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Rezensionen zu
Das Buch der Spiegel

E.O. Chirovici

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E. O. Chirovici hat in seinem Heimatland Rumänien bereits fünfzehn Romane veröffentlicht. Das Buch der Spiegel ist jedoch sein erster Roman in englischer Sprache, wurde bereits in 38 Länder verkauft und ist in der deutschen Übersetzung nun kürzlich bei Goldmann erschienen. Inzwischen ist dieser Roman in aller Munde, selbst Denis Scheck lobte ihn über den grünen Klee und meinte, er sei etwas „Besonderes“ und „im Thrillergenre ein herausragendes Buch“. Obwohl ich Herrn Scheck sehr schätze, treffen seine Buchempfehlungen nicht immer meinen Geschmack, aber bei Chirovicis Roman kann ich ihm nur zustimmen, denn er ist wirklich in jeder Hinsicht herausragend. Allerdings würde ich das Buch nicht als Thriller, sondern eher als Kriminalroman bezeichnen, denn im Zentrum der Handlung steht ein fast dreißig Jahre zurückliegender Mordfall, der nun aus unterschiedlichen Perspektiven erneut beleuchtet wird. Als der Literaturagent Peter Katz eines Tages das Manuskript von Richard Flynn in den Händen hält, ist er sofort fasziniert von dem Text, denn Flynn behauptet bereits in seinem Anschreiben, sich nun wieder genau an die Ereignisse von damals zu erinnern und die Wahrheit über den Mord an dem berühmten Psychologieprofessor Joseph Wieder enthüllen zu können. Im Verlauf der Handlung müssen Katz und auch der Leser jedoch feststellen, dass es mehr als nur eine Wahrheit gibt und Erinnerungen sehr trügerisch sein können. Während man im ersten Teil des Romans gemeinsam mit Peter Katz Flynns Exposé liest, zweifelt man trotz der höchst subjektiven Darstellung der Ereignisse jedoch zunächst nicht am Wahrheitsgehalt von Flynns Worten und der Zuverlässigkeit seiner Erinnerungen. Das Manuskript bricht allerdings genau an der Stelle ab, an der Flynn seine Erinnerungen an die Mordnacht rekonstruiert. Peter Katz möchte nun natürlich unbedingt wissen, was Flynn über die Ermordung Wieders weiß oder ob sein Buch womöglich mit einem Mordgeständnis endet. Außerdem würde sich ein Roman über ein wahres Verbrechen auch sehr gut verkaufen lassen. Da Flynn inzwischen verstorben und das vollständige Manuskript unauffindbar ist, beauftragt Katz seinen Freund, den Reporter John Keller, Nachforschungen anzustellen. Keller soll entweder den Rest des Manuskripts finden oder aber so viel über den Mord an Wieder in Erfahrung bringen, dass er anhand der zusammengetragenen Informationen Flynns Buch als Ghostwriter vollenden kann. Im zweiten Teil des Buches folgt der Leser nun Keller bei seinen Recherchen, die aus der Ich-Perspektive geschildert werden. Der Reporter sucht zunächst die Personen auf, die damals in den Fall involviert waren und Wieder kannten. Doch die Aussagen der Befragten widersprechen sich, und offenbar ist auch Flynn in seinem Manuskript nicht ganz bei der Wahrheit geblieben. Kellers Nachforschungen ergeben kein stimmiges Bild. Stattdessen wird der Fall immer noch verworrener und die Liste der Verdächtigen immer länger. Je mehr Keller in Erfahrung bringt, umso undurchsichtiger erscheint ihm alles, sodass er schließlich entnervt aufgibt. Doch bevor er seine Recherchen einstellt, befragt er noch Roy Freeman, den inzwischen pensionierten Detektive, der damals erfolglos in dem Mordfall ermittelte und den Eindruck hat, vor nahezu dreißig Jahren etwas übersehen zu haben. Im dritten Teil des Buches begleitet man dann Roy Freeman, der nun erneut die Ermittlungen aufnimmt und alles daran setzt, sein schlechtes Gewissen zu beruhigen und den Mord an Wieder endlich aufzuklären. Chirovici spielt sehr raffiniert mit unterschiedlichen Perspektiven und hat seinen Roman äußerst klug konstruiert. Die Handlung wird aus drei verschiedenen und zeitlich versetzten Ich-Perspektiven geschildert, wobei der Leser immer wieder mit höchst subjektiven Wahrnehmungen, widersprüchlichen Vermutungen, Halbwahrheiten und Fehleinschätzungen konfrontiert wird. Kein Detail passt zum anderen, obwohl sich alle Beteiligten zu den selben Sachverhalten äußern. Da die Ereignisse jedoch völlig unterschiedlich dargestellt werden, muss man sich stets erneut fragen, wessen Worten man eigentlich Glauben schenken darf. Allerdings scheinen manche Beteiligten gar nicht bewusst zu lügen, sondern bewerten und deuten die Fakten, an die sie sich erinnern, nur auf völlig unterschiedliche Weise. Der Roman kreist immer wieder um die Frage, wie zuverlässig unsere Erinnerungen eigentlich sind und ob das, woran wir uns erinnern, bzw. zu erinnern glauben, auch tatsächlich passiert ist. Ohne dass wir es wollen, entwickeln sich völlig falsche Erinnerungen, die wir dann aber für die Wahrheit halten, und so schönen und verfälschen wir immer wieder die Realität. Mich hat Das Buch der Spiegel von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert. Gebannt folgte ich diesem raffinierten Verwirrspiel und versuchte die einzelnen Puzzleteile zu einem stimmigen Ganzen zusammenzusetzen. Das Ende war jedoch absolut nicht vorhersehbar, für meinen Geschmack vielleicht ein bisschen zu konstruiert, aber dennoch glaubwürdig und schlüssig. Ich bin absolut begeistert von diesem Roman und kann ihn nur jedem empfehlen, der kluge Spannungsliteratur auf hohem Niveau zu schätzen weiß. Ein sprachlich versierter und intelligent erzählter Roman um Wahrheit, trügerische Erinnerungen und die subjektive Wahrnehmung von Liebe.

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Stell dir vor, du findest ein Manuskript, das einen Mord beschreibt. Doch es ist kein gewöhnlicher Krimi, denn das Opfer hat es wirklich gegeben und der Mord ist tatsächlich passiert. Die Polizei konnte den Täter nie überführen. Du wirst neugierig, verschlingst ein Kapitel nach dem anderen, willst wissen, wie dieser 20 Jahre alte Mord geklärt wird - doch das Manuskript ist unvollständig. Und der Autor mittlerweile verstorben. Kannst du die Vergangenheit ruhen lassen? Vor genau dieser Frage steht auch Literaturagent Peter Katz, einer der Protagonisten aus Das Buch der Spiegel. Für ihn ist die Antwort ein klares Nein. Nein, er kann die Vergangenheit nicht ruhen lassen. Und er ist nicht der einzige, auch der Polizist Roy Freeman, der damals an dem Fall dran war, nimmt die Ermittlungen wieder auf. Dazu kommt noch eine dritte Person, der Jurnalist John Keller, der ebenfalls nach Hinweisen und Motiven forscht. Alle drei Figuren treten als Ich-Erzähler in Erscheinung und konfrontieren den Lesen mit den Fakten und Vermutungen, die sie im Laufe ihrer Ermittlungen entdecken. Allerdings müssen diese nicht unbedingt miteinander übereinstimmen, denn jeder von ihnen ermittelt aus einem anderen Blickwinkel, setzt andere Prioritäten, führt andere Gespräche. "Zuweilen sind die Toten stärker als die Lebenden. Die Erinnerung an sie - oder woran wir uns zu erinnern glauben - zwingt uns, ihnen auf eine Weise gefällig zu sein, wie wir es zu ihren Lebzeiten nie gewesen wären." (Seite 33) Die eigentliche Kriminalhandlung, also die Frage danach, wer den Professor Joseph Wieder ermordet hat, ist gar nicht so spannend. Was Das Buch der Spiegel so besonders macht, ist der Umgang mit der Wahrheit und wie unterschiedlich Wahrheit wahrgenommen wird. Wie sie durch Zeit und Erinnerungen manipuliert werden kann, bis es so viele Versionen von ihr gibt, dass es fast unmöglich wird, zum Ursprung zurückzukehren. Diese Manipulation der Erinnerung geschieht oftmals unbewusst, es ist ein Mechanismus des menschlichen Verstandes, sich zu schützen. Welcher unserer drei Ich-Erzähler ist also ein glaubhafter Erzähler und welcher sieht die Vergangenheit vielleicht durch eine unbewusst angelegte rosarote Brille? Das Buch der Spiegel ist weder Krimi noch Thriller, es ist ein ruhiger Roman, der durch sein Verwirrspiel überzeugt. Die unterschiedlichen Perspektiven, die Unzuverlässigkeit der eigenen Erinnerung, die Rolle des unvollständigen Manuskriptes, die vielen kleinen Überraschungen. Wenn man sich auf all das einlässt, bietet Das Buch der Spiegel großartige, nachdenkliche Unterhaltung.

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Ein brillant geschriebenes Verwirrspiel

Von: Ramona aus Hirschaid

10.04.2017

Ist das Rätsel um Wieders Tod zu lösen? Die Geschichte wird von drei unterschiedlichen Personen erzählt, wobei sich diese nicht abwechseln, sondern die Handlung weitererzählen. Es beginnt der Literaturagent Peter Katz, der vom Reporter John Keller abgelöst wird, und Roy Freemann, ein Ermittler im damaligen Mordfall, schließt die Geschichte ab. Als Leser fragt man sich immer wieder, ist das nun real? Was entspricht der Wahrheit? Wir bekommen viele Informationen und müssen gucken, welche zusammenpassen und welche nicht. Zu Beginn des Buches werden der etwas unheimliche, seltsame Professor und die Stimmung sehr gut vermittelt. Das Buch ist spannend und man fiebert mit. Das hat mir gut gefallen. Das Cover zeigt die Silhouette einiger Gebäude, die sich spiegeln und passt damit sehr gut zur Geschichte. Das ist mir sofort ins Auge gestochen als ich das Buch gesehen habe. Die Farbgebung, eine Mischung aus nüchternem schwarz und weiß mit dem blutrot wirkt sehr ansprechend. Ein Blickfang, ganz ganz toll! Fazit Spannender Roman, der mit Tiefgründigkeit, psychologischer Tiefe und Raffinesse überzeugt. Die ausgezeichneten Sprecher machen die Handlung lebendig und überzeugen restlos.

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Wahrheit und Wahrnehmung

Von: Marlene Schneider aus Hahnenbach

05.04.2017

Durch eine Leserunde bei LB kam ich an das Manuskript dieses Romans. Ich muss sagen, ein wahres Goldstück! Recht und Ordnung. Gerechtigkeit? Wahrhaftigkeit. Wahrnehmung. Meine Wahrheit, deine Wahrheit oder die Wahrheit eines Anderen? Diese Schlagworte spukten während des Lesens dieses spannenden Romans immer wieder in meinem Kopf herum und meldeten sich zu Wort. Das Buch wird in 3 Zeitebenen erzählt. Zu Beginn dieses Romans weckt eine mail - mit einem Manuskript als Anhang - das Interesse des Adressaten Peter Katz, ein Literaturagent. Richard Flynn, der Absender, beschreibt darin, dass er vor 27 Jahren in Princeton Anglistik studierte, während dieser Zeit eine Wohnung mit einer Studentin teilte, die während dieser Zeit auch seine Geliebte wurde, durch diese Frau mit Professor Wieder in Kontakt kam und ohne es zu wollen, in eine tragische Geschichte involviert wurde. Erst jetzt, so viele Jahre später sei er auf die Wahrheit gestoßen. Da bricht das Manuskript ab. Doch Katz könne Kontakt aufnehmen und die restlichen Seiten erhalten. Spätestens ab S 11 - hier beginnt der Abdruck des Manuskripts - überfällt den Leser ein "Fieber", hinter dieses Geheimnis zu kommen, das ans Licht der Öffentlichkeit soll. Wir lernen Professor Wieder kennen und bekommen gleich eine kleine Lehrstunde in Sachen Wahrheit und Wahrnehmung (S.77-82). Dabei werden wir als Leser immer wieder mit wissenschaftlichen Erkenntnissen unser Gedächtnis betreffend konfrontiert, dass es einem zu denken gibt. Sind wir tatsächlich so leicht zu manipulieren? Uns wird vor Augen geführt, dass einem das Gedächtnis dramatische Ereignisse vorspiegeln kann, die so nie stattgefunden haben. Neugierig geworden, will Katz auch den Rest des Manuskrips lesen, doch der Autor ist zwischenzeitlich verstorben. Allerdings ist nun die Neugierde und das Jagdfieber des Agenten geweckt, so dass er versucht, mit eigenen Nachforschungen die Wahrheit zu ergründen. Ein Verwirrspiel nimmt seinen Lauf, ohne befriedigendes Ergebnis. Im zweiten Teil wird die Geschichte aus der Sicht von John Keller erzählt. Auch hier geht es um Wahrheit und Wahrnehmung, die uns aber ganz anders begegnen als zuvor. Teilhabende Menschen scheinen mehrere und vor allem unterschiedliche Gesichter zu haben. Welches Gesicht ist nun ihr tatsächliches? Im dritten Abschnitt versucht Roy Freeman endgültig Licht in das Dunkel zu bringen. Durch Matt (ein Polizist), der in der Strafanstalt arbeitet, kommt er in Kontakt mit Frank Spoel, einem Gefangenen im Todestrakt. Diesem bleiben noch 58 Tage bis zu seiner Hinrichtung und er will reinen Tisch machen. Wer nun glaubt, es gäbe eine einfach Lösung und Aufklärung, der sieht sich getäuscht. "Vorsicht Spoiler!” Bemerkenswert die Aussage auf S. 229: ".... Spoel beklagt sich, dass man ihn ins Irrenhaus gesteckt hat, obwohl er geistig gesund war, aber normalerweise ist es andersrum. Wusstest du, dass ein Drittel aller Insassen von Hochsicherheitsgefängnissen eine Schraube locker haben? ....... Da die psychiatrischen Kliniken völlig überfüllt sind, haben die echten Irren gute Chancen, in einer Haftanstalt mit normalen Insassen zu landen." Solche oder ähnliche Aussagen finden sich über den ganzen Roman verteilt. Die Menschen denen wir in diesem Roman begegnen, sind nur selten die, die sie zu sein vorgeben. Auch der nette und menschenfreundliche Professor Wieder war ein Meister der Verschleierung seiner Motive und seiner selbst. Dass diese Buch kein simples Ende haben kann, versteht sich wohl von selbst. Die Spannung in diesem Roman hielt mich von der ersten bis zur letzten Seite gefangen. Dem Leser bietet sich ein Verwirrspiel der besonderen Klasse. So vieles wird in Frage gestellt, dass man sich irgendwann selbst fragt, wieweit man seinen eigenen Wahrnehmungen im alltäglichen Leben tatsächlich trauen kann. Von mir bekommt dieses Buch auf jeden Fall die vollen Sternchen und eine Leseempfehlung.

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Als Hörbuch genauso genial

Von: MissWatson76 aus Rostock

04.04.2017

Nachdem ich das Buch als erstes über eine Leserunde habe lesen können und da schon ganz begeistert war, habe ich es noch einmal mit dem Hörbuch versucht. Und ich kann nur sagen, ich war gleich nochmal so begeistert. Sowohl dem Buch als auch dem Hörbuch würde ich ohne zu zögern auch sechs oder sieben Sterne geben, denn das ist wirklich etwas ganz Besonderes. Das Hörbuch ist genauso in verschiedenen Stimmen gelesen, so wie auch das Buch von verschiedenen Protagonisten getragen wird. Und jede Stimme und jede Figur für sich ist genial vorgetragen und sehr passend gewählt. Und auch wenn ich das Buch und den Inhalt eigentlich schon kannte, habe ich mich keine Minute gelangweilt, ganz im Gegenteil. Ich konnte es kaum erwarten, das Hörbuch wieder einzuschalten und endlich in die Welt von Chirovici zu verschwinden. Mir ist es auch passiert, dass mir Stellen aufgefallen sind, denen ich vorher gar nicht so viel Bedeutung beigemessen habe. Zum Inhalt will ich gar nicht so viel erzählen, denn dazu wird in Buchrezensionen schon fast zuviel erzählt. Also nehme ich gar nicht viel Spannung vorweg, sondern sage nur einfach einschalten, zuhören und und die Genialität des Autors und der Sprecher in einem genießen.

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Ein rundherum geniales Buch

Von: MissWatson76 aus Rostock

04.04.2017

ch habe das Buch über eine Leserunden lesen können und habe mich schon sehr gefreut als ich gewonnen habe. Das Cover des Buches ist sehr passend und wirklich gut ausgewählt. Wir haben das Buch wie ein Manuskript geheftet erhalten und darüber habe ich mich gleich doppelt gefreut, denn so konnte man den Anfang des Buches gleich doppelt gut nachvollziehen, denn hier bekommt ein Literaturagend Peter Katz ein Manuskript zugeschickt mit einem zugehörigen Brief. Das Manuskript selbst ist zum einen sehr gut geschrieben, so dass Peter Katz daher schon neugierig ist und dann über den Inhalt auch doppelt aufmerksam wird. Es geht um die Ermordung eines Professors Wieder, einem anerkannten Psychologen, bei dem der Protagonist aus dem Manuskript einen Aushilfsjob hatte. Dieser stand dann auch unter Verdacht. Auf jeden Fall ist das Buch im Buch sozusagen ein toller Einstieg. Die Schreibweise von Chirovici ist gleich sehr fesselnd und mitreißend. Er hat ein sehr gutes Tempo, das zugleich spannend ist und trotzdem dem Leser Zeit lässt, Personen kennenzulernen und die Story u verfolgen. Das mag ich sehr an diesem Buch. Teilweise sind es mir ein wenig zuviele Informationen über die Protagonisten, aber es passt trotzdem sehr gut um gleichzeitig Hintergrundinformationen zu erhalten. Der Literaturagent Katz bittet dann einen Journalisten Keller für die Story zu recherchieren und somit taucht hier eine weitere Figur auf, die uns auch eine weiteren Sichtweise die Geschichte weiter erzählt. Und ein Journalist sieht die Sache wieder anders als ein Agent und er recherchiert auch sofort mit Begeisterung weiter. Dadurch erhält der Leser des eigentlichen Buches auch wieder neue Einblicke, Spuren und Hintergründe zu dem Mordfall an Professor Wieder und zu Richard Flynn. Ich will hier nicht zuviel erzählen, denn das würde dem Leser den Spaß nehmen, sich selbst einen Einblick in die Story und ihre verschiedenen Sichtweisen und die dadurch geniale Spannung zu machen. Ich persönlich fand es wunderbar und ich war einfach ganz gefangen vom Erzählstil des Romans. Ich persönlich finde, dass er anders ist und sich schon hervortut aus der Reihe von Büchern, die erscheint. Ich denke, er spricht für sich und wird nicht unbeachtet bleiben. Und das mit Recht. Ein Buch das ich nur empfehlen kann. Zudem kann ich noch hinzufügen, dass es auch von Kritikerseite, u.a. von Denis Scheck als sehr empfehlenswert ausgesprochen wurde und auch auf der Buchmesse in Leipzig ein gern gesehenes Buch war.

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[Rezension] Das Buch der Spiegel von E. O. Chirovici Gebundene Ausgabe: 384 Seiten Verlag: Goldmann Verlag Erscheinungstermin: 27. Februar 2017 ISBN-10: 3442314496 https://www.randomhouse.de/Buch/Das-Buch-der-Spiegel/E.O.-Chirovici/Goldmann/e503910.rhd Klappentext Die Wahrheit des einen ist die Lüge des anderen. Als der Literaturagent Peter Katz ein Manuskript des Autors Richard Flynn erhält, ist er sofort fasziniert. Flynn schreibt über die Ermordung des Professors Joseph Wieder in Princeton. Der Fall wurde nie aufgeklärt, und Katz vermutet, dass der unheilbar kranke Flynn den Mord gestehen oder den Täter enthüllen wird. Doch Flynns Text endet abrupt. Als Katz den Autor kontaktieren will, ist dieser bereits verstorben. Besessen davon, das Ende der Geschichte zu erfahren, versucht Katz, Laura Baines ausfindig zu machen, die als Studentin auf undurchsichtige Weise mit Wieder verbunden war. Doch je tiefer Katz in den Fall eindringt, desto mehr scheint er sich von der Lösung zu entfernen ... Autor E. O. Chirovici stammt aus einer rumänisch-ungarisch-deutschen Familie aus Transsilvanien. Er hat in seinem Heimatland eine namhafte Zeitung und einen Fernsehsender geleitet und sehr erfolgreiche Romane veröffentlicht. Seit 2013 arbeitet er hauptberuflich als Schriftsteller und wohnt abwechselnd in Reading und New York. "Das Buch der Spiegel" ist sein erster Roman in englischer Sprache, der im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse 2015 heiß gehandelt und schließlich in 38 Länder verkauft wurde. Cover Schon ein paar Mal habe ich auf verschiedenen Covern die Idee gesehen, die Gebäude einer Stadt einfach nach unten zu spiegeln und somit den Eindruck einer zweiten Realität zu schaffen. Irgendwie mag ich diese Bilder immer sehr gerne, obwohl sie nicht extrem aufwändig wirken oder besonders Farbenfroh sind. Ich bin halt ein kleiner Symmetrie-Fan. Die Rottöne, die sich auf dem sonst schier weißen Hintergrund befinden, chargieren in unterschiedlichen Helligkeitsstufen, die einen Hauch von Lichtspiegelung imitieren. Meinung Wie man vielleicht schon vom Klappentext vermuten kann, ist das Buch der Spiegel grob in drei Teile gegliedert. Im ersten Teil lernen wir Peter Katz kennen, der als Lektor das Manuskript von Richard Flynn in die Hände bekommt. Da dieses jedoch nicht vollständig ist gibt er im zweiten Teil dem Journalisten John Keller den Auftrag das vollständige Schriftstück zu finden. Zuletzt begleiten wir den Polizisten, der vor Jahren den Mord an Wieder untersucht hat und da dieser noch nicht aufgeklärt wurde, noch immer nicht mit diesem abschließen konnte. Da die Geschichte somit auf mehreren Ebenen erzählt wird, bekommt man durch die unterschiedlichen Protagonisten auch immer einen anderen Blickwinkel auf die Tat und hat als Leser so einen schönen Rundumblick, die durch die Erzählweise der Ich-Form auch einen gelungenen Einblick in die Persönlichkeit der Hautpcharaktere bietet. Einen guten Rundumblick zu haben bedeutet in diesem Buch aber ganz und gar nicht, das man als Leser über mehr Informationen verfügt als die Charaktere, denn der Autor versteht es die Geschichte so ineinander zu schachteln, das man die ganze Zeit mit den Protagonisten mitfiebert und gespannt auf neue Erkenntnisse hofft. Der Schreibstil Chirovici´s ist dabei wunderbar auf diese Gegebenheit abgestimmt. Sie ist leicht verständlich und flüssig zu lesen, so das man trotz der straffen Thematik und der wechselnden Sichtweisen gut durch das Buch kommt, wirkt dabei aber nicht wie vorgekaut und zu einem leicht bekömmlichen Brei verarbeitet. Mit „Das Buch der Spiegel“ hat mich der Autor extrem gut unterhalten, da nicht nur die Erzählperspektiven und offensichtlichen Ebenen im Buch verändert werden, sondern mit fortschreitenden Ermittlungen auch mein Bild über die einzelnen Verdächtigen immer wieder aufs neue verändert wurden und ich mich selber dabei beobachtet habe, wie ich mich vor Spannung an der Geschichte fest gelesen habe und mich diese Geschichte auch nach Beenden des Buches nicht so schnell losgelassen hat. Fazit Das Buch der Spiegel ist großartig. Es hat mich von Anfang bis Ende und auch darüber hinaus sehr gut unterhalten und gehört zu den Büchern, die ich auf jeden Fall in einiger Zeit noch einmal lesen werde.

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E. O. Chirovici „Das Buch der Spiegel“ Roman Das Cover verheißt einen Schauerroman. Es zeigt eine rotverfärbte Burg, die sich über den Schutzumschlag zieht. Ein Bild, das aus einem nächtlichen Traum gegriffen sein könnte. Anders als erwartet geht es aber im Roman nicht um eine Geistergeschichte in einem englischen Schloss, sondern um Gedächtnis und Erinnerung. Ein Literaturagent fischt ein unverlangtes Manuskript aus dem Stapel der täglichen Einsendungen und nach der üblichen Leseprobe will er unbedingt wissen, wie die Geschichte weitergeht. Nicht nur das, er hält den Inhalt des Textes, auf Grund des Anschreibens für wahr. Doch den Verfasser ausfindig zu machen, gelingt nicht so einfach. Als er erfährt, dass der Autor verstorben ist, stellt er Nachforschungen an, engagiert sogar einen Privatdetektiv. Dann wechselt die Perspektive und aus einer anderen Sicht wird erzählt. So erfährt man nach und nach die Geschichte aus den Erinnerungen der anderen Beteiligten. Ein gelungenes Spiel mit Wahrheit und Gedächtnis, ein verschachteltes Verwirrspiel. Beim Lesen fragte ich mich mehrmals, wo die Wahrheit liegt, und was ich davon glaube. Erinnerungen verformen sich, werden angepasst, besonders traumatische Erinnerungen werden modifiziert. Unser Gehirn ist mit einem Papierkorb ausgestattet, es entfernt, was nicht passt, heißt es an einer Stelle. Der Roman ist bis zum Schluss spannend, hat schöne Metaphern und Szeneneinfälle. Das Buch der Spiegel ist ein rundum gelungener Roman, und man darf gespannt sein, was der Autor als nächstes ausheckt.

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