Da mir Susan Abulhawa's erster Roman ("Während die Welt schlief") ausgesprochen gut gefallen hat, freute ich mich auf den zweiten Roman, der auch teilweise in Palästina spielt. Er handelt von einer jungen Palästinenserin, die eine richtige Odyssee hinter sich bringt und sich lange Zeit nirgends zuhause fühlt. Stationen sind u. a. Kuwait u. Jordanien. Sie erlebt dort wirklich schlimme Dinge. Der Schreibstil ist auch wieder flüssig und sie erzählt ziemlich direkt auch von der Zeit, als "Nahr" sich prostituiert hat. Obwohl das alles eigentlich ziemlich interessant war, waren mir immer wieder Abschnitte, in denen sie sehr ausschweift (Essenszubereitung, Landschaften...) viel zu langatmig. Leider konnte ich auch mit "Nahr" nicht richtig warm werden und das hat mich am meisten gestört. Ich habe mich ein paar Mal gefragt, warum sie jetzt so und so handelt und an der fremden Kultur kann es nicht gelegen haben, denn das war im ersten Roman ja dieselbe. Am Schluß, als sie sich mehr "radikalisiert" hat, war ich doch sehr erstaunt, mit welcher Leichtigkeit sie es rechtfertigt, Israelis umzubringen. Ich kann sehr wohl die Wut auf die israelische Siedlungspolitik (u. Politik allgemein) verstehen und heiße die alles andere als gut. Aber deshalb auch zu morden oder bei manchen Aktionen den Tod einiger Menschen in Kauf zu nehmen, kann ja auch nicht die Lösung sein. Fazit: Er kommt bei weitem nicht an den ersten Roman der Autorin ran und ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Kommt nicht an den Vorgänger ran

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Ihr letzter Tanz