Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Der Sandkasten

Sandkastenspiele für Erwachsene

Von: Ingeborg Rosen
08.09.2022

VORSICHT SPOILER! Meine Neugier auf den neuen Roman von Christoph Peters war groß, fielen doch in der Verlagsankündigung nebeneinander die Begriffe "politische Kultur“ neben dem Bezug auf Wolfgang Koeppens Roman „Das Treibhaus“ und dazu der in diesem Zusammenhang unerwartete Titel „Der Sandkasten“. Verbergen sich hinter der „hehren“ Politik lediglich Sandkastenspiele? Oder ist Politik (=Berlin) lediglich auf Sand gebaut? In vorhergehenden Werken hat Peters sich bereits als wahrer Meister großer Erzählkunst und versiert im Umgang mit Sprache und im Spiel mit Formen erwiesen. All das führt dazu, dass der Roman von der ersten Seite an einen Sog ausübt, dem man sich nicht entziehen kann. Es geht um einen einzigen, aber entscheidenden Tag im Leben des Kurt Siebenstädter, exakt der 9.11.2020. Siebenstädter, bzw. seine Stimme ist sehr populär, Moderator eines Radio-Frühmagazins. In seiner langen journalistischen Laufbahn hat er die wichtigen Personen der Zeitgeschichte getroffen, interviewt, kennengelernt. Er war immer aktuell, am Puls der Zeit, beliebt und vermutlich gleichermaßen gehaßt als Fachmann, Zeitzeuge, Aufdecker, aber auch als Nörgler, Besserwisser, Zyniker. Man hat im „Sandkasten“ durchaus das Gefühl, auf Bekannte zu treffen, wie z.B. Minister Scheidtchen, die „Granden" der liberalen Partei, wunderbare Personen- und Charakterzeichnungen. Aber es gibt eine Ahnung ein, dass es nicht mehr so weitergehen kann, sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich. Und wie Peters das gelingt, bzw. wie geschickt er Parallelen/Überschreibungen zu/von Koeppens Roman handelt - das zeigt seine wahre Meisterschaft. LESEN!!!

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.