaputt, nur damit man das nächste Produkt kauft. Schicklings Konsumkompass ist ein leicht verständliches, gut recherchiertes Sachbuch, um sich mit dem eigenen Konsum, aber auch den grundsätzlichen Problematiken von Nachhaltigkeit zu beschäftigen. Denn Schickling stellt auch die Zusammenhänge her, welche Folgen unser Konsumverhalten für Mensch und Umwelt hat. Ein echter Augenöffner. Problematisch bleibt für mich nur der Umgang mit Fleisch, aber dass muss nun mal jede*r mit sich selbst ausmachen.

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„Wir Kunden haben mit unseren Kaufentscheidungen viel mehr Macht, als uns oft bewusst ist. Diese Macht sollten wir nutzen!“ (Zitat Seite 319) Thema und Inhalt Dieses Sachbuch beschäftigt sich mit den aktuellen Fragen zur Nachhaltigkeit in allen Konsumbereichen des täglichen Lebens. Die Autorin ist Journalistin und Dokumentarfilmerin und untersucht seit Jahren die Kernfragen im Zusammenhang mit einem möglichst umweltbewussten Leben. Die einzelnen Hauptthemen sind: Müll, Verkehrsmittel, Energie, Ernährung, Bewusster Konsum. Umsetzung Das Buch wird selbstverständlich ohne Schutzfolie geliefert und wurde klimaneutral produziert. Auf dem vorderen inneren Umschlagdeckel befindet sich ein übersichtlich gestalteter Saisonkalender Obst, auf dem rückwärtigen inneren Umschlagdeckel der entsprechende Saisonkalender Gemüse. Positiv fällt bei diesem Sachbuch auf, dass das Glossar am Anfang des Buches steht. Jedes Thema ist in einzelne Artikel unterteilt, die sich mit allen wichtigen Fragen und Diskussionen in der Praxis beschäftigen. Forschungsergebnisse werden nicht einseitig erfasst, sondern es werden unterschiedliche Sichtweisen und Studien dargestellt. Alle Zitate werden durch einen Beleglink in der Fußzeile der jeweiligen Seite ergänzt, sodass man sofort sieht, wo vertiefend nachgelesen und nachgesehen werden kann. Jede Themengruppe schließt mit einer kurzen Zusammenfassung der wichtigsten Fakten ab und ermöglicht so auch ein gezieltes, rasches Nachschlagen zu einem bestimmten Thema. Dieses Sachbuch gibt einen umfassenden Überblick über Fragen, die sich im normalen Alltag immer dann stellen, wenn man zwischen mehreren Möglichkeiten abwägen muss und überlegt, wie man möglichst nachhaltig konsumiert. So fand ich für mich endlich eine fundierte Gegenüberstellung zur Frage, warum ich auf Rügen Äpfel aus Neuseeland kaufen sollte, oder besser doch nicht. Das letzte Kapitel stellt die Rolle des Einzelnen eindrücklich den großen, wichtigen Aufgaben der Politik gegenüber: „Dass wir einerseits verstanden haben, dass zur Rettung der Erde auch Verzicht gehören wird und dass wir bereit sind, diesen Beitrag zu leisten. Aber dass wir von unseren gewählten Volksvertretern im Gegenzug erwarten, dass sie die drängenden Probleme angehen. Jetzt.“ (Zitat Seite 317) Am Buchende sind nochmals die „10 goldenen Regeln für ein nachhaltiges Leben“ zusammengefasst, gefolgt von einer Aufstellung mit weiterführender Literatur. Fazit Dieses Sachbuch ist nicht nur interessant und vielseitig, sondern auch angenehm zu lesen, denn die Tipps und Anregungen werden niemals mit erhobenem Zeigefinger gegeben und Alltagssituationen, die wir alle auch schon erlebt haben, schildert die Autorin mit Humor, Verständnis und im lockeren Plauderton. In diesem Konsum-Kompass werden genau recherchierte und geprüfte Fakten, verbunden mit persönlichen Erfahrungen, auch für Laien sehr gut verständlich und nachvollziehbar präsentiert und regen zum Nachdenken und Umdenken an.

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