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Rezension zu
BECOMING

Positiv überrascht und lesenswert!

Von: Herta G. aus Salzburg
21.06.2021

Beim Betrachten des Buches „Becoming – Meine Geschichte“ von Michelle Obama dachte ich mir wieder eine Autobiographie von einer Präsidentengattin. Dachte mir auch, dass sowieso die meisten Präsidenten oder hochrangige Politiker in Amerika ihre Autobiographien schreiben, warum auch nicht sie. Nur sie ist die erste Schwarzamerikanische First Lady, die eine Autobiographie schrieb aber nicht die erste Schwarzamerikanerin. Vor ihr schrieb zB bereits die Schwarzamerikanische Sängerin Maya Angelou ihre Autobiographie. Eine Freundin meinte aber, das sie lesenswert sei und sie hatte Recht. Das Buch erschien zum ersten Mal 2018 beim Bertelsmann Verlag und 2020 wurde es als Dokumentation auf Netflix gezeigt. 2021 kam es nun zu einer Neuauflage als Paperback im Goldmann Verlag heraus mit einem Vorwort von der Autorin und andere Materialien dazu. Auch wurde es als Jugendbuch herausgebracht, um es für jüngere Leser interessant zu machen. Das Buch hat knappe 500 Seiten und ist in 6 Abschnitte unterteilt. Dadurch, dass die großen Kapiteln in kleinere Unterkapitel unterteilt ist, ist es gut zu lesen, perfekt strukturiert, hat einen chronologischen Aufbau und ist gut geschrieben. Sie beschreibt nun, wie sie zu der Person wurde, die sie heute ist mit einer Art Rückblick auf das Vergangene. Das Original ist sogar noch etwas besser, da es gefühlvoller, privater, politischer und einfach „amerikanisch“ ist. Es ist ein Buch mit Tiefgang aber auch mit Humor und es gibt immer wieder was zum Schmunzeln Man bekommt auch nicht das Gefühl, dass es eine typisch amerikanische Autobiographie ist, in der sich die AutorenInnen als wahre Amerikaner bezeichnen und die den amerikanischen Traum leben wollen und auch tun. Michelle Obama lässt uns aber stattdessen daran teilnehmen, wie Sie ständig an ihrer Karriere arbeite, hinterfragt ihren Weg kritisch und zeigt auch schonungslos die Bitterkeit dabei auf. Für heutige Begriffe ist solch eine Art der Lebensdarstellung nicht ungewöhnlich, aber als Autobiographie einer First Lady glaube ich. ist es neu und ungewohnt. Das macht aber Michelle Obama und das Buch sympathisch und ich habe gerne weitergelesen. Michelle Obama ist nun souverän, professionell und privat - Anwältin, First Lady und Mutter. Sie sieht auch nicht die Zeit im Weißen Haus als eine ewig andauernde Zeit. Beim Lesen bekommt man den Eindruck, dass es ihr Bewusst ist, das Amt für eine gewisse Zeit zu verwalten und sie findet sich mit dem Wechsel danach sehr gut zurecht. Auch hat sie einen enormen Ehrgeiz, Stärke und verfolgt mit Klugheit beharrlich ihren Weg, der für eine Schwarzamerikannerin nicht ganz einfach ist/war. Wenn sie eine Sache anpackt dann geht sie ihr auf den Grund und erledigt sie hervorragend und mit einer schonungslosen Selbstkritik. Auch hat sie ein starkes Selbstbewusstsein, ist analytisch und bleibt immer authentisch. Sie bezeichnet sich auch nicht als liberal noch als progressiv oder gar feministisch. In ihrem Buch schreibt sie zwar über Themen wie Rassismus oder Feminismus, aber ein Frauenbuch mit Kanten und Ecken ist es allemal. Das Buch beginnt nun mit dem Ende ihrer zweiten Amtszeit, als Rückblick auf die vergangenen Jahre der Präsidentenzeit ihres Mannes. Sie sind bereits aus dem Weißen Haus ausgezogen und leben nun in einem Backsteinhaus in Washington D.C. Die Kinder sind ausgezogen, ihr Mann ist unterwegs und es gibt keine Angestellten. Somit ist sie alleine im Haus nur mit den Hunden und sie empfindet es als Glückmoment. Somit beginnt sie Rückschau zu halten, die in den Kapiteln – Becoming me – Becoming us –Becoming more. festgehalten werden. Durch diese Rückschau kann man erkennen, dass sie sich weiter entwickelt bzw. neu wird und dass sie weiterhin ihre drei großen Hindernisse (Herkunft, Hautfarbe, Frau) sehr gut bewältigen wird. Somit finde ich das Buch sehr lesenswert und für den Sommer eine herrliche Lektüre.

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