Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Die Kleiderdiebin

Natalie Meg Evans

(5)
(7)
(6)
(2)
(0)
€ 5,99 [D] inkl. MwSt. | € 5,99 [A] | CHF 9,00* (* empf. VK-Preis)

Klappentext: Paris in den 30er-Jahren: Die junge Telefonistin Alix Gower träumt davon, die glamouröse Welt der Haute Couture zu erobern. Der charmante und gut aussehende Paul verschafft ihr die Chance ihres Lebens – eine Anstellung in einem der berühmtesten Modehäuser der Stadt, allerdings mit dem Auftrag, die Frühjahrskollektion zu kopieren. Alix stimmt zu, ein doppeltes Spiel zu spielen. Dabei setzt sie nicht nur ihre Zukunft, sondern auch ihr Herz aufs Spiel … Der erste Satz: „Die dumpfen Schläge, die durch das Fachwerkhaus dröhnten, töteten einen Mann und stürzten einen anderen ins Verderben.“ S. 7 In der Bloggerszene hagelt es negative Kritik für dieses Buch. Obwohl mich das Buch von der Thematik und vom Klappentext her sehr angesprochen hat, fing ich deswegen sehr skeptisch an, es zu lesen. Aber meine Bedenken konnten zerstreut werden: Dieser Roman hat mir nämlich wirklich gut gefallen. Er beinhaltet viele Geschichten: Zum einem ist es die Geschichte eines mittellosen jüdischen Mädchens, das davon träumt, sein eigenes Geschäft zu führen und in der Modewelt Karriere zu machen. Es ist aber auch die Geschichte eines Mädchens, dessen Eltern gestorben sind, und das aufgrund des Judenhasses von England nach Paris geflohen ist. Es ist die Geschichte einer jungen Frau, die im Paris der 30er Jahre lebt. Sie hat große Träume, aber den Spanischen Bürgerkrieg sowie Hitler und die Judenverfolgung im Nacken, der Alltag ist geprägt von Geldsorgen… und dann gibt es da noch diesen einen Mann, der ihr zufällig immer wieder begegnet. „An diesen Moment dachte Alix später allerdings ganz anders zurück: Das war der Augenblick, in dem sie an den Rand der Klippe, nach unten in die Grube der Gefahren blickte – und sprang.“ S. 49 Oftmals wird kritisiert, dass dieses Buch zu überladen sei. Als hätte die Autorin sich nicht entscheiden können, ob sie einen Historischen Roman, einen Krimi, eine Liebesgeschichte oder einen Roman über die Modewelt schreiben soll. Aber warum sollte sie sich denn entscheiden? Ich interessiere mich auch für Mode – und für politische Konflikte, für wirtschaftliche Zusammenhänge und Kriminalfälle. Desto mehr sich ein Roman meinen Interessensgebieten widmet, desto besser. Und der Autorin gelingt es gut, die einzelnen Geschehnisse miteinander zu verweben und eine vielschichtige Geschichte entstehen zu lassen. Die Charaktere sind allesamt sehr eigenwillige Persönlichkeiten, die gut gezeichnet sind. Evans Schreibstil ist bildreich und atmosphärisch, und dennoch flüssig lesbar. Fazit: „Die Kleiderdiebin“ deckt ein breites Themenspektrum ab. Es ist eine Geschichte mit vielen Facetten. Aber genau das macht diesen Roman so außergewöhnlich.

Lesen Sie weiter

Paris 1937. Alex Grower arbeitet in Paris als Telefonistin und bringt damit mühsam sich und ihre Großmutter durch. Heimlich hat sie eine weitere Erwerbsquelle, sie kopiert Entwürfe bekannter Modehäuser und verkauft sie nach Amerika, wo die Modelle nachgenäht und möglichst zeitgleich veröffentlicht werden. Schließlich erhält sie ein Angebot - sie soll eine komplette Kollektion des angesagten Labels Javier stehlen, doch das bedeutet ein erhebliches Risiko, muss sie sich dazu doch als Näherin einstellen lassen. Als sie dann auch noch den charmanten Journalisten Verrion Havilard kennenlernt, stürzt ihr Leben komplett ins Chaos ... Ich hatte mir das Buch extra als Rezensionsexemplar ausgesucht, weil ich das Cover so hübsch fand. Die Geschichte klang im Klappentext nach einem netten, luftigen Roman für Zwischendurch, den ich in den letzten stressigen Tagen vor Ferienbeginn gerne gelesen hätte, weil er nett ist, liebenswürdig, irgendwie französisch eben. Hätte, hätte, Fahrradkette. Leider verschenkt der Roman nämlich dieses Potential zu einem netten Unterhaltungsbuch zu werden, das ich gerne weiterempfehlen möchte. Das liegt daran, dass die Autorin eine ziemlich interessante Geschichte über Produktpiraterie und netten Informationen über Mode in den Dreißigern völlig unnötig anreichert mit Thriller- und Krimielementen und dabei die logische Figurenentwicklung (insbesondere bei Verion, aber auch bei Alix - warum genau war die jetzt noch einmal mit diesem Serge zusammen???) komplett vernachlässigt. Dabei kaut sie bis zur finalen Aufklärung effektiv einfach nur alle Informationen immer wieder, die ich als Leser auch schon beim ersten Mal verstanden habe. Ich habe mich die letzten 200 Seiten wirklich nur noch durch das Buch gequält, weil ich es fertig lesen wollte und dachte, es wird vielleicht doch noch besser - leider wurde es das nicht. Stattdessen tauchte dann auch noch irgendwelche Verstrickungen im spanischen Bürgerkrieg auf - meiner Meinung nach eine total unnötige Storyline, insbesondere, weil Verrion hier in drei Seiten einfach mal abgehandelt wird - und nicht einmal eine spannende Polizeidurchsuchung wird uns geschildert, sondern nur im Nachhinein erzählt. Schade, ich hätte gerne ein Buch gelesen, das mir französische Atmosphäre vermittelt. Das so leicht wie Stoff daherkommt und dessen Geschichte fließt. Stattdessen gab es ziemlich atemraubende Schneiderkreide in dicken Schichten :-(

Lesen Sie weiter

Paris der 30er Jahre. Alix Traum ist es eines Tages Modeschöpferin zu werden. Doch der Weg dahin ist beschwerlich und hart, insbesondere wenn man fürs Überleben und für die Oma Geld braucht. Um nebenbei ein wenig zu verdienen, lässt sie sich auf ein Deal ein. Modeideen von der Konkurrenz zu klauen... Mich hatte das Buch sofort durch das tolle Cover und das Thema angesprochen. Wieder Lust auf ein Mode- und Fashion Roman, kam mir dieses Buch sehr gelegen. Die Mode Elemente und die Welt in der man sich bewegt, fand ich sehr interessant. Insbesondere das Dilemma wegen den Raubkopien, dass von mir in diesem Umfang nicht bewusst war. " Für sie war Haute Couture eine Form der Kunst, Stahl man eine ganze Kollektion, dann nahm man damit dem Künstler das Genie, die Seele." (57) Die Protagonistin Alex gefiel mir anfangs sehr gut. Leider wurde ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte nicht immer sehr positiv, aber dies konnte ich verschmerzen, da es auch so realistisch war. Doch was mich extrem gestört hat, sind die Versuche Krimi- und Thrillerähnliche Elemente einzufügen. Was im Grunde genommen sehr gut sein könnte, wenn man es spannend und gut einbaut. Doch hier fand ich es leider sehr misslungen. Mich haben diese Sequenzen überhaupt nicht interessiert und sie waren für die Geschichte nicht wichtig, irrelevant und langweilig. Ebenso die spanischen politischen Begebenheiten, hätten ganz raus genommen werden können. Dies hatte zur Folge, dass die Geschichte unnötig in die Länge gezogen wurde, und es stellenweise zäh wie Kaugummi wurde. Die pariser Atmosphäre fehlte mir leider auch. Es war mir nicht präsent genug. Insgesamt war die Kleiderdiebin ein mittelmäßiges Buch. Es hatte gute Ansätze, aber ich habe mir deutlich mehr erhofft. Dafür hat mir das Buch nicht genug gegeben und überzeugen können.

Lesen Sie weiter

Ohne bewusst darauf zu achten, habe ich in letzter Zeit viele Romane gelesen, die im Paris der 1930er Jahre spielen. Die Kleiderdiebin ist einer davon und noch dazu einer, der mir wirklich sehr gefallen hat, vor allem weil ich nur so durch die Seiten geflogen bin. Natalie Meg Evans' Schreibstil ist sehr angenehm und leicht und außerdem besonders bild- und detailreich. Ihre Worte lassen das beinahe magische und künstlerische Paris der 1930er Jahre vor den Augen des Lesers wieder aufstehen und haben bei mir das Gefühl erzeugt, ich würde selbst an Alix' Seite durch diese wunderschöne Stadt flanieren. Besonders gut gefallen haben mir die Beschreibungen der Mode. Ich bin zwar selbst nicht übermäßig modebegeistert, aber die Kleider, die Alix' entwirft und/oder schneidert, wirken so glamourös und traumhaft, dass ich mir an mehreren Stellen ernsthaft gewünscht habe, selbst einmal in ein solches schlüpfen zu können. Alix als Protagonistin war mir von Anfang an sympathisch. Sie ist ein junges Mädchen mit großen Träumen, die aber trotzdem auf dem Boden der Tatsachen bleibt. Dabei ist sie sehr realistisch, aber auch fürsorglich und zu Beginn der Geschichte auch ein wenig unschuldig und naiv. Sie ist (wie von mehreren Charakteren im Buch angemerkt wurde) ein unbeschriebenes, weißes Blatt. Das macht sie leider auch zum leichten Opfer für skrupellose und macht- und geldgierige Menschen wie die Amerikanerin Madame Kilpin, die sie in die Rolle der Modediebin drängt, und den zwielichtigen Clubbesitzer Serge, der in ihr eine weitere Trophäe für seine Sammlung sieht. Man spürt von der ersten Seite an, dass Alix eigentlich ein sehr leidenschaftlicher Mensch ist und dass Mode für sie alles bedeutet - und so blutet einem selbst auch das Herz, als sie gegen ihren Willen Skizzen für Plagiate anfertigen muss und dem von ihr so verehrten Modedesigner Javier damit großen Schaden zufügt. Gleichzeitig kann man ihr Dilemma auch sehr gut nachvollziehen, denn Alix braucht Geld, um sich um ihre Großmutter zu kümmern, und arbeitet parallel dazu auch hart daran, sich gleich in mehreren Berufen zu beweisen: Dem der Näherin, der Modeschöpferin und des Models bzw. Mannequins. Dabei erlebt man mit, wie Alix sich vom zu Beginn zurückhaltenden und unschuldigen Mädchen in eine selbstbewusste und auch leicht verruchte Frau verwandelt, die manchmal wie eine verhängnisvolle Femme Fatale aus einem alten Filmklassiker wirkt. Auch die anderen Charaktere im Buch haben mich sehr beeindruckt, weil sie alle sehr ausgeprägte Persönlichkeiten haben und teilweise selbstlos und liebenswert, teilweise originell und speziell sowie teils auch skrupellos und gefährlich sind. Insgesamt lebt die Geschichte von der Dynamik zwischen den Charakteren. Neben Alix' großer Liebe Verrian haben mir besonders ihr Freund Paul mit seinen kleinen Schwestern, der liebenswerte Modeschöpfer Javier, ihre resolute Großmutter Danielle, der unergründliche Maler Bonnet und Alix' Gönner und Unterstützer Jean-Yves sehr gefallen. Bei der Menge an Personen ist es nicht immer leicht gewesen, alle Namen zu behalten und zuzuordnen und manchmal musste ich überlegen, um wen es eigentlich geht, aber das macht die Geschichte auch so authentisch und vielschichtig. Interessant fand ich vor allem die Einblicke in die Pariser Modewelt der 1930er Jahre mit ihren Mannequins, Zuschneiderinnen, Ankleiderinnen, Designern und Näherinnen. Man lernt die Hierarchie eines Modehauses kennen und verfolgt dabei, wie Alix sich von ganzen unten bis nach oben arbeitet. Bei Die Kleiderdiebin passt einfach alles zusammen: Das Setting, der Schreibstil, die Charaktere und auch die Handlung. Letztere ist nämlich um einiges komplexer, als ich es erwartet hätte. Vorrangig geht es zwar um Alix' Werdegang als Näherin, ihre Tätigkeit als Modediebin und auch ihr Privatleben, einen Rahmen für diese Geschichte bildet jedoch ihre eigene Vergangenheit. Diese birgt so manches Rätsel, das mit ihrer Großmutter, ihrem Gönner Jean-Yves und dem Maler Bonnet zu tun hat. Auch ein mysteriöser Erpresser spielt eine Rolle und so bleibt die Handlung von vorne bis hinten spannend. Das alles geschieht vor dem historischen Hintergrund des Spanischen Bürgerkriegs, der insbesondere Verrian und Javier sehr bewegt, und der Unruhen am Vorabend des Zweiten Weltkriegs. Man spürt die allmählich aufkommende, brodelnde Stimmung und da Alix Jüdin ist, hat man auch Angst davor, was ihr wohl nach 1939 zustoßen könnte. Das sowie ein weiteres Geheimnis, das ich hier nicht verraten möchte, wird am Ende des Romans offen gelassen, was ich aber absolut treffend und überhaupt nicht störend finde, da man sich so selbst Gedanken zu Alix' Schicksal machen kann. Das Einzige, was mich an Evans' Roman gestört hat, ist, dass die Intrigen und Geheimnisse teilweise zu offensichtlich für mich waren. So hatte ich von Anfang den richtigen Riecher, was den Erpresser betrifft, und auch einige andere Ereignisse waren recht vorhersehbar. Sehr gut gefallen hat mir wiederum, dass Die Kleiderdiebin trotz der romantischen Elemente nicht zu einer kitschigen Schnulze verkommt und Alix' Träume und ihre Arbeit die meiste Zeit über im Vordergrund stehen. Mein Fazit: Die Kleiderdiebin ist ein unheimlich bildgewaltiger und glamouröser Roman, der einen in die elegante Welt der Pariser Mode in den 1930er Jahren entführt. Für mich hat, abgesehen von einigen Kleinigkeiten, bei diesem Buch fast alles gepasst und so war ich sowohl von dem wunderschönen Setting als auch von den sehr charakterstarken Figuren, den detailreichen Beschreibungen der Haute Couture und den Intrigen und Geheimnissen, die die Geschichte durchziehen, schlichtweg fasziniert und begeistert. Natalie Meg Evans' Roman ist ebenso romantisch, einfühlsam und verträumt wie tragisch und authentisch und bekommt deshalb von mir 4 von 5 "Schriftsteller-Köpfe". Beim Heyne Verlag möchte ich mich für das Rezensionsexemplar bedanken, das mir einige wirklich entspannte und unterhaltsame Lesestunden beschert hat.

Lesen Sie weiter

Cover Es ist das perfekte Cover für dieses Buch. Allein schon das Bild erzeugt eine unglaublich fantastische Stimmung. Man sitzt als Leser beinahe schon im Nähzimmer und hört, wie Alix Nadel und Faden durch den Stoff zieht. Ich finde dieses Cover sehr schön. Die Farbgestaltung mit dem hellen Blau gefällt mir unglaublich gut. Es wirkt sehr harmonisch und spiegelt eine lang vergangene Zeit wieder. Meine Meinung Mit Mode kann ich nicht viel Anfangen, trotzdem hat mich dieses Buch gefesselt. Alix Leidenschaft für das Schneidern ist beinahe schon ansteckend. Sie ist aufopferungsvoll und riskiert für Menschen, die ihr nahe stehen sehr viel. Sie hat träume und lebt in einer Zeit und einer Gesellschaftsschicht, die es ihr kaum ermöglichen diese Träume zu verwirklichen. Zusammen mit ihrer geliebten Großmutter lebt sie in Paris und arbeitet dort als Telefonistin, ehe sie bei einem anerkannten und sehr guten Designer angestellt wird. Doch eigentlich hat sie eine völlig andere “Arbeit” und genau diese bringt sie in Gefahr. Verrian Haviland ist Journalist und hat bis zu dem Zeitpunkt, als er unangenehm aufgefallen ist, in Spanien gearbeitet. Er berichtet für die Zeitung seines Bruders aus dem Spanischen Bürgerkrieg. Dort bringt er sich in schreckliche Gefahr und muss fliehen. Es verschlägt ihn nach Paris. Ich liebe Geschichte! Mir gefällt es ausgesprochen gut, wie in diesem Buch tatsächliche, geschichtliche Ereignisse mit einer ausgedachten Geschichte verknüpft wurden. Ich hab über vieles, im Nachhinein und auch für diese Rezension noch einmal nachgelesen. Vor allem gerade mit der spanischen Geschichte hatte ich mich vorher noch nie so genau beschäftigt. In “Die Kleiderdiebin” werden die Fakten der Zeit nicht nur lieblos aufgezählt, sondern sie betreffen tatsächlich die Hauptfiguren, die Menschen um die es in diesem Buch geht. Auch spielen sie nicht immer eine große Rolle. Sie sind ausschlaggebend für einige Handlungen, trotzdem dreht sich die Geschichte um Alix und nicht um die geschichtlichen Ereignisse dieser Zeit. Alix war mir nicht von Anfang an sympathisch. Ich habe etwas gebraucht, um mich mit ihr anzufreunden. Sie ist ein sehr liebes Mädchen, das einfach auf Abwege gerät. Manchmal ist sie vielleicht etwas naiv, doch das hat mich nicht einmal so sehr an ihr gestört. Ihr Leidenschaft zur Mode hat mich schließlich dazu gebracht, sie doch ins Herz zu schließen. Natürlich hat auch Verrian seinen Beitrag dazugegeben. Erst durch ihn wusste ich Alix auch richtig zu schätzen. Sie hat sich dank ihm weiter entwickelt und wurde zu einer Figur, die mir richtig Nahe ging. Die Geschichte um Alix und Verrian hat mir mit all ihren Facetten gefallen und mich überzeugt. Das Buch hat meine Erwartungen übertroffen und mir einige schöne und vor allem spannungsgeladene Stunden beschert. Ich kann es euch nur wärmstens ans Herz legen. Wertung (5/5)

Lesen Sie weiter

Modedesignerin - ein Traumberuf für viele junge Frauen. Doch der Weg dorthin ist steinig. Heute, wie auch im Paris Ende der 30iger Jahre, wo Chanel, Schiaparelli und Lanvin ihre Blütezeit in der Haute Couture erlebten. Die 21 jährige Telefonisten Alix will trotzdem genau dorthin. Sie ergreift die Chance beim angesehenen Couturier Maison Javier als Schneiderin anzufangen, auch wenn sie sich im Gegenzug verpflichten muss, seine Kollektionen für die Konkurrenz in New York zu kopieren. Alix ist hin und her gerissen zwischen ihrem Traumjob, den Schuldgefühlen gegenüber Javier und dem Geld, dass sie und ihr Freund Paul so dringend benötigen. Und schnell zeigt auch die glamouröse Modewelt ihr Schattenseiten: die Arbeit ist anstrengend, die Konkurrenz ist hart und die Stimmung in Paris, aufgrund der zunehmenden aggressiven deutschen Politik, angespannt. Da kommt etwas Ablenkung durch Alix neue Bekanntschaft Verian gerade recht. Zusammen versuchen sie die Vergangenheit ihrer aus dem elsaßstammenden Familie zu lüften, die immer neue Fragen aufwirft. Als Maison Javier jedoch die aktuelle Kollektion abbläst, die gefälschten Entwürfe aber trotzdem erscheinen, droht Alix doppeltes Spiel aufzufliegen. Modepiraterie - schon im 20. Jahrhundert gab es viele Geschäftsmänner und -frauen, die Haute Couture kopierten, für die Massen reproduzierten und damit großes Geld verdienten. Damals allerdings mussten die Kleider noch mühsam abskizziert werden, wohingegen in der heutigen Zeit durch Fotos und Internet alles möglich ist. Und so überschwemmen Fälschungen von Designerhandtaschen, -kleidung und Turnschuhen unseren Markt. Natalie Meg Evans entführt in das Paris der 30iger Jahre: Mode und Glamour gehören ebenso dazu, wie das Nachtleben am Pigalle. Die Atmosphäre ist berauschend. Man hat das Gefühl selbst mitten drin zu sein. Im Laufe des Romans macht Alix eine große Entwicklung durch, die vor allem durch die Menschen, die sie umgeben, aber auch die Pariserszene und politische Situation geprägt ist. Die Weltausstellung 1937 wird ebenso in die Geschichte eingeflochten, wie der Bürgerkrieg im Nachbarland Spanien. Und auch in Paris ist es nicht ungefährlich. Von Erpressung und Diebstahl über Mord zieht Natalie Meg Evans wirklich alle Register, so dass die Handlung nicht an Spannung verliert. Am wichtigsten ist und bleibt im Roman aber die Mode. Mit Liebe zum Detail werden die wunderschönen Haute Couture Kleider beschrieben, die im Buch angefertigt werden, so dass man als Leser ein genauso Bild vor Augen hat. Die Kleiderdiebin ist definitiv ein Buch, dass man nicht mehr aus der Hand legen kann.

Lesen Sie weiter

Die junge Telefonistin Alix Gower lebt zusammen mit ihrer Großmutter im Paris der 1930er Jahren. Um sich das geringe Einkommen aufzubessern, hat Alix sich dazu entschlossen die neuesten Kleider der Haute Couture zu kopieren und die Schnittmuster zu verkaufen. Allerdings läuft das Geschäft schleppend bis sie von ihrem guten Freund, dem charmanten Paul, ein unglaubliches Angebot bekommt. Eine seiner Kontaktpersonen könnte es ihr ermöglichen eine Stellung in dem renommierten Modehaus Maison Javier zu bekommen. Alix Traum wird wahr, denn sie wollte schon immer in dem Handwerk, welches auch ihre Großmutter erlernt hat, arbeiten und irgendwann auch selber Kleider entwerfen. Gleichzeitig wird ihr auch noch eine beachtliche Summe angeboten, aber die Sache hat natürlich einen gewaltigen Haken. Immerhin muss sie einwilligen die Schnittmuster der gesamten Frühjahrskollektion zu stehlen, damit diese in Übersee billig kopiert werden kann. Obwohl sie mit sich hadert und lange zögert, willigt Alix schließlich ein. Aber kann das gut gehen und wird sie ihren Traum verwirklichen können oder landet sie am Ende doch im Gefängnis? Das Cover zeigt den Arbeitstisch einer Schneiderin mit diversen Utensilien wie Scheren, Garnen, Bänder und Stoffen. Gleichzeitig ist noch ein kleines Bild des Eiffelturms und der Seine zu sehen, welche einen Hinweis auf den Schauplatz der Geschichte geben. Insgesamt passt das Cover hervorragend zum Buch, denn Kleider und vor allem das Schneiderhandwerk spielen eine wichtige Rolle darin. Der Titel sagt eigentlich schon einiges aus und mit dem Klappentext erhält man schon eine gut Vorstellung von der Handlung. Die Protagonistin Alix ist eine starke Persönlichkeit, die weiß was sie will und für die Träume kämpft. Sie lässt sich nicht so schnell unterkriegen und gibt trotz zahlreicher Rückschläge nie auf. Sie ist wirklich sympathisch, obwohl sie ja eigentlich eine Verbrecherin ist. Immerhin ist Industriespionage kein Kavaliersdelikt, aber dem ist sich Alix vollkommen bewusst. Es gibt ein schönes Zitat aus dem Buch, dass Alix’ Handlungen beschreibt. “Sie stiehlt aus Liebe”. Alix liebt das Schneiderhandwerk und verabscheut, was sie tun soll, aber sie macht es um sich, aber vor allen ihrer Großmutter, ein halbwegs annehmbares Leben zu ermöglichen. Allerdings hat sie die Dreifachbelastung – ihre Großmutter, die Arbeit bei Javier und das Kopieren der Kleider – ziemlich unterschätzt. Durch die falschen Freunde rutscht sie immer weiter in ein Milieu ab, aus dem man nur schwer wieder entkommen kann. Außerdem gibt es auch noch viele interessante Nebencharaktere, die alle ihre eigenen Stärken und Schwächen haben. Jede Person die vorkommt ist meiner Meinung nach gut gestaltet und sehr menschlich. Die Geschichte befasst sich aber nicht nur mit Alix’ Gegenwart, sondern auch mit ihrer Vergangenheit, denn die Autorin hat sich nicht nehmen lassen, auch noch eine komplizierte Liebesgeschichte mit vielen Geheimnissen aufzubauen, welche Alix in der Gegenwart durch Intrigen und Erpressungen noch weiter zusetzt. Die Handlung ist enorm komplex und greift viele Themen dieser Zeit an, unter anderem auch den spanischen Bürgerkrieg der 1936 – 1939 wütete. Somit gibt es viele Handlungsstränge, welche die Geschichte zwar abwechslungsreich machen, aber auch öfter von der eigentlichen Haupthandlung ablenken. Allerdings schafft es die Autorin am Ende alles aufzulösen und zu einem gelungenen Abschluss zu kommen, bei dem alle offenen Themen abgehandelt wurden. Der Stil war angenehm zu lesen, auch wenn ich mit den Fachbegriffen der Mode nichts anzufangen wusste und erst mal die Bedeutungen nachschlagen musste um mir eine Vorstellung davon machen zu können. Ein Glossar am Ende wäre ganz hilfreich gewesen um die Verwirrung ein wenig zu mindern. Ansonsten bin ich jedoch recht schnell durch das Buch gekommen und empfehle es allen Lesern, die an der Haute Couture der 1930er Jahre interessiert sind und einer packenden Geschichte mit Liebe, Erpressung und Intrigen in der glamourösen Welt der Modeschöpfer nicht abgeneigt sind. Von mir gibt es jedenfalls 5 von 5 Punkten.

Lesen Sie weiter

Die Kleiderdiebin

Von: Merendina

11.08.2015

Bei diesem Buch fand ich das Cover besonders herausragend und sehr interessant. Da ich selbst gerne handarbeite und bastle, zog dieses Cover sofort meine Aufmerksamkeit auf sich: Auf Natalie Meg Evans Roman "Die Kleiderdiebin" entdeckt man schöne Bänder, Spitzen, Knöpfe, eine Schneiderschere und eine alte Postkarte mit dem Eiffelturm. Auch den Klappentext fand ich richtig interessant, so dass ich mich sehr auf das Lesen dieses Romans freute. Er spielt in den 30er Jahren in Paris. Der Erste Weltkrieg ist vorbei, aber der nächste Krieg bahnt sich langsam an. Die junge Alix lebt in Paris und arbeitet dort als Telefonistin. Sie ist sehr an Mode interessiert, kleidet sich stets elegant und träumt davon, einen guten Job in der Modebranche zu ergattern, was sich nicht als einfach erweist. Da kommt ihr ihr Freund Paul zur Hilfe. Er verschafft ihr einen Job in einem Modeunternehmen, wo sie die Modelle der aktuellen Kollektionen kopieren soll. Ob das lange gut geht? Alix' Eltern sind schon lange tot, sie wuchs bei ihrer Großmutter Mémé zuerst im Elsass, dann in London auf und landete mit ihr schließlich in Paris. Die Sprache im Buch ist flüssig lesbar und gut verständlich. Natürlich gibt es auch viele französische Begriffe, viele Straßenbezeichnungen, Ortsbezeichnungen und französische Begriffe aus der Modewelt. Das alles machte mir keinerlei Probleme, da ich Paris kenne und auch französisch spreche. Für nicht französisch sprechende Leser hätte ich mir ein Glossar am Ende des Buches gewünscht. Im Innenteil des Umschlags findet sich eine hübsch gezeichnete Karte mit den Straßen und Plätzen, die im Roman eine Rolle spielen. Ich finde das eine nette Idee. Die Autorin schreibt spannend, es gibt viele Einblicke in die Vergangenheit von Alix und Mémé, was die Story noch interessanter macht. Personen und Orte werden sehr gut und detailliert beschrieben, so dass man sich ein sehr gutes Bild davon machen kann. Ich bin schon nach wenigen Seiten ins Paris der 30er Jahre eingetaucht und habe mich von dieser wunderschönen, spannenden Geschichte in den Bann ziehen lassen. Noch dazu bekam ich einen super Einblick in die Modeszene der damaligen Zeit. Ein wundervolles Buch für alle, die Paris und die Mode lieben. Ich gebe diesem schönen Roman volle Punktzahl: fünf Sternchen!

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.