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Rezensionen zu
Ein angesehener Mann

Abir Mukherjee

Sam-Wyndham-Serie (1)

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Captain Sam Wyndham ist, wie so viele Männer, gebrochen von den Grauen des Krieges. Von seinen früheren Freunden hat niemand überlebt und auch seine Frau ist gestorben. Als ihm sein ehemaliger Kommandant eine Stelle in Kalkutta anbietet, ist das für ihn eine Art Rettung. Nur wenige Tage nach seinem Amtsantritt in der indischen Metropole muss er einen grausamen Mord aufklären. Das Mordopfer ist ein hoher britischer Beamter und so gehen die Wogen hoch, denn die indische Bevölkerung giert nach Unabhängigkeit und stellt sich immer mehr gegen die Briten. Die zivilen Kolonisten sind durch den Mord aufgeschreckt und fürchten sich alsdann auch vor den “aufsässigen” Indern. Für den Captain ist es nicht leicht auszumachen, in welche Richtung er ermitteln soll. Einerseits sind dort die Revolutionäre, andererseits das britische Militär, welches seine eigenen Interessen verfolgt. Dem Autor ist mit seinem Debüt ein kontrastreicher Roman gelungen. Im Fokus steht ganz klar der Mordfall, dessen Hergang und Auflösung dem Leser über lange Zeit geschickt verborgen bleibt. Neben diesem Hauptakt erhält man aber auch einen guten Einblick in die Gesellschaft der damaligen Zeit. Während Wyndham als weltoffener Mensch erscheint und jedem Bewohner der Stadt gleich freundlich gegenübertritt, egal ob Weißer oder Inder, so klar sind die gesellschaftlichen Unterschiede in den anderen Charakteren zu erkennen. Die Überheblichkeit der Kolonisten, die meist durch Billigarbeitskräfte zu Reichtum kamen und dem gegenüber steht die arme heimische Bevölkerung, deren gehorsam von den Machthabern mit allen Mitteln eingetrieben werden will, bieten einen guten Blick auf die Situation der Inder während das Empire das Land regierte. Neben diesem menschlichen Gehabe, kann man sich aber auch das Kalkutta Anfang des 20. Jahrhunderts sehr bildlich vorstellen. Für eine noch bessere Orientierung sorgt eine Karte auf der Innenseite der Klappenbroschur. Am Ausdrucksstärksten fand ich aber dann doch Captain Sam Wyndham. Sein Kriegstrauma, das er mit Opium zu bewältigen versucht und die damit verbundenen Drogenräusche erlebt man sehr real. Trotzdem, oder gerade deswegen, empfand ich ihn als sehr ehrlichen und sympathischen Charakter. Sein Humor ist trocken und seine philosophischen Gedankengänge über Land, Leute und die britische Herrschaft sorgen für eine gute Portion Spaßfaktor. Abir Mukherjee ist Brite mit indischen Wurzeln, dessen Eltern in den sechziger Jahren aus Kalkutta nach England auswanderten. Durch diese familiäre Verbindung nach Indien, ist ihm eine, wie ich finde, gut nachvollziehbare Einsicht in die damalige Zeit und auch eine glaubwürdige Handlung gelungen. Mein Fazit: Abir Mukherjee ist in seinem 1. Fall mit Captain Sam Wyndham ein guter Kriminalroman gelungen. Historische Hintergründe und koloniale Prachtbauten versetzten einen ganz leicht auf den Indischen Subkontinent während der Britischen Großmacht.

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"Ein angesehener Mann" ist der erste Band einer Reihe um Captain Sam Wyndham, der sich nur wenige Wochen nach seiner Ankunft in Kalkutta bereits mit dem Mord an einem hochrangigen Regierungsbeamten befassen muss. Unterstützt wird er von Sergeant 'Surrender-Not' Bannerjee, einem Inder, und Inspector Digby, der die Einheimischen als unterlegen betrachtet. Diese Kombination sorgt mehrfach für Spannungen; dazu kommt, dass die Ermittlungen dafür sorgen, dass auch das Militär ein Interesse an dem Fall entwickelt, was Wyndhams Arbeit noch komplizierter macht. In vielerlei Hinsicht ist Wyndham ein Produkt seiner Zeit, auch wenn er recht moderne Ansichten vertritt und beispielsweise kein Überlegenheitsgefühl aufgrund seiner britischen Herkunft verspürt. Ein Charakter im Buch wirft ihm vor, dass dies noch passieren könnte, wie es vielen Engländern passiert, die erst staunend nach Indien kommen und sich dann an den alltäglichen Rassismus gegenüber den Einheimischen gewöhnen, doch ob es sich wirklich so entwickeln wird, werden wohl erst die Folgebände zeigen. In "Ein angesehener Mann" ist er sehr von den Ereignissen des Ersten Weltkrieges desillusioniert und obwohl er sich seiner hohen Stellung bewusst ist und sie seinem Untergebenen verdeutlicht, geht er recht vorurteilsfrei mit jenen um, denen er im Zuge seiner Arbeit begegnet - was natürlich nicht heißt, dass er dem Empire gegenüber nicht loyal ist. Trotz seiner Schwächen und Laster, die er offen eingesteht, und gelegentlich hartem Vorgehen ist er ein insgesamt sympathischer, interessanter Charakter. Die anderen Figuren waren ebenfalls gut ausgearbeitet; gerade Bannerjee mochte ich gerne und ich hoffe, dass er in den nächsten Büchern wieder eine große Rolle spielen wird. Der Fall ist ziemlich undurchsichtig, was mir gefallen hat. Die Ermittlungen bewegen sich in mehrere Richtungen und es ist lange unklar, was die Motivation ist und wer hinter all dem steckt. Verdächtige gibt es mehr als genug und sie kommen aus den unterschiedlichsten sozialen Umständen, sodass dem Autor möglich ist, ein breites Bild der Situation in Kalkutta 1919 zu zeichnen. Die Polizeiarbeit war meiner Meinung nach realistisch dargestellt, vor allem in Bezug darauf, wie Wyndham zwischen verschiedenen Einflüssen gefangen war. Die Auflösung war überraschend, jedoch sehr stimmig und passend zur Geschichte. Besonders gut fand ich, dass der Autor nicht nur den Fall, sondern auch das Leben in Indien ausführlich dargestellt hat. An ein paar Stellen überschüttet er den Leser geradezu mit Informationen, was ein wenig von der Haupthandlung wegführte, doch meistens waren sie gut in die Geschichte eingebettet. Der Rassismus den Einheimischen gegenüber wurde ausführlich beleuchtet und nicht beschönigt und auch die Unruhen in der Bevölkerung sind thematisiert. Es wird interessant sein zu sehen, wie das Setting in den nächsten Büchern benutzt werden wird. FAZIT: "Ein angesehener Mann" bekommt von mir vier Sterne. Es ist ein guter historischer Krimi, der einen packenden Fall und Einblicke in das Leben in Indien im Jahr 1919 liefert. Dazu kommen Charaktere mit Ecken und Kanten und eine schonungslose Ausleuchtung der Schwächen sowohl der Figuren als auch des Empires an sich.

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Verlagsanstalt Tyrolia GmbH

Von: B. Kratochvil aus Kufstein

28.06.2017

Eintauchen in eine andere Welt an der Seite eines angesehenen Mannes. Großartig!

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Bücherhaus Rode

Von: Thomas Rode aus Tirschenreuth

19.01.2017

Ein Muss für alle Indienbegeisterte und geschichtlich interessierte Leser!

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Buchhandlung am Markt

Von: aus Bad Lobenstein

19.01.2017

Ein mitreißender, spannender Roman, den man einfach am Stück durchlesen muss. Sehr zu empfehlen.

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Bücher Hacker

Von: Monika Schrankenmüller aus München

19.01.2017

Tolle Story! Exzellente Vermittlung einer Kolonialstimmung in Indien innerhalb eines spannenden Krimis. Für viele Leser sicherlich hilfreich wäre eine Erläuterung indischer Begriffe, z.B. Sepoy, Thana etc.

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Buchhandlung Gustav Fuss

Von: Tanja Bemerl aus Waldmünchen

20.12.2016

Ein interessantes Buch. Es ist eine gelungene Erzählung, wie Indien versucht selbstständig zu werden. Ein leichter, schöner Krimi, politisch angehaucht. Vorausschaubar, aber gut.

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