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Rezensionen zu
Die Lüge

Mattias Edvardsson

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Wie gehst du für deine Familie?

Von: Buecherseele79 aus Hochrhein

22.05.2019

Adam und Ulrika können es nicht fassen – ihre Tochter Stella wird wegen des Mordverdacht an einem älteren Geschäftsmann verhaftet. Stella, die schon recht früh ihren eigenen Weg ging, aufbrausend und sehr temperamentvoll war/ist, ihre Wut nicht kontrollieren kann... aber trotzdem, die Eltern trauen ihrer Tochter diese Tat nicht zu. Und beide, Adam der als Pfarrer in der Gemeinde tätig ist, Ulrika die sich als Rechtsanwältin mit Strafverfahren bestens auskennt, wollen alles versuchen um die Unschuld ihrer Tochter zu beweisen...alles.... Wie weit würdest du für dein Kind gehen? Ich glaube dies fasst die ganze Geschichte dieses Buches sehr gut zusammen, mich konnte der Roman von Mattias Edvardsson auf alle Fälle überzeugen. Der Schreibstil ist sehr angenehmen, flüssig und konnte mich sehr schnell einnehmen, es fiel mehr schwer das Buch aus der Hand zu legen. Der Autor räumt allen 3 Familienmitgliedern ihre Ansichten ein. Er beginnt mit dem Vater Adam, er ist eher der ruhige Part der Familie, aber hat natürlich auch seine Ecken und Kanten die noch mehr hervortreten als seine Stella des Mordes bezichtigt wird. Hier hat er mir zeitweise wirklich Angst gemacht und bei gewissen Handlungen eine Gänsehaut beschert. Adam und Stella waren ein sehr inniges Vater- Tochter Gespann und durch verschiedene Entscheidungen wurde dieses Verhältnis zerrüttet und erschwert, man merkt sehr schnell das Adam damit sehr starke Probleme hatte und immer noch hat. Stella erhält den größten Teil in der Geschichte, wobei hier vieles wegen der Tat im Dunkeln bleibt. Ich hatte auf der einen Seite Mitgefühl für sie, auf der anderen Seite fiel es mir aber auch schwer, denn sie ist sehr launenhaft, frech und eben oft unberechenbar, ich glaube als Freundin hätte ich irgendwann sehr starke Probleme sie an meiner Seite zu wissen. Dafür ist Amina, ihre beste Freundin von klein auf an ihrer Seite, sie schwelgt viel in den Erinnerungen und man merkt wie wichtig ihr Amina und die gemeinsame Freundschaft ist. Viele Verhaltensmuster erklären sich wenn man ihre Sicht der Dinge auf die Familie erhält, denn sie fühlt sich missverstanden, verletzt und als sie ihre Eltern am meisten gebraucht hatte glänzten diese durch Versagen. Ulrika, die Mutter, die hat es für mich faustdick hinter den Ohren, über ihren wieder kurzen Part war ich doch am meisten geschockt. Gerade auch weil hier die ganzen Geheimnisse ans Licht kommen, Ulrika weiß mehr als sie zugeben will, hat viel mehr gehört, gesehen und konnte Dinge zusammensetzen, und will nun eigene Vorteile erhalten.Hier hatte ich nicht erwartet dass der Autor das Augenmerk stark auf die Mutter lenkt, aber in meinen Augen ist dies perfekt gelungen. Alle 3 leiden für sich und wollen eigentlich nur eines – wieder eine Familie werden, wieder mehr zueinander finden und Stella aus dem Gefängnis holen. Der Autor hat mit einem Pfarrer und einer Rechtsanwältin hier ein sehr gutes Sinnbild geschaffen, denn gerade bei diesen 2 Berufen denkt man doch dass sie sich streng an ihren Ethos halten und halten müssen, keine Grenzen und Linien überschreiten aber er dann doch einen Blick auf diese zwei zeigt und man eben erkennt - es sind auch nur Menschen die sich von ihren Gefühlen manchmal überwältigen lassen. Das Ende wird nicht jedem gefallen, ich finde dass es aber sehr gut zu der ganzen Geschichte gepasst hat und auch realistisch und überzeugend an mich als Leser herangekommen ist. Die ein oder andere Sache wird nicht ganz genau aufgeklärt, aber wenn man die Familienbanden kennengelernt hat merkt man dass auch weiterhin einiges im Dunkeln liegt und noch nicht ans Licht gekommen ist. Mir hat die gesamte Umsetzung auf jeden Fall sehr gut gefallen. Ich bedanke mich beim Randomhouse Verlag, dem Limes Verlag sowie dem Bloggerportal für das Rezensionsexemplar.

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Undurchsichtig gelungener Plot

Von: Melanie E. aus Leopoldshöhe

22.05.2019

"Die Lüge" ist ein Konstrukt aus Unwahrheiten und einem hohen Spannungsbogen, der verwirrt und den Leser / die Leserin ab der ersten Seite an der Nase herumführt. Es begeistert mich sehr, dass der Autor verschiedene Sichtweisen nutzt, um den Plot absolut undurchsichtig erscheinen zu lassen. Letztendlich wird der Mord aufgeklärt und auch wenn es nicht überrascht, so ist es doch schlüssig und zu erwarten. Es geht um Schuld und Sühne, zudem um ein Verbrechen, da Männer sich Dinge herausnehmen, wozu sie nicht berechtigt sind. Strafe hätte anders aussehen können, aber um einen Krimi / Thriller zu schreiben, ist dieses gerechtfertigt. Für mich war es nicht nur ein Roman, da die Story das Thema einer Abhängigkeit, Manipulation und auch Obsession aufgreift, die sich nach und nach dahingehend entwickelt und mir daher die Genre Roman nicht passend erscheint. Es begegnen uns Lebenslügen, aber eben auch Lügen, die Stella davor schützen sollen des Mordes an Chris, mit dem sie eine Beziehung eingegangen ist, obwohl er um einiges älter ist als sie. Für Stella scheint es lediglich ein Flirt zu sein, der sie aus ihrem langweiligen Alltag beschäftigt hält. Vielleicht ist es aber doch mehr? Es bleibt verworren bis zum Ende und auch wenn hin und wieder einige Längen das Lesen erschweren, ist das Konstrukt der Lügen absolut gigantisch und spannend erzählt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Eltern - Kind - Beziehung und die Freundschaft zu Amina entwickelt, denn die Lösung scheint nah und dennoch sehr fern, bis irgendwann die Wahrheit erzählt wird und man einen Eindruck in Kindheit und Jugendzeit von Stella bekommt. Es beschwert die Thematik sehr und gibt Hinweise auf Schmerz, welches meiner Meinung nach falsch gelöst wurde. Verschweigen und aussitzen kann nicht immer die Lösung sein. Ist Stella durch ihr Erleben deshalb unangepasst und schnell an ihre Grenzen gekommen? Ist sie eines Mordes fähig? Zweifel an ihrer Unschuld werden vielfach gestreut und es ist letztendlich ein AHA - Erlebnis, sobald die Wahrheit der Tatnacht in den Fokus gerückt wird. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung an "Die Lüge", da ich oftmals nah dran war zu begreifen und doch immer wieder auf falsche Fährten geführt wurde. Der Spannungsbogen bleibt hoch und gibt Einblicke in die menschliche Psyche, welches letztendlich sinnig erscheint und letzte Zweifel ausräumt. Das Ende überzeugt und auch die Einblicke in die Empfindungen von Adam, Stella und Ulrika ergeben eine gelungene Auflösung. Liebe und Schutz des eigenen Kindes definiert jedes Elternteil anders und dennoch ist das erzielte Ergebnis eine Folge vieler Lügen und Verwirrungen, die daher die Beweislage entkräften. Manchmal will auch niemand die Wahrheit wirklich wissen?

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Wie weit würdest du für dein Kind gehen? Ich glaube dies fasst die ganze Geschichte dieses Buches sehr gut zusammen, mich konnte der Roman von Mattias Edvardsson auf alle Fälle überzeugen. Der Schreibstil ist sehr angenehmen, flüssig und konnte mich sehr schnell einnehmen, es fiel mehr schwer das Buch aus der Hand zu legen. Der Autor räumt allen 3 Familienmitgliedern ihre Ansichten ein. Er beginnt mit dem Vater Adam, er ist eher der ruhige Part der Familie, aber hat natürlich auch seine Ecken und Kanten die noch mehr hervortreten als seine Stella des Mordes bezichtigt wird. Hier hat er mir zeitweise wirklich Angst gemacht und bei gewissen Handlungen eine Gänsehaut beschert. Adam und Stella waren ein sehr inniges Vater- Tochter Gespann und durch verschiedene Entscheidungen wurde dieses Verhältnis zerrüttet und erschwert, man merkt sehr schnell das Adam damit sehr starke Probleme hatte und immer noch hat. Stella erhält den größten Teil in der Geschichte, wobei hier vieles wegen der Tat im Dunkeln bleibt. Ich hatte auf der einen Seite Mitgefühl für sie, auf der anderen Seite fiel es mir aber auch schwer, denn sie ist sehr launenhaft, frech und eben oft unberechenbar, ich glaube als Freundin hätte ich irgendwann sehr starke Probleme sie an meiner Seite zu wissen. Dafür ist Amina, ihre beste Freundin von klein auf an ihrer Seite, sie schwelgt viel in den Erinnerungen und man merkt wie wichtig ihr Amina und die gemeinsame Freundschaft ist. Viele Verhaltensmuster erklären sich wenn man ihre Sicht der Dinge auf die Familie erhält, denn sie fühlt sich missverstanden, verletzt und als sie ihre Eltern am meisten gebraucht hatte glänzten diese durch Versagen. Ulrika, die Mutter, die hat es für mich faustdick hinter den Ohren, über ihren wieder kurzen Part war ich doch am meisten geschockt. Gerade auch weil hier die ganzen Geheimnisse ans Licht kommen, Ulrika weiß mehr als sie zugeben will, hat viel mehr gehört, gesehen und konnte Dinge zusammensetzen, und will nun eigene Vorteile erhalten.Hier hatte ich nicht erwartet dass der Autor das Augenmerk stark auf die Mutter lenkt, aber in meinen Augen ist dies perfekt gelungen. Alle 3 leiden für sich und wollen eigentlich nur eines – wieder eine Familie werden, wieder mehr zueinander finden und Stella aus dem Gefängnis holen. Der Autor hat mit einem Pfarrer und einer Rechtsanwältin hier ein sehr gutes Sinnbild geschaffen, denn gerade bei diesen 2 Berufen denkt man doch dass sie sich streng an ihren Ethos halten und halten müssen, keine Grenzen und Linien überschreiten aber er dann doch einen Blick auf diese zwei zeigt und man eben erkennt - es sind auch nur Menschen die sich von ihren Gefühlen manchmal überwältigen lassen. Das Ende wird nicht jedem gefallen, ich finde dass es aber sehr gut zu der ganzen Geschichte gepasst hat und auch realistisch und überzeugend an mich als Leser herangekommen ist. Die ein oder andere Sache wird nicht ganz genau aufgeklärt, aber wenn man die Familienbanden kennengelernt hat merkt man dass auch weiterhin einiges im Dunkeln liegt und noch nicht ans Licht gekommen ist. Mir hat die gesamte Umsetzung auf jeden Fall sehr gut gefallen.

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Die Lüge

Von: Gabi Wolf

12.05.2019

Das Buch ist sehr mitreißend geschrieben. Es erzählt aus der Perspektive des Vaters und sehr spannend.

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Packende Geschichte über Familie, Freundschaft und Lügen! Was sind wir bereit für unsere Familie zu tun? *** Vater, Mutter, Kind. Eine fast normale Familie. Die achtzehnjährige Stella steht vor Gericht, sie soll einen Mann brutal nieder gestochen haben. Ihr Vater, ein Pastor, versucht verzweifelt herauszufinden wer lügt und seiner Tochter damit die Zukunft nimmt. Die Mutter, eine Anwältin, geht den Fall pragmatisch an. Beide geben alles um Stella zu schützen. Wie weit sind die beiden breit zu gehen, für ihre Tochter? Eine absolute Klappentext Entscheidung! Die Geschichte hört sich so spannend und verworren an, dass ich sie einfach lesen musste! Ich war sehr schnell ‚angefixed‘. Die Erzählung beginnt aus Sicht von Adam, Stella’s Vater. Zwischen aktuellen Ereignissen und Rückblenden zu Stellas Teenagerjahren erfährt man viel über die Beziehung der beiden. Man beginnt auch zu versehen warum die Verbindung einige Risse hat. Während man so Adams Erzählung lauscht kommt ein wenig Langeweile auf. Mir hätte Adams Part der Erzählung um einiges kürzer gereicht. Nahezu die Hälfte des Buches besteht aus der Sicht des Pastors. Stella und ihre Mutter bekommen jeweils nur ein Viertel. Adams Part ist wichtig um die Dynamik der Familie zu verstehen. Seine Tochter kann seine Erwartungshaltung nicht erfüllen, das weiß sie und reagiert entsprechend. Doch sind die beiden meiner Meinung nach gar nicht so verschieden, denn Adam trifft einige sehr dumme Entscheidungen und handelt aus dem Affekt heraus. Stella’s Part der Geschichte ist besonders spannend. Während Adam völlig im Dunklen tappt lernt man nur, das nicht alles zusammen passt. Es gibt Grund an der ‚Story der Polizei‘ zu zweifeln. Doch als Stella zu Wort kommt, beginnen die Zweifel zu verfliegen. Stella ist ab und an mal aggressiv, Stella gibt einen Dreck auf Regeln. Sie hat ein nicht optimales Verhältnis zu ihren Eltern und findet ihr Leben unglaublich langweilig. Stella könnte einen Mord begehen, da bin ich mir fast sicher. Mit Stella schlägt das Buch eine neue Richtung ein. Die Erzählweise passt sich dem Charakter an und man beginnt mit ihr mit zu fühlen. Als endlich die Anwältin und Mutter Ulrika zu Wort kommt wird das Buch richtig spannend. Die Längen und Langeweile die ich zeitweise bei Adam hatte war wie weggeblasen. Endlich ist die Verhandlung und ich war gespannt was passieren wird und auch ob man als Leser überhaupt die Wahrheit erfahren wird. Ich konnte es nicht erwarten zu erfahren wer und worüber derjenige gelogen hat.

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Adam und Ulrika fallen aus allen Wolken, als ihre gerade 19-jährige Tochter Stella verhaftet wird. Zwar war beiden bewusst, dass sie ziemlich rebellisch ist, dass sie einen erfolgreichen und attraktiven Geschäftsmann ermordet haben soll, ist für sie aber schier unglaublich. Doch mit der Zeit bröckelt die Fassade der heilen Familienwelt, und einige ungeahnte Geheimnisse kommen ans Licht... Matthias Edvardsson – wie der Name erahnen lässt ein Schriftsteller aus Schweden – hat mit „Die Lüge“ seinen ersten Roman in Deutschland veröffentlicht, folgt dabei aber keinesfalls der Tradition des Schwedenkrimis, sondern findet einen ganz eigenen Weg, den Mord an dem Geschäftsmann aufzuklären – und das in drei sehr klar voneinander abgetrennten Abschnitten. Zunächst kommt Familienvater Adam zu Wort, schildert die Ereignisse aus seiner Perspektive, gibt den Ereignissen eine erste Form. Er berichtet aber auch von den Hintergründen der Familie, wodurch die heile Fassade bereits einige Risse bekommt. Nach einem Drittel wird er durch seine Tochter Stella als Erzählerin abgelöst. Die Uhren werden fast auf null gedreht, viele Ereignisse, sogar viele Szenen wiederholen sich, bekommen aber durch die gänzlich andere Perspektive eine neue Bedeutung. Hier bekommt man schon ein paar mehr Hintergrundinformationen zum Mord, aber eben noch keine Auflösung präsentiert. Der letzte Schnitt wird dann von Ulrika bestritten, die als Rechtsanwältin noch einmal einen anderen Blickwinkel auf das Geschehen hat, viel über das schwedische Rechtssystem beisteuert und natürlich auch persönlich mit dem Fall verbunden ist. Bislang ist noch alles offen, wirklich erst im Epilog wird die Handlung aufgelöst. Das ist geprägt von vielen Überraschungen und der sehr guten Erzählweise, die dem recht kurzen Handlungsverlauf immer neue Details hinzufügt. Es passiert nicht viel, die Spannung baut sich dann auch eher hintergründig auf, dennoch reißt der Handlungsbogen nie ab, der Roman ist durchgängig sehr unterhaltsam und kurzweilig geschrieben. Und immer schwebt das große Geheimnis über allem, was eine mysteriöse Stimmung erzeugt. Toll ist auch, wie sehr Edvardsson seine Figuren sehr individuell gestaltet. Da alle drei Hauptpersonen aus der Ich-Perspektive erzählen, unterscheiden sich Wortwahl und Stimmung deutlich. Adam wird als ruhig, nachdenklich, fast schon depressiv charakterisiert, bei Stella ist jede Menge Wut und Verachtung zu spüren, in die sich bald eine enttäuschte Bitterkeit mischt, während Ulrika nüchterner, analytischer und kühler wirkt. Auch wenn alle drei durchaus ihre sympathischen Seiten haben, kommt keiner ganz ungeschoren aus der Handlung heraus und verbergen allesamt einiges. Das gibt ihnen eine gewisse Tiefe, was für zusätzlichen Reiz sorgt. „Die Lüge“ fesselt nicht von Anfang an, sondern baut sich langsam auf. Es wird nicht die ganz große Spannung erzeugt, vielmehr liegt der Fokus auf entscheidenden Details, die nach und nach hinzugefügt werden. Das setzt sich stark von vielen anderen aktuellen Romanen ab und wirkt individuell und sehr unterhaltsam. Die Dreiteilung der Handlung sorgt für viel Tiefe und immer wieder gekonnt eingebundene Überraschungen.

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Im Roman lernen wir eine ganz normale Familie kennen, deren Leben von einem Moment auf den anderen völlig aus der Bahn geworfen wird. Adam ist Pfarrer. Er liebt seine Familie, Harmonie, gutes Essen und Italien. Ulrika, seine Frau, ist Anwältin. Sie haben eine Tochter: Stella. Zu Beginn der Handlung feiert sie ihren 19. Geburtstag und trifft sich mit den Eltern in einem Restaurant. Auch wenn dort bei der Reservierung etwas schief gelaufen ist und obwohl sie sich über das Geschenk der Eltern anscheinend nicht so freuen kann wie erwartet, so verläuft der Abend doch insgesamt recht normal und harmonisch. Ungefähr eine Woche später wird Stella unter Mordverdacht verhaftet. Die Eltern sind schockiert, und alles kommt ihnen vor wie ein schlechter Traum. Es stellen sich viele Fragen: Ist der Verdacht gegen Stella berechtigt? Wie gut kennen die Eltern Stella und können sie ihr vertrauen? Wie weit gehen Eltern, um ihr Kind zu schützen? Das Buch ist in drei große Abschnitte gegliedert. Zuerst kommt Adam zu Wort. Der zweite Teil ist aus Stellas Sicht erzählt, und im Finale erleben wir Ulrika. Nach und nach erfährt der Leser mehr über die Familie und deren Freundeskreis. In Adams Bericht wird jedoch schnell offensichtlich, dass nicht alles immer so harmonisch war wie anfangs gedacht. Beim Blick in die Vergangenheit wird er oft wehmütig, wenn er an Stella als kleines Mädchen denkt. Im Lauf seiner Erzählung wird klar, dass Stella kein angepasstes Kind war und dass es auch in ihrer Pubertät so manchen Konflikt gab. Man erfährt auch von Stellas bester Freundin Amina, die von Adam und Ulrika fast wie eine zweite Tochter behandelt wurde. Sie ist eher der besonnene Typ, nicht so impulsiv wie Stella, und die Eltern hatten vermutlich die Hoffnung, Amina hätte einen guten Einfluss auf Stella. Im zweiten Teil, der aus Stellas Sicht erzählt wird, ändert sich der Schreibstil, und man merkt sofort, dass nun ein ganz anderer Charakter zu Wort kommt. Man lernt Stella als junge Frau mit großen Hoffnungen und Träumen kennen, impulsiv und gerechtigkeitsliebend. Was sie vom Alltag in Untersuchungshaft erzählt, ist deprimierend. Nachdem man inzwischen auch einiges über ihre Vorgeschichte weiß, kann man sich nur allzu gut vorstellen, wie sie unter der Situation leidet. Was es mit der Wahrheit über den Mord auf sich hat, da sieht man auch nach Stellungnahme der Angeklagten noch nicht klarer. Den letzten Abschnitt nimmt Ulrikas Sicht ein. Bei ihr hatte ich bis dahin den Eindruck, sie spiele nur eine Nebenrolle im Roman. Im Gegensatz zu Adam und Stella hatte man sie bis zuletzt kaum kennen gelernt. Das ändert sich nun schlagartig, und schnell wird dem Leser bewusst, wie groß ihre Rolle in der ganzen Geschichte ist und welche Tragweite ihre Handlungen haben. Ich möchte sie fast in die Kategorie „Stilles Wasser“ einordnen, und ihre Rolle hat einen stärkeren Einfluss auf den Verlauf der Geschichte als man anfangs meint. Ich fand den Roman sehr lesenswert. Er lässt sich schwer in eine Schublade stecken, denn es ist weder eindeutig ein Thriller noch ein Krimi, sondern eher ein Spannungsroman mit psychologischen Betrachtungen und interessanten Charakterstudien. Auf jeden Fall liest sich das Buch weitgehend kurzweilig, wenn ich auch manche Passagen fast etwas zu ausführlich empfand. Es gibt auch ein paar Dinge, die im Lauf der Handlung angerissen wurden, die ich aber bis zuletzt nicht wirklich verstehen konnte,da gab es für mich beispielsweise einige Ungereimtheiten in der Freundschaft zwischen Amina und Stella. Auf jeden Fall ist es ein Roman der Überraschungen und Aha-Effekte, bis zur letzten Seite dramatisch und fesselnd.

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Die Geschichte wird aus den drei Perspektiven von dem Vater Adam, der Tochter Stella und zum Schluss der Mutter Ulrika aus jeweils ihrer Perspektive erzählt. Adams war mir anfangs sehr sympathisch und kam als fürsorglicher Vater rüber. Doch nach der Erzählung aus seiner Perspektive, stellte sich für mich schnell raus, dass er versucht den Schein zu wahren, und alles hinter verschlossenen Türen zu klären. Und ich glaube dies ist nicht immer so einfach für die Tochter. Dann lernen wir Stellas Variante kennen. Man bekommt einen ganz anderen Blick auf Stella. Eigentlich ist sie eine zerbrechliche Seele und fühlt sich oftmals einfach falsch verstanden. Aber hat sie den Mord begangen? Zum Schluss kommt Ulrika. Für mich ist sie eine geradlinige Rechtsanwältin, die die Gefühle außen vor lässt. Jedoch lernt man auch hier ihre weichere Seite kennen. Dies macht sie jedoch nicht viel sympathischer für mich. Matthias Edvardsson hat mich von der ersten Seite an mit seinem Roman gefesselt. Ich möchte auf jeden Fall wissen wer der Mörder ist. Dennoch ist es auch sehr interessant die erzählte Geschichte aus der Perspektiven der einzelnen Personen zu hören und diese dadurch aus einem ganz anderen Blickwinkel zu betrachten. Man lernt sie noch näher kennen und es wird auch immer ein Blick in die Vergangenheit geworfen. Einen Stern ziehe ich ab, da ich die ‚Wendung‘ am Ende nicht ganz so sehe und nicht alle Fragen für mich geklärt sind.

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