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Rezensionen zu
Vorwärts küssen, rückwärts lieben

Sybille Hein

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"Vorwärts küssen Rückwärts lieben" ist der erste Erwachsenenroman aus der Feder der Autorin Sybille Hein. Bisher sind von der Autorin Kinderbücher erschienen und auch mit ihrem Musik-Kabarett war sie sehr erfolgreich unterwegs. In ihrem ersten Roman entführt und die Autorin nach Berlin. Und hier lernen wir unsere Protagonistin Pia kennen. Unsere Protagonistin Pia lebt in Berlin am Prenzlauer Berg. Und hier ist es ja wirklich wie in einem Dorf. Auch gibt es hier noch sog. Tante Emma Läden. Und vor allen Dingen gibt es hier Eddi, Pias besten Freund, der ihr immer mit Rat und Tat zur Seite steht. Und er hat sie auch vor August gewarnt. Denn wer so schön und charmant wie August ist, kann unmöglich noch Single sein. Aber gegen die Liebe hat man keine Chance, denn Pia hat sich unversterblich verliebt ..... Aufgrund des Klappentextes hatte ich eigentlich eine etwas andere Geschichte erwartet. Doch diese Lektüre hat mich auch sehr gut unterhalten. Den Prolog fand ich klasse. Tante Rutti ist ja wirklich ein echtes Unikat. Und eigentlich ist Pia ihrer Tante in vielen Dingen sehr ähnlichund vor allen Dingen hat sie Macke von Rutti geerbt. Sie ist Kinderbuchautorin und zeichnet auch für die Bücher. Ihre Basteleien sind ja wunderbar beschrieben. Habe sie direkt vor Augen. Aber irgendwie erscheint mir Pia auch etwas chaotisch. Und als sie dann ihren Pizzaprinzen kennenlernt, lebt sie in ihrer Traumwelt. Doch diese Seifenblasen können auch zerplatzen. Und für mich hat August von Anfang an nicht zu Pia gepasst, aber wo die Liebe hinfällt, jeder muss seine Erfahrungen sammeln. Die in dem Buch aufgeführten Tabellen haben bei mir so manchen Schmunzler entlockt. Und auch die Liedtexte haben mich begeistert, vor allem der von "Montagmorgen". Dann ist da noch Eddi. So ein Freund wünscht sich doch ein jeder. Doch bei manchen Dingen hört man halt nicht mal auf seinen besten Freund. Und dann ist da noch Pias Katze Glitzi, die ihr Gott sei Dank nicht widersprechen kann. Die Aufmachung des Buches gefällt mir sehr gut. Besonders am Ende das Skizzenbuch, da findet man ja so vieles aus der Geschichte wieder. Im großen und ganzen ist dieser Roman wirklich eine nette Unterhaltungslektüre, an die ich 4 Sterne vergebe.

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Manche Buchtitel provozieren es nahezu, dass man ihnen verstärkt Aufmerksamkeit zukommen lässt. Sybille Heins Roman gehört da definitiv dazu. Es klingt ein bisschen wie die typische Chick-Lit, aber das ist der Roman ist bei Weitem nicht, was zum Großteil mit dem Schreib- bzw. Erzählstil und dem Aufbau zu tun hat. Das Tempo der Geschichte entspricht eher dem einer TV-Serie statt dem eines Spielfilms. Soll heißen: es geht eher gemütlich voran, da sich Hein genügend Zeit nimmt, ihre Figuren einzuführen und Zusammenhänge zu erklären. Man rauscht also nicht unbedingt von einem Höhepunkt zum nächsten, dafür hat man aber auch eher das Gefühl, die Charaktere auf einer persönlichen Ebene kennenzulernen. Zuweilen kam es mir sogar so vor, als würde ich einen Blick in den Haushalt von Bekannten oder Freunden werfen und ihnen bei ihrem täglichen Treiben zuschauen. Man erfährt einfach unglaublich viel zu ihnen: ihre Macken, ihre Lebensweisen, ihre Vergangenheit (besonders, wie sich Pias und Eddis Freundschaft entwickelt hat), ihre Jobs, ihre Vorlieben und Abneigungen sowie Hoffnungen, Wünsche, Ängste, Stärken und Schwächen. Es ist, als würde man mit jedem einzelnen von ihnen auf ein Date (oder mehrere) gehen und Stück für Stück sämtliche Informationen aus ihnen herauskitzeln. Natürlich war ich nicht über alle Facetten ihrer Persönlichkeiten begeistert, aber bei wem ist man das schon? Pia zum Beispiel lässt sich sehr schnell von Äußerlichkeiten blenden, was auch zum zentralen Thema im Roman wird. Besonders Eddi kritisiert sie in dem Punkt sehr häufig und auch Pia wird immer deutlicher bewusst, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Mal abgesehen davon mochte ich ihre muntere, manchmal aber auch kratzbürstige, chaotische Art ganz gerne und ihr selbstbewusstes Auftreten hat mir schon imponiert. Auch Eddi hat sich sofort in mein Herz gespielt, zum einen aufgrund seines Ehrgeizes und seiner nüchternen Sicht auf die Dinge, zum anderen, weil er sich nicht ziert, Pia knallhart seine Meinung ins Gesicht zu sagen. Letzteres klingt erstmal ziemlich gemein, aber seine guten Absichten (d.h. Pias Wohlergehen und Glück) werden immer sehr deutlich, sodass man zwar erstmal heftig schlucken muss, aber ihm nicht böse sein kann. Ein weiterer zentraler Charakter ist natürlich Pias neuestes Liebesob- bzw. -subjekt August. Ich muss zugeben, dass ich ihn anfangs schon irgendwie charmant fand. Besonders die Art und Weise, wie er Pia um ein Date gebeten hat, war originell und süß, weshalb er schon einige Pluspunkte sammeln konnte. Auch im Verlaufe der Beziehung tat ich mich schwer, ihm gegenüber eine Abneigung zu entwickeln. Dafür habe ich die dann aber umso heftiger empfunden. Zusätzlich zu den genannten Drei gibt es noch eine Fülle von Nebenfiguren, die eine mehr oder weniger handlungsrelevante Rolle spielen. Der ein oder andere erschien mir zwar überflüssig, aber es ist mir lieber, dass zu viele Personen auftauchen als zu wenige, denn so läuft die Geschichte nicht so schnell Gefahr, zu eintönig und eindimensional zu werden. Der zuvor angesprochene ausschweifende Erzählstil hat jedoch auch seine Tücken, denn manche Passagen haben sich sehr gestreckt. Ich habe ziemlich lange auf den Knackpunkt der Story gewartet, der dann in einem Gewand daher kam, das ich nicht erwartet hätte: ein nicht ganz reales Flashback-Traum-Szenario mit einer pummeligen Fee (man möge mir nachsehen, dass ich hier eine giftgrüne Absinth-Fee vor Augen hatte, aber das Ganze war einfach so surreal als befände sich Pia im Alkoholrausch) - ein ziemlicher Bruch mit der sehr nah an der Realität orientierten Handlung zuvor. Abgesehen von der Fee fand ich den Part aber ziemlich gelungen, denn ab da hat die Geschichte an Tempo zugelegt. Außerdem war es Pias ganz eigene Version einer Therapie. Manche Aspekte fand ich zwar etwas kryptisch formuliert, aber im Großen und Ganzen war die Botschaft klar - und sie ist auch angekommen. Bei allem, was danach passiert, kann man natürlich über die Wahrscheinlichkeit der Ereignisse diskutieren, man kann es aber auch lassen. Ich habe mich für letztere Option entschieden, wodurch ich mich mit dem Verlauf bis zum Ende sehr gut anfreunden konnte. Zuletzt seien noch die beigefügten Zeichnungen und Listen von Eddi (eine seiner Macken) lobend erwähnt, da sie dem Roman einen noch liebenswerteren Touch verleihen. Fazit Die Stärke des Romans sind definitiv seine authentischen Charaktere, die mit viel liebe zum Detail beschrieben werden, deren innige Beziehung zueinander sowie die kritische Reflexion über die scheinbare Oberflächlichkeit der Protagonistin Pia bei der Auswahl ihrer Partner. Getrübt wird mein positiver Eindruck lediglich von einigen langatmigen Passagen im ersten Teil, die meiner Lesemotivation abträglich waren.

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REZENSION "VORWÄRTS KUESSEN-RÜCKWÄRTS LIEBEN" von Sybille Hein Vielen lieben Dank an das @bloggerportal und den @blanvalet.verlag für das Rezensionsexemplar. TITEL: Vorwärts kuessen- rückwärts lieben AUTOR: Sybille Hein SEITEN: 448 VERLAG: Blanvalet Verlag ERSCHEINUNGSDATUM: 28.08.2017 PREIS: 14,99 (broschierte Ausgabe) KURZER INHALT Wir begleiten in diesem Buch Pia, 30 Jahre, zeichnet und schreibt Kinderbuecher. Sie lebt allein in Berlin und ist auf der Suche nach ihrem Traumprinzen. Sie hatte schon einige Freunde, doch der Richtige war bisher nicht dabei. Ihr bester Freund Eddi hilft ihr in allen Lebenslagen und würde der grossen Liebe von Pia gern auf die Sprünge helfen. Eines Tages lernt Pia ihren Traumprinzen im Supermarkt kennen und das Leben nimmt seinen Lauf. MEINE MEINUNG/FAZIT Als ich das Buch anfing zu lesen, hatte es mich mit dem Prolog schon gepackt. Es ist so humorvoll geschrieben, dass ich auf den ersten Seiten schon lachen musste. So verschoben die Protagonistin auch dargestellt wird, so sehr muss man sie lieben. Mir war sie vom ersten Satz her sehr symphatisch und ich wollte sie als gute Freundin gewinnen. Pia lässt sich durch Niederschläge nicht den Mut nehmen. Sie wird als hippe Berlinerin beschrieben und das glaubt man ihr auch. Auf der Suche nach ihrer grossen Liebe gerät sie immer wieder in urkomische Situationen, die sie meistern muss. Es war ein grosses Vergnügen, sie zu begleiten. Pia wird als sehr menschlich dargestellt und teilweise erkennt man manche Situationen aus dem eigenen Leben wieder, was ser symphatisch ist. Das Buch ist ein spritziger Roman, bei dem fast jeder Satz ein Kracher ist. Auch Eddi ihr bester Freund, braucht ein Kapitel für sich. Er rührte mich mit seiner symphatischen und umsorgenden Art fast zu Tränen. Er ist immer für sie da, ohne aufdringlich zu sein. Unterbrochen wird der Text immer wieder durch liebevolle Graphiken die sich wunderbar einfügen. Ich hatte grosse Freude an diesen kleinen Zeichnungen, die die Geschichte wunderbar unterstützt haben. Und dann kam der zweite Teil- Rückwärts lieben. Dieser hat mir nicht ganz so gut gefallen. Vielleicht war ich verwöhnt vom ersten Teil. hope23506Fuer mich haette es den zweiten Teil nicht geben muessen. Der erste Teil haette einfach noch ewig weiterehen koennen. Ihn zu lesen war wrklich ein grosses Vergnuegen. Eine wundervolle Geschichte, die man gelesen haben muss. Ich gebe dem Buch 4/5 Sternen. 🌟🌟🌟🌟

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Vorweg: ich mag Liebesgeschichten. Aber: das Buch muss einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Und das hat "Vorwärts küssen, rückwärts lieben" getan und darüber bin ich sehr froh. Der Hauptcharakter Pia ist mir ganz schnell ans Herz gewachsen. Dazu kommt, dass die Handlung in meiner Heimat Berlin spielt. Ich mag Geschichten, die in einer mir bekannten Umgebung stattfinden. Auch die Freunde von Pia waren mir schnell sympathisch. Zusammenhalt wird hier groß geschrieben. Der Schreibstil ist clever und charmant. Ich mochte ihn sehr und habe das Buch nur sehr ungern aus den Händen gelegt. Ein großes Highlight des Buches sind die hübschen Illustrationen der Autorin. Das macht dieses Buch wirklich besonders. Ich kann mir gut vorstellen künftig mehr von der Autorin zu lesen. Definitiv mehr als eine nette Sommerlektüre!

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In dem Buch geht es um Pia, sie ist 30 Jahre und zeichnet und schreibt Kinderbücher. Ihr Leben läuft soweit auch prima, nur in Sachen Männern lief es bei ihr bislang nicht sonderlich gut, denn die sahen meist immer nur gut aus, aber das war es dann auch schon. Oft muss ihr dann ihr bester schwuler Freund Eddi drüber hinweghelfen. Im Supermarkt lernt sie an der Kühltheke dann ihren Traummann kennen, als beide nach der gleichen Pizza Mozzarella greifen wollen, die ihr der Fremde ganz zuvorkommend überlässt, dann aber auch schon wieder verschwunden ist. Pia geht dieser Fremde nicht mehr aus dem Kopf und sie hofft, dass sie ihn im Supermarkt wieder begegnet. Sie trifft tatsächlich wieder auf ihn und August lädt sie diesmal auf eine Pizza ein. Pia ist hin und weg von August und sieht in ihm ihren Traummann, auch wenn er nicht ganz zu ihr passt, denn er ist eher ein reicher Schnösel und auch Eddi ist etwas skeptisch, ob denn August wirklich der Richtige ist und schon bald merkt auch Pia, dass doch nicht alles so toll ist, wie es scheint.... Mir hat das Buch sehr gut unterhalten. Es ist eine tolle Liebesgeschichte, die dazu auch noch sehr, sehr humorvoll geschrieben. Insbesondere haben mir auch die Illustrationen am Ende des Buches richtig gut gefallen.

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Pia ist Mitte 30, lebt in Berlin auf’m Lietz und schreibt und illustriert Kinderbücher. Als Autorin kommt sie ganz gut zurecht, in ihrem Leben eigentlich auch – nicht zuletzt Dank ihrer großartigen Freunde und Nachbarn – nur mit den Männern lief es bisher nicht so toll. Ihre Auserwählten sahen zwar immer gut aus (zu gut, findet ihr bester schwuler Freund Eddi „... du bist eine Fuhrmann, die gerne nach den Sternen greift und dabei irgendwann von der Leiter kippt.“ (S. 65)), bestanden dann aber den Alltagstest nicht. Als sie August an der Kühltheke im Kaisers kennenlernt, hält sie sich zurück. Er ist zwar witzig und charmant, aber irgendwie auch schnöselig. Doch sie kann nicht aufhören, an ihn zu denken und als sie sich das nächste Mal beim Einkaufen treffen fragt er: „Mein Ofen oder Dein Ofen?“ (S. 104) Also landen sie bei ihr und auch die nächsten Monate spielt sich ihr Liebesleben meistens bei ihr ab. Am Anfang findet sie das noch toll, aber irgendwann kommen ihr Zweifel, schließlich ist seine Wohnung 1000 mal schöner und größer als ihre: „Aber seit wann zieht der Prinz in Aschenputtels Besenkammer ein?“ „Seit er lernen will, mit Besen und Kehr-blech umzugehen.“ (S. 162). Doch dann sieht sie ihn mit einer Anderen im Restau-rant ... Der Hauptteil des Buches „Vorwärts küssen“ beginnt und endet quasi mit der gleichen Szene: Pia sitzt allein bei ihrem Lieblingsitaliener und bastelt Brot-Tierchen, weil ihre Eltern und August sie versetzen haben. Nebenbei betrinkt sie sich, aber das hätte ich in ihrer Situation wahrscheinlich auch gemacht. „Die Erde is eben doch ´ne Scheibe, plötzlich is man über´n Rand und kippt ins Nichts.“ (S. 294) Warum August sie versetzt, wird rückblickend erzählt, warum ihre Eltern nicht auftauchen, kommt nicht heraus. Pia ist die typische Berliner Kietz-Künstlerin: winzige Wohnung fast unterm Dach, bei Männern etwas verpeilt, aber ansonsten mit beiden Beinen relativ fest im Leben ste-hend, mit einem besten schwulen Freund und einer Nachbarin / Freundin, die gerade ein Café eröffnet, außerdem singt sie aus Spaß in einer eher unmotivierten Band. So weit zum Klischee. Trotzdem muss man Pia und die anderen einfach mögen. Sie ist sympathisch, intelligent und witzig. Endlich mal wieder eine „Heldin“, die für ihr Geld arbeiten muss und bei der nicht gleich alles aufs Happy End herausläuft. August erscheint anfänglich zwar als Traumprinz, aber meistens sind die eben doch nur Frösche ;-). Dafür beneidet man sie um ihren besten Freund Eddi. Sie kennen sich seit der Schule, sind zusammen durch Dick und Dünn gegangen und jetzt ist er so eine Art „moralischer Kompass“, der immer wieder versucht, sie auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Die Dialoge der beiden haben mich oft zum Lachen gebracht. Es scheint viel von Sybille Hein in Pia zu stecken – auch sie lebt in Berlin, schreibt und illustriert Kinderbücher und singt in einer Band. Mehr über sie erfahrt ihr unter http://sybillehein.de/. Im Buch tauchen immer wieder Liedtexte und Zeichnungen von Sybille auf, das hat einen ganz besonderen Reiz. Wie oben schon geschrieben, gibt es aber auch noch den Teil „Rückwärts lieben“, welcher ca. das letzte Drittel des Buches umfasst und Pias Zeit nach dem Restaurantbesuch beleuchtet. Dieser war mir an einigen Stellen zu surreal, einiges hab ich nicht verstanden und der Rest war zu vorhersehbar. Für mich hätte es diesen Teil des Buches nicht geben müssen. Trotzdem kann ich „Vorwärts küssen, rückwärts lieben“ allen Liebhabern nicht alltäg-licher Liebesgeschichten nur wärmstens ans Herz legen. 4 Sterne.

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Im Supermarkt um die Ecke in Berlin Prenzlauer Berg begegnet Pia zum ersten Mal ihrem Traumprinz an den Tiefkühltruhen, als sie beide zeitgleich zur letzten Pizza Mozzarella greifen. Gentleman-like überlässt der Anzugträger Pia die Pizza und verschwindet. Pia, die freischaffend als Kinderbuchautorin arbeitet, legt sich fortan auf die Lauer, um den schönen Unbekannten rein zufällig wieder zu treffen. Als sie sich dann tatsächlich wieder bei Kaiser's aufeinander treffen, lädt sich August spontan bei Pia zum Pizzaessen ein. Pia ist hin und weg von ihrem Schwarm, auch wenn er als reicher Schnösel nicht so ganz in ihr Beuteschema passt. Auch ihr schwuler bester Freund Eddi ist skeptisch, ob der zunächst zu perfekte August der Richtige für Pia ist. Und tatsächlich ist Pias Eroberung doch nicht so traumhaft wie sie auf den ersten Blick scheint, werden die gemeinsamen Momente aufgrund ständiger geschäftlicher Abwesenheit des Liebsten immer weniger... Sybille Hein ist freie Illustratorin und zeichnet für Kindergeschichten, was man auch dem liebevoll gestalteten Roman entnehmen kann und weshalb man sich fragt, wie viel von der Autorin in der Protagonisten Pia stecken mag. Die Mittdreißigerin Pia ist ein chaotischer Typ, die mit ihrem Kater Glitzi zusammenlebt und als kreativer Kopf gedanklich ihre eigenen Luftschlösser baut und schon einmal das Problem hat, Traum und Wirklichkeit von einander zu unterscheiden. Gerade ihre etwas unbedarfte Art von einem Tag auf den anderen zu leben und ihre sprunghaften Gedankengänge machen den Roman abwechslungsreich unterhaltsam. Durch die bildhaften und eingängigen Beschreibungen der Umgebung fühlt man sich selbst nach Berlin versetzt bzw. wer schon einmal in Berlin war, wird auch den ein oder anderen Schauplatz in Pias Kiez wiedererkennen. "Vorwärts küssen, rückwärts lieben" ist keine emotionale, sondern eine bewusst witzig gehaltene, sehr lebhafte Liebesgeschichte, was durch die wortgewandten Dialoge, den ironisch-humorvollen Schreibstil, die vereinzelten Grafiken und Liedtexte (z.B. "Montag Morgen") der Kabarettistin Sybille Hein noch unterstrichen wird. Der Roman ist in zwei Abschnitte unterteilt, wobei der erste Teil den deutlich größeren Umfang ausmacht, und wodurch sich dann auch der Titel erklärt. Gerade im zweiten Teil zeigen sich dann auch die "Rosinen im Kopf" der Autorin - man muss insofern offen sein für ein bisschen Verrücktheit, bis man am Ende dann doch den roten Faden des Romans erkennen kann. In sich ist das ganze Buch samt Gestaltung ein kleines Kunstwerk, das zudem noch intelligent geschrieben ist, an mancher Stelle aber auch hätte gekürzt werden können.

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Titel: Vorwärts küssen, rückwärts lieben Autor/in: Sybille Hein Genre: Liebesroman Verlag: Blanvalet Ersterscheinung: 2017 Seitenanzahl: 448 Seiten Preis: 14,99€ (Broschierte Ausgabe) Ein wundervolles Cover, das einem eine sommerliche und schöne Liebesgeschichte verspricht. Es lädt zum Lesen ein und auch der Klappentext ist vielversprechend geschrieben. Erwartet habe ich eine Protgonistin, die in den 20ern ist. Pia jedoch ist nicht nur älter, sondern auch ganz anders als gedacht. Zum Einen hat mich das positiv, zum Anderen aber auch negativ überrascht. Es hat mir nicht so gefallen, dass Pia schon über 30 Jahre alt ist, da meiner Meinung nach ihr Verhalten und ihre Denkweisen nicht zu diesem Alter passen und mich daher die Vorstellung davon gestört hat. Auch sonst ist Pia eher naiv und wechselhaft, was mich nicht sehr erfreut hat. Sehr positiv an diesem Charakter fand ich aber, dass sie sehr schlagfertig ist und man immer etwas zu lachen hat. Außerdem ist sie alles andere als uninteressant. Die weiteren Charaktere im Buch haben meine Meinung ebenfalls zwiegespalten. August ist super süß und ein Traum von einem Mann, so dass sich vermutlich fast jede Frau in ihn verliebt hätte. Allerdings ist er mir manchmal auch etwas zu romantisch gewesen. Zudem hat auch er mich manchmal gestört, so dass ich von Anfang an hin- und hergerissen war was ihn betrifft. Jedoch kann ich definitiv sagen, dass mir deren Geschichte und auch Pias bester Freund Eddie mir sehr gefallen haben und mich unterhalten haben. Was lediglich schwierig war, ist in die Geschichte hineinzufinden, da man sich erst mit der Autorin und ihrer Schreibweise vertraut machen muss. Gerade der zweite Teil des Buches gestaltet sich da etwas komplizierter. Zum Schluss muss ich aber noch erwähnen, dass ich während der gesamten Geschichte ein wunderschönes, geborgenes Gefühl hatte, wodurch es mir nur noch mehr Spaß gemacht hat das Buch zu lesen. Daher gibt es von mir 4/5 Sterne . Vielen Dank für das Rezensionsexemplar. :)

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