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Rezension zu
Der Fall des Präsidenten

Ein hochaktueller und brisanter Politiktrhiller

Von: Sonja Ehrmann aus Geroldshausen, Unterfranken
16.03.2021

In „Der Fall des Präsidenten“ von Marc Elsberg geschieht gleich zu Beginn das eigentlich Unmögliche: Dogulas Turner der ehemalige US Präsident wird bei seiner Ankunft in Athen verhaftet und das von niemand geringeren als dem ICC (internationaler Strafgerichthof). Die Anlage lautet: Kriegsverbrechen. Von Anfang an ist klar, dass es hier um David gegen Goliath geht, den die USA fahren alles auf was sie zu bieten haben, die ICC steht trotz dem Abkommen mit ihren Mitgliedsstaaten eher allein da. Dana, die als Kind aus Sarajevo nach Deutschland geflüchtet ist und jetzt als Anwältin für den ICC arbeitet und bei der Verhaftung zugegen ist, wird unweigerlich ins Rampenlicht gezogen und muss sich in diesem gefährlichen Spiel durchsetzen. Der Titel ist hier definitiv zweideutig gewählt, einmal im Sinne von „fallen“ und vom „Fall“ gegen den Präsidenten. Beides passt. Marc Elsberg präsentiert hier wieder mal einen hochaktuellen und gut recherchierten Thriller. Natürlich sind parallelen zu existierenden Personen nur rein zufällig. Obwohl das Thema sich erstmal sehr sperrig und schwer anhört und vieles tatsächlich auch in einem Gerichtsaal stattfindet, schafft es der Autor, dass so flüssig, einfach und auch spannend zu schreiben, dass definitiv kein Unverständnis oder Langweile aufkommen kann. Gerade das politische Geplänkel, diese Netzen aus Intrigen und gut platzierter Medienarbeit wird unglaublich gut in diesem Buch rübergebracht. Die Handlung ist, typisch Marc Elsberg durch Perspektiven und Schauplatzwechsel geprägt, teilweise auch in Gegenwart und Vergangenheit. Man lernt erst nach und nach die einzelnen Personen und ihre Hintergründe und Motive kennen, dass verstärkt den ohnehin hohen Spannungsbogen noch zusätzlich. Der Autor benutzt dabei auch seinen Schreibstil um die Geschwindigkeit hoch zu halten. Kurze prägnante Hauptsätze und teilweise einzelne Wörter reihen sich hier einander. Generell hat mir das gut gefallen, den es passt zu diesem rasanten Thriller, etwas schade fand ich, dass sich dies auch in der wörtlichen Rede wiederfindet und so die Charaktere ihre Individualität verlieren. Eine große Stärke von „Der Fall des Präsidenten“ sind seine Charaktere, sei es Dana Martin, die an ihrer Aufgabe immer weiter wächst und unglaublich stark und durchsetzungsfähig wird, der griechische Anwalt Vassilios, der hochintelligent ist und sie so mehr als einmal aus der Patsche rettet, oder Alex und seine Freunde aus der Linken Szene, dazu hat ebenfalls die „Gegenseite“ spannende Einblicke und Persönlichkeiten zu bieten. Für mich definitiv ein absolut lesenswerter und hochaktueller Politikthriller, als Leser fliegt man nur so durch die Seiten, Langweile kommt hier definitiv nicht auf und der Showdown am Ende setzt dem Ganzen noch mal die Krone auf.

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