Buchhandlung am Markt
Von:
Annett Spieß
aus Bad Salzungen
14.05.2019
"Der Store" mit seiner auffallenden Gestaltung - brauner, an Packpapier erinnernder Einband, roter Schnitt, ein beklemmender Barcode mit hilfesuchenden Händen auf dem Cover- stach in der sehr reichhaltigen Heyne- Leseexemplar-Kiste auf Anhieb für mich heraus. Gerade eben habe ich es beendet und kann nichts anderes sagen als: WOW. Ziemlich. Grandioser. Stoff.
Es las sich flott, überaus unterhaltsam und spannend weg, die auf rund 570 Seiten ausgebreitete Geschichte hatte für mich keinerlei Hänger, der Schreibstil erinnerte mich ehrlich gesagt und vermutlich komischerweise an Stephen King- mit etwas anderem Horror als dem, für den der Großmeister des Grauens steht natürlich.
Rasant geschrieben, aber nicht oberflächlich und seicht, mit starken, vielseitigen Persönlichkeiten - Paxton, die ehrliche Haut, Zinnia, die Kämpferin- ich kann mir das Ganze auf Anhieb sehr sehr gut als Film vorstellen. Jeff Bezos vermutlich lieber nicht, aber der hat ja jetzt sowieso genug mit dem Mond zu tun.
Rob Hart hat mit seinem Roman eine erschreckend gut vorstellbare Dystopie geschaffen. Die durchaus dazu anregt, die eigenen Konsumbedürfnisse mal kritisch zu betrachten. Der Mensch ist schwach, die schnell besorgbaren Verlockungen groß und irgendwann sitzen wir dann in einer lebensfeindlichen Welt, schuften uns den Buckel krumm und essen im klimatisierten Restaurant Cloudburger... nein, bitte bloß das nicht. Schließlich geht es im Buch Cloud auch an den Kragen. Ein Hoffnungsschimmer am Schluss, für den ich Rob Hart sehr dankbar bin.
Ich werde das Buch sehr gern einkaufen und ebenso gern verkaufen- voll fünf Sterne! :-)