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Rezension zu
Und die Braut schloss die Tür

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Und die Braut schloss die Tür

Von: Erdhaftig schmökert
26.08.2018

Komödie oder Tragödie? Eher Ersteres und immer haarscharf an Letzterer vorbei schrammend. Die Novelle spielt in Israel, im Zentrum sowohl arabischen als auch jüdischen Lebens. Er spielt sich vor allem in einem Schlafzimmer ab. Zwischen innerer, gefühlter Kälte und dem Zwang möglichst schnell zu heiraten und viele Kinder in die Welt zu setzen. Die Braut steht zwischen den Stühlen. Zwischen dem, was sie selbst will und noch nicht artikulieren kann, nur weiß: heiraten, jetzt, gehört nicht dazu. Zwischen ihrem Bräutigam, ihren Eltern mit althergebrachten Vorstellungen und der modernen Welt. Die Handlung betrifft die engsten Familienmitglieder und dreht sich im Innersten stets darum, warum die Braut sich einschließt und um Himmels willen nicht heiraten will. Eine Krise kurz vor der Hochzeit. Die äußeren Umstände spiegeln die inneren Widerstände. Mitten im Sommer fällt die Klimaanlage im Haus aus, es wird fürchterlich heiß und doch ist das Innenleben einiger eiskalt, gefühlt. Kontraste ziehen sich durch diese Novelle, Zwischentöne werden nur von einer Person wahrgenommen, die wiederum kaum beachtet wird. Auch dies passt irgendwie in diese Geschichte. Matalon schrieb dabei spitzfindig, hintergründig, humorvoll, flott und ersann nebenbei zum Teil absurde Situationen, wie sie eigentlich nur in Wirklichkeit vorkommen. Im Alltag ebenso wie, nun ja, in Familien. Kurz und absolut lesenswert!

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