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Rezensionen zu
Einvernehmlich

Donna Freitas

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Anfang zwanzig wechselt Donna Freitas für ihr Studium der Philosophie an die Gratuate School, eine sehr angesehene katholische Universität. Und zunächst scheint alles gut zu laufen, sie hat einen guten Draht zu den Professoren, von denen nicht wenige ebenso das Amt eines Priesters wie auch das eines Professors bekleiden. So auch Father L., mit dem sie sich im Laufe des ersten Semesters auf intellektueller Ebene anfreundet, seinen Rat sucht. Doch während er für Donna einfach der nette, viele Jahre ältere Professor ist, entwickelt L. nach und nach offenbar tiefergehende Gefühle für sie. Er fängt an, ihr nachzustellen. Hier eine Einladung ins Theater, da ein zugesteckter Zeitungsartikel über ihre Lieblingssportmannschaft. Dann beginnen die unangemeldeten Besuche, die ständigen Anrufe. Die Briefe. So viele Briefe. Und Donna, die lange Zeit sich einzureden versucht, dass sie seine Absichten falsch versteht, ja, falsch verstehen muss – er ist doch schließlich ein im Zölibat lebender Priester! – Donna, die sich lange Zeit niemandem anzuvertrauen traut, frisst diese Erfahrungen immer mehr in sich hinein, bis es kein Entkommen mehr vor ihm zu geben scheint. Was Donna Freitas damals in den 90ern zugestoßen ist – und was auch heute noch viel zu vielen Menschen widerfährt – ist einfach nur als widerwärtig zu bezeichnen. Diese innere Zerrissenheit, die zwischen den Zeilen anklingt, dieses Misstrauen in das eigene Urteilsvermögen, dieses Denken „Er wird ja nicht körperlich übergriffig, so schlimm kann es also eigentlich doch nicht sein“, das lässt einen als Leser immer wieder das Gesicht verziehen. Weil es so nachvollziehbar ist und doch so falsch. Ihre Abhängigkeit vom Wohlwollen dieses Mannes, der für ihr Studium und ihren beruflichen Werdegang so wichtig ist, im krassen Gegensatz zu dem Wunsch, niemals wieder etwas von ihm zu hören oder zu sehen, und diese strikte Weigerung von L, auch nur eines ihrer vielfältigen Neins zu akzeptieren, all das macht Donnas Geschichte zu einem hinabreißenden Strudel. Auch, was danach passiert, als sie nicht mehr schweigt, ist nicht besser. Es gibt Menschen, die helfen wollen, ja. Aber es gibt auch viele, die das vielschichtige Fehlverhalten des Professors unter den Teppich kehren wollen – und auch werden.

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