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Rezensionen zu
Der Ruf des Kuckucks

Robert Galbraith

Die Cormoran-Strike-Reihe (1)

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Den meisten Leseratten dürfte inzwischen bekannt sein, dass sich hinter "Robert Galbraith" tatsächlich JK Rowling verbirgt, die weltberühmte Autorin von Harry Potter. Und das ist meines Erachtens sowohl Fluch als auch Segen für den Roman: einerseits hat er sich ohne Zweifel weit besser verkauft, als es der Debütroman eines unbekannten Autors getan hätte, andererseits führte diese Verbindung aber auch zu übersteigerten oder fehlgeleiteten Erwartungen. Ich habe die erste Seite mit dem Vorsatz aufgeschlagen, möglichst schnell zu vergessen, wer Robert Galbraith in Wirklichkeit ist, oder mich zumindest nicht davon beeinflussen zu lassen. Und tatsächlich war das nicht annähernd so schwer, wie ich erwartet hätte! Denn "Der Ruf des Kuckucks" liest sich wirklich völlig anders, nicht nur vom Thema her, sondern auch vom Schreibstil. Dieser ist unerwartet förmlich und gehoben, wodurch ich den Eindruck gewann, einen klassischen englischen Krimi zu lesen - und dennoch beißt er sich auf interessante Art und Weise mit den modernen Themen und der oft nicht unbedingt höflichen Sprache der verschiedenen Charaktere. Für mich ergibt das eine durchaus ansprechende Mischung! (An dieser Stelle ein Hinweis: ich bin immer wieder hin und her gesprungen zwischen der deutschen Übersetzung und dem englischen Original, und ich würde letzteres nur geübten Lesern empfehlen, denn die englischen Sätze strotzen nur so vor Wörtern, die in der Alltagssprache eher selten benutzt werden!) Inhaltlich hat mich das Buch mühelos überzeugt, und dabei hat mich besonders beeindruckt, dass die Autorin eine Meisterin darin ist, den Teufel im Detail zu verstecken. Scheinbar unbedeutende Kleinigkeiten spielen 400 Seiten später auf einmal doch noch eine große Rolle, und was eben noch als gesichert galt, ist im nächsten Moment doch wieder ganz anders... Aber wenn man dann gedanklich zurückblickt auf das Buch, stellt man fest, dass es genau so und nicht anders Sinn ergibt. Es ist ein klassischer "Whodunit": das Buch beginnt mit dem Todesfall, und der Ermittler entschlüsselt nach und nach Tathergang, Motiv und Täter. Trotzdem liest sich das Buch meiner Meinung nach erfrischend originell, und das liegt vor allem an Cormoran Strike und Robin Ellacott. Strike gehörte bis vor Kurzem als Spezialermittler zu einer Sondereinheit des Militärs, aber dummerweise hat er bei seinem letzten Einsatz ein Bein verloren und schlägt sich deswegen jetzt mehr recht als schlecht als Privatdetektiv durch. Er ist ein interessanter, widersprüchlicher Charakter mit einer sowohl schillernden als auch schwierigen Familiengeschichte, und durch sein bewegtes Leben hat er eine ganze Reihe an nützlichen Kontakten, die sich nicht immer im Rahmen des Legalen bewegen. Einerseits ist er ein harter Hund, andererseits aber auch irgendwie ein netter Kerl mit einem soliden Wertesystem. Aber vor allem ist er hochintelligent und fähig, auch mal um die Ecke zu denken. (Nervig fand ich einzig und alleine, mit welcher sturen Ausdauer er seiner Ex-Verlobten nachweint, denn die klingt einfach nur nach einer berechnenden, egoistischen Zicke.) Robin ist eigentlich nur durch ein Missverständnis in Strikes Büro gelandet, irrtümlich vermittelt durch ein Zeitarbeitsbüro. Und man könnte sagen, dass die beiden dann auch noch einen katastrophal schlechten Start haben... Aber Robin hat ihr ganzes Leben schon davon geträumt, Privatdetektivin zu sein, und so stürzt sie sich mit Feuerarbeit in die Arbeit - und schon bald beantwortet sie nicht mehr nur Telefonanrufe und macht den Papierkram, sondern hilft aktiv bei den Ermittlungen mit. Manchmal hatte ich fast den Eindruck, dass sie sich mühelos genauso gut schlägt wie Strike, obwohl sie keinerlei Ausbildung auf dem Gebiet hat! Sie hat einfach großartige Einfälle, ergreift immer mal wieder die Initiative und beweist ein gewisses schauspielerisches Talent. Ich habe schon Kritiken gelesen, in denen bemängelt wurde, das Ende sei vorhersehbar. Auch wenn ich mich jetzt als begriffsstutzig oute: das kann ich überhaupt nicht unterschreiben. Bis zum Schluss hat mich das Buch immer wieder in die Irre geführt! Immer, wenn ich gerade dachte, ich hätte den Täter jetzt erkannt, passierte prompt etwas, was diese Theorie zerschlug. Der Fall wird von Seite zu Seite komplexer, es tauchen ständig neue Menschen auf, die irgendwie damit zu tun haben... Ich fand das sehr spannend und unterhaltsam. Fazit: Schon nach wenigen Kapiteln vergaß ich immer mal wieder, dass "Robert Galbraith" das Pseudonym von JK Rowling ist. Denn "Der Ruf des Kuckucks" ist alles andere als "Harry Potter und Das gefallene Model"! Es ist ein komplexer Krimi mit klassischer Struktur, aber einer Vielzahl von ungewöhnlichen Charakteren und spannenden Verwicklungen. Im englischen Original fand ich den Schreibstil seltsam förmlich, aber dennoch ungemein ansprechend. In der deutschen Übersetzung geht ein wenig dieser Förmlichkeit verloren, aber nichts von der dichten Atmosphäre! Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Buch mich auch dann überzeugt hätte, wäre es tatsächlich der Debütroman eines unbekannten Autors.

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Rätselhaft

Von: Carmen

13.12.2015

Es dreht sich alles um ein erfolgreiches junges Modell das wie es scheint den Tod suchte, einen vermeintlich Trauernden Bruder und einen mittellosen Detektiv. Cormoran Strike ist am Ende die Liebe zu seiner Freundin ist erloschen er ist wieder Singel und Wohnungslos. Die Arbeitsvermittlung schickt ihm eine Sekretärin die er nicht bezahlen kann und bis vor 10 Minuten hat er auch noch keinen neuen Fall. Da schneit der Bruder eines alten Freundes in sein Büro und beauftragt ihn den Tod seiner Schwester Luna Landry ein sehr Erfolgreiches Jung Modell zu klären. Mit Höflicher Direktheit versucht der Detektiv Cormoran Strike einen für ihn überlebenwichtigen Fall zu lösen. Aber wird er es schaffen die ihm in den Weg gelegten Steine zu umgehen oder gar sie zu beseitigen ? Der Ruf des Kuckucks ist ein gut aber einfach geschriebener Krimi ohne große Höhen und Tiefen, man kann ihn gut zwischendurch lesen ohne groß Nachzudenken. Es war mein erstes Buch von J.K. Rowling und wir bestimmt nicht mein letztes gewesen sein. Warum der Titel " Der Ruf des Kuckucks " laute wurde mir nicht ersichtlich, aber das Cover ist wunderschön gestaltet.

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Ich bin eher zufällig auf dieses Buch gestoßen. Als ich in einer Buchgruppe darüber diskutierte, dass Bestseller Autoren wie E. L. James oder J. K. Rowling bedingt durch ihren Erfolg mit ihrer Buchreihe (z. B. Harry Potter) immerzu auch von ihren Fans damit in Verbindung gebracht werden und somit keine Chance haben sich auf neue Geschichten einzulassen oder gar auf neue Genre. Tja, aber da hat J. K. Rowling beispielsweise ihre Leser dezent überlistet, indem sie halt unter Pseudonym ein neues Genre ausprobierte. Und wie es nun einmal ist, wollte ich das nun auch ausprobieren. Wenn man weiß, dass "Der Ruf des Kuckucks" aus der Feder von Rowling stammt, erklärt sich auch schnell die detailreiche und zuweilen verwirrende Erzählweise. Sprich dieses Buch speziell Hörbuch ist nicht für mal so nebenbei gedacht. Nein, man muss stets dabei bleiben und genau hinhören, sonst verliert man den Anschluss. Doch es lohnt sich jeden Krümmel mitzubekommen, da jeder Fitzel einen ausgesprochen faszinierenden Faden bildet, der zu einer ungeahnten überraschenden Wendung führt. Ferner muss man im Vorfeld den Klappentext korrigieren, denn es ist kein Krimi im eigentlichen Sinne, sondern viel mehr eine Detektivgeschichte. Unter dieser Zuordnung erscheinen die ganzen kleinen Spuren und Rätsel, die man zusammen mit Strike verfolgt, sucht und sammelt, in einem ganz anderen Licht und lassen die Handlung ganz anders wirken. Zusammen mit Strike und Robin blickt man hinter die Fassade der Reichen und Schönen, wirft einen Blick auf die Wahrheit, die sich hinter den Geschichten der Klatschblätter und Papparazzi verbirgt. Und lernt schnell wie sich Kleinigkeiten und Dinge aus der Vergangenheit auf die Gegenwart auswirken können. Darüber hinaus lernt man die Figuren Cormoran Strike und seine Sekretärin Robin kennen, was auf weitere Geschichten der beiden hoffen lässt. Alles in allem ist es ein Buch, dem man eine Chance geben muss, dem man Zeit geben muss und das Aufmerksamkeit verlangt und keine leichte Kost für Zwischendurch. Ich gebe diesem Buch 4 von 5 Sternen. Des weiteren möchte ich Dietmar Wunder mein Kompliment aussprechen. Seine Art zu erzählen und den verschiendenen Figuren Leben einzuhauchen, ist einfach bemerkenswert. Jede Figur verleiht er seine ganz eigene Stimme. Jedem Fluch, Seufzen, Zischen und und und seine eigene Tiefe. Ich war sehr sehr sehr begeistert und gefesselt und werde nach weiteren Hörbüchern mit seiner Stimme suchen. Alleine Dietmar Wunder's Leistung hätte 5 von 5 Sternen verdient!!!

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Ich war so gespannt, diesen Kriminalroman zu lesen, da Robert Galbraith ein Pseudonym von J. K. Rowling ist. Das Cover finde ich sehr ansprechend. Es ist geheimnisvoll und die Raben beschwören eine bedrohliche Stimmung herauf. Als Betrachter des Covers fühlt man sich in eine beobachtende Position versetzt. Charaktere: Zum einen wäre da Strike, der Privatdetektiv, der im Militäreinsatz einen Unterschenkel verloren hat und somit auf eine Prothese angewiesen ist. Allein schon deswegen gibt er einen unglaublich interessanten Protagonisten ab. Er ist mutig, kombiniert intelligent und hat wie jeder andere Mensch seine Schwächen. Robin, seine Aushilfssekretärin, die sich erstaunlich gut in das Alltagsleben eines Privatdetektivs einfügt, und bei der Aufklärung des Falls maßgeblich beteiligt ist, ist mir sofort sympathisch gewesen. Beim Lesen wäre ich gerne hin und wieder in ihre Haut geschlüpft. Es ist ein hervorragender Kriminalroman mit einem Fall, der sowohl verstörend als auch realistisch ist. Robert Galbraith versteht es, einen komplizierten Fall aufzubauen und diesen bis ins kleinste Detail aufzuklären. Ich freue mich schon auf den nächsten Fall.

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Vielleicht habe ich die Messlatte für Joanne K. Rowlings Krimi ein wenig zu hoch gelegt. Es ist sicherlich klar, dass meine Erwartungen, nachdem ich erfahren habe, dass dieses Buch von meiner Lieblings- und international wahrscheinlich besten Autorin geschrieben ist, ziemlich hoch waren. Das war ein ziemlicher Fehler, denn "Der Ruf des Kuckucks" konnte nicht mal annähernd (wie ich finde) an das hohe Level der Potter-Reihe anknüpfen. Natürlich war mir klar, dass man keine neue Welt erschaffen kann, wenn man in diesem Genre ein Buch schreibt, doch hätte ich wenigstens erwartet, eine spannende Ermittlungsjagd serviert zu kriegen. Stattdessen las ich mich durch etwa 600 Seiten, von denen nur die letzten 100 richtig aufwühlend waren und mich dazu gebracht haben, dranzubleiben und den Mörder endlich zu entpuppen. Zwischenfazit: Die 600 Seiten auf 400 zu kürzen wäre ausreichend und sinnvoller gewesen. Was sich in den ersten 500 Seiten ewig lange hinzieht, wird auf den letzten 100 auf einmal zu einer rasenden Fahrt. Plötzlich überhäufen sich Ereignisse und Aussagen und es kommt rasend schnell Klarheit in die Sache, was sich dann auch unter der ziemlich unlogischen Auflösung bemerkbar macht. Cormoran Strike, der Privatdetektiv sammelt unzählige Aussagen - wahr oder falsch -, die der Leser niemals alle bis zum Schluss im Gedächtnis behalten kann. Am Ende bekommt man förmlich das Gefühl alles stürzt auf einen ein aber andererseits macht alles plötzlich einen Sinn. Trotzdem kommt mir die Auflösung des Falls etwas unrealistisch vor, weil der entscheidende Beweis, der Cormoran den Anstoß zur Lösung gibt, im Gegensatz zu den anderen Beweisen ziemlich einfach zu "finden" war. Allerdings muss ich die Autorin auch für den Aufbau eines sehr komplexen und gut durchdachten Falls loben, der vom Leser viel Konzentration fordert. Die Charaktere haben mich ebenfalls ein wenig enttäuscht. Die meisten waren wieder einmal sehr klischeebehaftet. Zum Beispiel das tote Model Lula. Sie war jung, sexy, reich, drogenabhängig und von ihrer Berühmtheit, Öffentlichkeit und fehlenden Privatsphäre psychisch instabil. Guy Somé, der schwule Modedesigner und Evan Duffield, der süchtige Drogenjunkie, der sich doch irgendwie durchs Business schlägt, waren weitere Beispiele, denen man die Klischees sofort angesehen hat. Trotz dessen waren die Charaktere außerordentlich gut beschrieben und man hat einen guten Einblick in ihr Leben bekommen und wie es ist, als Prominenter in der Öffentlichkeit zu stehen. Cormoran Strike, der Protagonist und Privatdetektiv war mir am symphatischsten von allen. Er war keiner von diesen gutaussehenden Typen, sondern "nur" ein geschundener, dickbäuchiger und origineller Ex-Soldat. Für ihn konnte ich recht schnell Symphatien entwickeln, weil er sich von nichts und niemanden unterkriegen lassen hat, denen Respekt gegenübergebracht hat, die ihn nicht so behandelt haben und sich nicht durch Lügner auf falsche Fährten locken lassen hat. Eine große Hilfe war ihm auch seine Aushilfsassistentin Robin, die sehr taktvoll und tolerant mit Strike umgegangen ist und ihn auch ein großes Stück in dem Fall vorangebracht hat. Zusammen waren sie - wie sagt man so schön - ein unschlagbares Team. Rowling hat ebenfalls den verschiedenen Charakteren ganz nach ihrer Herkunft eine eigene Sprache gegeben. Während die Reichen aus der "Upper Class" eher förmlich und elegant gesprochen haben, hat die Autorin z.B. der Obdachlosen eine eigene, angepasste und umgangssprachliche Ausdrucksform gegeben. Somit konnte sich jeder Charakter individuell von den anderen abgrenzen. FAZIT Trotz aller negativen Punkte habe ich mich mit Rowlings Roman wunderbar unterhalten gefühlt. Anfängliche Langeweile wurde durch den flüssigen Schreibstil teilweise erstickt. Wer Fan von Kriminalromanen ist, sollte sich das Buch auf jeden Fall zur Hand nehmen, denn es wird einem ein komplexer und gut ausgefeilter Fall vorgelegt, bei dem man teilweise auch manchmal mitraten darf. Dieser Roman ist zwar kein Geniestreich von Rowling, aber Fans sollten ihr auf jeden Fall mit diesem Titel auch eine Chance geben. Dreieinhalb Cupcakes.

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Privatdetektiv Cormoran Strikes langjährige Beziehung liegt in Scherben und auch beruflich droht ihm wegen mangelnder Aufträge die endgültige Pleite. Der raubeinige Protagonist des Krimiromans Der Ruf des Kuckucks hat definitv mehr als nur ein Problem! Doch just nachdem seine aktuelle Büroangestellte fluchtartig ihren Posten verlassen hat, taucht die Aushilfssekretärin Robin Ellacott auf. Aufgrund von Strikes prekärer finanzieller Situation, ist ihm diese Person zunächst eher lästig. Robins Timing stimmt jedoch offenbar, denn unvermutet steht ein extrem wohlhabender Klient vor der Tür und bittet um das erneute Aufrollen eines eigentlich eindeutigen Falles. John Bristow, der Adoptivbruder von Lula Landry, vermutet einen Mord. Das berühmte Model mit dem außergewöhnlichen Charisma soll sich drei Monate zuvor aus dem Fenster ihrer Suite in den Tod gestürzt haben. Bristow mag das jedoch einfach nicht wahrhaben. Schlechten Gewissens greift Cormoran Strike nach dem sich bietenden Strohhalm und übernimmt den Fall. Zwar geht er insgeheim, wie auch die Polizei, von einem Selbstmord aus, doch als Profi ist er fest entschlossen, Lulas Suizid lückenlos zu untermauern. Und nebenbei die Finanzen der Detektei aufzumöbeln. Noch ahnt er nicht, welche Geheimnisse seine Nachforschungen im Dunstkreis der Reichen und Schönen ans Licht bringen werden ... Nachdem der bittere Gesellschaftsroman Ein plötzlicher Todesfall von J.K. Rowling mich kalt erwischt und ziemlich überwältigt hatte, war ich wirklich gespannt, welcher Thematik sie sich als Nächstes widmen wird. Dass es sich um einen Krimi handeln würde, fand ich zunächst etwas schade - gehofft hatte ich auf einen weiteren Ausflug in Fantasy-Gefilde. Aber selbstverständlich wollte ich den im Herbst 2014 unter dem Pseudonym Robert Galbraith veröffentlichten Titel schon aus Prinzip lesen. Immerhin habe ich auch im Krimi-Genre so einige Lieblinge, die ich nicht missen mag. Besonders die intelligente Krimireihe von Henning Mankell um Kurt Wallander oder die eher humoristische Buchreihe um Agatha Raisin haben es mir angetan. Der erste Cormoran-Strike-Fall muss sich keinesfalls hinter der zahlreichen Konkurrenz verstecken. Wie von der Autorin gewohnt, strickt sie eine komplexe, spannende Handlung, die unaufhaltsam einer genauso überraschenden, wie schlüssigen Auflösung entgegen strebt. Wer die Romane um Harry Potter gut kennt, wird sich in der Geschichte sofort heimisch fühlen, denn das Ganze liest sich, als wäre man endlich wieder zu Hause angekommen. Als unglaublich angenehm empfand ich, dass die Autorin nicht auf Schockmomente oder übermäßige Ekel- und Gewaltszenen setzt, sondern ihre Fabulierkunst für sich selbst sprechen lässt. So ist Der Ruf des Kuckucks meiner Meinung nach ein klassischer, zeitloser Krimi geworden, der vage an Agatha Christies berühmte Buchreihen und deren Kultfiguren erinnert. Manchem Leser mag das ein wenig aus der Zeit gefallen erscheinen - für mich hat es schlichtweg Stil. Der etwas übergewichtige Hauptcharakter Cormoran Strike ist unheimlich symphatisch gestaltet: mürrisch bis melancholisch, schweigsam, intelligent, manchmal ein wenig arrogant und mit nicht unerheblichem kriminellen Instinkt ausgestattet. Nachdem er sich in Afghanistan eine Kriegsverletzung am Bein zugezogen hat, versucht er sich die Unabhängigkeit zu bewahren und mit seiner Detektei über die Runden zu kommen. Dieser Mann zeigt keine Schwäche. Was er jedoch so alles drauf hat, offenbart sich erst nach und nach, wenn sich in Gesprächen mit verschiedenen Verdächtigen sein Scharfsinn entfaltet. Als genauer Beobachter und strukturierter Denker erkennt er Zusammenhänge, die anderen Menschen entgehen. Seine neue Sekretärin Robin Ellacott bietet mit ihrer Gewitztheit, dem eifrigen Enthusiasmus für Detektivarbeit und dem unvermuteten Schauspieltalent eine wunderbare Ergänzung zu dem Schnüffler. So spielt sie eine nicht unerhebliche Rolle bei der Lösung des Falls. Die Dynamik zwischen Strike und Ellacott ist ohnehin wunderbar, denn zu Anfang erwischen die beiden sich auf dem völlig falschen Fuß und müssen zunächst lernen, miteinander klar zu kommen. Da der Leser durch wechselnde Erzählperspektiven stets erfährt, was die zwei Hauptfiguren denken, sorgen die Dialoge der beiden häufig für Belustigung, weil sie sich im jeweiligen Bemühen um Höflichkeit und professionelle Distanz oft falsch verstehen. Über diese Figuren möchte man einfach mehr erfahren! Die Nebenfiguren sind ebenfalls klar konturiert, sodass sich der Leser von allen ein recht gutes Bild machen kann. Wie auch in dem Roman Ein plötzlicher Todesfall spielt Rowling jedoch ein wenig mit diversen Klischees und Überspitzungen. Bei den beschriebenen Figuren handelt es sich daher eher um bestimmte Typen von Menschen, anstatt um übermäßig ausgefeilte Charaktere. Zwar ist das meilenweit von Schwarz-Weiß-Malerei entfernt, doch manche der Figuren könnten für meinen Geschmack ruhig noch einige Schattierungen mehr vertragen. Dieser Kritikpunkt fällt jedoch definitiv unter Meckern-auf-hohem-Niveau, denn dass bei neuen Titeln einer derart bekannten Autorin etwas genauer hingeschaut wird, ist wohl verständlich. Das Gerüst dieses Kriminalromans wurde besonders sorgfältig entworfen, was sich auch im ansteigenden Erzähltempo widerspiegelt. Nach einem kurzen Prolog besucht der Leser direkt Cormoran Strikes Büro und wird - tadaaaaa - mit dem anstehenden Fall vertraut gemacht. Für die Einführung der Figuren, ihre Entwicklung oder die nähere Beleuchtung ihrer Lebensumstände nimmt sich die Autorin Zeit, ohne dass die Geschichte dadurch ins Stocken gerät. So wird der Leser ständig mit Informationshäppchen gefüttert, die scheinbar nichts mit dem Fall zu tun haben und häufig in die Irre führen. Die derart aufgebaute Spannung entlädt sich schließlich im Finale, wenn ganz in Miss-Marple-Manier die endgültige Entwirrung des Rätsels erfolgt. Den tatsächlichen Mörder erriet ich bis zum Ende nicht, denn die gestreuten Hinweise ließen mich wiederholt die Meinung ändern. Mein Fazit: Der erste Fall von Cormoran Strike ist wirklich gelungen! Der Krimi ist intelligent, fesselnd sowie verdammt gut geschrieben. Auch bei der deutschen Übersetzung wurde solide Arbeit geleistet, sodass die Figuren lebendig wirken und selbst die fein dosierte Prise Humor perfekt zur Geltung kommt. Ich für meinen Teil bin jedenfalls ganz heiß auf den Folgeband um den bärbeißigen Detektiv und seine intelligente Sekretärin. Der Seidenspinner liegt daher ganz oben auf meinem imaginären Stapel ungelesener Bücher. Katrin, www.inkunabel.wordpress.com Autor: Robert Galbraith (alias J.K. Rowling) Buchtitel: Der Ruf des Kuckucks Verlag: Blanvalet

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In einer kalten Winternacht stürzt das berühmte Model Lula Landry vom Balkon ihres Penthauses in den Tod. Da Lula psychische Probleme hatte, wird schnell vermutet, dass es Selbstmord gewesen sein muss. Doch Lulas Adoptivbruder John Bristow glaubt nicht an Selbstmord. Deshalb beauftragt er den Privatdetektiv Cormoran Strike, dem Fall auf den Grund zu gehen. Strike, zurzeit vom Pech verfolgt und dazu noch in finanziellen Schwierigkeiten, nimmt nach kurzem Zögern den Auftrag an. Zusammen mit seiner Sekretärin Robin fängt er an zu ermitteln und durchleuchtet den angeblichen Selbstmord ganz genau. Mit der Zeit taucht er immer tiefer in die Welt der Reichen und Berühmten ein - und entdeckt Erschreckendes... Ein sehr gelungener Auftakt der neuen Londoner Krimireihe um den Privatdetektiv Cormoran Strike und seiner Assistentin Robin Ellacott! Ich bin wirklich positiv überrascht. Das Krimidebüt von J.K. Rowling unter dem Pseudonym Robert Galbraith ist fesselnd und spannend bis zum Ende. Sehr detailreich geschrieben und flüssig zu lesen. Bis zum Schluss bleibt der Leser im ungewissen und kann fleißig mitraten, wie es letztendlich ausgeht. Klasse, eine absolute Leseempfehlung!

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Cormoran Strike - ein Detektiv in finanziellen Nöten ist nicht begeistert, als sein neuer Kunde ihn bittet den Tod seiner Schwester zu untersuchen. Er ist felsenfest davon überzeugt, dass sie keinen Selbstmord begangen hat. Ganz sicher hat jemand beim Sturz vom Balkon nachgeholfen. Da es sich bei seiner Schwester um das bekannte Model Lula Landry handelt und der Fall in allen Zeitungen ausgiebig von allen Sachen 'ausgeleuchtet' wurde, ist sich Strike fast sicher, dass es sich nur um ein Wunschdenken des Bruders handelt. Da er aber dringend Geld benötigt, nimmt er den Fall trotz seiner Bedenken an. Unterstützt wird er bei seinen Ermittlungen von seiner 'neuen' Sekretärin Robin, die über eine Zeitarbeitsfirma für eine Woche bei ihm arbeitet... allerdings verlängern sie ihren Vertrag um weiter 2 Wochen, als sie merken, wie gut die Zusammenarbeit klappt. So finden sich die beiden bald im Land der Schönen und Reichen, der Exzentrischen und Drogenabhängigen, der Lügner und Scheinheiligen wieder. Jeder erzählt aus seiner Sicht der Dinge, fügt anscheinend was hinzu oder verschweigt etwas. Nicht ganz einfach den Tatsachen auf den Grund zu gehen und vor allem nicht ganz ungefährlich... Fazit Das J. K. Rowling schreiben kann, ist ja seit Harry Potter ziemlich jedem bekannt. Aber kann sie auch etwas anderes, als über Zauberei schreiben? Ja, das kann sie! Die Figuren dieses Romans sind sehr gut gezeichnet. Strike - nicht schön, aber intelligent - hat einige Probleme, die ihn nebenbei beschäftigen, z.B. die frische Trennung von seiner Verlobten oder der Pleitegeier, der seine Kreise über ihm dreht. Robin ist sehr sympathisch, verfügt über viel Spontanität und wächst einem ganz schnell ans Herz. Die Freude an ihrer neuen Arbeit kommt sehr gut rüber und auch das Verhalten ihres Verlobten ist nachvollziehbar. Die Reichen und Schönen kann ich zwar nicht wirklich beurteilen, aber so stelle ich mir die Leute aus der Modebranche schon vor ;0) Je weiter die Ermittlungen fortschreiten, desto spannender wird das Ganze - bis hin zur Auflösung, die für mich sehr überraschend war. Eine Sache hat mir allerdings nicht so gut gefallen. Die detaillierte Beschreibung von allem - in dem Fall wäre weniger mehr gewesen. Ein Beispiel: Rechts davon konnte man die unterste Stufe eines Treppenaufgangs (die Stufen aus Marmor, das Geländer aus Messing und Holz) erkennen; blank polierte vergoldete Aufzugstüren; und eine massive Tür aus dunklem Holz in der weißen Wand. Meiner Meinung nach wäre das Buch mit 100 Seiten weniger noch besser gewesen, aber es lohnt sich anzufangen - ja es gibt schon einen zweiten Teil, auf den ich mich freue :0) Viele Grüße von der Numi

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