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Rezension zu
„Doch meine Seele hat Narben“ - Wie Niusia Horowitz dank Oskar Schindler den Holocaust überlebte

Bewegend

Von: Annett aus 04880 Trossin
07.05.2022

Reiner Engelmann "Doch meine Seele hat Narben" Wer sich halbwegs für den Holocaust interessiert, wird Steven Spielbergs Film "Schindler Liste" kennen. Ein Film der aufwühlt, und betroffen macht. Ein Film der einen am Ende aber auch hinterlässt mit dem ziemlich simplen Gefühl: die jüdischen Menschen wurden von Oskar Schindler gerettet, Hollywood-Happy-End. Wirklich Happy End? Nein, für Frau Niusia Horowitz, eine der Geretteten, gab es das nicht wirklich. Ihre Seele hat stets schmerzende Wunden ob der Erlebnisse während des Holocaust. Verfolgung, Schmähungen, Erniedrigungen, Angst, Schmerz, Hunger, das unmenschliche Leben im Ghetto und in den Lagern, der Verlust von Familienmitgliedern, Freunden und Bekannten, hinterließen tiefe Spuren. Frau Horowitz war Beraterin am Set des Films. Auch dadurch bekam er diese so wichtige große Authentizität. Doch was ein Spielfilm im Nachhinein nicht transportieren kann, sind die Gefühle, die Erinnerungen der Menschen welche die damaligen Qualen überlebten. Das können ausschließlich die Menschen, welche es selbst erlebten. Darum ist es heute ganz besonders wichtig, dass die letzten Überlebenden gehört werden. Der Autor Reiner Engelmann gab Frau Horowitz viel Raum, um zu berichten. Einiges was sie erzählte, wurde von Spielberg als Filmszenen verarbeitet. Beim lesen "ploppten" diese bei mir dann als Erinnerung auf. Vertieften dabei noch die Fassungslosigkeit. Anderes was Frau Horowitz berichtet, fand nicht den Weg in den Film. Erlebnisse, die eventuell nicht mehr ins Script passten. Oder die zum Teil auch zu grausam waren, um sie darzustellen. Wir können ein Buch zuklappen, einen Film abschalten, wenn wir es nicht mehr schaffen die geschilderten Gräuel zu ertragen. Die Opfer u. Leidtragenden hatten diese Möglichkeiten nie. Die Erlebnisse waren und sind für sie stets gegenwärtig. Darum kann es nur heißen NIE WIEDER. Es ist aber auch ein Bericht über Mut und Courage, sowie über ganz viel Menschlichkeit. Diese fanden zum Glück, selbst im Angesicht größter Gewalt, wo doch die Entmenschlichung der große Plan war, ihre Wege. Das Buch ist sehr gut und verständlich geschrieben, weil es auch Jugendliche ab 14 ansprechen möchte. Gefallen hat mir ebenfalls das ausführliche Glossar mit Begriffen, Orten und Namen. Fazit: unbedingt lesenswert.

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