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Rezensionen zu
Wenn nachts der Ozean erzählt

Zana Fraillon

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€ 16,99 [D] inkl. MwSt. | € 17,50 [A] | CHF 23,90* (* empf. VK-Preis)

Inhalt: Subhi ist ein Flüchtlingskind, geboren in einem Auffanglager. Seine Welt beschränkt sich auf einen staubigen Flecken Erde hinter einem Maschendrahtzaun. Aber wenn alle schlafen, dann träumt Subhi vom Nachtmeer, das zu seinem Zelt kommt und ihm Schätze bringt. Eines Tages bringt es ihm Jimmie. Das Mädchen Jimmie lebt auf der anderen Seite des Zauns, fühlt sich jedoch genauso verloren und einsam wie Subhi. Zwischen den beiden entsteht eine ungewöhnliche Freundschaft, die auf eine harte Probe gestellt wird. Am Ende müssen beide mutiger sein als je zuvor, um sich und der Welt neue Hoffnung zu geben. Mein Lieblingszitat: Meine Meinung: Zuallererst hat mich an diesem Buch das wunderschöne Cover angesprochen, es hat mich einfach unglaublich gespannt auf den Inhalt gemacht. Auch der Klappentext, der wunderbar zum Cover passt, hat mich sehr neugierig gemacht. Ich war von der ersten Seite an von dem Buch überwältigt und wollte es nicht zu schnell beenden, damit ich noch etwas daran zu lesen habe. Es wird aus der Sicht des Flüchtlingsjungen Subhi in der Gegenwart erzählt, sodass der Leser sein Leben in dem Auffanglager aus der Sicht eines Kindes miterlebt. Subhis Sichtweise auf die Welt hat mich immer wieder aufs neue fasziniert und ich konnte mich wegen dem flüssigen Schreibstil wirklich gut in ihn hineinversetzen. Aber Subhi ist nicht der einzige Charakter, der mir sympathisch war: Ich mochte vor allem Jimmie, das Mädchen von der anderen Seite des Zauns mit ihrer direkten Art und Subhis älteren Freund Eli, der im Lager jeden Tag mit ihm verbringt. Den größten Teil des Buches wird aus Subhis Perspektive, manchmal aber auch aus der von Jimmie erzählt, sodass man vergleichsweise auch ihr Leben aufgezeigt bekommt. Bei "Wenn nachts der Ozean erzählt " handelt es sich um ein Buch, das die harte Realität des Lebens der Menschen in dieser Situation der Gefangenheit aufdeckt, gleichzeitig aber auch die schönen Dinge wie Freundschaft, Familie und Natur hervorhebt, die das Buch abstumpfen und nicht ganz so schrecklich erscheinen lassen. Meiner Meinung nach ist es eine wunderbare Aktion der Autorin, auf die fehlende Lebensqualität in Flüchtlingslagern aufmerksam zu machen. Das Ende hat mir sehr gut gefallen, da es überraschend war und Raum für Fantasie ließ. Mein Fazit: Ich kann "Wenn nachts der Ozean erzählt" jedem empfehlen, der mal einen realitätsnahen Einblick in die Lebensbedingungen solcher Auffanglagern bekommen möchte und jedem, der die Welt aus der Sicht eines Kindes erleben möchte. Ein riesiges Dankeschön an den cbt Verlag für das Rezensionsexemplar! Wenn nachts der Ozean erzählt bekommt von mir volle 5/5 Sterne!

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"Wenn nachts der Ozean erzählt" ist ein sehr realistisches Kinderbuch, dessen wahre Brutalität eventuell junge Leser/-innen ab 12 Jahren überfordern könnte. Mit der Option gelesenes mit den Eltern zu reflektieren, würde ich die Altersangabe belassen. Der Roman ist definitiv keine leichte Kost und regt sehr zum Nachdenken an. Gewalt, Hunger und Angst sind sehr präsent. Es ist kein Schönreden von Tatsachen, daher tut das Lesen mitunter wirklich weh und es entwickelt sich unbewusst Dankbarkeit in Freiheit leben zu dürfen, Ich empfand "Wenn nachts der Ozean erzählt" als sehr wertvoll für mich, da die Flüchtlingsproblematik anders aufgezäumt wird und der Blick anders geschärft wird. Wer macht sich Gedanken um die Entbehrungen der Menschen hinter dem Stacheldrahtzaun? Geschrieben ist das Buch aus der Sicht von Subhi, der in etwa dem Alter der Zielgruppe entspricht. Es wirkt daher authentisch, aber nicht kindlich, denn Subhi ist reif, da er schon vieles Befremdliches gesehen und erlebt hat. Subhi ist ein Träumer, der sich in seine Geschichten verliert, die ihm aber Kraft und Trost spenden. Sein Leben ist nicht einfach und durch einen Maschendrahtzaun abgeschnitten. Über seinen Vater ist wenig bekannt und auch der Rest der Familie wird eher oberflächlich behandelt, was ein Hinweis darauf ist, das sich selbst Kinder alleine durchschlagen müssen, um zu überleben. Der Grundton ist mitunter sehr traurig und wird durch die ausgedachten Geschichten, die kursiv geschrieben, bunter und farbenfroher. Ich möchte gerne eine Leseempfehlung aussprechen, da ich "Wenn nachts der Ozean erzählt" als einen Roman empfunden habe, der sich nicht mit Floskeln und Schönmalerei abhandeln lässt, sondern das Leben hinter dem Stacheldrahtzaun behandelt. Es ist dennoch ein Buch des Trostes und erzählt von einer ganz besonderen Freundschaft. Eine Freundschaft, die unter solch Umständen tatsächlich nur in Büchern vorhanden sein kann und dennoch ausschlaggebend ist, "Wenn nachts der Ozean erzählt" den Schrecken zu nehmen. Wichtig empfinde ich hierbei das Gespräch mit Leeser/innen der angegebenen Zielgruppe, da es sicherlich auch Dinge geben wird, die eine gewisse Brutalität ausdrücken. "Wenn nachts der Ozean erzählt" ist kein Buch für mal so gerade eben gelesen, sondern ein Kinderbuch, welches eindrücklich nachwirken wird. Prädikat: Besonders wertvoll!

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Meine Meinung: Das Buch hat mich auf drei Arten sehr angesprochen. Erstens aufgrund des Covers, dass ich super toll finde. Mir gefällt es wie man unten das Meer mit dem Mond sieht und davor der Zaun ist, der sich in Richtung Himmel zu Vögeln auflöst. Zweitens aufgrund des Titels, da ich mir erstmal nicht viel darunter vorstellen konnte und er mich dadurch neugierig gemacht hat und drittens natürlich der Inhalt. Ich finde mit dem Buch wird nicht nur eine aktuelle Problematik angesprochen sondern auch tiefe und ewige Probleme der Menschheit. Dieses Buch führt einem immer wieder vor Augen wie wenig die Menschen aus der Vergangenheit gelernt haben und es bestätigt sich mal wieder: Geschichte wiederholt sich! Mit Subhi hat das Buch einen sehr jungen Protagonisten, denn er ist erst circa neun Jahre alt, wenn ich es richtig verstanden habe. Außerdem kennt er die Welt nicht, da er im Camp geboren wurde. Trotzdem stellt er sich die Welt vor und gibt die Hoffnung nicht auf irgendwann diese zu sehen und vor allem seinen Vater wieder zu treffen, da dieser nicht mit seiner Mutter, seiner Schwester und ihm im Flüchtlingscamp lebt, sondern in der Heimat zurückbleiben musste. Das Buch zeigt die Unsichtbaren. Die unsichtbaren Menschen, die hinter Zäunen gehalten werden und teilweise wie Tiere behandelt werden. Kaum Wasser, wenig Essen unfreundliche und brutale Aufseher. Und dann trifft Subhi auf Jimmie. Zuerst dachte ich, dass es sehr unrealistisch ist, dass sie plötzlich im Camp ist, aber nach und nach wurde mir klar wie wunderbar das zu ihr passt. Sie wohnt mit ihrem Vater und ihrem Bruder in einem Haus ganz in der Nähe des Lagers und irgendwann will sie wissen wie es in dem Lager ist, also schleicht sie sich heimlich hinein und trifft auf Subhi. Zwischen den beiden entsteht eine wunderbare und besondere Freundschaft, die aber durch die gegebenen Umstände schwer zu verwirklichen ist. Das Buch ist sehr schön und realistisch geschrieben. Es hat etwas kindliches an sich durch die Vorstellungen von Subhi - ist aber definitiv kein Kinderbuch!!!!! da es auch sehr deutlich und brutal Missstände aufdeckt. Das Buch ist dadurch absolut lesenswert und besonders!

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Die Geschichte hat mich vor allem aufgrund der brisanten und aktuellen Thematik interessiert und ich war sehr gespannt darauf, wie Zana Fraillon diesen schweren und wichtigen Stoff umsetzt. Vorab: In diesem Buch geht es um ein Flüchtlingskind, das in einem Flüchtlingscamp in Australien aufwächst. Das sollte man stets im Hinterkopf behalten und auch, dass die Bedingungen in europäischen Erstaufnahmelagern oftmals schon menschenunwürdig sind. Dass es aber noch viel, viel, viel schlimmer geht - das führt Fraillon einem in Wenn nachts der Ozean erzählt vor Augen. Die Geschichte wird aus der Sicht des (vermutlich) 12-jährigen Subhi erzählt, einem Jungen, der in einem Flüchtlingslager irgendwo in Australien geboren wurde und dieses noch nie in seinem Leben verlassen hat. Die Welt beschränkt sich für ihn also auf das Fleckchen staubiger Erde innerhalb des Zauns. Schon allein dieser Gedanke ist so unfassbar traurig und regt zum Nachdenken an: Was hat denn Subhi verbrochen, dass er nicht raus darf? Dass er nicht leben darf? Was seine ältere Schwester, die angesichts der Verhältnisse im Lager bereits völlig abgestumpft ist, und was seine Mutter, die sich und ihre Kinder aufgegeben und einfach nicht mehr die Kraft hat, um überhaupt aufzustehen? Was hat sein bester Freund Eli verbrochen, der einzige Überlebende seiner Familie, der es nur so weit geschafft hat, um in einem anonymen Lager vor sich hinzuvegetieren? Was haben all diese Menschen verbrochen, außer auf ein besseres Leben in Frieden zu hoffen? Schon allein diese Ausgangssituation ist mir wahnsinnig an die Nieren gegangen. Und dann ist da Zana Fraillons Schreibstil, der einfach genial ist. Klar, eindringlich, ehrlich und doch so metaphorisch, dass er einfach perfekt zu einem Kind als Erzähler passt. Subhi, der Dinge, für die er keine Worte findet, umschreibt, der plötzlich mitten im Erzählen abbricht, wenn es zu schmerzhaft für ihn wird oder er nicht weiter weiß. Subhi, der dieses Lager als sein Zuhause betrachtet, der sich gar nicht vorstellen kann, dass es da draußen eine noch viel größere, beeindruckendere Welt gibt. Und der es doch versucht, indem er jede Nacht das Nachtmeer auferstehen lässt und von seinem Vater träumt, der ihn sicher irgendwann holen wird. Diese kindliche Naivität und das unerschütterliche Vertrauen in das Gute im Menschen - das hat mich ein ums andere Mal schlucken lassen. Subhi ist für mich als Leser real geworden, hat mir seine Geschichte erzählt und mich mit seinen Worten tief berührt. Ebenso wie Jimmie, die zwar im "Draußen" lebt, sich aber in ihrem Leben genauso gefangen fühlt wie Subhi. Gemeinsam mit Subhi flüchtet sie sich in die Magie der Geschichten und gemeinsam können die beiden von einem besseren, freien Leben träumen. Diese Freundschaft ist so pur und so mächtig und das, obwohl sie ganz ohne große Worte und Gesten auskommt. Es ist einfach deutlich zu spüren, dass Subhi und Jimmie schon alleine durch die Nähe des jeweils anderen Trost finden. Das ist ein so bewegender und wunderschöner Gedanke. Dem gegenüber steht jedoch die harte, nur schwer zu ertragende Realität im Camp. Dass Flüchtlinge teilweise unmenschlich behandelt, zusammengetrieben und maximal am Leben erhalten werden - das kennt man (leider, LEIDER!) auch von den Lagern in Europa. Das Ganze steigert sich in einem australischen Flüchtlingscamp, wie Fraillon es darstellt, aber noch einmal bis hin zu unermesslicher Grausamkeit und Brutalität. Diese Menschen werden dafür bestraft, dass es sie gibt und dass sie in dieses Land kamen, um zu überleben. Niemand möchte sie haben: In ihrem eigenen Land werden sie verfolgt, gefoltert, ermordet und in dem Land, in dem sie Schutz suchten, werden sie zusammengepfercht wie Vieh, anonymisiert und tot geschwiegen. Teilweise haben mich die Zustände in diesem Lager sogar an die Konzentrationslager im Dritten Reich erinnert - und das ist KEINE Übertreibung. Es ist für mich einfach unbegreiflich, wie man sich das Recht herausnehmen kann, Menschen so zu behandeln. Wie man sie der Willkür grausamer Aufseher aussetzen kann, die einfach nur die Macht genießen, die sie in diesem Job haben, weil sie zuhause vermutlich nichts zu melden haben. Es tut mir leid, aber ich kann gar nicht sagen, wie wütend mich das alles macht. Natürlich ist Subhis Geschichte Fiktion, aber Fraillon gelingt es, ihn zum Leben zu erwecken. Er ist da und starrt einen an und man kann sich ihm einfach nicht entziehen. Und man darf es auch nicht. Man darf nicht wegsehen - nicht bei dieser Geschichte und nicht in der Realität. Man weiß einfach, dass dieses Schicksal, das einen so betroffen macht, vermutlich Tausende und Tausende von Kindern überall auf der Welt ereilt. Und man darf sie einfach nicht vergessen oder verdrängen, denn es sind Menschen, die es verdient haben, dass man sie wahrnimmt, sich an sie erinnert und sie wertschätzt. Und Zana Fraillon ruft einem das auf geniale, eindringliche Weise ins Gedächtnis. Schaut nicht weg! Mein Fazit: Was für ein starkes Buch und was für eine unendlich traurige, bewegende Geschichte. Zana Fraillon findet genau die richtigen Worte für etwas, für das es eigentlich gar keine Worte gibt. Ich habe immer noch einen dicken Kloß im Hals und bin immer noch wütend auf all die Menschen, die sich über andere erheben. Ich kann nur jedem empfehlen, dieses Buch zu lesen. Allerdings finde ich die Altersempfehlung des Verlags (ab 12) nicht angemessen, denn die Geschichte ist definitiv schockierend, ehrlich und stellenweise grausam. So grausam, dass man es selbst als Erwachsener nur schwer erträgt.

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