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Rezensionen zu
Ali

Jonathan Eig

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MEIN Fazit: Es ist wieder Ali-time. Natürlich hatte ich ein Bild von Ali, dem begnadeten Boxer und Rebell. Neugierig begann ich Jonathan Eigs Ali-Biografie zu lesen. Und ich begann Ali mit anderen Augen zu sehen. Wer Ali verstehen will, muss die Zeit seiner Kindheit und Jugend verstehen. Eig beschreibt sehr gut den Rassismus der 60er Jahre. Die Schwarzen wurden aus dem öffentlichen Leben ausgeschlossen. Es gab keinen schwarzen Senator oder Richter. Von 435 Mitgliedern des Repräsentantenhauses waren 5 Schwarze. Wer die weiße Herrenrasse nicht anerkannte, hatte mit Unterdrückung und Gewalt zu rechnen. Als Ali durch seinen Olympiasieg 1960 bekannt wurde, begann er mutig Stellung zu beziehen. Er freundete sich mit Malcolm X und Elijah Muhammed an und trat der Nation of Islam bei. Er wurde ein Vertreter der Rasentrennung und glaubte nicht an Martin Luther Kings Traum der Versöhnung der Rassen. Später lehnte er die Einberufung in den Krieg gegen Vietnam ab. Sein Feind sei nicht der Vietcong, sondern seine wahren Feinde leben in den USA. Eig beschreibt sehr detailliert die boxerische hohe Zeit Alis mit 16 überzeugenden Siegen hintereinander. Nach der ihm auferlegten Zwangspause wegen seiner Kriegsdienstverweigerung wurde seine Klasse immer häufiger auf die Probe gestellt. Er kassierte mehr Treffer. Ließ sich oft treffen, um sich abzuhärten. Die Folge waren Hirnschäden durch zu viele Treffer, zu viele Kämpfe. Eig schildert aber auch Alis schillernde Persönlichkeit. Er liebte die Aufmerksamkeit und das Bad in der Menge, war aber auch ein Mann der Widersprüche, predigte Liebe und betrog seine Frauen. Er wollte die Rassentrennung und machte Geschäfte mit den Weißen, war gegen Gewalt und gleichzeitig Boxer. Der Islam forderte Bedürfnislosigkeit und er liebte den Luxus. Ali war naiv. Er ließ sich ständig übers Ohr hauen. Hat oft falschen Freunden vertraut. Unterhielt einen riesigen Tross von Menschen, kaufte ständig Häuser und Autos und war fast immer Pleite. Er war oft zu großzügig und seinen Freunden gegenüber immer zugetan. Als Mann und Vater hat er oft versagt. Aber er war auch ein großer Menschenfreund. Er liebte seine Religion und war ihr größter Sünder. Eig hat nicht nur ein Buch über einen großen Boxer geschrieben. Er hat auch ein zeitgeschichtliches Buch geschrieben. Ali ist immer noch einer meiner Helden.

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