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Rezensionen zu
Todesmarsch

Stephen King

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Dass ich ein ausgewiesener King-Fan bin, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben, jedenfalls schüttelt meine Familie weiterhin den Kopf über soviel Obsession. Neben John Irving und Ian McEwan ist Stephen King der einzige Autor, von dem ich so gut wie alle Bücher gelesen habe. Manch weniges fehlt noch, das aktuellste ist auch schon meins, aber „The Long Walk“ war schon lange auf meiner Liste. Geschrieben als Richard Bachman ist das Buch eines der alten, verschollenen, neu wieder zu entdeckenden, noch zu verfilmenden. Hundert junge Männer, eher Jugendliche, gehen den „Long Walk“, den nur einer überleben kann. Sie laufen, bis sie sterben. Simply as that. Wir erfahren nicht, warum, wir erfahren nicht genau, wie es ausgeht, soviel sei gespoilert. Ein Sog von einem Buch, eine Dystopie, eine coming-of-age-Story, ein echter King. Vielleicht sein bester? Weil: Kein Horror. Stephen King wird stets als der Horrorautor abgetan, aber seine stärksten Bücher schreibt er jenseits des Genres, das er selbst so sehr geprägt hat. (5/5)

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Was macht es mit Menschen, wenn sie sich miteinander auf den Weg machen, wissend, das am Ende des Weges für alle von ihnen - bis auf einen - der Tod stehen wird? Diese Frage stellt Stephen King in "Todesmarsch". 100 jugendliche Amerikaner müssen sich auf einen Todesmarsch begeben, den nur einer von ihnen überleben wird. King zeichnet das Bild von Freundschaft und Feindschaft und vor allem: Das Bild einer gnadenlosen Diktatur.

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Stephen King kennt jeder. Auch Menschen, die eigentlich gar nicht lesen oder nur selten, haben den Namen schon einmal gehört und ganz oft auch mindestens eins seiner Werke mal durchlebt. Tja, und dann gibt es da mich, der für einen Durchschnittsmenschen richtig viel liest (ich meine, der Deutsche liest im Durchschnitt zehn Bücher im Jahr - damit befinde ich mich wahrscheinlich schon im Jahr 2136 oder so :D) und dennoch bis vor einigen Tagen noch kein einziges Stephen King-Buch gelesen hat. Warum auch immer. Aber irgendwie hatte ich nie großes Interesse daran bzw. wusste bei der Fülle nicht, mit welchem Buch ich anfangen sollte. Die liebe Mella von Book-Angel hat mir dann den "Todesmarsch" empfohlen, den sie selbst total geliebt hat. Und so stellte ich mich auf eine düstere Geschichte ein, vom wohl berühmtesten Autoren der Welt - und erhielt alles und noch viel mehr. Die Regeln sind einfach: Ein Lauf. 100 Jugendliche. Ein Gewinner. Das war's. Wer am längsten durchhält kriegt all seine Wünsche erfüllt, alle anderen müssen sterben. Grausam? Vielleicht. Mutig? Auf alle Fälle. Emotional? Sowas von! Denn natürlich entstehen Freundschaften, Gruppen bilden sich und Erfahrungen werden gemeinsam gemacht - und das, obwohl jeder von ihnen weiß, dass es für sie gemeinsam nie eine Zukunft geben wird. Wenn der Tod schlussendlich umarmt, statt gefürchtet wird, dann weiß man, dass der Preis hoch ist. Ein Wettlauf gegen die Zeit, sich selbst und der eigenen Psyche beginnt - und hat ungeahnte Folgen. Schon der Klappentext sorgt für Gänsehaut bei mir, weshalb ich wirklich gespannt war, wie und ob ich den Roman überhaupt durchhalte. Doch überraschenderweise war es gar nicht so eklig oder blutig wie zunächst angenommen. Denn Stephen King beschreibt nicht das blutige Szenario, welches man sich vorstellt (okay, doch, an einigen Stellen, aber wirklich nicht an vielen), sondern zeigt, dass die körperlichen Anstrengungen bald überwunden sind und dann nur noch eine Sache im Vordergrund steht: Die eigene Psyche. In "Todesmarsch" werden zwar beide Aspekte, also sowohl physisches als auch psychisches Leiden, thematisiert, allerdings wird schnell klar, dass es nicht darum geht, einfach blutig festzuhalten, was mit den Teilnehmern passiert, sondern vielmehr darzustellen, wie sich ihre Persönlichkeit und ihre Gedanken verändern während sie im wahrsten Sinne des Wortes um ihr Leben laufen. Dabei wirkt der Marsch so echt, so real und so gefährlich als würde ich ihn selbst im Fernsehen live mitverfolgen - diese glaubwürdige Skizzierung der Handlung führte dazu, dass ich den Roman nicht aus den Händen legen konnte. Anfänglich erinnerte mich die Idee etwas an die Hunger Games (ja, ich weiß, die kamen später, aber nicht in meiner Lesehistorie), wobei ich sagen muss, dass im "Todesmarsch" eben mehr die Charaktere und ihre Entwicklung im Vordergrund stehen als die eigentlichen Spiele, was es mehr zu einem psychologischen als körperlichen Experiment macht. Hinzu kommen Figuren, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die genau deshalb für Spannung sorgen. Allen voran der Hauptprotagonist Ray, der nahbar, aber auch etwas geheimnisvoll wirkt, denn so richtig verstehen, warum er an dem Marsch teilnimmt, möchte man als Leser nicht. Erst mit der Zeit lernen wir ihn deshalb mehr und mehr kennen und blicken schließlich in die tiefsten Abgründe seiner Persönlichkeit. Dadurch wird die Figur multidimensional und ist vielleicht nicht der perfekte Protagonist, allerdings sicherlich einer, der zumindest als eigenständige Person wirkt und nicht vom Autoren verschönigt wird, nur damit man ihn sympathisch findet. Zur Dynamik kommt es dann erst, wenn die anderen Teilnehmer in den Vordergrund rücken und ihre eigenen inneren Kämpfe durchblicken lassen - oder der Leser erst später Dinge erfährt, die die gesamten Spiele in ein neues Licht rücken. Spannend und unvorhersehbar bis auf die letzte Seite! Schön war hier auch, dass nichts schwarz-weiß dargestellt wurde. Der Autor hätte es sich leicht machen und sich auf die körperlichen Strapazen konzentrieren können, ohne dabei zu hinterfragen, was die Figuren dabei wohl denken und was von ihrer Persönlichkeit übrig bleibt. Dies hat er aber nicht getan und zeigt sehr komplexe Figuren, die jeweils anders mit der Situation umgehen: Einige von ihnen ziehen sich komplett zurück, andere denken viel über ihre Vergangenheit, den Tod und die Gesellschaft nach, während wiederum andere physische Krankheiten erleiden, mit denen sie zu kämpfen haben und die nicht weniger bedeutend sind. Besonders gelungen fand ich hier den Schreibstil, den ich als relativ emotionslos beschreiben würde, dies aber gar nicht negativ meine. Stephen King hat eine sehr reduzierte Schriebweise, wie ich finde und das ist auch wirklich in Ordnung, denn allein durch die Handlung und die großartige Beschreibung der Figuren und deren Haltungen kommen Emotionen beim Leser an, dafür muss man gar nicht emotional werden. Mein Fazit: Was soll ich sagen? Mich hat mein erster King wirklich mega gut unterhalten, dabei aber auch eindrucksvoll gezeigt, dass Stephen King nicht nur auf Blut aus ist, sondern durchaus auch wichtige Themen ansprechen möchte, die er sehr genau und intensiv in seinen Geschichten behandelt. Das führt zum Nachdenken und Reflektieren, was man beim ersten Kontakt mit der Story gar nicht erwartet hätte. Nicht umsonst steht da nicht Horror oder Thriller, sondern Roman. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil und so :D Deshalb gibt es von mir für meinen ersten King auch die volle Punktzahl und eine Empfehlung für all jene, dem Großmeister der Buchwelt eine Chance zu geben, falls ihr es noch nicht getan habt. Sonst können Kenner mir gerne mal schreiben, welchen King sie mir als nächstes empfehlen würden (:

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Ein Meisterwerk!

Von: Mella

04.09.2016

Klappentext/Inhalt: Wettrennen in den Tod Einhundert 17-jährige Amerikaner brechen jedes Jahr am 1. Mai zum Todesmarsch auf. Für neunundneunzig von ihnen gilt das wörtlich – sie werden ihn nicht überleben. Der Sieger dagegen bekommt alles, was er sich wünscht ... Meine Meinung: Nachdem ich Menschenjagd gelesen habe, musste ich zu diesem Buch greifen. Ich habe dazu so viele positive Meinungen gehört und hatte so meine Erwartungen und diese wurden mehr als erfüllt. Jedes Jahr brechen am 01. Mai 100 Jugendliche zum Todesmarsch auf. Derjenige der am Ende den Todesmarsch gewinnt beziehungsweise überlebt wird für immer ausgesorgt haben und braucht sich um nichts mehr Sorgen machen. Unter den 100 Jugendlichen befindet sich auch Garraty. Er hat sich dafür beworben und wurde angenommen. Als der große Tag dann kommt, kann er es eigentlich nicht fassen, dass er wirklich daran teilnimmt. Bei dem Marsch müssen die Geher immer eine Mindestgeschwindigkeit laufen, ansonsten erhalten sie eine Verwarnung. Diese kann man aber wieder abarbeiten. Garraty schließt sich gleich zu Anfang einer Gruppe Jungen an. Während des Marsches erfahren wir zum einen das Leben von Garraty aber auch zum anderen welche Ängste, Sorgen, Wünsche usw. er hat. Außerdem erfahren wir auch die Geschichten der Anderen Geher und deren Eigenschaften. Nach und nach wachsen wir Garraty wie auch die anderen Geher echt ans Herz und du willst unter keinen Umständen, dass sie verlieren aber es kann nunmal nur einen Gewinner geben. Stephen King konnte mich mit diesem Buch absolut überzeugen und mitreißen. Es ist ein Buch, dass auf eine Seite total bestialisch und grausam ist aber auf der anderen Seite einen auch absolut zum Nachdenken bringt. Als ich das Buch zu Ende gelesen hatte, hat ich irgendwie so einen kleinen Verlust erlitten, da ich die Geher so in mein Herz geschlossen hatte. Das Ende lässt meiner Meinung nach ein paar Fragen offen aber ich denke man soll hierbei einfach seine eigene Interpretation des Endes sich vorstellen. Fazit: Ich kann gar nicht zum Ausdruck bringen wie mich dieses Buch so absolut begeistern konnte. Es ist grausam und geht einem total unter die Haut aber es regt einen auch absolut zum Nachdenken an. Außerdem habe ich Garraty und die anderen Geher so in mein Herz geschlossen, dass mir nach Beendung dieses Buches am nächsten Tag absolut gefehlt hat in diese Geschichte abzutauchen. Bewertung: Cover: 5/5 Klappentext: 5/5 Inhalt: 5/5 Schreibstil: 5/5 Gesamtpaket: 5/5 5 von 5 Sterne

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Stephen King - Todesmarsch

Von: Kerstin Junglen aus Flörsheim/Main

25.03.2015

Meinung: In einer nicht allzu fernen Zukunft wird die USA von einer Militärdiktatur beherrscht, deren Anführer der Major ist. Jedes Jahr findet der sogenannte Todesmarsch statt, an dem 100 junge Männer teilnehmen und bei dem es nur einen Sieger und Überlebenden geben kann. Jeder Teilnehmer darf eine gewisse Geschwindigkeit nicht unterschreiten, denn passiert dies mehr als drei Mal, wird derjenige gnadenlos erschossen. Dem Sieger indes winkt ein sorgenfreies Leben mit allem, was er sich nur wünscht. Die Hauptfigur der Geschichte ist Ray Garraty, ein Junge aus dem Bundesstaat Maine. Wie alle anderen hat er sich zu Beginn nicht sehr viele Gedanken darüber gemacht, auf was der Todesmarsch wirklich hinausläuft und nimmt dies noch auf die leichte Schulter. Doch schon bald wird der erste Mitläufer erschossen und nun wird allen klar, dass der Marsch kein Zuckerschlecken wird. Ohne Pause und Schlaf wandern die Jungen, es schließen sich Freundschaften, Feindschaften und sie philosophieren über das Leben. Der Leser ist immer hautnah dabei, wenn sich jemand eine Verwarnung einfängt, die Füße langsam wundgelaufen sind und manche Teilnehmer in Wahnsinn verfallen. Erschreckend ist auch, wie die Zuschauer, die die Läufer anfeuern, sich gebärden. Hier stellt King eindrucksvoll dar, wie aus normalen Menschen Bestien werden können. Stephen King ist und bleibt ein herausragender Schriftsteller, der sämtliche Emotionen, seien sie himmelhochjauchzend oder zu Tode betrübt bis in die Anfänge des Wahnsinns eindrucksvoll und anschaulich schildert. Todesmarsch ist bereits 1979 unter seinem Pseudonym Richard Bachman erschienen, doch hat dieser Roman kein bisschen an Aktualität verloren, vielmehr ist er ein grundsteinlegendes Buch zu den heutigen sehr beliebten Dystopien. Das Ende ist zwar von Anfang an vorhersehbar, doch durch seine Brutalität und Emotionalität fesselt Todesmarsch bis zum Schluss, der leider ein wenig zu abrupt endet, aber dem Leser dadurch eigene Gedankengänge bietet, wie es weitergehen könnte. Ich kann Todesmarsch unbedingt weiterempfehlen, denn diese Geschichte wird man nicht so schnell vergessen. Fazit: Todesmarsch ist ein sehr eindrucksvolles Buch, das zeigt, wie der Mensch zur Bestie werden kann. Ungeschönt und brutal - ein Buch, das lange nachhallt und nachdenklich macht. Absolut empfehlenswert nicht nur für King-Fans!

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Wenn man "Todesmarsch" auf den kleinsten Nenner runterrechnet, kommt so etwas dabei raus: in einer dystopischen Zukunft treten Jugendliche in einem grausamen Medienspektakel gegeneinander an, und nur einer kann überleben. Oh, sagt da der moderne Leser. Kenn ich schon, hab ich schon tausendmal gelesen. Battle Royale! Die Tribute von Panem! Allerdings muss man sich da einer Sache bewusst werden: der erste Band von "Die Tribute von Panem" ist 2008 erschienen, "Battle Royale" 1999... "Todesmarsch" wurde in den 70er Jahren für eine ganz andere Generation von Lesern geschrieben und 1979 veröffentlicht, also lange, bevor Dystopien zu einem gehypten Genre wurden. So wenig originell das Thema also aus heutiger Sicht wirkt, so originell war das Buch doch damals, und es ist meiner Meinung nach immer noch durchaus lesenswert. Ich habe das Buch 1986 das erste Mal gelesen, und da war ich gerade mal zehn Jahre alt. Ich war viel zu jung, um es wirklich zu verstehen, aber es hat mich nie wirklich losgelassen, 28 Jahre lang - bis ich vor ein paar Wochen beschloss, es noch einmal zu lesen, um zu schauen, ob es auch mein erwachsenes Ich beeindrucken kann. Und das tat es. Das Buch liest sich anders, als man das heute von Dystopien gewöhnt ist, mehr introspektiv als darauf zentriert, dass der Protagonist sich gegen das Regime auflehnt. Es geht hauptsächlich um die Gefühle und die Psychologie der teilnehmenden Jugendlichen: zunehmende Verzweiflung, Selbsthass, Todeswunsch und komplette Übersättigung, aber auch Hoffnung und Selbstlosigkeit. Was hat sie dazu getrieben, an etwas teilzunehmen, bei dem die Überlebenschancen gerade mal 1 zu 99 sind? Und was treibt die Zuschauer dazu, sich so etwas geradezu todesgeil anzuschauen? Auch die Zuschauer sind übersättigt, brauchen den ultimativen Kick und hinterfragen gar nicht mehr, ob so etwas ethisch vertretbar ist. Das Ganze ist auf perfide Art spannend, aber oft schmerzhaft grausam und schwer zu lesen. Denn so nach und nach lernt man die verschiedenen Charaktere kennen, und die meisten davon wachsen einem ans Herz. Aber man weiß ja von Anfang an, dass alle bis auf Einen auf elende Art und Weise sterben werden... Im Endeffekt gönnt man das nicht einmal den weniger sympathischen, denn so etwas hat niemand verdient - und vielleicht ist genau das die Botschaft? "Todesmarsch" ist eines der ersten Bücher von Stephen King alias Richard Bachman, und das merkt man auch am Schreibstil, der noch nicht ganz ausgereift ist und gelegentlich zu dick aufgetragenem Pathos neigt. Für jüngere Leser, die in den 70ern und 80ern noch gar nicht am Leben waren, lesen sich sicher auch die Dialoge etwas befremdlich, denn heutige Jugendliche sprechen ganz sicher nicht mehr so. Dennoch entwickelt das Buch einen Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann! Stephen King selber hat einmal gesagt, die Bücher, die er unter seinem eigenen Namen verfasst habe, seien positiver als die von Richard Bachman. Schwer zu glauben, schließlich schreibt er hauptsächlich Horror! Aber tatsächlich ist es so, dass in den Büchern von Stephen King am Ende meist doch noch das Gute siegt - und hier? Ich will noch nicht verraten, ob der Protagonist nun siegt oder nicht, und im Endeffekt ist es auch egal, denn was bleibt, ist die Erinnerung an unsägliches Leid und menschliche Grausamkeit. Dennoch würde ich das Buch jedem weiterempfehlen, der etwas lesen will, das zum Nachdenken anregt. Fazit: 100 Jugendliche treten den Todesmarsch an, aber nur einer kann überleben - Stephen King hat 1979 unter seinem Pseudonym Richard Bachman vielleicht eines der ersten Bücher dieser Art veröffentlicht, und es ist sogar noch grausamer und schonungsloser als die meisten heutigen Dystopien àla "Die Tribute von Panem" oder "Battle Royal". Es ist geradezu sadistisch, wie er den Leser dazu bringt, mit den Charakteren mitzufühlen, nur um sie dann einen nach dem anderen eines elendigen Todes sterben zu lassen... Hier ist buchstäblich der Weg das Ziel, und mit jedem Schritt denken die teilnehmenden Jugendlichen mehr über die eigene Vergänglichkeit und den Wert des Lebens nach - zu spät, viel zu spät. Ein Buch, das einem an die Nieren geht, aber meiner Meinung nach ein lohnendes Buch, das zum Nachdenken anregt.

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Ich bin bereits seit einiger Zeit ein großer Fan von Stephen King und lese dabei auch besonders gern seine Bücher aus der Zeit, in der er einige Werke unter dem Pseudonym Richard Bachman veröffentlicht hat. Da ich “Todesmarsch” zu meiner Schande immer noch nicht gelesen hatte, wurde es endlich an der Zeit und somit habe ich mich auf das Buch geradezu gestürzt. Es ist wirklich traurig, dass ich diesem Buch erst jetzt eine Chance gegeben habe, denn so ein Werk hat es nicht verdient, allzu lange ungelesen im Regal zu stehen. “Todesmarsch” besitzt alles, was ein gutes Buch braucht: Spannung, interessante und vielseitige Figuren und Überraschungsmomente. Dabei verwendet Stephen King wie in fast allen seinen Büchern eine sehr intensive Sprache, die mir zum Teil sogar eine Gänsehaut bescheren konnte. Zugegeben, die Dialoge sind dabei zum Großteil sehr salopp und ruppig, allerdings hat mich dies alles andere als abgeschreckt, da ich dies aufgrund der Figuren fast schon erwartet habe. Sehr interessant fand ich bei “Todesmarsch” jedoch, dass Stephen King durchaus Kritik am politischen System der USA anbringt, jedoch das Buch niemals für politische Zwecke benutzt, sodass die Kritik am Verhalten der Soldaten und der Politiker nur selten thematisiert wird. Einhundert Jungs im Alter von 14 bis 17 Jahren brechen am 1. Mai zum sogenannten Todesmarsch auf. Eine Wanderung, bei der die Jugendlichen eine gewisse Schrittgeschwindigkeit aufbringen müssen und niemals stehen bleiben dürfen. Sollte dies geschehen, wird derjenige nach drei Verwarnungen von Soldaten, die die Jungs begleiten, erschossen. Derjenige, der am Ende übrig bleibt, darf als Einziger überleben und ein sorgenfreies Leben führen, bei dem ihm sämtliche Wünsche erfüllt werden. Hauptfigur ist hierbei Ray Garraty, ein eher unscheinbarer Teenager, der sich für den Marsch angemeldet hat und die Teilnahme immer mehr bereut. Während er mit neunundneunzig anderen Jugendlichen quer durch den Bundesstaat Maine wandert, freundet er sich mit einigen der Jungs an, sodass ihm die Folgen des Marsches nur noch schwerer fallen. So wird Peter McVries, mit dem er die meiste Zeit über gemeinsam marschiert, sein bester Freund, mit dem er über das Leben, aber auch über den Tod philosophiert. Die Gespräche zwischen ihnen regen dabei durchaus zum Nachdenken an, denn es ist schon erstaunlich, in welcher Art und Weise sie über den Tod denken und wie nüchtern sie die Tode der anderen Teilnehmer meistens aufnehmen. Weitere wichtige Figuren sind auch noch Arthur Baker und Stebbins, die unterschiedlicher nicht sein können. Während Arthur ein geselliger Jugendlicher ist, der sich im Laufe der Zeit mit Ray und Peter anfreundet, ist Stebbins stets für sich und bildet das Schlusslicht unter den Jugendlichen. Wenn er jedoch tatsächlich mit jemanden redet, ist dies meistens mit Ray, sodass an einigen Stellen sehr interessante Gespräche zwischen ihnen stattfinden. So interessant und brutal ich den Marsch auch fand, so wenig konnte ich letztendlich mit dem Ende anfangen. Der Gewinner selbst ging vollkommen in Ordnung, lediglich die Art und Weise, wie es geschehen ist, hat mir leider nicht so ganz zugesagt, da mir alles viel zu schnell ging und ich letztendlich noch einige offene Fragen hatte, die leider nicht mehr beantwortet wurden. Hier hätte das Ende noch mindestens zehn bis zwanzig Seiten mehr verdient gehabt, sodass man mehr über den Gewinner und seine Wunsche hätte erfahren können, was allerdings nicht geschehen ist. Das Cover ist – wie bei fast allen King-Covern – relativ schlicht, allerdings auch sehr passend, sodass ich mir kein besseres Cover hätte vorstellen können. Gleiches gilt auch für die Kurzbeschreibung, die mich vom ersten Blick an überzeugen konnte, sodass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Insgesamt hat mir “Todesmarsch” mit seinen vielseitigen Figuren, der gedrückten Stimmung und dem intensiven Erzählstil unglaublich gut gefallen, sodass ich dieses Buch sicherlich auch ein zweites oder drittes Mal lesen werde. Wer Dystopien mag und gegenüber einer gewissen Brutalität in Büchern nicht abgeneigt ist, wird dieses Buch lieben. Ich kann es nur empfehlen.

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