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Rezension zu
Love Letters to the Dead

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

In manchen Bücher kann man sich verlieren, in manchen jedoch findet man sich...

Von: Leslie/LeFaBook
26.02.2015

In manchen Bücher kann man sich verlieren, in manchen jedoch findet man sich... Lange habe ich dem Erscheinungstermin von "Love Letters to the Dead" entgegengefiebert, da mich die Idee der Autorin-verstorbenen Persönlichkeiten zu schreiben absolut fasziniert hat. Danke dem cbt-Verlag durfte ich die von Ava Dellairas geformten Worten in mich aufsaugen und eines ist mir nach dem Lesen nun definitiv klar: Diesem Buch kann man mit Worten nicht gerecht werden! Für Laurel stand die Welt für einen kurzen Moment still und dann drehte sich die Erde weiter, nur mit einem Menschen weniger auf der Welt. Nachdem ihre Schwester May gestorben ist läuft das Leben wie in Zeitlupe weiter, zäh und nicht ganz wirklich. Um unangenehmen Fragen und mitfühlenden Blicken aus dem Weg zu gehen, wechselt Laurel die Schule und erhält promt eine Aufgabe: Einen Brief an eine verstorbene Persönlichkeit zu schreiben. Laurel wählt den Lieblingssänger ihrer Schwester aus, der kein geringerer als Kurt Cobain ist. Ihm vertraut Laurel ihre Gedanken an und aus ein paar Sätzen werden verschiedene Zeilen an verschiedene Persönlichkeiten. Die Briefe bringen Laurel den Tod näher und eine ganz andere Sicht auf diesen dunklen Schlussstrich im Leben eines Menschen. Plötzlich tauchen neben neuen Fragen zum Tod von May, auch Erinnerungen auf die Laurel bisher verdrängt hat...durch ihre neuen Freunden und ihrer ersten, großen Liebe Sky, bewältigt Laurel den Alltag mit all seinen Ecken, Erinnerungen und Kanten. Doch muss man sich etwas bewusst machen um gänzlich abzuschließen. Wird Laurel es schaffen den Tod zu akzeptieren oder folgt sie May, Kurt und all den anderen Menschen auf die andere Seite und lässt das Leben hinter sich? In all der Zeit, in der ich meine Gedanken über Bücher mit euch teile ist mir aufgefallen, dass ich manche Bücher so besonders sind, dass man das Gefühl bei deren Lesen nur schwer beschreiben kann. Dennoch möchte ich es versuchen in diesem Fall! Laurel auf ihrem Weg zu begleiten hat mich sehr bewegt. Die Autorin hat Laurel mit wenigen Zeilen zu einem Menschen gemacht, dem ich mich sehr nahe fühle! Ihre Gedankegänge werden in Form von Briefen deutlich, die Worte mit denen sie ihre Gefühle beschreibt sind so echt, dass sie fast greifbar sind, sie dein Herz gefrieren oder erwärmen. Die Handlung des Buches ist nicht spektakulär, dennoch fehlt es nicht an Spannung und Lesespaß. Immerhin schlummern in Laurel Erinnerungsfetzen die ans Tageslicht wollen und sich erst im laufe der Zeit offenbaren, so war Spannung vorprogrammiert! Und der Nährboden für wilde und erschreckende Vermutungen wurde gesät... Was das Buch für mich so besonders gemacht hat, war die Tatsache, dass man mit jedem weiteren Wort tiefer ins Buch hinabsinkt-abtaucht und gleichzeitig aufsteigt, weil man durch Laurels Briefe nach-und nach Freiheit erlangt. Ein weiteres Higlight waren die "eigentlichen" Empfänger der Briefe, die verstorbenen Persönlichkeiten. Neben Kurt Cobain, reihen sich Amy Winhouse, River Phoenix, Jim Morrison und viele weitere Menschen ein, die zumindest auf mich eine unheimliche Faszination ausüben. Die meisten von ihnen sind sehr bekannte Stars ihrer Zeit, gestorben an Drogen-ihrem Wundermittel um mit dem Leben klar zu kommen. Es sind Menschen die unglücklich waren, tod sind und dennoch so viel zu sagen hatten und ihre Gedanken in Form von Liedern und Texten in die Welt geschrien haben. Es sind Menschen die es Laurel ermöglichen eine Brücke zu May aufzubauen, sie bauen eine Brücke zwischen Leben und Tod. Die Briefe geben Laurel genauso viel wie dem Leser, man erhält Rückblicke in die Vergangenheit, lernt May kennen, erhascht Momentaufnahmen die kostbar waren und sind und durch sie beginnen wir zu verstehen, was damals vorgefallen ist! Gerade am Ende war ich nochmal vollkommen überrascht welche Wendung dort hingelegt wurde und ich hing an den Seiten, wie ein Alkoholiker an der Flasche. Wollte mehr, bekam mehr und saß letzendlich mit Wolken in meinem Kopf vor dem Buch und hatte nur noch eines im Kopf: WOW! Menschen die nicht mehr unter uns weilen sind nicht Tod. Tod ist wenn man den Menschen vergessen hat. Dilges Tanriverdi Dieses Zitat erleben wir Seite für Seite im Buch wieder, wächst in Laurel doch die Erkenntnis was der Tod neben der Auslöschung eines Menschen auch noch bedeuten kann. Ich liebe den Schreibstil von Ava Dellaira, der einen beim Lesen umhüllt und sich mit einer handvoll Worte in mein Herz gelesen hat. Die Mischung aus Tragik und Hoffnung, Liebe und Verlust habe ich in solch einer Form noch nie gelesen und ich bin einfach nur begeistert und sage zum Schluss nur noch eines: Lest dieses Buch!

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