Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Alexandra

Natasha Bell

(11)
(16)
(9)
(6)
(0)
€ 10,00 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Ein sehr komplexer, lesenswerter Roman

Von: Annette Traks

02.04.2019

Zwölf Jahre sind die Künstlerin Alexandra und der Literaturdozent Dr. Marc Southwood miteinander verheiratet; ihre beiden Töchter sind sieben und zehn Jahre alt. Das Glück scheint perfekt zu sein - da verschwindet Alexandra am 21. Februar 2013 plötzlich spurlos. Eine groß angelegte Suche nach der Vermissten beginnt, bleibt jedoch ohne Erfolg. Als man nach einer Woche ihre blutige Kleidung an einem Flussufer findet, geht die Polizei von Mord aus und macht Marc wenig Hoffnung, seine Frau noch lebend zu finden. Doch er gibt nicht auf und hofft weiter, dass sie lebt, sich bei ihm meldet oder gefunden wird. Im Gegensatz zu ihm weiß der Leser von Anfang an, dass Alexandra nicht tot ist, sondern irgendwo festgehalten wird, wo sie auf Videos ansieht, was zu Hause geschieht und wie verzweifelt ihre Familie und Freunde sind. Doch man bleibt bis zuletzt im Ungewissen darüber, was passiert ist und wo sie sich aufhält. Im April 2014 hat Marc vor allem durch auf dem Dachboden gefundene Briefe von Alexandras bester Freundin Amelia so viele Informationen gesammelt, dass er sich eigenmächtig auf die Suche nach seiner Frau begibt. Das Resultat ist erschütternd, denn er muss feststellen, dass er die Vermisste nicht richtig gekannt hat. Resümee: Die Handlung setzt sich aus 3 miteinander verwobenen Zeit- respektive Informationsebenen zusammen: • Eine umfasst den Zeitraum vom 21. Februar 2013 (Kapitelüberschrift: "Der Anfang") - das ist der Tag, als Alexandra verschwindet - bis zum 4. April 2014 (Kapitelüberschrift: "Das Ende"). Es folgt noch ein Nachklapp, datiert auf Mai und August 2015. Hier erfährt der Leser den jeweils aktuellen Stand der Suche nach der Vermissten sowie die Situation ihrer Familie. Und Alexandra kommentiert aus ihrer Sicht entsprechende Videos, wobei die Interpretation von Verhalten und emotionaler Lage der betreffenden Personen auf ihrer subjektiven Einschätzung basiert. • Am 28. August 1998 haben Alexandra und Marc sich in York kennengelernt. Nach ihrem Besuch dort im Dezember des gleichen Jahres kehrt sie nicht nach Chicago zurück, um ihr Kunst-Studium fortzusetzen, sondern bleibt bei Marc. In Rückblenden wird aus Sicht der jungen Frau bis zum Tag ihres Verschwindens erzählt, wie sich ihre Beziehung und familiären Umstände im Laufe der 15 Jahre entwickelt haben. Diese Kapitel sind notwendig, um Alexandras Situation und Gefühlslage verstehen zu können. • Vom 6. April 1999 bis zum 14.12.2012 hat Amelia Briefe an Alexandra geschrieben. Sie ist ebenfalls Künstlerin, beide haben in Chicago zusammen studiert und große Zukunftspläne geschmiedet. Amelia wirft ihrer Freundin vor, dass sie sie wegen Marc verlassen und ihre gemeinsamen künstlerischen Projekte gegen ein langweiliges Dasein als Ehefrau und Mutter eingetauscht habe. Sie selbst steigt im Laufe der Zeit zu einer renommierten New Yorker Künstlerin auf. Die Kombination dieser 3 Ebenen macht das Buch spannend - weniger, was die Dramatik der Handlung anbelangt als vielmehr in Bezug auf die Entwicklung von Marcs und Alexandras Leben. Durch ihre subjektiven Kommentare zu den Videos nach ihrem Verschwinden, Rückblenden zu den Anfängen und Einblicke in die Dynamik der Beziehung sowie die Briefe Amelias ergibt sich aus vielen Einzelinformationen schließlich ein komplexes Bild. In dessen Mittelpunkt stehen die Themen Liebe, Ehe, Mutterschaft, verbunden mit der Frage, ob häusliche Harmonie, eine glückliche Beziehung, gut geratene Kinder, zuverlässige Freunde und finanzielles Abgesichertsein für ein zufriedenes Leben ausreichend sind. Ist der Preis dafür möglicherweise, dass ganz individuelle Pläne und Bedürfnisse auf der Strecke bleiben? Ist es das wert oder muss man auf Dauer auch in einer scheinbar gleichberechtigten Beziehung (zu) viele Kompromisse schließen, um ein im wahrsten Sinne des Wortes erfülltes Leben führen zu können? Sind beide Aspekte - häusliches Glück und die Realisierung persönlicher Ziele - überhaupt miteinander in Einklang zu bringen? Und wenn man sich entscheiden müsste: Welcher Komplex ist wichtiger? Welchen Preis ist man jeweils bereit zu zahlen? Alles mündet schließlich in der Frage, ob man Alexandras Verhalten verstehen kann oder für unverantwortlich hält. Auch die Kunst spielt in diesem Buch eine zentrale Rolle, vor allem die bildende und die Performance-Kunst. Damit verbunden ist die Diskussion, wie weit Kunst gehen darf, ob sie immer moralisch zu sein hat. Ist nicht sogar das ganze Leben Kunst (Assoziation "Lebenskünstler")? Ein Thriller ist dieses Werk sicher nicht! Auch kein Psychothriller im eigentlichen Sinne, obwohl es etliche Fragen, Wendungen, falsche Spekulationen gibt. Denn die Frage, ob Alexandras Verschwinden überhaupt ein Verbrechen war, muss jeder Leser meines Erachtens für sich selbst beantworten - obwohl sie darüber hinaus mit Sicherheit etliche Gesetzesverstöße begangen hat. Den Anfang kann man als Krimi-Handlung bewerten, die dann allerdings in einen (Entwicklungs-) Roman mündet. Fazit: Dieses Buch behandelt eine ähnliche Thematik wie "Jesolo" von Tanja Raich, jedoch sehr viel umfassender.

Lesen Sie weiter

Alexandra, Künstlerin, Ehefrau und Mutter aus einer beschaulichen Kleinstadt in England, ist verschwunden. Ihr Ehemann und die beiden Töchter, sowie alle Freunde sind am Boden zerstört. Als ihre blutigen Sachen am Flussufer gefunden werden, sucht die Polizei eigentlich nur noch ihre Leiche. Doch Alexandra lebt, das erfährt der Leser von ihr selbst. Sie wird von jemandem, der nicht näher beschrieben wird, gefangen gehalten. Über Monate hinweg erzählt sie uns nicht nur wie das Leben ihres Mannes ohne sie weitergeht, sondern auch Episoden aus der Vergangenheit. Wie sich das Paar vor 12 Jahren kennengelernt hat, wie der Familienalltag war. Die Spannung entsteht, weil man als Leser hofft den Grund für ihr Verschwinden selbst herauszufinden. Angenehm verwirrend fand ich den Schreibstil. Alexandra erzählt die ganze Geschichte, sagt jedoch auch, daß sie lediglich raten kann was passiert ist. Sagt sie die Wahrheit? Sind die Ereignisse lediglich Wunschvorstehlungen? Dieses Buch ist wirklich schwer zu beschreiben. Fast alles, worüber ich hier gerne schreiben möchte, würde so viel von der Story vorwegnehmen, daß es allen anderen den größten Spaß nur vermiesen würde. Ich fand die Geschichte unglaublich spannend, die geheimnisvolle, scheinbar allwissende Erzählerin und Protagonistin war mir zwar am Ende keinesfalls sympathisch, trotzdem hat mich ihre Geschichte und ihre Weltansicht mitgerissen. Ich denke, daß dieses Buch zu den Romanen gehört, die mit Sicherheit polarisieren werden. Es ist einfach Alexandra am Ende für ihre Taten zu verachten, trotzdem ist die Story es wert, etwas länger über Themen wie Moral und Freiheit in der Kunst, Ansicht der Frau in der Gesellschaft, „regretting motherhood“ (zu deutsch: Bedauern der Mutterschaft), Ehe und Beziehungen nachzudenken. Letztendlich, und dies war für mich das stärkste Thema, geht es um Lebenskonzepte und Wege. An mindestens einem Punkt in seinem Leben muss sich jeder die Frage stellen, wie möchte ich leben, welchen Weg werde ich einschlagen und was muss ich eventuell opfern. Man kann nicht auf zwei Hochzeiten tanzen, und ich glaube, dass Alexandra ein Buch ist, welches uns dies ganz deutlich vor Augen führt. Natasha Bell, die, wie sie selbst sagt, an diesem Buch über acht Jahre gearbeitet hat, hat hier einen starken Thriller abgeliefert, den ich nur weiterempfehlen kann.

Lesen Sie weiter

Meinung : Hier handelt sich es um einen unblutigen Thriller , der in Richtung Roman geht . Der Thrill kommt auch erst ziemlich ende der Story . Die Autorin bringt den Leser gleich am Anfang immer wieder auf die Falsche Fährte erst langsam dämmert es einem . Der Schreibstil angenehm flüssig zu lesen , der Spannungsaufbau ist am Anfang da flacht aber zur Mitte hin ab um am ende wieder Fahrt aufzunehmen. Manche stellen waren mir etwas zu lang gezogen , da hätten ein paar weniger Seiten es auch getan . Ein Thriller für Leser die es unblutig mögen.

Lesen Sie weiter

Für mich war "Alexandra" im letzten Drittel ein Thriller, der mich total aufgeregt und wütend gemacht hat. Die herbeigeleitete Irreführung empfand ich als wirklich gelungen, dennoch erschien mir der Charakter der Protagonistin im Nachhinein als absolut skrupellos, selbstliebend und wahnsinnig. Mir würden sicherlich noch viele andere Worte einfallen, um Alexandra zu beschreiben, aber ich belasse es dabei und halte mich kurz. Ich war tatsächlich schockiert, dass es möglich ist außergewöhnliche Wege zu gehen, um ans Ziel zu gelangen und dabei keine Rücksicht auf Verluste zu nehmen. Ich bin Alexandras Wahnsinn komplett erlegen und das sollte mich eigentlich zufrieden stellen, tut es aber nicht, denn ich war am Ende des Thrillers einfach nur enttäuscht über die innere Haltung eines Menschen, wobei der Wahn natürlich gut zum Ausdruck gekommen ist. Es war letztendlich nicht wie es scheint, sondern lediglich Irreführung des Lesers / der Leserin. Es bleiben gefühlsmäßig einige Menschen auf der Strecke nachdem Alexandra verschwindet. Das Leid ist greifbar, sowohl bei den Kindern, als auch beim Ehemann Marc. Plötzlich wird ein gutes Leben komplett auf den Kopf gestellt, Trauer und Ungewissheit über den Verbleib der Mutter und Ehefrau geben sich die Hand. Wie soll man so weiterleben, wenn man nicht hier und da Hilfe bekommt? Marc ist auf sich alleine gestellt und muss irgendwann weitermachen, indem er die Fürsorge der Kinder übernimmt und seine Arbeit wiederaufnimmt, um den Unterhalt zu bestreiten. Die Eindrücke in seine Hoffnungen, die im Buch sehr präsent sind, geben dem Thriller eine ganz besondere Note. Es wirkt, als wäre er als Seelenverwandter seiner Frau immer noch davon überzeugt, das seine Frau lebt, auch wenn nun immer mehr Zeit vergeht und selbst die Polizei den Fall zu den Akten legt. Das Konstrukt aus Kunst und Lügen ist gewaltig und hat mich am Ende überzeugt. Manche Längen und Ausschweifungen werden benötigt, um "Alexandra" einen würdigen Rahmen zu bieten. Die Briefe von Amalia geben dem Thriller eine ganz besondere Note, um auf das Lügengeflecht rein zu falle, um letztendlich erbost über soviel Niedertracht zu sein, denn als nichts anderes kann ich die Story empfinden. Wohlwollend sich selbst gegenüber, niederträchtig gegenüber Menschen, die lieben. Der absolute Knaller und daher absolut gelungen in meinen Augen. Die Buchvorstellung des Verlages durch eine E-Mail ließ meine Neugier wachsen. Das Cover selbst empfand ich dagegen als sehr blass, obwohl es im Nachhinein darauf hinweist, dass sich alles nur um Alexandra dreht und nichts anderes wirklich Platz hat. Man könnte es Wahnsinn nennen oder eben auch erschreckende Selbstliebe und Egoismus. Ich war definitiv am Ende begeistert, da ich komplett auf Lebenslügen reingefallen bin, die sich die Autorin erdacht hat. Gerne eine Leseempfehlung an einen Thriller, der vielleicht zu unblutig erscheint, aber auf emotionaler Ebene ganz viel rausreißen konnte. Ich empfand das Konstrukt, welches Alexandra um sich baut sehr gelungen, auch wenn es mich abstößt, da ich Handlungen nicht nachvollziehen kann, aber da es sich um eine fiktive Story handelt, gelingt es mir, darüber hinwegzusehen und meinen inneren Fokus darauf zu setzen, die Irreführung der Autorin wohlwollend anzuerkennen und wahrzunehmen. Es ist ihr gelungen mich letztendlich für all den Wahn in "Alexandra" zu begeistern.

Lesen Sie weiter

Buchhandlung Welsch

Von: Hildegard Trant aus Homburg

10.01.2019

Dieses Buch ist spannend und ich konnte es nicht aus der Hand legen. Es geht mit seinen Themen weit über das hinaus, das in einem Thriller normalerweise behandelt wird. Eine intellektuelle Phantasie zur Gleichheit bzw. Ungleichheit der Geschlechter, ein Thriller mit feministischem Subtext. Es geht um Selbstaufgabe und Selbstverwirklichung und den Preis, den alle Mitglieder einer Familie dafür zahlen müssen, so lange Frauen ihre eigenen Ambitionen und Pläne den Bedürfnissen ihrer Männer und der Familie ausrichten. Da ich den Plot ziemlich schnell ahnte und ich Alexandras Erzähleinschübe verwirrend und unklar fand - Habe ich vielleicht einen entscheidenden Hinweis verpasst? Wer ist denn nun ihr Gefängniswärter oder wie immer man den anonymen Mann nennen soll?? - gebe ich nur 3,5 Punkte.

Lesen Sie weiter

Buchhandlung Werber

Von: Stephanie Hank aus Bad Honnef

10.01.2019

Spannend geschrieben, war mir dann aber letztendlich etwas zu langatmig erzählt. Ich würde das Buch aber trotzdem weiterempfehlen, weil mir das Thema gefallen hat!

Lesen Sie weiter

Buchland Inh. Petra Harenberg-Henschel

Von: aus Kassel

17.12.2018

Mal ganz was anderes. Der Erzählstil war überraschend und spannend.

Lesen Sie weiter

Buch und Büro Ute Schmid

Von: Bianca Schmid-Paech aus Hilpoltstein

17.12.2018

Lesenswertes, schizophreneskes Literaturkonstrukt.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.