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Rezension zu
Das Verbrechen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spannend und lehrreich

Von: Burgherr
09.12.2017

Der Untertitel "Die wahre Geschichte hinter der spektakulärsten Mordserie Amerikas" machte mich neugierig. Bücher aus dem Bereich "True crime" konnten mich schon häufig fesseln. Der Autor David Grann arbeitet als Redakteur für "The New Yorker". Für darin und in anderen Magazinen erschienene Artikel hat er schon einige Auszeichnungen eingeheimst. Sein Buch-Debüt "The Lost City of Z: A Tale of Deadly Obsession in the Amazon" widmete sich Nachforschungen rund um das Verschwinden des britischen Forschers Percy Fawcett im Amazonas. Der Erfolg des Buchs führte zur schnellen Veröffentlichung einer Sammlung von Essays zu zwölf Kriminalfällen. Sein drittes und aktuelles Buch "Das Verbrechen" basiert ebenfalls auf tatsächlichen Vorgängen. Vor ca. 100 Jahren kamen die amerikanischen Osage-Indianer zu Reichtum, da sie nach vielen Vertreibungen und Umsiedlungen auf Land angesiedelt wurde, welches sich später durch Erdölfunde als wertvoll erwies. Die Einnahmen aus der Förderung bzw. aus Handel mit den Förderrechten bescherte den Stammesbrüdern und -schwestern sprudelnde Einnahmen. Diese wiederum lockten findige Menschen an, die auf vielerlei Weise von diesem Reichtum profitieren wollten und dabei nicht vor Mord, Korruption und anderen Intrigen zurückschreckten. "Das Verbrechen" gliedert sich in drei Teile: Zu Beginn werden recht sachlich die Todesfälle und Vorkommnisse um diese herum geschildert. Der zweite Teil widmet sich den Ermittlungen des FBI. Hier entwickelt sich Spannung, dank der ich das Buch erstaunlich schnell las. Die Mordserie an den Osage-Indianern war einer der Auslöser für die Neuausrichtung bzw. Gründung des FBI in seiner heutigen Form durch J. Edgar Hoover. Besonders die Schilderungen dieser Aspekte sind sehr interessant. Die Hinweise auf die im Vergleich zu den heutigen Methoden primitiven Möglichkeiten der Forensik erinnerten mich an "Anatomie des Verbrechens". Im dritten Teil darf dann Grann sogar von eigenen Nachforschungen und deren Ergebnissen berichten. Die in "Das Verbrechen" geschilderten Vorfälle liegen fast ein Jahrhundert zurück. Entsprechend großen Respekt habe ich vor Granns vermutlich akribischer Arbeit. Einige seiner eigenen Nachforschungen wirken sehr bemüht. Über den Wahrheitsgehalt seiner Schlussfolgerungen kann man sicherlich streiten. Sie zeigen aber, dass dieses komplett niemals ganz aufgelöst werden konnte. Die der Idee des Buchs geschuldeten zahlreichen Quellenverweise störten ein wenig meinen Lesefluss, trotzdem ist "Das Verbrechen" eine spannende Lektüre und man lernt etwas über die Entstehung des FBI.

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