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Rezensionen zu
Das Haus der Verlassenen

Emily Gunnis

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Im Namen Gottes?

Von: Claudia S. aus Kreis HD

28.02.2019

Samantha Harper ist Journalistin und immer auf der Suche nach der Story schlechthin. Da ihre Ehe gescheitert scheint und ihr Nochehemann nicht immer zuverlässig ist, kümmert sich Sams Nana um die kleine Emma, wenn Sam unterwegs ist. Ihr Verhältnis ist innig. Eines Tages entdeckt Sam bei Nana einen alten Brief, der sie neugierig macht. Sie beginnt nachzuforschen, obwohl ihr Chef ihr das verbieten will, denn es geht um St. Margaret’s, einer ehemaligen kirchlichen Einrichtung, die sich um uneheliche Kinder und deren Mütter kümmerte. Das Gebäude steht kurz vor dem Abriss. Schnell merkt Sam, dass die Zeit drängt, denn die Lösung all dessen, was mit diesen Briefen zusammenhängt, liegt eindeutig in diesen düsteren Mauern … Das Thema ist bewegend und spannend, ganz klar, doch wie sehr es ans Herz geht, wie schockierend die Geschichte, die zwar fiktional ist, aber auf tatsächlichen Begebenheiten beruht, wird, das ahnt man anfangs nicht. Sam ist eine junge Frau, die auf privater und beruflicher Ebene hart kämpft. Zunächst mag sich der Gedanke einstellen, dass sie da nicht alleine ist, es vielen Frauen so geht. Doch nach und nach erkennt man, dass viel mehr dahinter steckt und Sam – wie sie selbst noch nicht weiß – viel mehr mit all dem zu tun hat, als es scheint. Parallel dazu erfährt man von den Machenschaften in dieser Einrichtung. Schlimm genug, wie hart, ungerecht und schlimm die Frauen und Kinder dort behandelt wurden. Erschreckend aber, dass dies nicht hunderte von Jahren her ist, sondern gerade mal ein halbes Jahrhundert – also quasi erst „gestern“ war. Das Schicksal von Ivy, von dem der Leser nach und nach mehr erfährt, ist einfach erschütternd. Daraus erwächst immer mehr und man kommt nicht umhin, Parallelen zu den aktuellen Missbrauchsuntersuchungen zu ziehen. Denn auch das, was Ivy, den Kindern und ihren Zeitgenossen widerfahren ist, ist Missbrauch. Und bei beiden Arten haben die Opfer noch heute darunter zu leiden. Was daraus erwachsen kann, zeigt Emily Gunnis sehr gefühlvoll, aber ohne Effekthascherei. Dabei baut sich die Spannung immer mehr auf und es kommt auch zu einem furiosen Show-Down. St. Margaret’s ist Fiktion, die Methoden aber gab es wirklich. Das weiß man beim Lesen intuitiv auch und genau das macht das Buch zu einem Pageturner. Die Zusammenhänge sind sehr stimmig aufgebaut, der Stil immer zur Person und Situation passend. Man lebt das Gelesene quasi mit. An keiner Stelle wird es langweilig und die Wendungen passen, ohne konstruiert zu wirken. Die Wechsel von 1956 zu 2017 sind gut dosiert. Man erfährt immer genau so viel, wie gerade für das Verstehen wichtig ist. Die Kapitel enden immer spannend, aber nie mit nervenden, effekthaschenden Cliffhangern. So liest sich das Buch von Anfang bis Ende flüssig. Mir wird es auch lange im Gedächtnis haften bleiben und ich bin froh, dass „diese Zeiten“ vorbei sind. Die Erkenntnisse, die die Autorin dem Leser in die Hände legt, sind schockierend. Genau das braucht man aber. Ich hoffe auf weitere Glanzstücke dieser Art. Sehr gut gemacht: Fünf Sterne!

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Im Jahr 1956 ist Ivy knapp 20 Jahre alt, ledig und ungewollt schwanger. Ihr Freund hat nicht die geringste Absicht, sie zu heiraten, im Gegenteil: Er bricht den Kontakt komplett ab. In der damaligen Zeit ein Skandal! Der lieblose Stiefvater schickt "die kleine Hure" in ein katholisches Heim für ledige Mütter. Es ist eine düstere Einrichtung, in der die Frauen ein arbeitsreiches, menschenverachtendes Dasein fristen. Ihre Kinder werden ihnen sofort nach der Geburt weggenommen und zur Adoption freigegeben. Ivy wird immer verzweifelter und trifft schließlich eine schicksalhafte Entscheidung. Gut 60 Jahre später findet die Großmutter der Journalistin Sam in den Unterlagen ihres kürzlich verstorbenen Mannes einen Brief der schwangeren Ivy an ihren Geliebten. Die Neugierde der Journalistin ist geweckt: Wie ist das Papier in die Hände des Großvaters gelangt? Sie beginnt, über das ehemalige Heim für ledige Mütter und deren Bewohner zu recherchieren. Dabei steht sie unter Zeitdruck, denn in wenigen Tagen soll das Gebäude abgerissen werden - und offensichtlich zeigen plötzlich mehr Leute Interesse an dem alten Gemäuer als einigen lieb ist. Es gelingt Sam, einige düstere Geheimnisse, grauenvolle Machenschaften und Vorkommnisse aufzudecken. Dabei kommt sie ihrer eigenen Familiengeschichte immer näher und bringt ihre Großmutter schließlich in Gefahr. Resümee: Die Handlung ist alternierend auf zwei Zeitebenen angesiedelt: Eine spielt in der Vergangenheit ab 1956. Protagonistin ist die ledige, ungewollt schwanger gewordene, ca. 20 Jahre alte Ivy, die von ihrer Familie verstoßen und in einem Heim für ledige Mütter untergebracht wird. Diese müssen dort hart arbeiten und führen ein menschenverachtendes Leben. Ihre Kinder werden ihnen gleich nach der Geburt weggenommen und zur Adoption freigegeben. Gut 60 Jahre später recherchiert die Journalistin Sam nach einem Zufallsfund über dieses Heim, das Personal und seine Bewohner. Sie selbst ist Mitte 20, zwar verheiratet, lebt aber vom Vater ihrer mittlerweile 4-jährigen Tochter getrennt. Unterstützung findet sie bei ihrer Großmutter, bei der sie wohnt, und die sich tagsüber um das Kind kümmert. Das Stigma einer alleinerziehenden jungen Mutter hat sie nie erfahren. Sowohl Ivy als auch Sam hoffen sehr, (wieder) mit ihrem Partner ein glückliches Familienleben führen zu können. Sam kann nicht ahnen, wie eng ihre Biografien miteinander verbunden sind. Durch Recherchen und und weitere Briefe Ivys stößt sie auf zahlreiche Informationen und Zusammenhänge, die der Handlung immer wieder eine neue Wendung und dem Leser die Möglichkeit des Mitkombinierens geben - wobei ich einiges allerdings ein wenig (zu) konstruiert fand. Erst ganz am Schluss wird ihr bewusst, was der Leser dank des nötigen Abstands als neutraler Beobachter bereits seit einiger Zeit ahnte. Die Orte der Handlung, die in Sussex spielt, sind so bildhaft beschrieben, dass man die jeweilige Szenerie deutlich vor Augen hat, in der das spannende, oft auch beklemmende Geschehen wie ein Film abläuft und einen mitreißt. Die Charaktere sind klar konturiert und können in der Regel entweder eindeutig "den Guten" oder "den Bösen" zugeordnet werden. Fazit: Dies ist zwar kein Krimi, aber dennoch ein sehr lesenswerter bewegender Spannungsroman - allerdings keine leichte Kost.

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Zum Inhalt: Sam arbeitet als Journalistin, aber bekommt, seit sie Mutter ist, nur unbedeutende Rechercheaufträge. Aufgrund der vorübergehenden (so hofft sie) Trennung von ihrem Mann Ben ist sie mit ihrer Tochter Emma bei ihrer Großmutter Nana eingezogen. Durch Zufall findet sie einen Brief aus den frühen 50er Jahren, den ein junges, schwangeres Mädchen aus einem „Mutter-Kind-Heim“ geschrieben hat. Dieser berührt sie sehr und so beschließt sie Nachforschungen anzustellen … Meine Meinung: Die Autorin hat hier auf berührende Weise eine Geschichte geschrieben, die wahre Begebenheiten mit Fiktion verknüpft. Der Schreibstil ist klar, so dass auch der häufige Wechsel der Zeitebenen nicht zu Verwirrung beim Leser führt. In den ersten Kapiteln werden die Protagonisten „vorgestellt“, die zunächst nichts miteinander zu tun zu haben scheinen. Doch im weiteren Verlauf werden immer mehr Zusammenhänge aufgedeckt und die Dramatik nimmt zu. Von Kapitel zu Kapitel erfährt der Leser Neues und das hat mich bis zum Ende gefesselt. Fazit: ein wunderbares Buch für Freunde von tragischen Familiengeschichten

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Das Cover zeigt ein hohes Tor, dahinter einen herrschaftlichen Park und ein großes Haus, das sowohl ein Schloss als auch ein Kloster sein kann. Mit ihrem Roman "das Haus der Verlassenen" zeigt uns Emily Gunnis wie mit ledigen Müttern in den 50ern und 60ern in entsprechenden Mutter-Kind-Heimen und Armenhäusern umgegangen werden konnte. Sicherlich sind nicht alle Heime so wie das von Nonnen geführte St. Margaret's (ein fiktiver, von der Autorin erfundener Ort), doch gab es in Irland und auch in England noch genug Heime, die wie im 19. Jahrhundert geführt wurden. Über die Magdalene Laundries schreibt Wikipedia: "Irische Magdalene Wäscherei, Die Magdalene Laundries in Irland, auch Magdalenen- Anstalten genannt, waren Haftanstalten, die normalerweise vom römisch-katholischen Orden verwaltet wurden und vom 18. bis zum späten 20. Jahrhundert betrieben wurden. Sie wurden angeblich zur Unterbringung gefallener Frauen" geführt, von denen schätzungsweise 30.000 in diesen Einrichtungen in Irland eingesperrt waren. 1993 wurde auf dem Klostergelände einer der Wäschereien ein Massengrab mit 155 Leichen entdeckt. Dies führte zu Medienoffenbarungen über die Operationen der geheimen Institutionen. Im Jahr 2013 erging eine förmliche staatliche Entschuldigung, und die irische Regierung richtete ein Entschädigungssystem für Überlebende in Höhe von 50 Millionen Pfund Sterling ein. Die religiösen Orden, die die Wäschereien betrieben haben, haben Forderungen von Aktivisten abgelehnt, dass sie finanziell zu diesem Programm beitragen. ..." Es ist erschütternd, wie abhängig diese Frauen von den Nonnen waren. Selbst die frisch geborenen Kinder nahm man ihnen weg. Die Unterbringung mussten sie abarbeiten wie Sklaven, wenn die Familie nicht genug Geld hatte oder nicht zahlen wollte. In dem Roman geht es um das St. Margaret's Heim, in das die unbedarfte Ivy 1956 von ihrem Onkel geschickt wird Dies geschieht mit Unterstützung eines Priesters und des Hausarztes. Sie hatte sich in einen Mitschüler verliebt und wurde schwanger. Leider will dieser aber wohl nichts mehr von ihr wissen, was sie erst merkt, als er auf ihre Briefe aus dem Heim nicht antwortet. Sie lernt das Leben von der härtesten Seite kennen, darf nicht sprechen und wenn den Nonnen etwas nicht passt, gibt es Hiebe. Die schlimmste Strafe erfährt sie, als sie ihr Baby nicht zur Adoption freigeben will. Eines Tages lernt sie die 6-jährige Elvira kennen und versucht, sich so gut wie möglich um sie zu kümmern. Noch weiß sie nicht, weshalb ein Kind dieses Alters sich in dem Heim aufhält. Elvira muss genau soviel und hart arbeiten wie die anderen Frauen. Ivy liebt sie wie ihr eigenes Kind. Sie tut alles, um ihr eine Freundin zu sein. Nachdem sie festgestellt hat, was mit diesen Kindern, zu denen Elvira gehört, passiert, fasst sie einen Entschluß: Sie verhilft ihr zur Flucht, nachdem sie ihr mitgeteilt hat, dass sie draußen jemanden hat, an den sie sich wenden kann - Elviras eigene Zwillingsschwester. Die junge, bisher erfolglose Journalistin Samantha, getrennt lebend und Mutter einer 4-jährigen Tochter, lebt 2017 bei ihrer Oma. Diese ist Witwe eines Antiquitätenhändlers und findet Briefe von Ivy. Samantha macht sich auf die Suche, nicht ahnend, in welches Wespennest sie sticht. Emily Gunnis schlägt uns mit ihrem Buch in den Bann, sie hat eine wunderbare Art, die Vorkommnisse zu erzählen. Das Buch ist unterteilt in 46 Kapitel, die zwischen den Zeiten 1956 bis 2017 immer wieder hin- und herspringen. Dies bringt auch die Spannung auf die Spitze und wir erleben immer wieder neue Erkenntnisse, obwohl wir denken, schon alles zu wissen. Das Buch wird am 01.03.2019 beim Verlag Heyne veröffentlicht. Ich danke Jellybooks und dem Sponsor Heyne, dass ich es bereits vorher lesen durfte.

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Buchland Inh. Petra Harenberg-Henschel

Von: Petra Harenberg-Henschel aus Kassel

25.01.2019

Tolles Buch. Spannend und sehr bewegend. Ich habe es verschlungen.

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Buchhandlung Friebe

Von: Oksana Kovalenko-Grimm aus Berlin

18.01.2019

Frau Gunnis versteht es den Leser auf Trab zu halten. Das Buch ist unglaublich spannend geschrieben. Sie tritt in die Fußstapfen ihrer Mutter. Einfach toll.

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Von: Cornelia Kilgus

10.01.2019

Über die Feiertage habe ich das Leseexemplar von Emily Gunnis verschlungen. So etwas Fesselndes und erschütterndes habe ich lange nicht mehr gelesen!!! Gerne vergebe ich ***** 5 Sterne*****

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Lesezeichen Werther

Von: Manuela Ronning aus Werther

20.12.2018

Schicksale brauchen eine Stimme. Emily Gunnis gibt sie ihnen!

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