Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Neuntöter

Ule Hansen

Die Carow-Reihe (1)

(16)
(19)
(11)
(3)
(3)
€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 9,99 [A] | CHF 15,00* (* empf. VK-Preis)

Ich glaube ja, dass das Buch am besten wirkt, wenn man Berlin gut kennt und weiß, wo die beschriebenen Plätze sind und wie sie aussehen, wie man hinkommt, welche Strecke die beschriebenen U-Bahnen fahren etc. Generell könnte ich mir vorstellen, dass es...nicht schwierig ist...aber nicht ganz so leicht zu folgen, wenn man Berlin wirklich überhaupt nicht kennt. Zwar lebe ich auch nicht in Berlin, aber kenne die Stadt zumindest etwas, weil ich mindestens 2 Mal im Jahr dort bin. Berlin als Schauplatz ist wohl auch das, was mir am Buch am besten gefallen hat Potsdamer Platz, Berlin. 3 in Panzertape eingewickelte Leichen werden von einem kleinen Jungen in einem Baugerüst entdeckt. Der Fall landet bei Emma Carow, die beim OFA (Operative Fallanalyse) der Berliner Polizei arbeitet... Die Geschichte selbst war sehr spannend und hat mir durchaus gut gefallen, allerdings war es zwischendurch immer etwas langatmig und man hätte es durchaus etwas kürzer fassen können, denn knapp 500 Seiten sind ja auch nicht ohne. Der Schreibstil war etwas gewöhnungsbedürftig, aber nicht schlecht. Die Sätze waren sehr kurz und manchmal war man schon im nächsten Satz, da hat man erst festgestellt, dass der vorherige Satz schon zu Ende war. Es gibt nicht nur einen Erzähler, sondern man bekommt auch teilweise das mit, was in Emmas Kopf vorgeht, was ich wirklich interessant fand, manchmal aber auch verwirrend. Allgemein wurde ich mit Emma nicht wirklich warm. Sie ist zwar eine gute Fallanalystin und hat Ahnung von dem was sie macht, aber ihr Sozialverhalten ist einfach nicht vorhanden, was auch ihre Professionalität leiden lässt. Ihr Verhalten hängt natürlich mit ihrer Vergangenheit zusammen und sie ist Regelrecht besessen davon, was sie in dem Fall, in welchem sie gerade ermittelt an ihre Grenzen bringt und auch in Gefahr. Kurz gesagt, Emma ist schon ziemlich kaputt. Im Großen und Ganzen wurde ich mit keinem der Charaktere wirklich warm. Alle waren irgendwie komisch und meistens unsympathisch, was ich irgendwie Schade fand. Zum Ende wurde es nochmal sehr spannend und ich frage mich, ob es einen weiteren Teil geben wird?

Lesen Sie weiter

Gruselig, ganz gruselig…. Das Titelbild von diesem Hörbuch hat mich irgendwie gleich in seinen Bann gezogen und auch wenn ich eigentlich nicht der Freund von Hörbuchsprecherinnen bin, hat mich der Klappentext doch so angesprochen das ich dieses Hörbuch hören wollte. Wie sich herausstellte kenne ich die Stimme der Leserin sehr gut, ich bin ein großer Fan der Münster Tatorte und diese Stimme ist mir daher doch wohlbekannt. Zuerst konnte ich mir allerdings nicht vorstellen ihr über 12 Stunden zu lauschen, doch ich wurde stimmlich eines besseren belehrt. Friederike Kempter leistet hier gute Arbeit. Ihre Aussprache ist klar und gut verständlich. Es gelingt ihr sehr gut die unterschiedlichen Stimmungen der Hauptfigur hörbar zu machen. Allerdings auch die nervigen Momente… Die Geschichte fängt sehr spektakulär an. Die Fallanalystin Emma Carow hat es mit einem schrecklichen Fall zu tun. Drei Menschen wurde wie Mumien in Panzertape eingewickelt und hängen in ihren Cocons an einem Baugerüst. Das Autorenduo Astrid Ule und Eric T. Hansen wartet allerdings nicht nur mit grausigen Details auf, sondern auch mit einem etwas gewöhnungsbedürftigen Sprachstil. Ich war in den ersten Minuten etwas irritiert und musste mich doch erst einmal in diesen Stil einfinden. Aber nicht nur der Sprachstil ist ungewöhnlich, auch die Protagonisten sind nicht “Nullachtfuffzehn”. Im Laufe der Geschichte bekam ich immer mehr Probleme mit den Figuren. Da ist zum einen die Fallanalystin Emma Carow, als Hauptfigur irgendwie im ersten Moment charismatisch, allerdings entwickelt sie sich für mich im Abgang dann doch eher zu einer nervigen Persönlichkeit und ich konnte viele ihrer Handlungen nicht nachvollziehen. Dann gibt es noch die Chefin, Karen Brennemann, trotz fortschreitender Schwangerschaft wird weiter fleissig eine Zigarette nach der anderen geraucht. Klar braucht jede gute Geschichte auch Figuren mit Ecken und Kanten, aber irgendwie wurde mir die Anhäufung hier dann doch etwas zu viel. Ich mag jetzt nicht behaupten, dass mir das Hörbuch so gar nicht gefallen hätte, aber es wird ganz sicher nicht zu meinem Jahreshighlight werden. Der Unterhaltungswert war schon da, und grundsätzlich war das Thema gut gewählt und spannend umgesetzt. Ich denke ich würde einen weiteren Titel von Uli Hansen lesen oder hören. Allerdings nicht unbedingt mit diesen Protagonisten.

Lesen Sie weiter

Berlin, Potsdamer Platz. Beim Klettern auf einem Baugerüst macht ein Junge eine grausame Entdeckung: Drei Leichen, einbandagiert in Panzertape, hängen in schwindelerregender Höhe an den Gerüststangen. Sie sehen aus wie Mumien und scheinen in dieselbe Richtung zu blicken, als würden sie auf etwas warten. Als die menschenscheue Fallanalystin Emma Carow auf den Fall angesetzt wird, ist ihr schnell klar, dass er für ihre Karriere entscheidend ist. Doch je fester sie sich verbeißt, desto mehr droht ein altes Trauma sie in den Abgrund zu ziehen. (Quelle: Amazon) Eigentlich habe ich ja so ziemlich die Schnauze voll von psychisch angeschlagenen Ermittlern. Aber der Klappentext hörte sich so gut an, dass ich nicht widerstehen konnte und als mir der Heyne-Verlag das Buch anbot, griff ich freudig zu. Und das war auch gut so. Nochmal vielen Dank dafür. Obwohl Emma wirklich schwer gestört ist, fand ich den Thriller richtig gut. Ich konnte zwar ihr Handeln oft nicht nachvollziehen und verstand sie auch oft nicht in dem was sie bewegte und wie sie reagierte, aber das tat der Spannung keinen Abbruch. Seltsamer weise funktioniert Emma ganz gut mit ihrem Team, auch wenn sich das auf das rein Geschäftliche bezieht. Privat verkriecht sie sich lieber in ihr Schneckenhaus und stalket ihren ehemaligen Peiniger. Aber als ein Neuer in ihr Team kommt, kann sie damit absolut nicht umgehen. Das hat dann doch ein bisschen genervt. Auch reagiert sie oft total überzogen und heftig. Den Rest des Teams fand ich ganz in Ordnung. Die Geschichte ist wirklich spannend und ich kam einfach nicht auf die Beweggründe des Killers. Warum macht jemand so was? Was ist seine Motivation? Ein paar mal ließ ich mich in die Irre führen oder verunsichern. Das Buch hat mich richtig gut unterhalten und war spannend bis zum Schluss. Darum vergebe ich 4 von 5 Punkten und eine Leseempfehlung für alle Thrillerliebhaber. Den Namen Ule Hansen werde ich mir merken. © Beate Senft

Lesen Sie weiter

Ein Gebäude, wo keines ist. Nur eine bedruckte Plane mit einer täuschend echt wirkenden Hausfassade, befestigt an einem mehrere Stockwerke hohen Gittergerüst. Mehr nicht, nichts dahinter. Eine Stadt tarnt und versteckt sich, kaschiert hässliche Brachflächen mit einer gedruckten Illusion von Konsum und Behaglichkeit. Willkommen in Berlin. Willkommen am Potsdamer Platz. Und hinter dieser künstlichen Fassade mitten in der Stadt hängen sie wie Raupen in ihren Puppen. Drei Leichen, eingewickelt in Panzertape und befestigt hoch oben in den Stahlstreben. Niemand kann sie sehen, obwohl sie sich an einem der belebtesten Plätze im Zentrum Berlins befinden. Menschen eilen tagtäglich an ihnen vorbei, ohne ihre Anwesenheit auch nur zu erahnen. Symptomatisch für das soziale Miteinander in einer Großstadt ist der Leichenfundort zum Auftakt des Thrillers „Neuntöter“. Und auch seine Protagonistin ist ein Produkt ihrer Umwelt. Emma Carow, Fallanalytikerin beim LKA, hat noch Jahre nach ihrer Vergewaltigung mit den Folgen zu kämpfen. Ablenkung findet sie in ihrer Arbeit, sie ist eine der gewissenhaftesten Ermittlerinnen in der Abteilung der Operativen Fallanalyse beim LKA Berlin. Mit ihrem Team hilft sie den Kommissaren, Muster und Motive bei Straftaten zu erkennen, durchleuchtet den Charakter eines Verbrechens. Das fällt ihr um so vieles leichter als bei dem Charakter eines Menschen. Dort hat sie die Fähigkeit verloren, einzuschätzen, wem sie trauen kann, wen sie auf Abstand halten muss oder wer ihr nur helfen will. Also Schutzpanzer anlegen und mit dem Kopf durch die Wand, das ist Emma Carow. Und ich mochte sie, die Figurenzeichnung dieser wütenden, starrsinnigen und emotional irrational wirkenden Emma Carow. Wenn man sich aber die verschiedenen Leserstimmen anschaut, wird schnell deutlich, dieser Thriller steht und fällt mit seiner Protagonistin. Denn ein einfacher Charakter ist sie nicht, viele Kommentare zu dieser Figur reihen sich irgendwo zwischen anstrengend und nervtötend ein. Mit Emma Carow wird nicht jeder Leser warm werden. Sie ist schwierig, störrisch und agiert auf eine Art, mit der einige nichts anzufangen werden wissen. Doch gerade das machte sie für mich zu einer so interessanten Figur, brachte sie mir nah. Sie ist eine Querkämpferin, kämpft mit sich, mit ihrem Trauma, mit ihrem Leben und mit den Menschen um sich herum ihren eigenen Kampf. Einen Kampf, den die Autoren in meinen Augen ganz hervorragend nachgezeichnet haben, der mir sehr real, sehr möglich vorkam, in all seinen Facetten und seiner Intensität. Während der Ermittlungen im Fall der drei verpackten Leichen vom Potsdamer Platz (Achtung, beim Auspacken selbiger wird es kurz eklig, ansonsten ist der Thriller aber weniger auf blutige, sondern auf atmosphärische Spannung gebaut!) verprellt Emma Carow mit ihrer Art immer wieder Kollegen und Freunde, selbst mit ihrem langjährigen Fürsprecher und Mentor Kommissar Lutz Bogner gerät sie mehrfach aneinander. Denn neben dem Mordfall spielt in „Neuntöter“ eine zweite Komponente eine große Rolle: Die Freilassung von Emma Carows Vergewaltiger Uwe Marquardt. Nachdem er seine Haftstrafe abgesessen hat, steht er nun mit einem Buch über seine angebliche Läuterung im Fokus der Öffentlichkeit. Eine Entwicklung, die der Fallanalytikerin die Kontrolle über ihre Situation entreißt. Und trotz der großen Rolle, die Emma Carow in diesem Thriller spielt, wirkt das Verhältnis zum Mordfall nicht unausgewogen, beides fügt sich sehr gut abgestimmt ineinander, macht die Handlung dadurch komplexer, verleiht ihr mehrere Spots. So entsteht in „Neuntöter“ auf dem Grundgerüst eines klassischen Thrillers eine mit vielen positiven Eigenheiten aufgebaute Story. Denn neben der Hauptfigur sind auch der Schreibstil und das Erscheinungsbild Berlins zwei Dinge, die mir ausgesprochen gut gefallen haben. Das Berlin, das die Autoren in „Neuntöter“ beschreiben, ist sehr treffend eingefangen, sehr echt und authentisch und die Schauplätze haben eine schöne Atmosphäre, etwas von Großstadtmelancholie. Und der Schreibstil passt dazu wie maßgeschneidert, gibt dem Buch einen eigenen Ton und eine eigene Stimmung, einzelne kurze Sätze erzeugen etwas szenisches, nicht völlig unkonventionell, aber doch so, dass es auffällt, angenehm auffällt. Und so ist mir dieser Thriller an fast allen Ecken und Enden unglaublich angenehm aufgefallen. Die einzige Kleinigkeit, über die ich gestolpert bin, ist eine Entwicklung gegen Ende des Romans, die die Handlung in allzu typische Genre-Muster verfallen lässt, aber selbst das inszenieren die Autoren noch spannend und ideenreich, sodass insgesamt bei mir der Eindruck überwiegt, einen Thriller gelesen zu haben, der mit vielen eigenen Qualitäten aufwarten kann. Abschließend sei noch erwähnt, dass hinter Ule Hansen das Autoren- und Lebenspaar Astrid Ule und Eric T. Hansen steht, beide sind seit vielen Jahren mit dem Schreiben in verschiedenen Formen vertraut und haben mit „Neuntöter“ ihren ersten, gemeinsamen Thriller veröffentlicht. Auf YouTube finden Interessierte eine spannende Interview-Reihe, die viele Hintergrundinformationen zu ihrer gemeinsamen Arbeit am „Neuntöter“ bereit hält. Ein Blick lohnt! Fazit: Den ersten Thriller des Autorenduos Ule Hansen empfinde ich als eine sehr stimmig gelungene Komposition. Mich hat das Feingefühl der Autoren für ihre Figur Emma Carow ebenso überzeugt wie Ton und Stimmung dieser Geschichte. Ein Debüt, das unbedingt Folgen haben sollte! Bewertung: 4,11 Punkte = 4 Sterne Stil: 4/5 | Idee: 4/5 | Umsetzung: 4/5 | Figuren: 5/5 | Plot-Entwicklung: 4/5 Tempo: 4/5 | Tiefe: 4/5 | Komplexität: 4/5 | Lesespaß: 4/5 | = 4,11 Punkte

Lesen Sie weiter

Dieses Buch hat schon durch sein wunderschöne Cover meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, aber nach dem Gespräch mit den Autoren auf der Leipziger Buchmesse, war mir klar: dieses Buch muss ich lesen! Es passiert mir wirklich selten, dass Thriller durch ihre Cover überzeugen, aber das ist hier definitiv gelungen! Ich liebe die Farbgestaltung und hoffe, dass das nächste Buch der beiden Autoren zu diesem hier passen wird! Die Geschichte selbst ist unglaublich fesselnd und spannend! Die Hauptprotagonistin Emma arbeitet als Fallanalystin bei der Berliner Polizei. Ich selbst bin ein absoluter Fan von Fernsehserien und Büchern, bei denen Profiler/Fallanalysten im Vordergrund stehen, weshalb ich mich wirklich sehr auf das Buch gefreut habe. Emma ist aber nicht nur durch ihren Beruf eine interessante Person. Im Laufe der Geschichte wird sie immer wieder mit ihrer traumatischen Vergangenheit konfrontiert, was viele ihrer Handlungen und Gedanken sehr nachvollziehbar und authentisch macht. Auch ihre Arbeitskollegen lassen den Leser sehr nah an ihrer Arbeit teilhaben. Leider empfand ich die eine oder andere Idee als etwas zu abgehoben, bzw. kamen mir diese zu plötzlich und waren für mich daher nicht recht nachvollziehbar. Trotzdem konnte mich die Falllösung von sich überzeugen. Etwas, was mir an Emma nicht so gut gefallen hat, sind ihre Alleingänge, die für jedermann deutlich nach Gefahr schreien. Natürlich trägt das maßgeblich zu Spannung bei, aber für mich war es an manchen Stellen dadurch zu unrealistisch. Der Mordfall ist ziemlich grausam. Der Mörder hängt seine Opfer als Mumien aus Panzertape an einem verlassenen Ort in Berlin auf. Das Vorgehen der Morde und die Präsentation der Leichen sind an Perversität kaum zu überbieten. Den Fall fand ich unglaublich spannend, auch wenn ich mir gewisse Teile der Auflösung bereits gedacht habe. Die Spielort Berlin war für mich auch eindeutig ein Pluspunkt dieses Buches! Ein großes Manko war für mich der Schreibstil. Ich habe sehr schwer in das Buch gefunden und bin auch während des Lesens immer wieder ins Stocken geraten. Viele Sätze und Beschreibungen bestehen aus einzelnen, durch Komma abgetrennte, Wörtern, was mich im Lesefluss etwas behindert hat. Auch fiel es mir dadurch schwerer mir die Dinge oder Orte tatsächlich vorzustellen. Insgesamt hat mir das Buch aber wirklich sehr gut gefallen und ohne die kleinen Schwierigkeiten mit Emma und dem Schreibstil hätte das Buch auch 5 Lesezeichen von mir bekommen können. Ich war wirklich gefesselt von der Geschichte und ich bin wirklich ein Fan davon, wenn die Autoren nicht davor zurückschrecken viele Menschen zu opfern. Für ihren ersten Thriller haben die beiden Autoren einen wirklich sehr guten Job gemacht!

Lesen Sie weiter

Aufmerksam wurde ich auf diesen Thriller durch sein faszinierendes Cover. Die Kombination aus schwarz und gold finde ich unheimlich gelungen, zudem das matte Papp-Cover sehr gut passt. Schon auf den ersten paar Seiten fiel mir der außergewöhnlich gekonnte Schreibstil auf. Der Schreibstil schafft es den Inhalt lebendig werden zu lassen und passt sich der Handlung an. Kurze und knackige Sätze bauen stellenweise Spannung und ein rasantes Tempo auf. Sehr gut gefallen hat mir auch die Besonderheit, dass das Autoren Duo dem Leser regelmäßig einen Schauer über den Rücken jagd. Ganz oft war ich geschockt und dachte mir ‘Nein, nicht wirklich jetzt oder?’ An manchen Stellen wird der Leser aber auch getäuscht, in dem geschrieben wird “xy machte das und das” und im nächsten Satz stellt sich heraus, dass er das doch nicht getan hat, es aber hätte tun können. Als Schauplatz für die Handlung wurde Berlin gewählt. Immer wieder fanden bekannte Plätze und Kaufhäuser Eingang in die Handlung und wurden zum Meetingpoint oder ähnliches. Da ich schon einige Male in Berlin war, fand ich das ganz nett gemacht, es verlieh der Handlung noch mehr Bildhaftigkeit. Die Handlung schleppte sich durch Berlin Obwohl der Schreibstil mich so überzeugt hat, fand ich die Handlung teilweise zu ausschweifend und detailreich. Der Thriller handelt größtenteils von den Ermittlungen in dem Mordfall der einbandagierten Leichen. Der allwissende Erzähler lässt den Leser umfassend an jedem Ermittlungsschritt und jeder Sitzung teilhaben. Eine große Rolle in der Handlung spielt aber auch die Ermittlerin Emma Carow, die Aussicht auf die Stelle der Schwangerschaftsvertretung ihrer Chefin hat. Emma hat eine schwierige Vergangenheit hinter sich, die sie nicht loslässt und gerade gegen Ende des Thrillers, ziemlich aus der Bahn wirft. Emma ist alles andere als eine stinknormale Ermittlerin mit einem Durchschnittsleben, sonderlich sozialkompatibel ist sie auch nicht. Genie und Wahnsinn liegen bei ihr nah beieinander. Gerade ab der Hälfte des Buches dreht sie mir allerdings zu sehr durch, driftet ab und reißt die Handlung mit sich. Gestört hat mich außerdem, dass die Ermittlungen sich lange Zeit im Kreis drehen und auf keinen grünen Zweig kommen. Es geht nicht wirklich voran und es werden alle möglichen Theorien aufgestellt, verworfen, neue aufgestellt und zu den Alten zurückgekehrt. Das mag authentisch sein, hat mich aber nicht abgeholt. Die Auflösung des Falls war mir zudem etwas zu psycho und abgedreht. Stilistisch war der Thriller “Neuntöter” große Klasse, die Handlung hat mir leider nur mittelmäßig gefallen.

Lesen Sie weiter

Von einem kleinen Jungen, der gern klettert, werden am Potsdamer Platz in Berlin in einem als Haus getarntem Raumgerüst 3 Leichen gefunden. Auf perverse Art und Weise wurden diese in Panzertape gewickelt und in großer Höhe am Gerüst befestigt. Die Polizei bildet eine Sondergruppe zur Ermittlung des / der Mörder, denn schnell ist klar, dass das niemals eine Einzelperson bewerkstelligt haben kann. Dieser Sondergruppe gehört auch Emma Carow an, eine Fallanalystin, die die Mörder analysieren soll, damit sie ihnen auf die Spur kommen. Emma ist Einzelgängerin und lebt zurückgezogen. Vor Jahren wurde sie Opfer einer Vergewaltigung, deren Spuren und Erinnerungen sie noch immer prägen und verfolgen. Zudem ist der Täter wieder auf freiem Fuß, hat ein Buch darüber geschrieben und scheint Emma noch immer zu verfolgen. Emma ist traumatisiert und nur durch intensive Arbeit schafft sie es aus ihrem tiefen Loch. Bald tauchen weitere Leichen auf und es ist eindeutig, dass es eine Serie ist. Emma hat eine Theorie, aber dazu gehören noch mehr Tote, aber wo soll man suchen und wie weit ist die Realität zur Theorie? ... Es beginnt eine rasante Jagd und Suche nach Toten und Mördern und das mitten in Berlin. Emma, die Analysistin in diesem Fall, wird nicht von jedem ernst genommen, so dass nicht auf jeden Vorschlag von ihr gleich Taten folgen. Emma ist in ihrem Kollegenkreis nicht unbedingt die beliebteste Kollegin, da sie auch dort als Einzelgänger gilt. Gemeinsam mit dem neuen Kollegen Felix Schreiner hofft sie darauf, die Urlaubsvertretung für ihre schwangere Chefin machen zu können, was die beiden in ihrer Konkurrenz zueinander auch schon mal dazu bringt, dass sie den anderen während des aktuellen Falles unfair behandeln bzw. auflaufen lassen. Das Autorenduo Ule Hansen, bestehend aus Astrid Ule und Eric T. Hansen, hat sich in Berlin gut umgesehen und lässt den Leser an den skurrilsten Orten mit dem Ermittlerteam auf die Suche gehen. Die Schauplätze, egal ob die Leichenfundorte oder andere benannte Orte, wie die Wohngegend von Emma Carow, sind authentisch und detailgetreu im Buch nachempfunden. Interessant fand ich die Verknüpfung von aktuellem Fall zur Vergangenheit von Emma, unter der sie auch nach so vielen Jahren noch immer leidet. Sie lebt Tag- oder Wunschträume, was sie alles gern mit ihrem damaligen Peiniger tun würde, was in meinen Augen völlig nachvollziehbar ist. Der Kriminalfall ist bizarr und ungewöhnlich, genauso ist aber auch die Auflösung desselben. Als Leser machte ich mir wie gewöhnlich so meine Gedanken, wer oder was hinter den Morden stecken könnte. Ich lag gründlich daneben, denn die Auflösung ist so komplex, dass ich nie dahinter gekommen wäre. Man braucht aber auch ein Weilchen, um in etwa zu ahnen, wohin es sich entwickeln wird. Emma Carow ist durch ihre Erlebnisse in der Vergangenheit eine verschlossene Person, die ich nicht unbedingt als sympathisch bezeichnen würde. Sie hat ihre Ecken und Kanten, davon nicht wenig, steht aber zu dem, was sie macht und vertritt ihre Meinung bis ins Letzte. Sie geht ihren Weg, den ich bewundere, als Freundin möchte ich sie jedoch nicht haben. Ich habe dieses Buch als Hörbuch erlebt, welches von Friederike Kempter eingesprochen wurde. Diese hat sehr gut gesprochen und doch fand ich die Besetzung als nicht gelungen. In dem Buch gibt es ein paar sehr heftige Stellen und es wurden auch deftige Worte gesagt oder eher gebrüllt. Diese aus dem Mund einer Frau zu hören, passen meiner Meinung nach nicht. Es kommt nicht so hart rüber, wie es sicher angedacht ist. Das Buch an sich ist schon recht hart und obwohl die Hauptprotagonistin eine Frau ist, hätte ich persönlich mir an dieser Stelle einen Mann gewünscht. Aber das ist meine eigene Meinung. Der Thriller ist rasant, mit immer neuen Erkenntnisse und Verwirrungen kommt man als Leser bzw. Hörer nicht zum ausruhen, man steht förmlich immer unter Hochspannung. Ein gelungener Auftakt der angedachten Trilogie und empfehlenswert.

Lesen Sie weiter

Berlin, Potsdamer Platz. Beim Klettern auf einem Baugerüst macht ein Junge eine grausame Entdeckung: Drei Leichen, einbandagiert in Panzertape, hängen in schwindelerregender Höhe an den Gerüststangen. Sie sehen aus wie Mumien und scheinen in dieselbe Richtung zu blicken, als würden sie auf etwas warten. Als die menschenscheue Fallanalystin Emma Carow auf den Fall angesetzt wird, ist ihr schnell klar, dass er für ihre Karriere entscheidend ist. Doch je fester sie sich verbeißt, desto mehr droht ein altes Trauma sie in den Abgrund zu ziehen. Die Grundidee war doch etwas anders als bei anderen Thrillern. "Anders" trifft eigentlich auf das ganze Buch zu... Die Idee mutet etwas skurril und abgefahren an, passt im Endeffekt dann aber doch perfekt in die Gesamtgeschichte (mehr wird hier aus Spoilergründen nicht verraten ;-)). Der Verlauf der Geschichte ist wirklich spannend gestaltet und hat mich gefesselt. Extrem interessant sind aber die Protagonisten: Allen voran Emma. Sie ist vom Charakter her sehr außergewöhnlich. Sie ist eine ganz besondere Protagonistin und nicht immer einfach. Sie ist nicht die typische Heldin eines Buches, hat auch negative Seiten, was aber vor allem an ihrer Vergangenheit liegt. Auch interessant gestaltet sind die Beziehungen zu anderen Figuren und Personen, wie bspw. zur Chefin, zu weiteren Kollegen, etc. Der Schreibstil ist sehr speziell. Da muss man sich wirklich dran gewöhnen, sonst ist das Buch nicht gut lesbar. Die volle Punktzahl gibt es nicht, weil es dann im Endeffekt nicht den Knalleffekt hat. Es ist solide und gut geschrieben, hat aber an manchen Stellen auch noch Luft nach oben. Fazit: Spannend und sehr ungewöhnlich. Vor allem die Protagonistin Emma ist sehr interessant. Gerade auch die Verknüpfungen zwischen Gegenwart und dem, was in ihrer Vergangenheit passiert ist, können überzeugen. Definitiv aber auch kein Buch für jeden...

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.