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Rezension zu
Die fremde Spionin

Spannend, interessant, mitreißend!

Von: Malin
03.08.2021

Ria lebt in Ost-Berlin und wurde mit zehn Jahren von ihrer Schwester getrennt, da ihre Eltern der DDR nicht treu waren. Beide Schwestern wurden in systemtreue Familien gebracht und wuchsen dort auf, ohne zu wissen, wo die andere ist. Ria ist mittlerweile 21, trotzdem vergeht kein Tag, an dem sie nicht an ihre Schwester denkt. Als der BND ihr dann anbietet, ihre Schwester zu suchen, wenn Ria für den BND arbeitet, zögert sie nicht lange und wird zur Spionin in der DDR. Welche Gefahren dies mit sich bringt, lernt Ria erst im Lauf der Geschichte. „Die fremde Spionin“ konnte mich von Anfang an in seinen Bann ziehen und es fiel mir leicht, in die Zeit einzutauchen, in der das Buch spielt. Zeitlich befinden wir uns kurz vor dem Mauerbau und der Autor schafft es, eine Atmosphäre zu kreieren, die einem das Gefühl gibt, wirklich dabei zu sein. Als Spionin des BND versucht die Protagonistin Ria, der DDR wichtige Informationen zu entlocken. Dabei wird sie natürlich vielen Gefahren ausgesetzt und steht vor einem Problem nach dem anderen, was durchgängig für Spannung sorgt. In Ria kann man sich gut hineinversetzen, gleichzeitig liest man aber auch aus der Sicht von Personen, die auf der anderen Seite stehen. So lernt man zum Beispiel einiges über Fjodor Sorokin, einen Spion des KGB. Obwohl er gegen die BRD und somit auch Ria arbeitet und dabei auch Menschen umbringt, lernt man auch seine Hintergrundgeschichte kennen. Auch er hat eine Freundin und möchte gerne offen mit ihr reden. Seine Arbeit als Spion verhindert das aber, sodass er ihr nicht mal seinen richtigen Namen verraten kann. Man bekommt also die Chance, beide Seiten kennenzulernen und stellt dabei fest, dass keine der beiden Seiten nur gut oder nur böse ist. Des Weiteren ist es auch interessant, über Dinge zu lesen, die man selber nicht miterlebt hat, die aber wirklich passiert sind. Jeder von uns kann mit dem Begriff DDR etwas anfangen, aber wie fühlt es sich an, dort zu leben noch bevor eine Mauer gebaut wird? Auch wenn ich vermutlich nie wissen werde, wie es sich anfühlt dort zu leben, hat mir „Die fremde Spionin“ das Gefühl gegeben, diese Zeit besser kennenzulernen. Was mir außerdem sehr gut gefällt, ist, dass die meisten Charaktere des Buches auf wahren Personen basieren. So wirkt die Geschichte noch echter und die Mischung aus Fiktivem und Realem wird perfekt. Dazu trägt auch bei, dass Titus Müller Kapitel aus der Sicht von John F. Kennedy und Erich Honecker geschrieben hat, sodass man noch mal eine ganz andere Sicht kennenlernt. Und es wurden auch bekannte Sätze berücksichtigt, wie beispielsweise „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“. Das einzige, was man meiner Meinung nach verbessern könnte, ist, dass einige Sätze sehr viele Kommata enthalten und somit ziemlich lang sind. Vielleicht könnte man da zwischendurch mal einen Punkt setzen. Und es wird oft indirekte Rede benutzt, sodass viel im Konjunktiv steht. Da würde ich mir ein wenig mehr direkte Rede wünschen, um den Konjunktiv öfter mal zu umgehen. Alles in allem ist „Die fremde Spionin“ ein sehr gelungenes Buch, das ich sehr empfehlen kann und ich bin schon jetzt gespannt auf die Fortsetzung, die nächstes Jahr erscheint.

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