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Rezensionen zu
Der Serienkiller, der keiner war

Dan Josefsson

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Sture Bergwall, homosexuell, drogenabhängig und kleinkriminell. Ein paar Psychotherapeuten sehen in ihm noch mehr, eine weitaus größere Gefahr: Sture soll mehrere Menschen brutal ermordet haben! Doch er kann sich nicht erinnern, bis sich ein Kreis von Analytikern seiner annimmt und mit einer neuen Methode seine Erinnerungen zurückbringen kann. Doch ist Sture wirklich der Mörder oder ist alles nur ein schreckliches Experiment? Wenn man den Klappentext liest und die ersten Seiten des doch recht dicken Wälzers gelesen hat, vermutet man einen Thriller mit Blut, Verbrechen, falschen Verdächtigungen und eben allem, was dazugehört. Es könnte einer der besten Thriller der letzten Jahre sein, der einen packt und nicht mehr loslässt. Doch es handelt sich ganz und gar nicht um eine fiktive Kreation, sondern um eine wahre Begebenheit, die zu einem der größten Justizskandale Schwedens der letzten Jahrzehnte mutiert ist. Bei der Lektüre erkennt man schnell eine eingehende Recherche, die nicht nur schwarz-weiß malt und nach Opfern und Tätern gesucht hat, sondern die auch tiefer gegraben hat und so den Versuch unternimmt, den Weg darzustellen, wie es überhaupt so weit kommen konnte. Die Macht der Psychologen, der Seelenanalytiker, die meinen, sie könnten alles entdecken, was man absichtlich oder aus Versehen tief in seinem Inneren vergraben hat, ist nicht zu unterschätzen. Allerdings macht dieser Roman deutlich, dass man sie auch nicht überschätzen darf. Es geht um Manipulation und Machtmissbrauch, um gescheiterte Lebenswege und die zwanghaften Versuche, das eigene Trauma zu überwinden, um das eines anderen zu behandeln. Die psychologischen Fakten, Theorien und aufgestellten Thesen sind gut bearbeitet und recherchiert worden. Kein blindes Abtippen aus Büchern oder Gesprächsprotokollen, sondern die Frage nach Hintergrund, Herkunft und Entwicklung ist gestellt und beantwortet worden. Anstatt trister und manchmal vermutlich auch etwas schwer verdaulicher Wissenschaft, wird auch für den Nicht-Akademiker erklärt, um was es geht, welche Ziele, Wege und Theorien zugrunde liegen und wie die involvierten Psychotherapeuten vorgegangen sind. Der Blick fällt immer wieder von Sture zu seinen Analytikern, zu den Ermittlern und kommt schließlich wieder zurück zu ihm. So wird es nicht langweilig, aber das könnte das Buch ohnehin kaum werden. Man mag gar nicht glauben, dass so ein Skandal in einer mutmaßlich aufgeklärten und doch offenen Welt wie der heutigen möglich ist – und selbst bei einem fiktiven Thriller würde man sich hin und wieder mal die Frage stellen, ob der Schreiber sich nicht etwas zu weit aus dem Fenster lehnt und seiner Fantasie nicht zu viel Spielraum gelassen hat. Man kann sich nicht vorstellen, dass so etwas wahr sein könnte. Der Umgang mit einem Täter, der zum Serienkiller geredet und analysiert wird, ist schlichtweg unmenschlich. Dass die Justiz zulässt, dass sich Pseudowissenschaftler ein Versuchskaninchen aus einem Pool mutmaßlicher Straftäter nehmen und dort haarsträubende Theorien ausprobieren, die reine Spekulationen einer verzweifelten, alten Psychologin sind, die etwas sein wollte, das sie niemals gewesen ist und nur durch manipulative Machtspielchen und einer dominanten Ausstrahlung vermeintlich erreichen wird, ist skandalös. Das Buch zeigt, wie schnell man ein Opfer der Justiz, vor allem aber von Psychologen werden kann. Natürlich möchte ich deren Erfolge nicht schmälern, aber so manche Methode doch stark anzweifeln. Unzurechnungsfähigkeit oder Schuld anhand dieser Theorien festzustellen, erscheint schwierig, ja sogar gefährlich. Sture Bergwall hat einen Kampf gewonnen, aber sein Leben verloren. Das Zeugnis des Skandals, das hier abgelegt wird, hinterlässt viele Fragen nach Sinn und Unsinn psychologischer Gutachten und deren Glaubwürdigkeit. Ein spannendes und gleichermaßen erschütterndes Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen kann.

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Inhalt Schweden, 1991: Sture Bergwall, ein homosexueller Drogenabhängiger und Kleinkrimineller, wird in die geschlossene psychiatrische Einrichtung Säter nördlich von Stockholm eingewiesen. Dort macht er eine Therapie und wird mit Psychopharmaka behandelt. Im Zuge der Behandlung glaubt er, sich an schlimme Traumata aus seiner Kindheit zu »erinnern« und gesteht, als monströser Serienkiller Thomas Quick mehr als 30 Opfer vergewaltigt und getötet zu haben. Fast 20 Jahr später stellte sich heraus: seine Geständnisse waren frei erfunden. Seine Motive: verschreibungspflichtige Drogen, Geltungsbewusstsein und der Einfluss seiner Therapeutin und deren Zirkel, die glaubten, mit diesem Fall Geschichte schreiben zu können. Rezension Das Buch hat mich von Seite eins an komplett gepackt. Ich konnte einfach nicht glauben wie diese ganze Sache zustande kam und wie blind die Menschen sein konnten. Je mehr ich in das Buch eintauchte und die Geschichte hinter dem ganzen desto mehr schüttelte ich mit dem Kopf. Mir tat Sture mit jeder Zeile mehr leid, da er in einem Kreislauf steckte für den er nicht alleine verantwortlich war. Medikamente, Manipulation, Therapeuten, Polizisten und Anwälte die einfach nur einen Schuldigen suchten. So viele Zeichen, dass Sture die ganzen Taten nicht begangen hat. So viele Widersprüche und trotzdem kam es zu Anklagen und Verurteilungen. Im Nachhinein bin ich absolut Fassungslos über das Rechtssystem und das niemand eingegriffen hat. Und erst Jahre später Sture geholfen wurde und er Frei gesprochen wurde. Auch wenn ich zuvor noch nie von diesem Skandal gehört habe und erst dachte es wäre ein Roman kann ich dieses Buch nur empfehlen. Besonders für die Menschen die sich für Serienmörder, Skandale,Psychotherapeuten und das Rechtssystem interessieren.

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Psychopath unter Psychologen

Von: Buch Spiegel

15.10.2018

Psychopath unter Psychologen Die Vorschau war interessant. Das Buch war es auch, nein es übertraf all das was ich erwartete. Da gibt es einen Menschen, Sture Bergwall, der Taten gesteht, die er nie begangen hatte. Der Nicht-Täter gesteht 39 Morde und wurde für acht verurteilt. Ist das möglich? Ja es ist. Das Buch ist der Beweis. Der Autor Dan Josefsson begibt sich auf die Spur eines Justizskandals. Oder ist es genau genommen ein Skandal der Gutachter und Therapeuten? Eine unrühmliche Rolle spielt die Psychoanalytikerin Margit Norell die von sich und ihrer Urteilskraft überzeugt ist. Verblendet ist. Und mit dieser Einstellung die anderen Therapeuten aus dem Hintergrund zu lenken vermochte. Die Polizei glaubt dem angeblichen Täter. Seibe Angaben stimmen irgend wie immer, aber nur irgendwie. Und der Der Nicht-Täter kann sich rühmen berühmt zu sein. Er steht im Mittelpunkt und damit hat er sein Ziel erreicht. Er ist wichtig. Neben den psychologischen und menschlichen Bereichen geht der Autor auch auf die psychologischen Theorien der Psychoanalytikerin ein und gibt sie verständlich wieder. Der Leser kann dem sehr gut folgen und sich seine eigenen Gedanken machen. Das Buch ist spannend wie ein Krimi geschrieben, bleibt dabei aber immer Sachbuch. Für mich eine klare Buchempfehlung.

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Auch die Justiz ist nicht frei von Fehlern, das müssen wir ein ums andere Mal erkennen. So auch in diesem Fall: im Jahr 1991 wird in Schweden ein homosexueller Drogenabhängiger und Kleinkrimineller in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen. Im Verlauf seiner medikamentösen Behandlung scheint sich dieser an schlimme Taten aus seiner Kindheit zu erinnern: er gibt an, als Thomas Quick er mehr als 30 Opfer vergewaltigt und getötet zu haben. So wird aus dem Kleinkriminellen Sture Bergwall ein verurteilter Mörder, der sich selbst überführt hat. Oder auch nicht?  Von dem Fall Sture Bergwall habe ich bislang nichts gewusst, das muss ich zugeben. Vor diesem Buch war er mir nicht bekannt und doch geht es auch mir als Leser sehr nach, sodass ich tatsächlich im Netz recherchiert habe und auf einige Artikel gestoßen bin. Bei diesem Buch handelt es sich um keinen erfundenen Roman, nein, es handelt sich um eine Geschichte, die sich tatsächlich so zugetragen hat und das macht sie noch schlimmer. Ich habe immer noch eine Gänsehaut, wenn ich an das Gelesene zurückdenke.  Wir beginnen mitten im Fall. Die Polizei ist unterwegs zu einem Ort, an dem die Leiche der jungen Therese Johannessen zu finden ist. Die Angaben hierzu haben sie von Thomas Quick selbst erhalten. Im Verlauf seiner Behandlung hat er immer wieder Momente, in denen er in seine schreckliche Vergangenheit auftaucht und immer wieder neue Details zutage fördert, die den Ermittlern von nutzen sind. Immer wieder werden die Ermittler enttäuscht, bis zu dem Tag, an dem es aufgedeckt wird: Sture Bergwall, alias Thomas Quick ist kein Mörder, er hat die Morde nicht begangen. Alle erliegen einer großen Täuschung. Ich wusste nicht wirklich, was mich erwartete. Natürlich hatte ich den Klappentext gelesen und auch einen Textschnipsel, doch auf das, was wirklich kam, war ich nicht vorbereitet gewesen. Ja, es handelt sich um einen Tatsachenbericht und ja, man fühlt sich als Leser tatsächlich so, als sei man in die Auflösung des Falles involviert und das nicht ohne Grund: der Autor hat ein Talent dafür, uns direkt in das Geschehen zu versetzen und wirft nicht nur mit harten und kalten Fakten um sich. Im Gegenteil, er lässt Sture Bergwall als Menschen auferstehen, lässt ihn für uns zu Thomas Quick werden, um ihn dann langsam aber sicher, zu entmystifizieren.  Erst im Laufe des Buches finden wir heraus, wer Thomas Quick wirklich erschaffen hat, wer ihn zu dem gemacht hat, der er letzten Endes war: seine behandelnden Psychiater. Der Autor schildert nicht nur den Fall, sondern gibt uns Lesern wertvolle Informationen und Hintergrundwissen, das uns immer tiefer in die Materie eintauchen lässt. Auch die verschiedenen Aspekte der Psychologie und Psychoanalyse werden beleuchtet, was zwar für den Laien ab und an schwer zu verstehen ist, aber dennoch dazu beiträgt, die Schwierigkeiten des Falles zu beleuchten. Gemeinsam mit dem Autor decken wir einen der größten Justizskandale aller Zeiten auf.  Alles in einem kann ich sagen, dass mich dieses Buch fasziniert hat, die Geschichte hat mich von Anfang bis Schluss gefesselt. Allen, die ich jetzt neugierig machen konnte wünsche ich bereits jetzt eine spannende Lesezeit, ich hatte sie auf jeden Fall!

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Ich musste mich zunächst einmal in das Buch rein finden, mich vor allem erstmal wieder auf die Thematik einlassen. Ich lese solche Bücher ja sehr gern, brauche aber bei jedem immer einen Moment, um mich richtig auf das Buch einzulassen...so war es auch bei diesem Buch. Als ich richtig in dem Buch drin war, fand ich es aber hochinteressant und spannend. Das möchte ich schon mal vorweg sagen. Bei diesem Buch habe ich etwa 40 Seiten benötigt, bis ich richtig in dem Theman drin war, ab da habe ich es förmlich verschlungen. Es ist auf jeden Fall ein hochbrisantes Thema, ich war sehr erschrocken, dass dies überhaupt so möglich ist. Also jemanden entsprechend zu manipulieren. Denn in meinen Augen war es ein Manipulation. Umso spannender finde ich es, etwas über diese Menschen zu erfahren. Allen voran Magrit - die Psychoanalytikerin...was sie alles erlebt hat und sie sie von anderen Menschen gesehen wird, fand ich sehr interessant. Manche Menschen haben ihre Meinung über sie im Laufe der Zeit geändert. Was für einen Einfluss sie auf andere Personen hat, ist einfach Wahnsinn. Da frag ich mich wie so etwas sein kann. Auch was sie selbst erlebt hat, ist schon spannend, wie ihre Kindheit verlaufen ist... Auf sie habe ich jedoch schnell eine gewisse Art von Hass / Abscheu entwickelt, einfach weil sie ist, wie sie ist. Stures Leben war auch schon heftig, gerade die Abhängigkeit auf verschiedene Medikamente und Drogen ist natürlich hart. Diese ist auch ausführlich beschrieben, auch was diese Sucht mit ihm macht. Die beschriebenen Arten der Psychoanalyse, die zu der Zeit in Schweden teilweise durchgeführt wurden, sind auch für mich sehr gut verständlich erklärt. Dazu muss ich sagen, dass ich aufgrund meiner Ausbildung schon ein paar Kenntnisse der Psychologie habe - wenn auch nur wenige und ganz oberflächlich. Ich denke aber auch ein totaler Laie würde alles gut verstehen. Beeindruckend und beängstigend finde ich es, wie leicht man die Psyche eines Menschen so manipulieren kann, dass dieser glaubt etwas getan oder etwas traumatisches erlebt zu haben. Gerade auch wie detailreich diese Geschehnisse dann erzählt werden...einfach durch Suggestivfragen, die denjenigen stark beeinflussen. Der Gedanke, dass man einem Menschen einreden kann, ein Serienmörder zu sein - obwohl er keiner ist - ist einfach unvorstellbar. Daher fand ich diese Geschichte auch besonders heftig, weil es eine wahre Geschichte ist.

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Sehr interessant

Von: Suse

04.08.2018

Schweden, 1991: Sture Bergwall, ein homosexueller Drogenabhängiger und Kleinkrimineller, wird in die geschlossene psychiatrische Einrichtung Säter nördlich von Stockholm eingewiesen. Dort macht er eine Therapie und wird mit Psychopharmaka behandelt. Im Zuge der Behandlung glaubt er, sich an schlimme Traumata aus seiner Kindheit zu »erinnern« und gesteht, als monströser Serienkiller Thomas Quick mehr als 30 Opfer vergewaltigt und getötet zu haben. Fast 20 Jahr später stellte sich heraus: seine Geständnisse waren frei erfunden. Seine Motive: verschreibungspflichtige Drogen, Geltungsbewusstsein und der Einfluss seiner Therapeutin und deren Zirkel, die glaubten, mit diesem Fall Geschichte schreiben zu können. Der Autor: Dan Josefsson ist preisgekrönter Autor, Journalist und Dokumentarfilmer. Für »Der Serienkiller, der keiner war - und die Psychotherapeuten, die ihn schufen« wurde er mit dem Preis der Swedish Society of Investigative Journalists, dem Johan Hansson Preis für Non-Fiction und dem Swedish Grand Prize for Journalism, ausgezeichnet. Meine Meinung: Auf dieses Buch wurde ich aufmerksam gemacht, da ich die Bücher von Lydia Benecke sehr gerne lese und super interessant finde. Auch hier wird ein realer Fall behandelt, was für mich diese Art von Büchern noch ansprechender macht. Ich bin davon ausgegangen einen eher trockenen Tatsachenbericht zu erhalten, doch weit gefehlt. Der Autor hat einen sehr schönen Schreibstil, der es einem angenehm macht dieses Buch zu lesen. Der Fall wird von vielen Standpunkten aus beleuchtet. Wir erfahren eine ganze Menge Hintergrundwissen und lernen so noch tiefer in diese Geschichte einzutauchen. Ich finde das Buch sehr interessant und überhaupt nicht trocken geschildert. Mit hat das Buch sehr gut gefallen, aus mehreren Punkten. Der Schreibstil und der Aufbau der Geschichte. Die Herangehensweise des Autors. Bildhaft und man möchte immer weiter lesen. Das Buch hat für diese Art von Buch ja schon viele Seiten, doch diese lesen sich so schnell weg das man sich wundert irgendwann am Ende zu sein. Eine klare Empfehlung für alle die gerne solche Geschichten oder besser Tatsachenberichte mögen Die sich für die Psyche interessieren und die auch mal mit harten Sachen umgehen können. Denn in diesem Buch muss man auch das ein oder andere mal schlucken. Klare Empfehlung und es hat mich im Denken wieder bereichert.

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Lieber Leser, warum gesteht jemand einen Mord, den er nicht begangen hat? Oder 33 Morde? Sture Bergwall saß bereits in der forensischen Psychiatrie und dachte, er hätte nichts zu verlieren. Er wollte Aufmerksamkeit und Tabletten. Solange er sich Geschichten ausdachte, bekam er beides zur Belohnung. Sture Bergwall/Thomas Quick muss uns nicht wundern. Aber was ist mit den Polizisten, die ihm glaubten? Dem Staatsanwalt, der in acht Fällen Anklage erhob? Und den Gerichten, die ihn verurteilten für Morde, über die Bergwall nur wusste, was in der Zeitung stand? Dan Josefsson schildert die Lebensgeschichte von Sture Bergwall. Er interviewt dessen Psychotherapeuten, so weit sie noch leben, den Staatsanwalt, den leitenden Ermittler. Er durchforstet hunderte Seiten Vernehmungsprotokolle. Ein Puzzleteil nach dem anderen zeigt uns Josefsson, wie es dazu kam, dass ein Unschuldiger für acht Morde verurteilt wurde, von denen er keinen begangen hat. Hinter alledem steht eine Psychotherapeutin, die im offiziellen Protokoll nirgends vorkommt: Margit Norell, die Supervisorin von Bergwalls behandelnden Ärzten. Sie glaubte fest, dass verdrängte Kindheitstraumen der Grund für spätere geistige Störungen und Verbrechen wären. Sture Bergwall wurde ihr Musterpatient, der Beweis für eine unhaltbare Theorie. Der Serienkiller, der keiner war liest sich rasant. Man erschrickt über die Kapitel, in denen Josefsson zeigt, wie leicht sich der Mensch falsche Erinnerungen einreden lässt, wenn er an den falschen Therapeuten gerät. Beruhigend dagegen, dass solche Methoden inzwischen als Scharlatanerei und Pseudowissenschaft entlarvt sind. Einen zweiten Sture Bergwall wird es wahrscheinlich nicht geben.

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Interessant

Von: Lilja

25.05.2018

Als ich diesen Klappentext las, war ich sofort begeistert und wollte natürlich auch wissen, was genau es mit diesem Justizskandal auf sich hatte. Schon allein die Vorstellung, dass ein Mensch so "kaputttherapiert" werden kann, war für mich unverständlich. Schließlich sollten Psychotherapeuten doch da sein, um jemandem zu helfen. Besonders bei Justizfällen, ist es wichtig, dass man sich auf die Analyse des Therapeuten verlassen kann. Dachte ich zumindest. Das Buch gibt uns Einsicht in 2 sehr unterschiedliche Leben. Zum Einen begleiten wir Sture Bergwall und zum Anderen Margit Norell. Ein Patient und seine Therapeutin. In den Kapiteln, in denen es um Margit geht, erfahren wir, woher sie ihr Wissen bezog, wie ihr Leben verlief und warum sie Sture Bergwall so therapierte, wie sie es tat. Für mich war es sehr spannend zu sehen, wo es hinführen kann, wenn man als Therapeut eigentlich selbst dringend einen Psychologen bräuchte. Da ich mich selbst auch für Psychologie interessiere, begegnete ich im Buch einigen bekanten Namen. Darunter auch Freud. Ich erwartete ein Fachbuch, in dem ich etwas über den Fall Sture Bergwall erfahren würde und genau das bekam ich auch. Die Theorien, die im Buch aufkommen werden auch für einen Laien gut erläutert. Ich fühlte mich beim Lesen keinesfalls dazu genötigt ein Psychologiestudium zu beginnen, nur um zu verstehen, was mir erzählt wird. Wer sich für Psychologie interessiert, der sollte auf jeden Fall einen Blick in dieses Buch werfen.

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