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Rezensionen zu
Totenlied

Tess Gerritsen

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Julia Ansdell erwirbt in Rom in einem Antiquitätenladen ein Notenheft, indem sich auch eine einzelne Komposition eines Walzers befindet. Zuhause in den USA beginnt die Musikerin sich mit dem Stück auseinander zu setzen, doch jedes Mal wenn sie den Walzer ,,Incendio" auf ihrer Violine einüben will, tut ihr kleine Tochter Lily etwas Schreckliches. Doch kann es wirklich sein, dass die merkwürdige und unveröffentlichte Komposition dafür verantwortlich ist?... . Tess Gerritsen hat hier eine sehr spannende und authentische Handlung entworfen, die aus meiner Sicht allerdings nur wenig mit einem Thriller zu tun hat. Hier gibt es keinen Kriminalfall, der aufgeklärt werden müsste, sondern die eigentliche Spannung entsteht durch das unheimliche Verhalten der kleinen Lily. Mir hat das Hörbuch von Anfang an gefallen, aber an die ungewöhnliche rauchig klingende Stimme der Sprecherin Mechthild Großmann musste ich mich erst einmal gewöhnen. Die Handlung an sich hatte mich allerdings sofort gepackt und ich war sehr gespannt darauf, wie die Autorin alles logisch auflösen möchte. Besonders gut gefallen hat mir, dass sich die Geschichte in Gegenwart und Vergangenheit aufsplittet und man abwechselnd aus Julias Perspektive und später aus der des Italieners Lorenzo alles miterlebt. Julia ist eine sympatische Protagonistin, in die ich mich sofort hineinversetzen konnte. Besonders, als ihr niemand wegen ihrer Tochter glaubt, habe ich mit ihr mitgelitten. Allerdings habe selbst ich manchmal an ihrer Wahrnehmung gezweifelt. Lorenzo, der in den 1940er Jahre in Italien lebt, habe ich ehrlich gesagt in diesem Buch gar nicht erwartet. Er ist ein sehr talentierter Musiker, den leider wie vielen anderen Menschen zu seiner Zeit ein furchtbares Schicksal ereilt. Tess Gerritsen hat hier eine sehr spannende Geschichte geschrieben, die so auch wirklich hätte passieren können. Sie löst am Ende alles auch logisch auf. Besonders gut fand ich auch, dass man am Ende des Hörbuchs auch einmal ,,Incendio" hören kann. Mechthild Grossmann hat eine ungewöhnliche Stimme, die erst einmal gar nicht zu den Figuren, wie der kleinen Lily zu passen scheint. Wenn man sich aber an ihren Klang gewöhnt hat, möchte man sie nicht mehr missen. So habe ich nachher den Eindruck gehabt, dass Frau Grossmann sogar zur Spannung der Geschichte beiträgt, weil sie alles mit viel Gefühl und guter Betonung vorträgt. Insgesamt ist ,,Totenlied" ein spannendes Hörbuch, welches zwar in eine ganz andere Richtung verläuft, als ich es erwartet habe, aber mich letztendlich doch überzeugen konnte. Gerne empfehle ich es hier weiter.

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Zuerst mal zu Mechthild Großmann, ihre Stimme ist einfach sehr speziell und in meinen Ohren richtig klasse! Was das angeht ist der Hörgenuss schon mal richtig gelungen. Ich bin ja ein großer Freund der Rizzoli-&-Isles-Thriller, aber man muss sich schon darüber im Klaren sein, dass es sich um ein gänzlich anderes Projekt der Autorin handelt. Eigentlich haben wir es hier fast mit zwei Geschichten zu tun, die von der Autorin gekonnt gekoppelt werden. Auf der seinen Seite steht ein Musikstück welches in Italien um 1940 erschaffen wurde. Dieses Musikstück beeinflusst auch das heutige Leben einer jungen Frau. Die dunkle Zeit der Judenverfolgung ist sehr real geschildert und verursacht keine guten Gefühle, aber ich denke es ist mitunter auch sehr wichtig genau diese Zeit immer mal wieder in den Fokus der Menschen zu rücken. Julia, eine Hauptperson in diesem Buch ist in meinen Augen sehr gut beschrieben, man spürt ihre Angst und ihre Zerrissenheit, aber auch die andere Hauptfigur hat jede Menge zu bieten. Auch Lorenzo ist eine beeindruckende Persönlichkeit. Ich für mich würde dieses Buch allerdings nicht unbedingt als Thriller sehen. Es ist natürlich sehr spannend und unterhaltsam. Auch das Ende konnte mich wirklich überraschen. Eine gelungene Komposition.

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Der Roman startet sehr ungewöhnlich, richtig mystisch. Violinistin Julia lebt für ihre Musik und ihre kleine Tochter. Doch dann ändert ein neues Musikstück, die Noten dafür hat sie in beim letzten Italienbesuch gekauft, ändert ihr Leben. Plötzlich zeigt ihre kleine 3 jährige Tochter Wesensänderungen. Julia ist erschüttert und hat Angst, dass ihre eigene Familiengeschichte damit zusammenhängt, aber dann rückt das neue Musikstück in ihren Blick. Kann diese Musik ihre Tochter verändert haben, Julia muss wissen wer die Musik geschrieben hat und begibt sich auf die Suche. Damit eröffnet sich ein zweiter Erzählstrang, der vor dem zweiten Weltkrieg in Venedig beginnt. Dort begleitet man den jungen Lorenzo, der für die Musik lebt bis er seiner Liebe begegnet. Nun ist das Hauptaugenmerk auf dieser historischen Erzählung. Für mich eine ganz neue Seite von Gerritsen. Sie hat sich damit an ein sehr interessantes Thema gewagt: die Judenverfolgung in Italien. Für mich ein ganz neuer Aspekt. In der Mitte des Romans gab es für mich einige Längen. Am Ende steigerte sich dafür der Spannungsbogen nochmal sehr und endete schließlich für mich völlig überraschend. Auch wenn ich mit den Charakteren insgesamt etwas zu kämpfen hatte, so richtig warm wurde ich mit keinem richtig. Aber die Geschichte ist interessant und ungewöhnlich. Gleichzeitig wusste ich immer nicht, ob ich Julia glauben sollte, kann ein Musikstück einen Menschen ändern? Diese Fragen bleiben die ganze Zeit, bis schließlich dieses sehr überraschende Ende kam, was alle Fragen logisch löst. Einen weiteren großen Pluspunkt gibt es dafür, dass ich einiges gelernt habe und mir ein neuer Aspekt der Judenverfolgung aufgezeigt wurde. Tess Gerritsen kann gerne weiter solche Romane schreiben. Mechthild Großmann kenne ich auch schon von anderen Gerritsen Hörbüchern. Ihre rauchige Stimme ist unverwechselbar, aber für mich auch gewöhnungsbedürftig. Dennoch spricht sie sehr gut und vor allem Julias Unsicherheit und Angst hat sie sehr gut rüber gebracht. Das Cover an sich gefällt mir, aber erinnert mich zu sehr an die Rizzoli Romane, was ich verwirrend finde, da dieser Roman auch in eine ganz andere Richtung geht und mit dem ähnlichen Cover Erwartungen geschürt werden, die gar nicht zu erfüllen sind.

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Autorin: Tess Gerritsen Verlag: blanvalet Preis: 9,99 € - Taschenbuch Seitenzahl: 312 ISBN: 978-3-8090-2670-9 Weitere Formate: Paperback, eBook, Hörbuch Klappentext: Wenn das Totenlied erklingt, gibt es kein Entkommen… Von einer Italienreise bringt die Violinistin Julia Ansdell als Souvenir ein altes Notenbuch mit. Es enthält eine handgeschriebene, bislang unbekannte Walzerkomposition. Julia ist fasziniert von dem Stück, doch jedes Mal, wenn sie die aufwühlende Melodie spielt, geschehen merkwürdige Dinge. Etwas Bösartiges geht von dem Walzer aus; es scheint das Wesen von Julias dreijähriger Tochter zu verändern. Weil niemand ihr Glauben schenkt, reist Julia heimlich nach Italien, um nach der Herkunft der mysteriösen Komposition zu forschen... Cover: Das Cover ist Schlicht gestaltet und wirkt durch den dunkel gehaltenen Hintergrund trotzdem bedrohlich. Am rechten Rand sieht man den Kopf einer Geige, der einen eindeutigen Bezug zum Inhalt herstellt. Titel und Autorenname sind in schlichter weißer Schrift aufgedruckt, wobei der Autorenname noch zusätzlich eingepresst wurde und somit leicht vertieft ist. Insgesamt überzeugt mich dieses Cover vor allem durch seine Schlichtheit und seine düstere Optik. Inhalt: Die Geschichte spielt in zwei Zeitzonen. Zum einen begleiten wir Julia, die von ihrer Reise das alte Notenbuch mitbringt und darin die mysteriöse Walzerkomposition entdeckt, die ihr Leben völlig auf den Kopf stellen wird. Zum anderen begleiten wir den jungen Lorenzo in Venedig kurz vor dem Ausbruch des ersten Weltkrieges und den darauffolgenden Jahren. Durch die Augen des jüdischen Italieners erleben wir hautnah die damaligen Entwicklungen hinsichtlich der Judenverfolgung mit – von einem sorglosen Leben bis hin zur Internierung. Die beiden Perspektiven wechseln sich nicht nach jedem Kapitel ab, sondern wir begleiten beide immer jeweils über mehrere Kapitel hinweg. Dadurch wird der Lesefluss durch die abwechselnden Handlungsstränge nicht gestört, man kommt immer wieder gut in die jeweiligen Geschehnisse rein und kann allem sofort folgen. Natürlich stellt sich dem Leser dabei schnell die Frage was die beiden Geschichten miteinander zu tun haben und wie alles mit dem geheimnisvollen Musikstück zusammenhängt. Fazit: Tess Gerritsen heißt für mich automatisch auch Rizzoli-&-Isles. Wer allerdings von diesem Stand-Alone-Thriller etwas Ähnliches erwartet, wird enttäuscht werden. Mir war anhand des Klappentextes klar, dass mich hier nicht die klassische Mordermittlung oder ein Serienkiller erwartet. Man begleitet Julia bei ihrer Suche nach Antworten und fragt sich die ganze Zeit wie der Walzer damit in Zusammenhang steht und wie am Ende alles sinnhaft aufgeklärt werden könnte. Dadurch ist die Spannung hier viel subtiler, aber keineswegs weniger präsent. Gleichzeitig regt die Geschichte von Lorenzo zum Nachdenken an und macht uns einen dunklen Teil der Geschichte (wieder) bewusst. Diesbezüglich gibt es am Ende des Buches noch eine kurze Anmerkung zum geschichtlichen Hintergrund, sodass man alles sehr gut nachvollziehen kann. Alles in allem konnte mich das Buch überzeugen und ich kann es durchaus empfehlen. Einen extremen Thriller darf man hier nicht erwarten, aber vor allem die geschichtlichen Aspekte haben mich überzeugt. Wären diese nicht gewesen, fände ich das Buch nur halb so gelungen, da diese Thematik die eigentliche Story teilweise fast schon in den Schatten stellt. Am Ende wird aber alles gut miteinander verknüpft, sodass der Schluss in sich stimmig ist und auch alle Fragen hinreichend geklärt werden.

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Von: Joachim Schnepel aus Sittensen

22.09.2016

Das Buch ist sehr spannend geschrieben, die Geschichte der italienischen Judenverfolgung während der Zeit des Faschismus vermittelt viele für mich noch neue Hintergründe. Habe das Buch innerhalb weniger Tage geradezu verschlungen. Kleiner Wermutstropfen: Die Auflösung kommt ziemlich banal und von daher auch etwas unglaubwürdig daher. Trotzdem lesenswert.

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Rezension zu Totenlied von Tess Gerritsen Titel: Totenlied Autor: Tess Gerritsen Verlag: Limes Verlag Genre: Thriller Erscheinungsdatum: 25.07.2016 Isbn: 978-3809026709 Totenlied ist kein Roman aus der Rizzoli & Isles Reihe, sondern ein eigenständiger und in sich geschlossener Thriller! img_5949 Inhalt: Eine verstörende Melodie, ein tragisches Schicksal, ein tödliches Geheimnis. Von einer Italienreise bringt die Violinistin Julia Ansdell als Souvenir ein altes Notenbuch mit nach Hause. Es enthält eine handgeschriebene, bislang völlig unbekannte Walzerkomposition. Julia ist fasziniert von dem schwierigen Stück, doch jedes Mal, wenn sie die aufwühlende Melodie spielt, geschehen merkwürdige Dinge. Etwas Bösartiges geht von dem Walzer aus, etwas, was das Wesen von Julias dreijähriger Tochter auf beunruhigende Weise zu verändern scheint. Weil niemand ihr Glauben schenkt, reist Julia heimlich nach Italien, um nach der Herkunft der mysteriösen Komposition zu forschen Meinung: Momentan reizen mich Geschichten mit zwei (oder mehreren) Zeitsträngen wirklich sehr. Umso spannender wird es, wenn sich dies in einem Thriller vereint. Der Klappentext mag dies so nicht wiedergeben, was ich schade finde. Ich möchte durch eine Buchbeschreibung nicht gespoilert werden, kaufe aber auch nicht gerne die Katze im Sack. Meine Überraschung während des Lesens könnt ihr euch also vorstellen. Mir hat die Verflechtung, der beiden Zeiten jedoch gut gefallen. Allerdings war der Part, der während des 2. Weltkriegs spielt für mich der Stärkere. Dazu später mehr. Bislang hatte ich noch keinen der Thriller der Autorin gelesen, da mich die TV-Serie (die wohl wenig mit den Büchern gemein hat, wie man mir mittlerweile erklärt hat) abgeschreckt hatte. Aber dieses Buch sagte mir sofort zu, obwohl ich noch einige Tage um den Kauf geschlichen war. Letztendlich kam ich aber nicht drum herum. :) Julias Zeitabschnitt wird aus der ersten Person erzählt. Dadurch erhält man einen guten Eindruck in ihre Gefühlswelt, die vom Schreibstil her gut umgesetzt wurde. Sie reist nach Italien und entdeckt dort in einem Antiquitätenladen den bislang unbekannten Walzer und möchte ihn Zuhause natürlich sofort einstudieren. Doch sobald sie anfängt, die schwierige Melodie auf ihrer Violine umzusetzen, geschehen um sie herum merkwürdige Dinge… Da kam auch schon der kurze Moment, wo ich das Buch für ein paar Stunden zur Seite legen musste. Ich lese nicht all zu oft Thriller ab wenn, müssen sie düster und blutig und am besten ins Genre Psycho-Thriller einzuordnen sein. Aber, ich bin gerade auch wieder schwanger und manche Dinge kann ich aufgrund des Hormondurcheinanders gerade einfach nicht lesen. Dass sie das geschafft hat, ist aber für ihre Arbeit als Autorin als positiv zu bewerten. Wir Leser begleiten Julia auf ihre Reise zurück nach Italien, um zusammen mit heraus zu finden, was es mit der seltsamen Melodie auf sich hat. Ist ihre Tochter wirklich verrückt geworden oder geht es gar von ihr selbst aus? Den anderen Part nimmt Lorenzo, ein junger und begnadeter italienischer Violinist mit jüdischen Wurzeln, ein. Im Gegensatz zu Julias Kapiteln sind seine in der dritten Person verfasst. Dies gibt seinen Abschnitte, die wie eingangs erwähnt zu Anfang des 2. Weltkriegs spielt, einen zusätzlichen historischen Touch. Seine Abschnitte sind länger gehalten und zogen mich direkt in einen Bann. Ich musste immer wissen, wie es bei ihm weiter geht und war über jeden Cliffhanger und Abstecher zu Julia - ich würde nicht sagen verärgert - aber ich konnte ihre Kapital dann nicht schnell genug hinter mir lassen. Natürlich wollte ich auch bei ihr wissen, was es mit all dem auf sich hat, aber seine Geschichte hatte mehr Tiefgang. Ich weiß nicht, wie die Autorin sonst schreibt aber es ist ihr durchaus zu zutrauen, historische Romane, oder zumindest Bücher, die in der Vor- und Nachkriegszeit spielen, zu schreiben. Es hat etwas Bedrückendes, Lorenzo in seiner Zeit zu begleiten. Und dennoch hat sie es geschafft, schöne kleine Stücke mit einzuarbeiten. Müsste ich das Buch auf Grundlage von Lorenzos Geschichte bewerten, so würde ich wahrscheinlich 5 Sterne vergeben. Bei „Totenlied“ handelt es sich um einen Thriller, der mich aber die typischen Elemente des Genre suchen ließ. Weder der Part um Julia noch (bzw. schon gar nicht) der von Lorenzo wiesen diese auf. Daher wirkt das Ende auf mich sehr konstruiert. Als ob schnell ein einiger Maßen krimiartiger Abschluss gefunden werden musste. Julia ist, so gefühlsmäßig ihre Figur auch ist, sehr handlungsarm. Ohne die Statisten um sie herum, hätte sie es wahrscheinlich nicht geschafft, aus den jeweiligen Situationen herauszukommen. Es wirkt so, als ob Tess Gerritsen ihr ganzes Potenzial bereits bei dem männlichen Hauptprotagonisten aufgebraucht hätte. Ich hatte in einigen schlechten Bewertungen gelesen, dass man enttäuscht über keinen weiteren Fall der beiden bekannten Ermittler sei. Auch, dass dieses Buch nicht dem Stil der bisherigen entsprechen würde. Ich habe bislang kein anderes Buch der Autorin gelesen (ich habe den ersten band der R & I hier liegen, aber noch nicht gelesen) aber auch so finde ich, dass solch eine Beurteilung in keine Rezension gehört. Da dieses Buch wirklich nichts mit dieser Reihe zu tun hat, sollte es auch unbedingt als eigenständiges bewertet werden. Fazit: „Totenlied“ ist ein Roman mit thrillermäßigem Einschlag und einer berührenden Reise in die Vergangenheit, den man in einem Rutsch durchlesen kann. Ich empfehle ihn für die sich jetzt anbahnenden Herbsttage. Trotz einigen Schwächen in der Umsetzung und dem leicht verdrießlichem Ende vergebe ich 4 von 5 Sternen. Dies ist ausdrücklich dem Part aus den 30er Jahren zu verdanken. Gerne mehr davon liebe Frau Gerritsen.

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Schon der Anfang von Totenlied hat es in sich. Ich war zutiefst erschrocken über die Geschehnisse der ersten Seiten. Diese Szene hat mich allerdings auch regelrecht neugierig darauf gemacht, was mich wohl noch erwarten würde. Tess Gerritsen schreibt wie gewohnt sehr flott und lässt immer eine gewisse Spannung in jede Seite einfließen. Sie lässt ihr Protagonisten abwechselnd erzählen. Zum Einen handelt es sich hier um Julia, um die es in der Gegenwart geht und um Lorenzo, der uns in der Vergangenheit die Geschehnisse berichtet. Erzählt wird im Wechsel in der Ich-Form (Julia) und auktorial (Lorenzo). Ich fand diese Art sehr gut gelöst und umgesetzt. Man identifiziert sich sehr schnell mit Julia und leidet mit ihr mit. Was hat es nur mit diesem Lied auf sich, welches sie aus Italien mitbrachte und fortan zu Hause spielt? Ist dies wirklich daran Schuld, dass sie ihre Tochter nicht mehr wiederzuerkennen scheint? Diese und noch viele andere Fragen stellt man sich als Leser dieses Buches. "Totenlied" ist anders, als die anderen Bücher, die ich bisher von Tess Gerritsen gelesen habe. Es hat einen anderen Hintergrund, geht ins Geschichtliche und behandelt absolut keine Ermittlungsarbeit, a la Rizzoli und Isles. Wer dies also erwartet, wird vielleicht enttäuscht. »Nichts sehen. Nichts hören. Nichts sagen. Dann hast du vielleicht eine kleine Chance zu überleben.« Zitat aus: "Totenlied" Besonders die Vergangenheit hat mich brennend interessiert. Hat Lorenzo vielleicht etwas mit dem Stück "Incendio" zutun? In welcher Verbindung steht er oder ein anderer zu diesem Lied? Fragen über Fragen stellt man sich, und muss lange auf eine Antwort warten, mit der ich nicht gerechnet hätte. Es hat mich erschreckt zu sehen, wie sich die Geschichte zu Zeiten des zweiten Weltkrieges entwickelte und dies, trotz dass ich natürlich darüber Bescheid wusste. Die Autorin hat dieses Thema behutsam in ihre Geschichte mit eingebaut, nimmt allerdings vor der Schrecklichkeit keinerlei Blatt vor den Mund und beschönigt somit überhaupt nichts. Es hat mich zutiefst berührt zu lesen, wie es Lorenzo ergangen ist. Ich habe mit ihm gelitten und ihn, sowie seine Familie sehr tief in mein Herz geschlossen. Der weitere, stets spannende Verlauf, erschütterte mich. Aber auch die Geschichte rund um Julia nimmt immer mehr an Fahrt auf, bis sich alles zu einem Ganzen verbindet. Als Leser hat man am Ende ein Aha-Erlebnis der Extraklasse. Ich habe mit der Lösung absolut nicht gerechnet und brauchte auch erst einmal eine ganze Weile, bis ich das alles verarbeitet und verdaut hatte. Es gibt nur eine kleine Sache, die ich nicht so gelungen fand und dies spielte sich so ziemlich am Ende des Buches ab. Eine Entwicklung, die ins Politische geht, empfand ich als überflüssig, da sie nicht wirklich etwas mit der eigentlichen Geschichte zutun hatte. Fazit: Wer hier einen Thriller a la "Rizzoli & Isles" erwartet, wird vielleicht enttäuscht sein, denn Tess Gerritsen behandelt in Totenlied eine völlig andere Geschichte, die es auf jeder Seite in sich hat und von Spannung lebt. Man findet sich sehr schnell in das Buch hinein und fiebert bei jedem Satz mit. Besonders die Kapitel aus der Vergangenheit haben mich sehr berührt und zutiefst erschüttert. Das Ende hat mich überrascht und absolut überzeugt. Lesen!

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Nur ein Walzer

Von: wal.li

22.08.2016

In einem Trödelladen in Rom entdeckt die Musikerin Julia Ansdell ein altes Notenblatt. Wegen ihrer musikalischen Ausbildung kann sie sich die Melodie des Walzers gleich vorstellen und sie muss das Stück unbedingt haben. Voller Stolz präsentiert sie das Stück nach ihrer Heimkehr ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter. Das Vorspielen des anrührenden Walzers scheint allerdings beinahe schon unheimliche Auswirkungen zu haben. Beim ersten Mal findet Julia den betagten Familienkater tot, offensichtlich wurde er mit mehreren Stichen getötet. Das zweite Mal endet damit, dass Julia eine Wunde von einer Scherbe in ihrem Bein hat. Das kann doch nicht ihre erst dreijährige Tochter gewesen sein. Aber sonst war niemand da… Des Öfteren überziehen sich die Arme mit einer Gänsehaut, wenn man zuhörend verfolgt, was mit Julia Ansdell und ihrer Familie geschieht. Es ist doch nicht möglich, dass so ein kleines Kind auf die eigene Mutter losgeht, oder? Doch das ist nur ein Teil. Julia möchte ergründen, weshalb ein unschuldiges Musikstück solch negative Auswirkungen auf sie hat. Und so offenbart sich nach und nach die tragische und berührende Geschichte des Musikstücks, des grauenvollen Schreckens, dem sein Komponist ausgesetzt war, aber auch einer großen Liebe. Unheimlich, unheimlich berührend und ausgesprochen spannend, was Tess Gerritsen hier hervorgebracht hat. Ganz anders als die Rizzoli & Isles Krimis und gerade weil sich dadurch eine andere Facette der Autorin offenbart besonders faszinierend. Verstärkend kommt hinzu, dass Mechthild Großmann ihre Stimme hervorragend einzusetzen versteht. Von dem dahin gehauchten „Mami!“ mag man zunächst kaum glauben, dass es in ihr steckt. Und wie sie es vermag, den sehr unterschiedlichen Szenarien stimmlich gerecht zu werden, ist schon eine besondere Kunst. Gefesselt gibt man sich den Schauern hin, die die Geschichte und ihr Vortrag entfesseln. Ein ungewöhnlicher Thriller, in dem die europäische Geschichte geschickt mit den bedrohlich wirkenden Ereignissen der Gegenwart verknüpft wird. Bravo, Tess Gerritsen. Bravo, Frau Staatsanwältin. 4,5 Sterne

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