In dem neu übersetzten und im Januar 2021 im Manesse Verlag neu erschienenen Roman „Farm der Tiere“ von George Orwell geht es um eine tierische Revolte gegen Ausbeutung, Vernachlässigung und Gewalt.
Das Buch, eine dystopische Fabel, erschien erstmals 1945.
Der unfähige Bauer Jones, ein Mann mit einem Alkoholproblem, hält auf seiner Farm viele Tiere, die eines Nachts unter der Führung vom alten und preisgekrönten Eber Old Major beschließen, dass es so nicht weitergehen darf.
Sie wollen nicht mehr ausgebeutet, beraubt, unterdrückt und geschlachtet werden.
Sie fordern Respekt und die Gleichheit aller Tiere.
Es kommt zum Aufstand der Vierbeiner.
Sie erstellen 7 Regeln, allen voran die Grundsätze, dass alle Tiere gleich sind und dass alles, was auf zwei Beinen geht, ein Feind ist.
Sie übernehmen die Herrschaft über den Hof, der ab jetzt „Farm der Tiere“ heißt.
Was schließlich und letztlich resultiert, ist ein noch grausameres Terrorregime!
Der Roman ist eine Parabel bzw. Allegorie auf die Geschichte der Sowjetunion.
Auch hier folgte auf Aufstände, die Februar- und Oktoberrevolutionen des Volkes, eine Diktatur, der Stalinismus.
Der Roman ist m. E. ein must read, das erschüttert und nachdenklich stimmt, den Leser dabei aber auch fesselt und gut unterhält.
Selbst wenn man sich nicht für den politischen Hintergrund interessiert oder kaum Ahnung von der Geschichte der Sowjetunion hat, lohnt sich die Lektüre, weil sie universell bzw. allgemeingültig interpretiert werden kann und für äußerst wichtige Themen wie Machtmissbrauch, Manipulation, Gewalt, Unterdrückung, Kontrolle, kritiklose und blinde Loyalität, Gleichheit, Toleranz und Menschlichkeit sensibilisiert.
Das schrille und glitzernde Cover der Hardcoverausgabe des Manesse-Verlages ist natürlich Geschmacksache und mag die Gemüter spalten, aber mir persönlich gefällt es.
Es ist ein echter Hingucker und ermuntert dazu, auch ins Buch hineinzugucken und sich die brisanten Themen der Fabel genauer anzugucken.