Rezension zu
Vermintes Gelände – Wie der Krieg um Wörter unsere Gesellschaft verändert
Vermintes Gelände
Von: Dieter Emig aus KarlsruheEine sehr gut aufbereitete Darstellung der verschiedenen Aspekte des Genderns. Es geht ums Verständnis für die, die einen Sprachwandel einfordern und praktizieren. Das ist sehr gut gelungen. Die Hektik der Debatte spiegelt sich treffend im Titel wider: Vermintes Gelände. Diese Hektik spiegelt einen harsch ausgetragenen Anspruch an Kulturwandel wider, nicht den Kulturwandel selbst. Der ist im Gange. Sprachwandel ist m.E. Ausdruck von Kulturwandel, kann Motor sein, insoweit die Gesellschaftskultur ihn mitträgt. Insofern setze ich auf Entspannung. Für Individuen ist ihr jeweiliger Sprachgestus Ausdruck ihrer Erfahrungen und Identität. Politisch oder moralisch aufgedrängter Sprachwandel kann in Richtung substanzloser Akzeptanz bei innerer Verweigerung führen, siehe DDR. Sprache ist prinzipiell komplex genug, progressiven kulturellen Wandelsanspruch und das Beharren auf lebensweltlich verankerten Identitäten abzubilden. Der kulturelle, soziale Wandel wird letztlich über das Ausmaß des Sprachwandels entscheiden, nicht umgekehrt. Eine Evolution, der man auch ihre Zeit lassen sollte.
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