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Rezensionen zu
Blutzahl

Thomas Enger, Jørn Lier Horst

Alexander Blix und Emma Ramm (1)

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Für viele Fans skandinavischer Kriminalromane sind die beiden Autoren Thomas Enger und Jørn Lier Horst bereits so etwas wie „alte Bekannte“. Ersterer hat seit 2010 mit der fünfteiligen Romanreihe um den Osloer Journalisten Henning Juul für Aufsehen gesorgt, letzterer ist sogar schon seit 2004 im Krimigeschäft und hat inzwischen mehr als ein Dutzend Romane mit seinem Ermittler William Wisting geschrieben, darunter zuletzt die neue „Cold Cases“-Serie, eine Art Spin-Off der bisherigen Wisting-Krimis, jedoch mit gleicher Hauptfigur. Von beiden Autoren darf man annehmen, dass sie wissen, was sie tun, denn Thomas Enger ist ausgebildeter Journalist und Jørn Lier Horst sogar ehemaliger Kriminalkommissar bei der norwegischen Polizei. Nicht die schlechtesten Voraussetzungen also für ein gemeinsames Buchprojekt und so dürften Krimifans durchaus hohe Erwartungen an „Blutzahl“ haben, den Auftaktband ihrer neuen Thriller-Reihe. Ein Kriminalkommisar und eine Promi-Bloggerin ermitteln Passend zur doppelten Autorenpower gibt es auch zwei Hauptfiguren: der männliche Vertreter des Ermittlerduos kommt für das Genre eher gewöhnlich daher, denn Alexander Blix arbeitet beim Dezernat für Gewaltverbrechen in Oslo, und zwar mit bisher eher durchschnittlich erfolgreicher Karriere. Das dürfte aber weniger an fehlender Kompetenz liegen sondern eher an mangelnder Anpassungsfähigkeit und gewissen selbst verschafften Freiräumen bei seinen Ermittlungsmethoden – und nicht zuletzt einem tragisch verlaufenen Einsatz in seiner Zeit als junger Polizist, welcher seiner Polizeilaufbahn nachhaltig geschadet hat. Während Blix also wie eine recht typische Figur eines Skandinavienkrimis wirkt, sieht es bei der zweiten Protagonistin schon anders aus, denn Emma Ramm verfügt über keine polizeiliche Ausbildung und ist eigentlich Promibloggerin, die für ein Online-Magazin normalerweise den neuesten Gerüchten rund um die norwegische VIP-Szene hinterherjagt – und das zwar durchaus erfolgreich, eine richtige Journalistenkarriere hat sich die junge Reporterin aber eigentlich doch etwas anders und sinnvoller vorgestellt. Rätsel um das Verschwinden einer prominenten Ex-Sportlerin Was könnte also der gemeinsame Nenner eines Ermittlers und einer Promi-Bloggerin sein? Richtig, ein in der Öffentlichkeit bekanntes Verbrechensopfer. Diese Rolle nimmt in „Blutzahl“ die ehemalige Leistungssportlerin Sonja Nordstrøm ein, die nach ihrer aktiven Karriere nun mit einem Enthüllungsbuch für Schlagzeilen sorgen wollte – inklusive angeblicher Missbrauchsvorwürfe gegen einen früheren Betreuer. Da sich die erfolgsbesessene und emotional als eher unterkühlt geltende Ex-Sportlerin auch sonst wenig Freunde gemacht hat, deutet vieles auf ein Verbrechen hin, als Nordstrøm unerwartet nicht zur Premiere ihres Buches auftaucht und auch auf keine Kontaktversuche reagiert. Gefundenes Fressen also für Emma Ramm, für die der Vermisstenfall der bekannten Persönlichkeit zu einem echten journalistischen Coup werden und ihrer Karriere als Reporterin endlich einen Schub verpassen könnte – erst recht, als Emma auch noch selbst zur Zeugin wird und die Wege von Alexander Blix kreuzt… Ungewöhnliches, aber interessantes Ermittlerduo Man merkt beim Lesen früh, dass hier zwei Routiniers am Werk sind, denn „Blutzahl“ beginnt schon im Prolog spannungsvoll und knüpft dann auch bei der Haupthandlung durch einen flotten Einstieg und kurze, knackige Kapitel mit wechselnden Perspektiven daran an. Die beiden Protagonisten sind trotz ihrer vermeintlich negativ behafteten Stempel als „Polizei-Querkopf“ bzw. „Paparazzi-Bloggerin“ recht umgänglich und sympathisch, wenngleich beide insgesamt gerne noch etwas prägnanter ausgearbeitet sein dürften. So ist das Spannendste an Blix seine Vergangenheit und der Funfact, dass seine Tochter Kandidatin einer „Big Brother“-artigen Realityshow im norwegischen Fernsehen ist, während Emma etwas zu sehr über ihr kompliziertes Liebesleben und geheimnisvolle Andeutungen über ihren Gesundheitszustand definiert wird. In der Praxis wirken beide jedoch etwas gewöhnlich – wie erwähnt durchaus sympathisch, aber irgendwie auch noch ein wenig austauschbar. Als ungleiches und zumindest aus Sicht von Blix wohl auch eher unfreiwilliges Ermittlerteam haben die beiden aber sicherlich Potenzial für weitere gemeinsame Auftritte. Spannender Fall mit schwächelnder Auflösung Auch der Kriminalfall selbst bringt ein gutes Unterhaltungsniveau mit und hält die Spannung durch verschiedene Handlungsstränge und zudem einen fleißigen Täter hoch. Hier zeigt sich erneut die Erfahrung der beiden erfolgreichen Autoren, denn handwerklich gibt es an „Blutzahl“ wenig auszusetzen und Thomas Enger und Jørn Lier Horst wissen genau, wie sie z.B. mit clever gesetzten Cliffhangern mit der Neugier ihres Publikums spielen können. So steigert sich der Plot stetig bis in einen unerwartet spektakulären Showdown hinein, welcher die Leser*innen jedoch möglicherweise mit etwas gemischten Gefühlen zurücklässt. Grund dafür ist die Auflösung, die auf der einen Seite zwar zu überraschen weiß, allerdings nicht durchweg überzeugen kann. Ein/e unerwartete/r Täter/in alleine reicht eben nicht aus, dazu sollte auch dessen/deren Motivation für seine/ihre Taten nachvollziehbar sein und hier offenbart „Blutzahl“ seine große Schwachstelle: so raffiniert die Vorgehensweise auch ist, so konstruiert wirken dann die Gründe für die Verbrechen, die doch etwas willkürlich erscheinen und als Antrieb für eine derart ausgeklügelte Gewaltserie, wie Enger und Lier Horst sie ihren Leser*innen hier präsentieren, letztlich nicht glaubwürdig genug sind. Vielversprechender Auftakt mit leichten Abzügen Im Abgang bleibt also ein leicht fader Beigeschmack, der aber den ansonsten sehr positiven Gesamteindruck dieser Kooperation zweier norwegischer Krimigrößen nur gering trüben kann. Abgesehen von der etwas schwächelnden Auflösung überzeugt „Blutzahl“ nämlich als spannender und kurzweiliger Thriller mit zwei sympathischen Hauptfiguren, die in Zukunft jedoch noch etwas mehr Profil vertragen könnten. Dennoch ist dies ein Auftakt, der Lust auf mehr macht, und erfreulicherweise müssen Fans der beiden Autoren nicht lange auf Nachschub warten, denn die beiden Nachfolgebände sollen bereits innerhalb eines knappen Jahres nach Erscheinen von Band 1 auf den Markt kommen – „Blutnebel“ schon im Februar 2021 und der noch unbetitelte dritte Teil im kommenden Herbst. Oslo kommt also so schnell nicht zur Ruhe…

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Thriller aus dem hohen Norden stehen ja gut im Kurs und als ich das erste Mal von Blutzahl gehört hab und das zwei Top-Autoren hier zusammen arbeiten war mein Interesse geweckt. Der Klappentext tat dann das Restliche, um mich vollends zu überzeugen: Als Sonja Nordstrom nicht zur Premierenlesung ihres neusten Bestsellers auftaucht, beschließt die Promi-Reporterin Emma Ramm sie in ihrer Villa aufzusuchen. Leider ohne Erfolg, die Autorin ist nicht da, aber die Zahl 1 die dort auf dem Fernseher angebracht ist, lässt Emma ratlos zurück. Während dessen findet, der Ermittler Alexander Blix die Zahl 7 auf einer männlichen Leiche die in Sonja Nordstroms Sommerhaus liegt. Alexander und Emma wissen noch nicht in welches blutige Spiel sie geraten sind, denn der Countdown hat erst begonnen... Das Buch beginnt mit einer Rückblende, in der es gleich dramatisch spannend zugeht und die mit einem Cliffhanger endet, zu dem wir später im Buch zurückkehren. Durch den genialen Einstieg möchte man natürlich wissen wie es weiter geht. Doch dazu kommen wir dann erst später im Buch wieder. Wir springen in die heutige Zeit und lernen erst mal Emma Ramm und Alexander Blix kennen. Unsere Protagonisten Emma und Alexander sind hier sehr gut ausgearbeitet und man erfährt auch relativ viel aus ihrer Vergangenheit und ihrem Privatleben wodurch man gleich einen guten Zugang zu ihnen bekommt. Alexander war mir hier aber etwas sympathischer als Emma wobei ich wirklich mit beiden gut klarkam. Ich mochte die Entwicklung der Zusammenarbeit der beiden sehr gerne. Dass es hier zu Reibereien kommt dürfte jedem klar sein, wenn ein Polizist und eine Reporterin zusammen arbeiten. Dennoch grooven sich die beiden gut aufeinander ein und es gibt ein paar schöne Szenen mit den beiden. Der Schreibstil der beiden Autoren war richtig gut und die Geschichte ließ sich schnell weglesen. Was mich gewundert hat das man keinerlei Unterschiede in der Geschichte erkennen konnte, was den Schreibstil betrifft. Die kurzen Kapitel sorgen dafür das man gut durch die Seiten kommt und so liest man auch immer gerne noch ein bisschen mehr als man sich eigentlich vornimmt. Dennoch muss ich sagen, dass die Spannung viel zu spät kam. Erst ab der Hälfte etwa steigt der Spannungsbogen langsam an und steigert sich dann aber kontinuierlich bis zum Ende. Das liegt vor allem auch an dem Geheimnis um die Zahlen und den Countdown da man unbedingt wissen möchte was es damit auf sich hat. Auch, wenn mir die Auflösung ein wenig konstruiert vorkam, konnte ich doch ganz gut damit leben. Blutzahl ist ein solider Auftakt der Reihe um Emma Ramm und Alexander Blix, der sich gerade zu Beginn viel Zeit nimmt um die Charaktere und die Geschichte einzuführen. Hier hätte ich mir etwas mehr Tempo erhofft. Dafür mochte ich aber das Ermittler-Duo und bin gespannt was wir noch über die beiden erfahren. Die Serie hat einiges an Potenzial und ich bin gespannt wie es in Band 2 Blutnebel weitergeht der am 15.02.2021 erscheint. 3,5 von 5 Sternen

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3- 2- 1 - tot

Von: Harakiri

24.09.2020

Wenn zwei meiner Lieblingsautoren zusammen ein Buch schreiben, dann kann das ja nur gut werden. Thomas Enger wurde bekannt durch seine Henning Juul-Reihe und Jorn Lier Horst durch seine Reihe um Kommissar Wisting. Gemeinsam beginnen sie eine neue Serie rund um Kommissar Alexander Blix und Journalistin Emma Ramm. Durch einen Zufall begegnen sich Blix und Emma nach vielen Jahren wieder und beginnen unabhängig voneinander in einem grausamen Spiel zu ermitteln. Der Countdown-Mörder hat es auf Promis abgesehen und ist noch lange nicht bei 0 angelangt. Bereits die ersten Seiten beginnen spannend und fesselnd und der kleine Cliffhanger des Prologs wird später noch einmal thematisiert und aufgeklärt. Emma und Blix wirken beide sehr sympathisch und ihre Figuren fand ich gut ausgearbeitet. Hier warten die Autoren im Verlaufe des Buches noch mit der einen und anderen Überraschung auf, was ich auch sehr gelungen fand. Wenn Autoren zu zweit ein Buch schreiben, fragt man sich als Leser ja immer, wer hat welchen Teil übernommen. Ich konnte mir hier gut vorstellen, dass einer den Part des Blix und einer den Part der Emma geschrieben hat, denn die Perspektiven wechseln sich ab. Am Schreibstil merkt man jedenfalls keine Unterschiede, das Buch liest sich sehr angenehm und flüssig. Auch die Idee mit den Zahlen fand ich gut, man fiebert dem Ende förmlich entgegen. Fazit: ich freue mich schon auf den zweiten Band der Reihe, der im Februar 2021 erscheinen soll.

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