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Rezensionen zu
Wolfsegg

Peter Keglevic

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WOLFSEGG • Eine Geschichte über das Mädchen Agnes, welches bereits in jungen Jahren Verantwortung für die Familie übernimmt und eine traumatische Zeit aufarbeitet. • Agnes ist fünfzehn. Sie ist jung, verliebt und kann die Zukunft kaum erwarten. Doch die Zukunft kommt ganz anders als gedacht. Die falsche Ausbildung, falsche Begegnungen und irgendwie meint es das Schicksal ziemlich schlecht mit Agnes. Agnes wird uns stark beschrieben, doch immer wieder blitzt das junge Mädchen, welches sie ist, durch. Wir erfahren viel von ihr und ihren Lebensumständen. Sie verarbeitet eine gewisse Zeit - was manchmal kaum ertragbar ist, denn als Leser kann man erahnen worauf es hinaus läuft. Während der letzten 100 Seiten konnte ich das Buch kaum aus den Händen legen. Trotzdem erfährt man in dem Roman die große Liebe die Agnes in sich trägt. Sie liebt ihre Geschwister. Sie möchte sie unbedingt schützen und entwickelt wahnsinnige Kräfte. Der Roman Wolsegg lässt mich nachdenklich zurück. Personen die auf die Themen Missbrauch reagieren, sollten nicht zu diesem Buch greifen. Ein packender, dunkler und intensiver Roman über ein Mädchen, welches versucht den richtigen Weg für sich und ihre Familie zu finden und dabei ungeheure Kräfte freisetzen kann. • Darum geht’s: Ein enges Tal irgendwo in den Bergen: Die 15-jährige Agnes, die so gern ein »Autoschrauber« hätte werden wollen, muss erfahren, wie brutal das Leben sein kann. Wenn die eigene Familie verachtet wird. Wenn jeder jeden kennt und mit jedem eine Geschichte hat. Da stehen dem Missbrauch die Türen weit offen, da wird vertuscht und betrogen, denunziert und getötet, ohne dass der Himmel ein Einsehen hätte. Als der Vater totgeschlagen und die Mutter elendig verreckt ist, hat Agnes nur noch einen Gedanken: Sie muss die »Kleinen«, Bruder und Schwester, vor dem Heim retten, in dem sie einst gelitten hat.

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Wolfsegg

Von: Myriade

21.01.2020

Wieder ein Buch, das ordentlich unter die Haut geht. Es ist der zweite Roman von Peter Keglevic, der TV- und Filmregisseur ist und sich immer wieder mit dem Thema „Leben in abgeschiedenen, ländlichen Provinzen“ befasst. So auch in diesem Roman, der in einem namenlosen, abgelegenen Tal spielt, irgendwo in einer gebirgigen Region Österreichs. Ausnahmsweise finde ich den Klappentext ziemlich gut und zitiere ihn daher. Der letzte Satz ist allerdings ein heftiges Klischee. „So ist das auf dem Land: Wenn jeder jeden kennt und jeder mit jedem eine Geschichte hat, da stehen Gewalt und Missbrauch die Türen weit offen, da wird vertuscht und betrogen, denunziert und getötet, ohne dass der Himmel ein Einsehen hätte. So geht es auch der Familie Waldner, die auf einem einsamen Häuslerhof wohnt, bis ein Unglück nach dem anderen sie heimsucht. Als der Vater brutal totgeschlagen (Anmerkung: tatsächlich wird er erschossen) und die Mutter erbärmlich verreckt ist (Anmerkung: sie stirbt im Schlaf an einer Krebserkrankung im terminalen Stadium), flieht die 15-jährige Agnes mit ihren beiden kleinen Geschwistern hoch hinauf in die Berge zum Wolfsegg. Durch die Eltern aufs Überleben vorbereitet, schlägt sie sich eine Zeitlang durch, doch die Vergangenheit lässt sich auch über der Baumgrenze nicht abschütteln. Peter Keglevics Drama über Agnes und ein namenloses Tal in den Alpen ist eine Geschichte von alttestamentarischer Wucht – so zärtlich und so brutal erzählt, wie das wohl nur ein Österreicher kann (Nun ja, Klappentexte …. )“ Es gibt noch ein paar Handlungstränge aus der Vergangenheit, die langsam auftauchen und wenn man sie aufzählt, könnte man meinen, dass es zuviel des Unglücks ist, das dieser Familie geschieht. Doch nein, dem Autor gelingt es, sehr plausible Zusammenhänge und Verknüpfungen herzustellen und die Geschichte glaubwürdig zu machen. Sehr gefallen hat mir die nüchterne, unverschnörkelte Sprache mit der Keglevic sein Sittenbild sehr präzise beschreibt. Es wäre ja schön, wenn man versichern könnte, dass die Figuren und die Handlung überzeichnet sind, dass es eine solche Anhäufung von Brutalität und Verlogenheit in einem kleinen Dorf gar nicht geben kann. Dazu müsste man aber verdrängen, was in den letzten Jahren und Jahrzehnten über mehr als ein Kinderheim und Internat ans Licht gekommen ist. Und so fürchte ich, dass es sich um eine Geschichte handelt, die so oder so ähnlich stattgefunden haben könnte, dass einige der überaus widerwärtigen Menschen, die in dem Roman vorkommen durchaus ihre Entsprechungen im wirklichen Leben haben könnten. Die Schlägertruppe aus dem Wirtshaus, der Bürgermeister, der alles verschleiern will … Die große Gefahr bei so einer Geschichte wäre es gewesen, die jugendliche Protagonistin Agnes als Gegenmodell, zur Heldin hochzustilisieren. Das passiert aber nicht. Sie wird von ihrem Autor tatsächlich liebevoll beschrieben als sehr starke aber auch sehr gefährdete junge Frau, die zu allem entschlossen ist um ihre jüngeren Geschwister vor dem Heim zu bewahren, in dem sie selbst eine Weile untergebracht war. Im Laufe der Handlung erinnert sie sich immer deutlicher an diese Zeit im Heim, die sie verdrängt hatte. Nicht ganz so gut hat mir das Ende gefallen, wenn es auch in der Handlung völlig plausibel ist. Hier hat es sich der Autor mit einem abrupten Ende etwas leicht gemacht. Interessanter aber auch schwieriger wäre es gewesen, die Geschwister in die Gesellschaft zurückzubringen und dann …. ja eben, das ist das Problem. Wie hätten alle diese Verstrickungen entwirrt werden können ? Weitere Geschehnisse aus dem Leben der drei Geschwister und auch der Eltern habe ich nicht erwähnt. Die Lektüre soll ja spannend bleiben und der Roman ist äußerst spannend …

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Meinung: Anfangen möchte ich beim Cover des Buches, welches mir persönlich sehr gut gefällt und auch zum Inhalt des Buches super passt. Der Schreibstil von Peter Keglevic ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Die Geschichte selber hat mir auch gut gefallen, die Charaktere wurden sehr plastisch ausgearbeitet und wirkten realistisch. Je weiter man im Buch vorankommt, desto düsterer und brutaler wird die Geschicht, weswegen ich k mich ab der Hälfte des Buches kaum mehr davon losreißen konnte und die zweite Hälfte tatsächlich in einem Rutsch durchgelesen hatte. Die Geschichte liegt mir auch zwei Tage, nach dem ich das Buch beendet habe, immer noch schwer im Magen und ich erinnere mich mit einem kleinen Schaudern an all die Dinge, die Peter Keglevic auf seine eigenen Weise, leise aber doch voll Brutalität, so unverblümt niedergeschrieben hat. Fazit: Ein großartiges Buch, das mich ein wenig an den Film "Das finstere Tal" erinnerte, da es nicht minder grausam war. Große Empfehlung!

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