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Rezensionen zu
Der erste König

Sabrina Qunaj

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Mit dem monumentalen Titel „Der erste König“ wird der Anfang der Entstehung von Großbritannien in einem schönen und unterhaltsamen historischen Roman erzählt. Mir persönlich haben die Ereignisse um den König Mercias sehr gut gefallen. Das Cover ist beige gestaltet. Der Leser erkennt ein königliches Wappen, in dem eine Krone in Magenta und Gold gezeichnet ist. Die Schrift des Titels ist ebenfalls in Magenta geschrieben. Der Klappentext gibt dem Leser einen kurzen Einblick in die Geschichte und weiß trotz der kurzen Erzählung Spannung zu erzeugen. In der wesentlichen Geschichte geht es um die Ereignisse zwischen den Jahren 747 und 773 auf der britischen Insel, sowie der Entwicklung des Frankenreiches um die Brüder Karl (der Große) und Karlmann. Großbritannien in seiner heutigen Form ist noch in sieben verschiedene angelsächsische Königreiche aufgeteilt. Das damals mächtigste war das Königreich Mercia, welches südlich des Humber lag. Die Hauptprotagonisten der Geschichte sind der junge Adelige und später zum König ernannte Offa, sowie Drida die illegitime Nichte von König Pippin der Franken. Beide Hauptprotagonisten geben der Geschichte ihre Kontur und bestechen durch die gut herausgearbeiteten Charaktereigenschaften. Am Anfang ist Offa noch unerfahren, so erfährt er im Laufe seiner Regentschaft, welche er gerade am Anfang mit einer großen Härte führt, dass das Leben noch anderes zu bieten hat, als nur König zu sein. Er entwickelt sich im Laufe der Geschichte stetig weiter, was zum großen Teil an der anderen Hauptprotagonistin Drida liegt, welche aber zeitlich etwas später in der Geschichte eingreift. Drida war meine absolute Lieblingsfigur des Romans. Als junge und unerfahrene Frau von ihrem „Halbcousin“ Karl zum Tode verurteilt und auf dem offenen Meer ausgesetzt, nimmt sie ihr Schicksal in die eigene Hand. Sie besticht durch ein großes „diplomatisches Geschick“ und ein Gespür für Kommunikationshandlungen, welche nicht nur König Offa in ihren Bann zieht. Durch ihr Handeln und ihr Wirken bekommt das Königreich „Mercia“ eine Königin, welche den Menschen Mut, aber auch Stärke geben kann. Als interessanteste von den zahlreichen Nebenfiguren treten die Magd Hilda aus Averdun (dem Heimatort Offas), die Krieger Leofric, Eadric sowie Offas Schwester Eadburth in Erscheinung. Hilda als Gegenspielerin von Drida gibt dem Roman die dunkle, egoistische sowie intrigantische Seite wieder. Sie lässt nichts unversucht, um doch noch an die Seite von König Offa zu gelangen. Auch der Krieger Leofric, welcher aufgrund der Vergangenheit mit Offa öfters mehr ein Freund als ein „Diener“ seines Königs ist, gibt der Erzählung einen zusätzlichen spannenden Charakter. Der Aufbau der Geschichte ist stringent und es sind vereinzelt Zeitsprünge enthalten, welche den Lesefluss aber nicht im Geringsten stören. Der Schreibstil der Autorin ist gehoben, zeitgenössisch sowie sehr flüssig. Als Besonderheit sind neben dem Stammbaum der handelnden Familien zwei Karten, ein Personenverzeichnis, sowie ein Nachwort und eine Danksagung zu nennen. Als Zielgruppe des Romans kommen alle historisch Interessierten in Betracht. Das Fazit des Romans ist sehr positiv. Der Autorin ist es gelungen historisch wahre Ereignisse fiktiv in einer spannenden und sehr lehrreichen Geschichte weiterzuerzählen. Mir hat persönlich vor allem der Erzählstil der Autorin sehr zugesagt dafür ebenfalls ein sehr großes Kompliment. Das einzige minimale Manko des Romans, welches mir aufgefallen war ist das schnelle Ende, welches ich gerne etwas ausführlicher genossen hätte. Dies gibt aber dem Gesamturteil keinen Abbruch. Ich kann nur für alle eine klare Leseempfehlung aussprechen. Ein großes Dankschön an die Autorin, sowie die Verlagsgruppe Penguin Random House. Bitte beachten die Rezension geht erst am 30. Juni auf unserem Blog und dann auch bei den social Media Kanälen online. Vielen Dank.

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Der junge Krieger Offa übernimmt nach dem Tod des Vaters dessen Platz als Aldermann am Hof von Mercia. Eigentlich will er lediglich sich und seine Leute gegen die gelegentlichen Raubzüge der Waliser, die seine Lebenswelt prägen verteidigen. Doch schnell gerät er in den Strom der politischen Entwicklungen seiner Zeit und steht in jungen Jahren an der Spitze Mercias – als König. Und wie es sich für einen König gehört, muss er sich auch mit der Zukunft seiner Familie befassen, denn dazu gehören Frau und Erben. Dieses Problem scheint sich für Offa mit dem Erscheinen der jungen Drida am Hofe zu lösen. Denn sie ist jung, gebildet und von guter, nicht angelsächsischer Abstammung. Als Frage bleibt lediglich, ob Drida und Offa auch als Ehepaar zueinander finden werden und ob die junge Königin in der Lage ist, den herrschenden Vorbehalten am Hofe entgegenstehen zu können? Der historische Roman von Sabine Qunaj liest sich trotz des gewaltigen Umfangs von fast 900 Seiten sehr gut. Obwohl es so manche Längen in der Handlung gab, gelang es der Autorin mich regelmäßig „bei der Stange“ zu halten. Als Handlungslängen empfand ich vor allem die anfängliche Lebensgeschichte von Drida im Fränkischen Reich. Während mich die Handlung um die Jugendgeschichte von Offa gut fesseln konnte, kam mir die Darstellung von Drida hingegen viel zu künstlich vor. Die Geschichte um die Wölfin, die viel zu übersteigert dargestellte Beschreibung der Konkurrenz zwischen Karl und Karlmann (die es ja wirklich gab) und dann noch on the Top das Beziehungsdreieck zu Drida, dass in einem Gottesurteil mündet und das nur, um Drida als Figur vom Kontinent nach Britannien verlagern zu können, das war für mich doch ein wenig zu viel des Guten und sorgten über einen langen Teil des Buches dafür, dass ich Drida als historische Figur total unglaubwürdig fand. Auch mit der zweiten weiblichen Protagonistin des Buches, Hilda, hatte ich so meine Schwierigkeiten. Hilda ist ganz der angelsächsischen Lebenswelt entnommen und auch ihr persönlicher Werdegang und die Lebensumstände sind gut und glaubwürdig beschrieben. Das war alles passend und stimmig. Hildas Intrigenspiel um Drida und ihre krankhaft überzogene Beziehungsauffassung zu Offa war mir aber absolut zu viel und für den Roman auch irgendwie unnötig. Da wären dann gute 100 Seiten weniger Buch für mich mehr gewesen. Das hört sich nun eigentlich so an, als ob der Roman für mich doch eher zu den schwächeren historischen Romanen zählen würde. Das tut er aber nicht. Denn ein guter historischer Roman zeichnet sich für mich dadurch aus, dass es ihm gelingt die Lebenswelt in der er spielt glaubwürdig an mich heran zu tragen. Und das schafft "Der erste König" von Sabine Qunaj ohne Probleme. Mag es um die Persönlichkeit Dridas herum mir auch zu fiel Phantastisches und historisch zu sehr ‚Najahaftes‘ geben. So ist der Roman als Ganzes doch eben lesenswert und kommt sowohl Liebhabern historischer Literatur als auch Lesern von Romanen um große Gefühle sehr entgegen.

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Der erste König erzählt die Geschichte von Offa und Drida in Britannien im 8 Jahrhundert. Eine Geschichte, die den meisten eher unbekannt sein wird. Offa war der erste König in Britannien, der als alleiniger Herrscher dort regierte und das System der sich ewig bekriegeneden Unterkönige beendete. Drida wiederum war eine Cousine von Karl dem Großen und seinem Bruder Karlmann. Als sie versucht im Konflikt zwischen den beiden zu vermitteln, lässt Karl sie auf dem Meer aussetzen. So gerät sie erst nach Wales und später eben nach Britannien, wo sie Offa trifft und mit ihm einen HAndel abschliesst. Ein Erbe gegen die Hilfe für Karlmann. Sabirny Qunaj erzählt hier eine Geschichte, die mir komplett unbekannt war. Die Faktenlage zu dieser Zeit ist wohl recht dünn, so ist es schwierig zu rekonstruieren, was wohl wirklich geschah. Der Autorin gelingt es aber diese Geschichte so zu erzählen, dass man als LEser das Gefühl bekommt "ja genau so könnte es gelaufen sein". Ich fand die Figurenzeichnung sehr gelungen. Gerade Offa hat es nicht leicht, er ist ehrgeizig und muss früh lernen, dass er mit Vertrauen vorsichtig sein muss. In seine als König wird er hineingeworfen und er muss alleine zum König werden, wirklich helfen kann ihm dabei niemand. Auch Drida hat ein schweres Los zu tragen. Als uneheliches Kind ihres Vaters ist sie am fränkischen Hof zwar geduldet, aber als ihr Onkel Pippin stirbt und sein Erbe an seine beiden Söhne geht, gerät sie zwischen die Fronten. Am interessantesten fand ich allerdings die Figur des Beornred. In Britannien ist er verhasst und später auch vertrieben, im Frankenreich hingegen ist er der Beschützer von Drida und ihr ein guter Freund. Ganz so, als wären es zwei unterschiedliche Menschen. An dieser Stelle hat die Autorin wirklich toll gearbeitet, ich fand ihn durch und durch glaubhaft und auch seine Rolle in der Geschichte war toll eingearbeitet. Das Buch ist mit seinen knapp 900 Seiten durchgehend gut geschrieben, für mich gab es keine Längen. Am Anfang ist ein Personenverzeichnis und Karten Britanniens und des Frankenreiches vorangestellt, so dass man immer wieder nachschlagen kann, wenn man sich orientieren möchte. In einem ausführlichen Nachwort geht die Autorin ausführlich auf das Entstehen ihrer Geschichte ein und auf die Quellen, die sie genutzt hat. Alles in allem kann ich das Buch nur empfehlen, es ist ein gut lesbares historisches Buch, in dem man etwas über die damalige Zeit lernt und gleichzeitig sich in der Geschichte verlieren kann. Von mir eine Leseempfehlung!

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Sabrina Qunaj – Der erste König – Historischer Roman . Mir hat ein wenig die Spannung gefehlt! . Klappentext: Britannien im 8. Jahrhundert: Der junge Adlige Offa träumt davon, ein großer Krieger Mercias zu werden und das Land gegen die Waliser zu verteidigen. Doch als der König hinterhältig getötet wird, steht Offa plötzlich vor einer gewaltigen Aufgabe: Er selbst wird zum neuen König ernannt und soll die angelsächsischen Reiche unter Mercia einen. Die Krone verschafft ihm mächtige Feinde. Nicht zuletzt wegen der mysteriösen, schönen Drida, die vom fränkischen König Karl zum Tode verurteilt und auf dem offenen Meer ausgesetzt wurde. Als sie an Britanniens Küste gespült wird, bringt sie nicht nur Offas Herz sondern auch sein Reich in größte Gefahr ... . Ich kannte Sabrina Qunaj durch das Buch Elfenmagie. Ein Fantasy Epos das mir heute noch in den Adern steckt. Der Schreibstil war mir also bekannt und somit wollte ich unbedingt ihren neuen historischen Roman lesen. Das Genre „historischer Roman“ war mir neu und somit wurde ich entjungfert mit „Der erste König“. . Der Einstieg war relativ leicht, wobei ich am Anfang mit den Namen zu kämpfen hatte. Offa ist ein Name, den ich nicht häufig in Romanen lese und Drida hörte ich ebenfalls zum ersten Mal. . Man liest abwechselnd Drida, Offa und Hilda. Hilda ist eine tragische Figur mit der ich als Leserin Probleme hatte. Ihre Aktionen haben oft Kopfschütteln bei mir ausgelöst. Offa und Drida hingegen konnten mich mitnehmen und schwer begeistern. Überhaupt der kleine Wolf an Dridas Seite hatte es mir angetan. Ich als großer Game of Thrones Fan war mit diesem Wolf gefangen. . „Der erste König“ war mein erster historischer Roman überhaupt und ich muss zugeben es war keine leichte Lektüre. Ich musste mich beim Lesen anstrengen und Kopfkino war leider nicht wie in „Elfenmagie“ bei mir eingeschaltet. Mir fehlte die Spannung und vor allem fehlten mir Gefühle und Emotionen. . Ich als New Adult Leser, brauche Dramen und Emotionen! . Trotzdem fand ich die Geschichte interessant. Wird es einen zweiten historischen Roman für mich geben? Ich glaub in nächster Zeit wohl eher nicht. Ich brauch wohl mehr die Beziehungsdramen und nicht die Königreichsdramen. . 3 ⭐️/ 5 ⭐️ . Cover und Gesamteindruck: Ich finde das Cover ist gelungen und es zeigt genau das, was ich sehen möchte wenn ich einen historischen Roman in den Händen halte. Ich finde dem Buch hätte ein Hardcover und ein bisschen Größe nicht schlecht getan. Es wirkte ein wenig unhandlich bzw. die Seiten waren sehr dünn aufgrund der Menge. . 3 ⭐️/ 5 ⭐️

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Ich habe bis jetzt jeden historischen Roman der Autorin gelesen und war immer sehr angetan, weshalb ich mich sehr auf das Erscheinen dieses Romans gefreut habe. Gespannt begann ich die fast 900 Seiten zu lesen. In der Geschichte geht es um Offa, der sich nach dem Tod des Königs in einer Rolle wiederfindet, die vielleicht ein Kaliber zu groß ist. Doch das Leben fordert jeden irgendwann einmal. Wird ihm das Schicksal hold sein? Und was soll er mit dieser jungen Frau anfangen, die plötzlich wie aus dem Nichts aufgetaucht ist und ihm den Verstand zu rauben scheint? Bevor es mit der Lektüre losgeht, bekommt der interessierte Leser Karten, Stammbäume und ein Personenregister, welche beim Lesen alle sehr helfen, um sich orientieren zu können. Bei solch umfangreichen Geschichten ist mir das immer sehr wichtig. Der Roman beschreibt den Werdegang des ersten Angelsachsens, der König von England war, weshalb der gewählte Titel nicht besser passen könnte. Zunächst lernt man Offa kennen. Ich mochte ihn, weil er mutig, aber gleichzeitig rücksichtsvoll seinen Kameraden gegenüber ist. Nie handelt er leichtsinnig, sondern stets bedacht und zum Wohl aller, was mich sehr beeindruckt hat, da er bereits sehr jung seinem Vater folgt. Im Verlauf der Geschichte spürt man dann immer mehr die Strenge, die so eine Rolle als König mit sich bringt, aber ungerecht ist er nie, manchmal fast etwas zu gutmütig, was ich an ihm mochte. Hilda ist eine tragische Figur, die man gleichzeitig liebt und hasst. Ihr Schicksal ist wirklich hart und tat beim Lesen an manchen Stellen einem in der Seele weh, aber jeder ist seines Glückes Schmied und muss sehen, ob er ein guter oder schlechter Mensch sein will. Ihre Intrigen haben es in sich. Am meisten berührt hat mich Drida, zumal ich mich am besten mit ihr identifizieren konnte. Sie hat wirklich keine leichte Rolle, steht sie doch immer zwischen den Stühlen. Ich mochte ihren Mut und ihren festen Willen. Ebenfalls klasse ihre Wölfin Luna, die sie begleitet. Das hatte fast einen Hauch von "Game of Thrones". Ansonsten gelingt es der Autorin wieder richtig gut Zeitgeschichte und Liebe harmonisch zu verbinden. Beim Lesen bekommt man das Leben im 8. Jahrhundert hautnah mit, kann sich die walisischen und englischen Landschaften gut vorstellen und zwischen einzelnen Protagonisten knistert es. Bedrückend lasen sich zudem auch die Schlachten und die teils ausweglosen Situationen, in denen sich die Krieger befanden. Und ich habe auch wieder was dazu gelernt, denn von Offa hatte ich zuvor noch nie etwas gehört. Für mich wieder ein seitenstarker Roman, der sich las als wäre er nur halb so dick und eigentlich will man als Leser, dass es ewig so weitergeht. Fazit: Abtauchen ins Mittelalter geht hiermit perfekt, daher kann ich nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Klasse!

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In „Der erste König“ erzählt Sabrina Qunaj die Geschichte von Offa von Mercia und wie dieser im 8. Jahrhundert zum ersten König Englands wurde. Erschienen ist der Roman im August 2020 bei Goldmann. Britannien, 8. Jahrhundert: Offa ist noch jung als ihm nach dem Tod Æthelbalds die Krone Mercias angetragen wird. In den Jahren zuvor hat er sich als unerschrockener Krieger einen Namen gemacht, der die nötige Führungsstärke mitbringt, um ein Reich zu regieren. Er macht es sich zur Aufgabe, das Land gegen die Waliser zu verteidigen und möchte dazu einen Wall von Küste zu Küste bauen. Drida wächst im Frankenreich an der Seite der Söhne Pippins, Karl und Karlmann, auf. Zwischen beiden Brüdern herrscht große Rivalität und als Pippin stirbt, droht der Zwist der beiden zu eskalieren. Drida reist zu Karl, um genau das zu verhindern, stattdessen wird sie jedoch von ihm zum Tode verurteilt und auf einem Boot auf offenem Meer ausgesetzt. Dem Tode nahe wird sie in Britannien angespült und landet über Umwege schließlich bei Offa. Was habe ich mich auf den neuen Roman von Sabrina Qunaj gefreut. Bereits die Geraldines-Reihe konnte mich begeistern und ich mag es sehr, dass die Autorin fast ausschließlich historisch verbürgte Personen in ihren Romanen handeln lässt. Ich war von der ersten Seite an in der Geschichte drin. Der Schreibstil reißt einen direkt mit und es entsteht ein reges Kopfkino. Ob nun Wales, England oder das Frankenreich, ich konnte mir alles wunderbar vorstellen und ich war an allen Orten gerne. Mit fast 900 Seiten ist „Der erste König“ ein richtig dicker Wälzer und ich habe jede einzelne Seite davon genossen. Man lernt sehr viel über das 8. Jahrhundert, wie die Menschen gelebt haben und was sich mit Offa als König gewandelt hat. Der Fokus liegt eindeutig auf England, dennoch erfahren wir auch etwas über das Frankenreich und Wales. Gerade die Unterschiede im Fortschritt haben mich ein wenig überrascht, weil mir dies bisher nicht so bewusst war. Historische Romane, die in Frankreich spielen habe ich bisher kaum gelesen und wenn dann war das deutlich später und die Unterschiede waren nicht mehr so gewaltig. Der Spannungsbogen wurde über den gesamten Roman gehalten. Für mich gab es keinerlei Längen im Buch, allerdings hat mich der erste Zeitsprung, der dazu auch noch ziemlich gewaltig war, ein wenig überrumpelt. Mit den Personen im Roman habe ich mitgefiebert. Ich mochte die Geschichte von Drida und Offa sehr gerne. Beides sind starke Persönlichkeiten. Offa zeigt sehr schnell, was ihn für den Posten als König perfekt macht. Er ist intelligent, kann strategisch denken und behält das größere Ziel im Blick. Mit Drida bekommt er eine Person an die Seite, die ihm ebenbürtig ist. Vielleicht nicht was das Kämpfen betrifft, aber sie ist ebenso intelligent und kann Menschen geschickt in die gewünschte Richtung lenken, ohne das diese es merken. Das hat mich sehr beeindruckt. Der Autorin ist es gelungen vielschichtige Charaktere zu erschaffen und aufzuzeigen, dass es manchmal auch auf den Blickwinkel ankommt, aus dem man die Geschehnisse betrachtet. Das hat mir sehr gut gefallen, weil es zum Nachdenken und Hinterfragen anregt. Außerdem haben manche Nebencharaktere erst mit der Zeit an Stärke gewonnen, wie z.B. Herefrith, der als Priester sowohl Drida als auch Offa zur Seite steht. Es gibt tolles Zusatzmaterial im Buch. Zu Beginn gibt es Stammbäume, Karten und ein Personenverzeichnis. Alleine hiermit habe ich mich vor dem Lesen bestimmt eine Stunde beschäftigt, weil hier schon viele interessante Fakten verarbeitet wurden. Am Ende gibt es ein ausführliches Nachwort, das viele Informationen zur Recherche und zu Wahrheit und Fiktion bereit hält. Man merkt dem Buch auch auf jeder anderen Seite an, dass sich Sabrina Qunaj wie immer mit viel Herzblut in die Recherche gestürzt hat. Ihr ist es gelungen, aus den Fakten sowie den Legenden eine spannende Geschichte zu formen und die Lücken geschickt zu füllen. Abweichungen werden im Nachwort gut begründet und sind meines Erachtens nicht gravierend. Fazit: Die Mischung aus Historie, Fiktion, Abenteuer, Unterhaltung und Spannung ist diesem Historischem Roman zu 100% gelungen. Drida und Offa konnte mich begeistern und werden mir sicher noch lange im Gedächtnis bleiben. Für mich ein Jahreshighlight und ich freue mich bereits jetzt auf die hoffentlich kommende Fortsetzung. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung an alle, die gerne in vergangenen Zeiten abtauchen.

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Im Jahr 747 wird der 17-jährige Krieger Offa durch den Tod seines Vaters Aldermann von Averdun, bevor er im Jahr 757 zum König Mercias gekrönt wird. Im Jahr 768 lebt die 16jährige Drida am fränkischen Hofe von König Pippin auf. Ihre Gefährten sind dessen Söhne, die zukünftigen Könige Karl und Karlmann. Eines Tages widersetzt sich Drida dem Bischof und wird von Karl zum Tode verurteilt. Ausgesetzt auf dem offenen Meer überlebt sie und strandet mit ihrem kleinen Boot in Britannien. Händler bringen sie zum Fürsten von Powys, dort wird sie gebeten, eine Botschaft an den König von Mercia zu überbringen. Drida macht sich auf den Weg diese Bitte zu erfüllen. "Der erste König" von Sabrina Qunaj hat mich wirklich fasziniert. Sie erschafft ein klares Bild, man erlebt die Abenteuer von Offa und Drida wirklich hautnah mit. Auch die Skepsis von Drida gegenüber Offa ist sehr anschaulich dargestellt und man versteht ihre Gründe dafür - aber auch ihren Beweggrund, sich an ihn zu halten. Erstaunlich gut verstrickt sie hier fiktive Charaktere mit wahren. Allesamt sind sie sehr gut dargestellt und werden durch dieses Buch lebendig. Aber auch die Handlungsorte werden hier so beschrieben, daß man sie reell vor Augen hat und man zum Teil der Geschichte wird. Das Buch liest sich sehr, sehr gut und flüssig. Es verliert nie die Spannung und man wird hier durch die zahlreichen Geschehnisse förmlich gefesselt. Langeweile kommt hier garantiert nicht auf. Ein grandioses Buch für alle Fans historischer Romane!

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Wir reisen hier zurück ins 8. Jahrhundert nach Britannien und können die Geschichte wunderbar auf der vorne im Buch eingefügten Karte verfolgen. Ebenfalls gibts eine Liste der dramatis personae, in der die historischen Persönlichkeiten zu finden sind, wie auch im Nachwort der Autorin nochmal, in dem sie genau Bezug nimmt, welche Figuren auf überlieferter Grundlage beruhen und wo sie sich ihre Freiheiten erlaubt hat. Soweit ich sehen konnte wurde hier wirklich wieder toll recherchiert und zwischen den dürftigen Informationen von damals genug Freiraum gelassen, um eine spannende Geschichte über König Offa zu erzählen. Der erste Abschnitt ist auch direkt (dem mehr oder weniger widerwilligen Helden) Offa gewidmet. Man verfolgt seinen Werdegang und die vielen Verwicklungen, die das gespaltene Britannien immer wieder in Scharmützel und Machtintrigen führen. Die ständigen Kämpfe gegen die Waliser, aber auch das Machtgerangel der eigenen höher gestellten "Aldermänner". Das wirkt sich im Laufe der Zeit auch auf Offa aus, der sich eine innerliche Härte aneignet, die ihm zwar zum Führen des Reiches prädestiniert, ihm jedoch kaum eine Chance lässt, Gefühle an sich heranzulassen. Immer in der Angst vor Enttäuschung und Verrat. Trotzdem war er mir am sympathischsten muss ich sagen - auch wenn die anderen Figuren alle etwas "gutes" oder auch "liebenswertes" hatten. Jeder von ihnen muss mit Schicksalsschlägen und Problemen kämpfen und nicht jeder entwickelt daraus ein Gespür, es besser zu machen. Diese Charakterzeichnungen fand ich außerordentlich gut, da sie zeigen, dass Menschen nunmal nicht in ein Schwarz-Weiß-Denken passen. Grade auch einige Nebenfiguren haben manche Situation immer wieder aufgepeppt! Die Namen sind übrigens etwas gewöhnungsbedürftig, aber das ging recht gut und vor allem geben sie der Geschichte eine authentische Note. Überhaupt wird das damalige Leben anschaulich und lebendig rübergebracht und man erlebt in kleinen und größeren Sprüngen die Entwicklungen zwischen den Angelsachsen und Walisern sowie auch dem Frankenland, in dem wir die Protagonistin Drida begleiten. Sie wächst mit den beiden Herrschersöhnen Karl (später "der Große") und dessen Bruder Karlmann auf und erlebt aus nächster Nähe den Konflikt der beiden, der in offene Konfrontationen auswächst. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und ich bin größtenteils nur so durchgeflogen. Allerdings gab es auch Momente, die mir etwas zu langgezogen erschienen und gerne etwas kürzer gefasst werden könnten - da spricht aber auch meine Ungeduld raus, denn ich wollte ich wollte einfach schneller wissen wie es weitergeht ^^ Auch das typische Spiel zwischen den Paaren war mir manchmal zu vorhersehbar, gehört aber in dem Genre irgendwie dazu bzw. erlebe ich es selten anders ;) Durch die politisch geplanten Ehen war das Zusammenfinden ja nie leicht und trotz der unterschiedlichen Hoffnungen und Ansichten entwickeln sich Gefühle, die vielleicht nicht immer nachvollziehbar, aber doch menschlich sind. Trotz der ähnlich gestrickten Entwicklungen ohne viel Überraschung habe ich mitgefiebert. Insgesamt hat es mir auf jeden Fall wieder sehr gut gefallen! Vor allem die vielen Informationen über die damalige Zeit, die man fast schon nebenher erfährt und einen guten Einblick schaffen haben mich fasziniert. Wie die Autorin im Nachwort ankündigt, ist wohl ein weiterer Band mit den Nachkommen von König Offa geplant - ich würde mich sehr freuen!

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