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Rezensionen zu
Über alle Grenzen

Hera Lind

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Inhalt: Werner Alexander lebt mit seiner Ehefrau und seinen fünf Kindern im beschaulichen Bayern. In den 50er Jahren erhält der Vater, ein promovierter Tropenmediziner, ein verlockendes Angebot. Er soll den Posten des Direktors im Erfurter Zoo übernehmen. Die Familie Alexander zieht, mit der Option der Rückkehr nach Bayern, in die in Thüringen gelegene Stadt Erfurt. Für die Kinder beginnt ein Leben wie im Paradies.  Doch dann wird die Mauer gebaut und die Familie Alexander kann nicht mehr zurück nach Bayern und muss in der DDR bleiben. Der einzige Sohn Bruno, ein hochtalentierter Geiger,  kommt mit dieser Situation nicht klar. Er träumt von einem Leben als erfolgreicher Musiker im Westen. Dem frisch verheirateten Bruno gelingt in einer Nacht- und Nebelaktion die Flucht in den Westen. Zurück lässt er Frau und Kind.  Er bittet seinen Vater seiner Frau und seinem Sohn zur Flucht zu verhelfen. Werner Alexander wird dadurch zum Fluchthelfer und das Schicksal der Familie Alexander nimmt seinen Lauf. Die gesamte Familie ist den  Repressalien der Staatssicherheit der DDR ausgeliefert…. Besonders leiden Bruno‘s Eltern und dessen  Schwester Lotti mit Familie. Lotti, die eine besondere Beziehung zu ihrem Bruder Bruno hat, reist mit ihrer Familie im Jahr 1985 offiziell in die BRD aus. Dort macht sie sich auf die Suche nach ihrem Bruder Bruno, der mittlerweile ins soziale Abseits gerutscht war. Sie findet ihn im Jahr 2010 in einem Pflegeheim in Neumünster. Lotti veranlasst, dass Bruno in ein Pflegeheim nach Bayern umzieht und kümmert sich dort sehr liebevoll um ihn. Missstände im Pflegeheim und bei der Versorgung von ihrem Bruder bleiben hier nicht unerwähnt.   Meine Meinung: Es ist schon einige Jahre her als ich ein Buch von Hera Lind gelesen habe. Dieses Buch hier hat mich vom Cover aber mehr noch vom Klappentext angesprochen. Ich habe bei diesem Buch auf eine spannende und interessante Geschichte  gehofft, und ich wurde nicht enttäuscht. Im Untertitel des Romans heißt es: Roman nach einer wahren Geschichte. Aber es sind eigentlich die Geschichten von zwei verschiedenen Familien, die Hera Lind gekonnt in einer Geschichte zusammengefügt hat. In ihrem Nachwort lässt sie nicht unerwähnt, dass hier auch einige Details und Ereignisse angepasst werden mussten, damit es eine „runde“ Geschichte wurde. Auch wurde an einigen Stellen die Handlung etwas ausgeschmückt, damit alles gut zusammenpasst. Ich habe das Nachwort der Autorin und die Nachworte der beiden Zeitzeuginnen zuerst gelesen und das war für mich sehr hilfreich. Erzählt wird in der Ich-Form aus der Sicht von Lotti. Der Roman ist unterteilt in zwei Erzählstränge. Zum einen die Geschichte der Familie Alexander im Zeitraum vom Umzug nach Erfurt bis zur Ausreise von Lotti und ihrer Familie im Jahr 1985 und zum anderen die Geschichte von Bruno’s Leben im Pflegeheim ab dem Jahr 2010 bis zu seinem Tod. Jedes Kapitel beginnt mit einer Überschrift und einer Zeit- und Ortsangabe. Somit wusste man immer in welchem Zeitfenster die Geschichte spielt.   Ich bin gleich sehr gut mit dem Buch gestartet. Hera Lind verfügt über einen sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil. Ihre Beschreibungen sind sehr bildhaft, ich konnte mir die einzelnen Charaktere und die Handlungsorte sehr gut vorstellen. Die beiden Familienschicksale sind sehr gut miteinander verflochten. Die Geschichte ist von Anfang an sehr spannend und ab der Hälfte des Buches hatte sie für mich eine wahre Sogwirkung. Ich wollte nicht aufhören diese fesselnde Familiengeschichte zu lesen. Immer wollte ich wissen, wie es weitergeht, was mit der Familie Alexander geschieht. Zum Ende hin hat sich  der Spannungsbogen nochmal richtig erhöht. Die Geschichte hat Tiefgang, ist spannend und emotional. Die Zerissenheit und die teilweise Hoffnungslosigkeit der Familie Alexander hat die Autorin sehr gut dargestellt. Man wurde mitgenommen in die Welt der ehemaligen DDR,  und es wurde die Seite der DDR beleuchtet, die  weniger schön war. Oftmals schwer vorstellbar, dass es diese Machenschaften der Staatssicherheit gegeben hat, aber leider doch so wahr. Ein schweres und unschönes Stück DDR-Geschichte, welches nicht in Vergessenheit geraten sollte. Einige Dinge sind mir jedoch, so wie sie in dem Roman beschrieben wurden, nicht bekannt. Z. B. , dass es Bananen auf Rezept gab oder, dass man in den Betrieben mit Nachnamen angesprochen wurde und gleichzeitig geduzt wurde. Das war meines Wissens nach nur unter Parteigenossen üblich. Aber dies hat der sehr emotionalen und berührenden Geschichte in keiner Weise geschadet. Fazit: Ein fesselndes Buch mit welchem dem Leser ein Stück DDR-Geschichte näher gebracht wird. Mir hat das Buch, trotz der erschreckenden Machenschaften der Staatssicherheit der DDR und des schlimmen Schicksals der Familie Alexander, sehr gut gefallen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Auf das neue Buch von Hera Lind war ich sehr gespannt. Ihre Story beruht  auf zwei wahre Geschichten, die die Autorin gekonnt zu einer spannenden Erzählung zusammengefügt hat. KLAPPENTEXT: Voller Begeisterung zieht die bayrische Familie Alexander in den späten 1950er-Jahren vom Chiemsee nach Thüringen, wo der Vater Direktor im Erfurter Zoo wird. Ein Paradies für die Kinder Lotte, Bruno und deren Schwestern. Doch dann wird die Mauer gebaut, und es gibt kein Zurück. Obwohl der musikalisch hochtalentierte Bruno gerade frisch verheiratet und Vater geworden ist, flieht er Hals über Kopf in den Westen. Er ist frei, hinterlässt aber eine geschockte Familie, deren Leben nun vollends aus den Fugen gerät. Besonders als Bruno den Vater anfleht, seiner Frau und dem Baby zur Flucht zu verhelfen ... !!! ACHTUNG SPOILER!!! VOM CHIEMSEE NACH ERFURT Lotti und ihr zwei jahre älterer Bruder Bruno wachsen zusammen mit den Schwestern Edith, Marianne und Baby Tanja in einem liebevollen Elternhaus auf. Der Vater, der im Sommer 1959 das Angebot annimmt Direktor des Erfurter Zoos zu werden, verläßt mit Frau und den 5 Kindern die bayrische Heimat und Verwandte am Chiemsee. Dass der Umzug nach Thüringen eine Reise ohne Wiederkehr wird, ist der Familie zu dem Zeitpunkt nicht klar. Sie pflegen bis zum Bau der Mauer weiterhin ihre West-Kontakte, was in der DDR nicht gern gesehen wird und Folgen hat. So darf Lotti beispielsweise nicht studieren, sondern muss eine Lehre absolvieren. BRUNO/BURSCHI   Bruno - der von allen nur Burschi genannt wird - ist ein begnadeter Geiger , der von seiner Familie vergöttert wird. Er darf mit seiner Geige auf Tournee gehen, die Grenzen der DDR verlassen und fremde Länder bereisen. Die Sängerin Kati erobert sein Herz und schon bald stellt sich Nachwuchs ein. Alles könnte eitel Wonne sein. Doch Bruno ist von Tag zu Tag unzufriedener mit DDR-System und flieht in den Westen. Damit beginnen die Repressalien für die ganze Familie. Zwar ist Katis Vater linientreu, doch auch er kann nur bedingt helfen. Es dauert nicht lange, bis Bruno seinen Vater bittet Kati und dem Baby bei der Flucht in die Bundesrepublik behilflich zu sein. Kurz darauf fliehen auch Schwiegertochter und Enkel in den Westen. Doch dann erkrankt Brunos Mutter schwer. Bruno wünscht sich nichts sehnlicher, als seine Mutter noch einmal zu sehen. Edith und Marianne, beide mit linientreuen DDR-Bürgern verheiratet, haben längst mit Bruno gebrochen und machen ihn für das schwere Schicksal der Familie verantwortlich. Von ihnen ist keine Hilfe zu erwarten. Und so entschließt er sich, die Grenzen erneut zu überwinden und für eine paar Stunden zurück in die DDR zu reisen. Aber aus dem Kurzbesuch der Mutter, vor dem Kati händeringend gewarnt hat, wird ein jahrelanger Gefängnisaufenthalt, denn er wird geschnappt. Monatelang weiß kein Mensch wo Bruno steckt - weder Kati, die mit den Kindern im Westen auf ihren Mann wartet, noch die Familie im Osten. Bis Bruno eines Tages in Handschellen in das Haus der Eltern gebracht wird: er darf seiner todkranken Mutter einen letzten, 15minütigen Besuch abstatten. LOTTI Der Vater hat längst den Posten als Direktor des Erfurter Zoos verloren und seiner Lieblingstochter Lotti ergeht es ähnlich. Da sie nicht bereit ist sich von Burschi loszusagen, muss sie die Folgen tragen und verliert mehrmals ihren Job. Anfang der 1980er Jahre sind die Repressalien gegen sie, ihren Mann Paul und die Töchter so stark, dass sie einen Ausreiseantrag stellen. Als dieser genehmigt wird und sie in die Bundesrepublik ausreisen, verliert sich die Spur von Burschi. Lotti, die ihren Bruder über 30 Jahre gesucht hat, wird im Herbst 2010 fündig. Sie findet Bruno in einem Heim, er ist ein Pflegefall. Der Gefängnis-Aufenthalt in der DDR hat ihn zu einem gebrochenen Mann gemacht; alle haben sich von ihm abgewendet. So beschließt sie gemeinsam mit ihrem Mann Paul, den Bruder nach Bayern zu holen. Beide hoffen, dass sie auf die vielen offenen Fragen, die sie bezüglich Brunos jahrelangem Verbleib haben, Antworten bekommen werden. Ob sie die bekommen? Lesen Sie selbst! FAZIT Das Buch ist aus Lottis Sicht in der ich-Form geschrieben. Dabei wechseln die Kapitel zwischen der Zeit in der DDR und der Gegenwart. Hera Lind gelingt es eine flüssige, spannende Geschichte zu schreiben, die ich nur schwer zur Seite legen konnte. Mich hat der Roman Über alle Grenzen von Hera Lind sehr berührt und betroffen gemacht, in mehrerlei Hinsicht. Einerseits kann ich bis heute nicht nachvollziehen, wie ein System seinesgleichen systematisch bespitzelt, gegeneinander ausgespielt und fertig gemacht hat. Und andererseits ist die Art und Weise, wie sich die Protagonistin Lotti um ihren pflegebedürftigen Bruder Burschi kümmert, rührend. In meinen Augen ist es bewundernswert, wie sie versucht ihm, so viele Jahre nachdem er selbst die ganze Familie in ein Unglück gestürzt hat, die letzte Phase seines Lebens wieder lebenswert zu gestalten. Ich finde das Buch absolut lesenswert.

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Von: Schramm

30.05.2019

Ich habe mir dieses Buch gekauft und angefangen es zu lesen .Am Anfang war es nicht so interessant aber je mehr ich las könnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.Es ist wie alle Bücher die ich bis jetzt gelesen habe wieder sehr gelungen .Und am Ende auch wieder viel geweint über die Schicksale dieser Menschen.

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Ein wirklich sehr berührender Roman

Von: Rebecca K.

11.05.2019

In den späten 1950er Jahren zieht Familie Alexander vom Chiemsee nach Erfurt wo der Vater den Posten des Zoodirektors übernimmt. Ein kleines Paradies für die fünf Geschwister der Alexanders, aber dann kommt der Mauerbau und nun gibt es wirklich kein Zurück mehr in die alte Heimat. Bruno der einzige Sohn der Familie kommt damit nicht so ganz klar, so dass er gerade frisch verheiratet die Flucht in den Westen wagt. Die Familie bleibt geschockt zurück, doch als Bruno seinen Vater anfleht seiner Frau und seinem Kind zur Flucht zu verhelfen setzt er die Existenz seiner Familie aufs Spiel. Die Romane die auf Tatsachen beruhen von der Autorin Hera Lind empfinde ich immer mit so viel Liebe und Hingabe erzählt, dass ich diese immer sehr gerne Lese. Hier bei diesem Roman hat mich auch die Ost-/Westgeschichte neugierig gemacht und so habe ich sehr gespannt mit dem Lesen begonnen. Der Einstieg ins Buch ist mir recht leicht gefallen und ich bin auch recht zügig durch den Roman durchgekommen was ich so nicht erwartet hätte. Die Zerrissenheit von Bruno aber auch vom Rest der Familie konnte man während des Lesens sehr gut fühlen, auch konnte ich die Gedanken und Gefühle verstehen und bin wirklich froh nicht in der DDR aufgewachsen zu sein. Ich fand es auch berührend wie Lotte sich um ihren Bruder kümmert und ja fast schon mütterlich umsorgt. Nur ganz ehrlich wie sie sich den Nachkommen von Bruno gegenüber verhalten hat, fand ich nicht gut man kann niemanden zwingen und das muss man respektieren. Dem Handlungsverlauf in beiden Handlungssträngen konnte man sehr gut folgen und es war auch wirklich alle so erzählt, dass man alle Entscheidungen nachvollziehen konnte. Auch fand ich während des Lesens gut, dass alles aus der Sicht von Lotte erzählt war und es so nicht verwirrend war zwischen Gegenwart und Vergangenheit zu wechseln. Der Spannungsbogen war bis zum Schluss erhalten und so konnte man sich so seine Gedanken machen ob auch wirklich alles gut ausgehen wird. Die Handlungsorte empfand ich während des Lesens als so detailliert beschrieben, so dass man sich alles ohne Probleme vor dem inneren Auge entstehen lassen konnte. Auch die verschiedenen Figuren des Romans waren alle sehr liebevoll beschrieben und so konnte man sie sich sehr gut beim Lesen vorstellen. Alles in allem aht mich der Roman zum Lachen und Weinen gebracht, aber auch zum Hoffen und Bangen sowie auch zum Nachdenken und ja es war ein wirklich berührender Roman für den ich sehr gerne alle fünf Sterne vergebe.

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„Über alle Grenzen – Roman nach einer wahren Geschichte“ von Hera Lind im Diana Verlag erschienen. Mit 383 Seiten. In der „Ich“ Form geschrieben von Lotte. Abwechselnd werden Geschichten von früher und jetzt erzählt! Der bayrische Familienvater Hr. Alexander bekommt im Jahr 1960 eine neue Arbeitsstelle als Direktor im Erfurter Zoo/DDR. Seine Frau und Kinder ziehen mit ihm um. Kurz darauf wird die Mauer gebaut zwischen der BRD und der DDR. Die Politische Situation verändert sich immer mehr. Da aber die Familie Alexander eher der BRD zugetan ist, beginnen langsam die Probleme. Wer sich gut mir der DDR stellte konnte Studieren, bekam tolle Job, Telefon, Auto usw..Da die Familie Alexander immer noch „Westkontakt“ pflegt wird ihnen so manches verwehrt bleiben. So wollte auch die Tochter Lotte studieren, durfte aber nur eine Ausbildung zur Sekretärin machen. Was sich bei den vielen Ansuchen schreiben, auszahlte. Sohn Bruno durfte sich Musikalisch Hocharbeiten und wurde ein berühmter Geiger. Jahr 2010. Lotte wohnt mit ihrem Mann Paul in Bayern und sucht schon seit langem ihren Bruder Bruno. Bis auf einmal sein Name in einem Pflegeheim in Norddeutschland auftaucht. Bald machen sich die beiden auf die Reise und besuchen Bruno. Lotte erschrickt, Bruno ist schwer krank. Er ist abgemagert, Alkoholiker, spricht kaum und Inkontinenz. Lotte bemüht sich Bruno in ihrer Nähe in ein Pflegeheim unterzubringen. Nach vielen Ansuchen bei Behörden, wurde die Verlegung genehmigt. Ab sofort kümmern sich Lotte und Paul um ihn. Lotte erzählt von ihrer Zeit in der DDR und versucht die vielen Jahre von Bruno nachzuvollziehen. Sie haben sich schon seit Jahren nicht mehr gesprochen oder gesehen. Wie konnte es nur soweit kommen, dass Bruno so krank wurde? Wie ging es mit der Familie Alexander in der DDR weiter? Konnte jemand nach Bayern zurück ziehen? Meine Meinung: In diesem Buch wurden zwei wahre Geschichten miteinander verflochten. Es entstand daher eine sehr spannende aber auch kritische Geschichte gegenüber der damaligen DDR. Ich hab mit der Familie mitgelitten und wollte einfach, dass es für alle besser wird!! Die Familie durfte so wenig über ihre eigene Zukunft entscheiden, das ist heutzutage undenkbar. Alleine zu lesen, dass die Bayrische Verwandtschaft „Westpakete“ schickte, um der Familie in der DDR etwas Gutes zu tun, ist so rührend. Wir können in ein Geschäft gehen und kaufen, essen, probieren und ansehen was wir wollen, damals in der DDR stand das nicht gerade an der Tagesordnung! Ich bin immer noch sehr aufgewühlt und hab das Buch verschlungen. Das Cover sieht super aus und macht auf die Geschichte darin neugierig. 5 von 5 Sternen

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Geschwisterliebe ohne Grenzen

Von: katikatharinenhof

26.04.2019

Familie Alexander hat ein großes Abenteuer vors ich - Ende der 1950er Jahre bekommt der Vater ein großartiges Angebot, denn er soll Direktor des Erfurters Zoos werden. Also packt die Familie ihre Koffer und macht sich auf, um vom idyllischen Chiemsee ins das thüringischen Städtchen zu ziehen. Noch ahnen sie nicht, dass es eine Reise ohne Wiederkehr sein wird, denn schon bald ist der Weg zurück zu den Verwandten durch den Bau der Mauer versperrt und das Stasi-Regime wacht über der ganzen Familie. Einzig Bruno, der virtuose Geigenspielerwagt es , sich dem Ganzen zu widersetzen und flüchtet in den Westen- Seine Flucht hat weitreichende Konsequenzen für die ganze Familie, die noch bis in die späten 1980er Jahre zu spüren sein werden. Doch das ahnt damals noch keiner aus der Familie.... Der neue Tatsachenroman von Hera Lind ist der beste Beweis dafür, das Blut dicker ist als Wasser und beschreibt die Lebensgeschichte einer Familie, die mich manchmal an meine Grenzen bringt, so sehr hat mich das Gelesene erschüttert und berührt. Aus der einst glücklichen Familie Alexander wird dank des Stasi-Regimes eine zerbrochene und geschundene Familie, die viel Leid ertragen muss. Immer wieder habe ich mich gefragt, wie viel ein Mensch ertragen kann, bis er tatsächlich daran zerbricht und bewundere Lotti für ihre Energie und ihre Bemühungen um ihren Bruder. Es wird nur allzu deutlich, wie hier eine Familie systematisch zugrunde gerichtet wird und das mit allen Mitteln, die der Stasi zur Verfügung stehen. Egal ob Bespitzelung durch die ach so lieben Freunde, Verwanzen der Wohnung, Sippenhaft und Misshandlungen im Staatsgefängnis - nicht wird beschönigt oder ausgelassen und gerade das macht diesen Roman zu einem Zeitzeugnis, denn es ist ja alles tatsächlich hinter dem eisernen Vorhang passiert. Lotti und Bruno verbindet ein ganz besonderes Band und ich bewundere Lotti für ihren unermüdlichen Einsatz, es ihrem Bruder auf die letzten Lebensmonate noch so schön und angenehm wie möglich zu machen. Ihr selbstloser Einsatz ist vorbildlich und verdient meinen größten Respekt. Die Rückblenden der Familiengeschichte werden schön mit dem aktuellen Geschehen verwebt und dadurch, dass sich immer der letzte Satz aus der Vergangenheit in dem ersten Satz der Gegenwart wiederholt, entsteht eine ganz besondere Verbindung zum Buch und festig das Gelesene nachhaltig. Ich erlebe hautnah mit, wie Lotti um die Ausreisegenehmigung kämpft, bin dabei, wenn die gnadenlose Verhöre stattfinden und darf dabei sein, wenn Bruno noch einmal Spaß in seinem Leben haben darf. Der Schluß des Buches hat mir die Tränen in die Augen getrieben und mir bewiesen, dass in jedem noch so hartherzigen Menschen doch ein guter Kern steckt und ich bin Hera Lind dankbar, dass sie sich immer wider die Mühe macht, all die eingesandten Tatsachenberichte ihrer Leser zu wirklich faszinierenden Romanen zu verarbeiten. Für mich ist dieses Buch ein Teil deutsch-deutscher Geschichte und es ruft geradezu danach unbedingt gelesen zu werden. Denn auch 30 Jahre nach dem Mauerfall dürfen solche Schicksale nicht ungehört bleiben. Herzlichen Dank an Corinna Schindler und dem Diana-Verlag für die kostenfreie Bereitstellung dieses Leseexemplares. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.

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Berührendes Schicksal

Von: Ramona Körber

25.04.2019

Ich in der DDR aufgewachsen habe beim Lesen dieses Buches oft geweint, da mich dieses Schicksal sehr berührt hat!Ich habe vieles selbst erlebt aber die Brutalität des Parteiregimes hat mich doch noch zum Staunen gebracht.Wie naiv wir doch waren und haben uns in diesem Staat noch behütet gefühlt!Sehr lesenswert!!Habe alle Romane nach wahren Begebenheiten gelesen.Danke für die Geschichte!

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Ein fesselndes Erlebnis

Von: Gila aus Hamburg

24.04.2019

Mit sehr viel Einfühlungsvermögen und spannender Beschreibung wird hier die Geschichte einer Familie erzählt, die durch eine einzige hoffnungsvolle Entscheidung den gesamten weiteren Verlauf ihres Lebens in eine tragische Richtung hin, verändert. Als Roman nach einer wahren Geschichte, die deutsch-deutsche Geschichte zu „erlesen“, ist ein fesselndes Erlebnis.

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